Rückschau zum Online-Seminar „Mit Social Media neue Talente finden - Strategien für das Azubi-Recruiting“
Große Reichweiten, exklusive Einblicke und Unterhaltung in all ihren Facetten: Soziale Medien bergen für die Rekrutierung von Auszubildenden großes Potenzial. Welche Möglichkeiten Unternehmen haben, stellte die Social-Media-Managerin Gapinaya Ganeshabalan am 23. Mai 2023 in einem Webinar des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL vor.
Zeit, Kreativität und Manpower seien die wichtigsten Ressourcen für einen erfolgreichen Unternehmensaccount auf Tiktok oder Instagram, betonte Ganeshabalan. Zeit sei notwendig für die regelmäßige Erstellung von Posts, Kreativität für die Entwicklung verschiedener Formate und Manpower für die Umsetzung von Ideen sowie das Community Management. Redaktionspläne seien am besten geeignet, um Posts zu strukturieren, riet die Social Media Managerin den rund 130 am Webinar teilnehmenden Personalverantwortlichen und Führungskräften.
Gemäß dem Motto „Der Köder muss dem Fisch schmecken“ muss die Aufmachung der Inhalte der Zielgruppe zusagen – nicht den Produzierenden, stellte Ganeshabalan heraus. Nicht zwangsläufig seien Influencer notwendig, um eine attraktive Arbeitgebermarke abzubilden. Gerade bei Unternehmen ohne hohes Budget sei die Involvierung von eigenen Auszubildenden im Unternehmen sinnvoll. So könne authentisch und nahbar aus der Zielgruppe für die Zielgruppe berichtet werden.
Nächste Veranstaltung:
Dienstag, 11.07.2023, 10:30-12:00 Uhr: Online-Seminar „Blended Learning – der pragmatische Weg“
Agile Organisationskonzepte erhalten heutzutage einen wachsenden Stellenwert. Was agile Unternehmensführung bedeutet, welche Herausforderungen die Einführung agilen Managements mit sich bringt und in welchem Zusammenhang Agilität mit weiblichen Fachkräften steht, zeigte Prof. Dr. Ayelt Komus am 03.05.2023 in der Online Veranstaltung „Die agile Transformation meistern – Wie Sie Potenziale der Agilität richtig nutzen und weibliche Fachkräfte einbinden“ des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL. Die rund 60 Personalverantwortlichen erhielten hierbei nicht nur Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse, sondern erhielten auch die Gelegenheit sich über ihre Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen.
Prof. Dr. Komus unterstrich, dass die Arbeitswelt sich in den letzten Jahren stark gewandelt habe. Eine immer weiter zunehmende Beschleunigung und Vernetzung führen zu mehr Volatilität, Unsicherheit Komplexität, und Ambivalenz (VUCA), die auch Unternehmen zur Anpassung ihrer Geschäftsmodelle bringt. Während Prozesse in der Arbeitswelt bisher zwar auch komplex, aber berechenbar und planbar waren ist dies heutzutage immer seltener der Fall. Agile Managementkonzepte sind dabei für die meisten Unternehmen eine Antwort. Das auf dem agilen Manifest begründete Konzept stellt vor allem Werte und Individuen in den Vordergrund. Statt um ausgeklügelte Methodenansätze zu kreisen, gehe es um einfache, greifbare Ansätze, die kleinschrittig angegangen werden, wie bei der „Delfinstrategie“. Vor diesem Hintergrund erhielten „soft skills“ wie Kommunikationsfähigkeit und der Umgang mit Fehlern eine besondere Bedeutung.
Prof. Dr. Komus wies darauf hin, dass nur noch eine Minderheit der Unternehmen auf durchgängig klassische Managementkonzepte zurückgreift und die Zahl der agil arbeitenden Unternehmen stetig ansteigt. Hierbei seien vor allem Mischformen zwischen klassischen und agilen Konzepten beliebt. Gerade für weibliche Fachkräfte würden sich durch Faktoren wie Flexibilität, veränderte Aufteilung von Verantwortung und kleinschrittiges Vorgehen, die Chancen einer besseren Teilnahme am Arbeitsmarkt und einer verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf ergeben. Andererseits stellen weibliche Fachkräfte auch eine Bereicherung für agile Teams dar. Damit der Wandel gelingt betonte Prof. Dr. Komus die außerordentliche Rolle des entsprechenden Mindsets. Nur wer die Werte der Agilität auch konsequent lebe und auf allen Ebenen umsetze, könne Probleme wie dem „Cargo Cult“ entgegensteuern und Agilität tatsächlich umsetzen.
Nächste Veranstaltung:
Dienstag, 23.05.2023, ab 10:30 Uhr: Online-Seminar „Mit Social Media neue Talente finden – Strategien für das Azubi-Recruiting. Wie sich Unternehmen zeitgemäß in Szene setzen.“
Wie lässt sich Resilienz entwickeln und fördern und was können Führungskräfte tun für die eigene Resilienz und die der Mitarbeitenden? Diesen Fragen ging Zuzana Blazek am 18.04.2023 in der Online-Veranstaltung mit dem Titel „Resilienzstrategien entwickeln – komplexen Anforderungen begegnen“ nach. Die Referentin, Zuzana Blazek vom IW-Köln, gab rund 100 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus kleinen und mittleren Unternehmen zahlreiche praktische Tipps, resilienter zu werden, um Krisenzeiten besser bewältigen zu können.
Nach einem Exkurs in die Geschichte der Resilienz, die so alt ist,
wie die Menschheit selbst, wies Blazek darauf hin, dass alle
Menschen Resilienz in sich tragen, nur in unterschiedlichem Maße.
Je höher der Füllstand des persönlichen Energiefasses sei, desto situationselastischer könne man auf Unvorhergesehenes reagieren.
Die Tatsache, dass Widerstandsfähigkeit trainierbar sei, eröffne
auch für Unternehmen ein spannendes Feld, da die Potenziale der Mitarbeitenden geweckt und entwickelt werden können. Resilienz-Trainings seien allerdings kein Spaziergang, sondern ein anstrengender Prozess, der Selbstreflexion, Achtsamkeit und Mut, neue Wege zu gehen, voraussetze. Führungskräfte seien dabei besonders gefragt, als Vorbild im Umgang mit sich selbst und den Beschäftigten. Zudem betonte Blazek, wie wichtig es sei, dass Mitarbeitende ihre Arbeit als sinnstiftend betrachten, da so Fehlzeiten reduziert werden können.
Abschließend ließ die Referentin die Teilnehmenden noch einen Blick ins „Büro der Zukunft“ werfen, das sie als „Officehome“ oder temporäres Zuhause vorstellte. Sie appellierte an die Unternehmen, aktiv an der Gestaltung des Büros zur Stärkung der Resilienz mitzuwirken, um künftigen Herausforderungen zu begegnen.
Nächste Veranstaltungen:
Mittwoch, 03.05.2023, ab 10:30 Uhr: Online-Seminar „Die agile Transformation meistern – wie sie Potenziale der Agilität richtig nutzen und weibliche Fachkräfte einbinden.“
Dienstag, 23.05.2023, ab 10:30 Uhr: Online-Seminar „Mit Social Media neue Talente finden - Strategien für das Azubi-Recruiting.“
Worauf kommt es bei der Rekrutierung junger Menschen heutzutage an? Um diese Frage drehte sich das Online-Seminar „Weibliche Nachwuchskräfte mit Recrutainment spielerisch für sich gewinnen“ am 28. März 2023. Referentin Melanie Vogel - Wirtschaftsphilosophin, Innovation-Coach, VUCA-Expertin und Buchautorin – gab rund 100 Personalverantwortlichen und Führungskräften einen Einblick in die digitale Welt des Recrutainments, bei dem Unterhaltung das oberste Ziel ist.
Vor dem Hintergrund der Digitalisierung und des internationalen Wettbewerbs um Talente ergibt sich laut Vogel eine neue Kommunikationsaufgabe für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber.
Die zentrale Frage sei wie barrierefreie Kommunikationsräume
geschaffen werden können. Schriftliche Stellenanzeigen und Messeauftritte seien nicht mehr ausreichend, um Botschaften zu vermitteln.
Virtuelle Realitäten würden immer realer. Recruiting müsse inzwischen existenzielle Antworten bieten, zum Klicken animieren und zum Handeln auffordern.
Eine wichtige Aufgabe sei es, Sehnsucht und Begeisterung bei potenziellen Arbeitnehmenden zu wecken. Dies gelinge am besten mit der ältesten Form des Marketings – dem Storytelling. Eigene Mitarbeitende seien am besten geeignet, Emotionen zu transportieren, von ihrer Motivation und Wertschätzung im Unternehmen zu berichten und damit andere Menschen zu erreichen. Denn Anziehung ermögliche Beziehung.
Nächste Veranstaltungen:
Dienstag, 18.04.2023, ab 10:30 Uhr: Online-Seminar "Resilienzstrategien entwickeln - komplexen Anforderungen begegnen"
Mittwoch, 03.05.2023, ab 10:30 Uhr: Online-Seminar "Die agile Transformation meistern - Wie Sie Potenziale der Agilität richtig nutzen und weibliche Fachkräfte einbinden"
Dienstag, 23.05.2023, ab 10:30 Uhr: Online-Seminar "Mit Social Media neue Talente finden - Strategien für das Azubi-Recruiting"
Wie digitale Zusammenarbeit für alle gelingt und welche Aspekte besondere Aufmerksamkeit erfordern, zeigte Judith Lehr am 07.03.2023 in der Online-Veranstaltung "Remote-Work. Rahmenbedingungen schaffen, Potenziale nutzen" des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL. Hierbei stellte Frau Lehr rund 100 Personalverantwortlichen nicht nur aktuelle Forschungsergebnisse vor, die Sie im Rahmen Ihrer Tätigkeit beim IW-Köln herausarbeitete, sondern konnte darüber hinaus mit vielen wertvollen Praxisansätzen überzeugen.
In Deutschland bietet Remote-Work eine Möglichkeit, die Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen und gleichzeitig weibliche Beschäftigte, durch eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, stärker einzubinden. Gerade in Anbetracht des Fachkräftemangels, dem KMU mit pragmatischen Lösungen begegnen müssen, scheint dies wichtiger denn je, werden 2030 doch bereits 39 Millionen Deutsche verrentet.
Beim Remote-Work wird zwischen "mobilem Arbeiten" und "Telearbeit" differenziert. Während "mobile Arbeit" ortsunabhängig ist, muss für
"Telearbeit" ein fester Arbeitsplatz im Rahmen der Arbeitsstättenverordnung vom Arbeitgeber eingerichtet werden. Das sich dies jedoch lohnt, betonte
Frau Lehr, insbesondere mit dem Verweis auf Datenschutz und Arbeitsproduktivität.
Wie sich die Zusammenarbeit und die Sichtbarkeit von Arbeitsleistung in virtuellen Teams durch neue Regeln, Meetingkulturen, stärkeren Teamgeist und regelmäßiges Feedback verbessern, vermittelte Frau Lehr mit viel Praxisbezug. Hierbei stellte sie unterschiedliche Methoden zur Umsetzung vor, darunter OKR (Objectives, Key Results), Team-Canvas oder die "warme Dusche". Insbesondere die Bedeutung von Klarheit, psychologischer Sicherheit und einem sozialen Miteinander wurden hierbei immer wieder herausgestellt, weshalb auch Spaß und Kontaktpflege für ein virtuelles Miteinander nicht vernachlässigt werden dürfen.
Nächste Veranstaltungen:
Dienstag, 28.03.2023, ab 14:00 Uhr: Online-Seminar "Weibliche Nachwuchskräfte mit Recrutainment spielerisch für sich gewinnen"
Dienstag, 18.04.2023, ab 10:30 Uhr: Online-Seminar "Resilienzstrategien entwickeln – komplexen Anforderungen begegnen"
Was macht Führungskompetenz in Krisenzeiten aus und wie lässt sich ein neuer Wertekodex im Unternehmen langfristig verankern?
Dr. Holger Schmitz ging dieser Frage am 14.02.2023 in der Online-Veranstaltung mit dem Titel „Führung in turbulenten Zeiten“ des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL nach. Dr. Schmitz, Leadership Experte und Managementberater, ließ rund 170 Personalverantwortliche und Führungskräfte aus kleinen und mittleren Unternehmen an seiner langjährigen praktischen Erfahrung als Führungskraft teilhaben.
Nach einer Einführung zur Verknüpfung von linker und rechter Hemisphäre, wo Logik und Emotionen verortet sind, gab Schmitz in der Folge Tipps zur Umsetzung der Theorie in die Praxis. Er wies auf die Unterschiede zwischen typen- und situationsgerechter Führung hin und thematisierte in diesem Zusammenhang auch das Konfliktpotential, das den unterschiedlichen Führungstypen innewohnt. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion und die Affektregulation seien wichtige Führungskompetenzen, da sie eine Kultur des Vertrauens schaffen. Wenn es Führungskräften zudem gelingt, ein authentisches Vorbild für die Beschäftigten zu sein, sei dies die Basis einer neuen Art zu führen, die der „dienenden Führung“ oder auch Servant Leadership genannt. Diese umfasse auch den positiven Umgang mit Fehlern, durch den keine Betroffenen, sondern Beteiligte erzeugt werden, die motiviert und eigenverantwortlich handeln.
Abschließend appellierte Dr. Schmitz an alle Führungskräfte, sich Zeit für das neue Rollenverständnis zu nehmen und die drei „Vs“ – Verbindlichkeit, Vertrauen und Verantwortung – als Leitbilder im Unternehmen zu implementieren. Und nicht zuletzt diese dann auch zu kommunizieren und zu leben!
Nächste Veranstaltungen:
Dienstag, 07.03.2023, ab 10:30 Uhr: Online-Seminar „Remote-Work – Rahmenbedingungen schaffen, Potenziale nutzen.“
Dienstag, 28.03.2023, ab 14:00 Uhr: Online-Seminar „Weibliche Nachwuchskräfte mit Recrutainment spielerisch für sich gewinnen.“
Was bewegt die Generation Z? Um diese Frage drehte sich die erste Online-Veranstaltung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL im neuen Jahr. Unter dem Titel „Generation Z verstehen - gewappnet für die Arbeitswelt von morgen“ nahm der Generationenforscher Rüdiger Maas am 26. Januar 2023 die Lebensrealität von Angehörigen der Generation Z in den Blick.
Rund 200 Personalverantwortliche und Führungskräfte aus kleinen und mittleren Unternehmen informierte der Gründer und Geschäftsführer der Maas Beratungsgesellschaft über den Zeitgeist der kleinsten Alterskohorte
seit dem Zweiten Weltkrieg. Mit 12,2 Millionen Menschen in Deutschland,
die zwischen 1995 und 2010 geboren sind, sei die GenZ die erste Generation,
bei der die Eltern von ihren Kindern lernen - in Puncto Digitalisierung.
Denkstrukturen und Wertvorstellungen hätten sich entsprechend gewandelt:
Anders als bei Angehörigen der Generation Y oder X werde mehr Wert auf Familie,
Teamarbeit, Freizeit sowie die Trennung von Privatem und Beruflichen gelegt.
Auffällig sei eine Angleichung der Geschlechter vor dem Hintergrund des
Aufwachsens in einer liberalen Gesellschaft. Ein hohes Selbstbewusstsein,
Zuversicht und eine relativ geringe Kritikfähigkeit seien für die Generation Z
bezeichnend: Laut einer Studie trauen sich 75 % der Befragten eine
Führungsposition in naher Zukunft zu, während 70 % der Befragten ihre Chancen
auf dem Arbeitsmarkt als gut einschätzten.
Im Umgang rät Maas älteren Generationen dazu, einfache Botschaften zu kommunizieren, authentisch und nahbar zu sein sowie Einzigartigkeit hervorzuheben. Denn aufgrund einer allgegenwärtigen Verfügbarkeit sei bei jüngeren Nachwuchskräften die Angst, etwas zu verpassen, permanent vorhanden.
Nächste Veranstaltungen:
Dienstag, 14.02.2023, ab 10:30 Uhr: Online-Seminar "Führung in turbulenten Zeiten"
Dienstag, 07.03.2023, ab 10:30 Uhr: Online-Seminar: "Remote Work | Rahmenbedingungen schaffen, Potenziale nutzen"
Dienstag, 28.03.2023, ab 14:00 Uhr: Online-Seminar "Weibliche Nachwuchskräfte mit Recrutainment spielerisch für sich gewinnen"
In den Räumlichkeiten der Creditreform Herford & Minden Dorff GmbH in Löhne tauschten sich mehr als 20 Teilnehmende aus Unternehmen der Region gemeinsam mit dem Landrat des Kreises Herford Jürgen Müller über die erfolgreiche Etablierung einer familienbewussten Personalpolitik aus. Interessante Impulse für die Unternehmen brachten zwei Praxisvorträge sowie der persönliche Austausch in Kleingruppen.
Familienbewusstsein im Unternehmen bringt viele Vorteile: Die Motivation der Beschäftigten steigt, Fehlzeiten sinken und die Gewinnung neuer Mitarbeitender gelingt deutlich besser. Dies gilt insbesondere für weibliche Beschäftigte als häufig Hauptverantwortliche von Care-Arbeit. Doch welche konkreten Lösungsansätze und kleinen Kniffe für eine bessere Vereinbarkeit im Unternehmen gibt es? Welche Erkenntnisse haben andere Unternehmen bei der Umsetzung verschiedener Instrumente gewonnen? Und welche Maßnahmen steigern das Familienbewusstsein besonders effektiv und effizient? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung am 10. August 2022, die das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle und Wirtschaftsförderung des Kreises Herford organisierte.
Landrat Jürgen Müller begrüßte zu Beginn der Veranstaltung die Teilnehmenden. Dabei lobte er das große Engagement von immer mehr Unternehmen der Region beim Thema Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf und hob die Bedeutung familienbewusster Maßnahmen besonders in Bezug auf den Arbeits- und Fachkräftemangel hervor.
Im ersten Praxisinput stellte der Gastgeber Dominik Dorff den breiten Blumenstrauß vor, den die Creditreform Herford & Minden Dorff GmbH an familienbewussten Maßnahmen für ihre Mitarbeitenden bietet. Als entscheidenden Gelingensfaktor sieht er eine funktionierende Kommunikation im Unternehmen, um Kenntnis über die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erlangen und darauf passgenau reagieren zu können. Über den positiven Umgang bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Kögel Bau GmbH berichtete Laura Madroch im zweiten Vortrag. Anhand ihres persönlichen Beispiels zeigte sie, dass sich durch eine familienbewusste Unternehmenskultur und passende, flexible Maßnahmen Elternschaft und Berufstätigkeit erfolgreich vereinbaren lassen.
Dank des anschließenden Austauschs in Kleingruppen und beim gemeinsamen Ausklang konnten alle Teilnehmenden weitere entscheidende Impulse mit auf den Heimweg nehmen. Besonders die direkte Kommunikation miteinander vor Ort nach der pandemiebedingten Pause von Präsenzveranstaltungen war ein großer Gewinn.
Der immer dynamischere Wandel in der Arbeitswelt erfordert inzwischen in besonderem Maße, dass Mitarbeitende durch Fort- und Weiterbildung ihre beruflichen Fähigkeiten im Laufe des Erwerbslebens aktualisieren und ausbauen. Mit dem digitalen Fortschritt steigen auch die Optionen zur Ausgestaltung von Fort- und Weiterbildung – Stichworte sind beispielsweise E-Learning und Blended Learning.
Doch was umfassen diese Begriffe konkret? Welche verschiedenen digitalen Lernformen gibt es und wann setzt man sie ein? Und was sind pragmatische Schritte zur Entwicklung eines Blended Learning-Konzeptes im eigenen Unternehmen?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Online-Seminars am 14. Juni 2022. Moderiert aus dem Kreis Herford, erhielten die 45 Teilnehmenden Informationen und konkrete Tipps durch die Referentin Sünne Eichler.
Nach einer praxisnahen Definition von E-Learning und Blended Learning ging die Referentin auf die vielen durch die Digitalisierung neu entstehenden Lernformen ein. Optionen wie beispielsweise der virtuelle Klassenraum, Web Based Training oder Mobile Learning wurden im Hinblick auf ihre Möglichkeiten, Ausgestaltungsvariationen und technischen Anforderungen vorgestellt.
Aber warum lohnt sich Blended Learning überhaupt für Unternehmen? Hier brachte die Referentin einen ganzen Blumenstrauß an Vorteilen mit ins Seminar. Das wichtigste Argument pro Blended Learning ist die Nutzung des zeit- und ortsunabhängigen Lernens. Dies kann besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen ein großer Vorteil sein, da der temporäre Ausfall von Mitarbeitenden für Fort- und Weiterbildungen flexibler gestaltet werden kann. Zudem können dank Blended Learning auch Mitarbeitende in Teilzeit – besonders häufig weibliche Beschäftigte – trotz geringerer Stundenzahl mit flexiblem Tempo erfolgreich an Fort- und Weiterbildungen teilnehmen.
Zusätzliche Vorteile liegen beispielsweise in dem Aufbau von Digitalkompetenz, der Option individueller Lernpfade und der Möglichkeit von Weiterbildung „on demand“ ohne Lernen auf Vorrat. Nicht zuletzt lassen sich durch Blended Learning als Mischform die Stärken des digitalen Lernens mit den Vorteilen des Lernens in Präsenz verbinden.
Entlang von neun Schritten wurde den Teilnehmenden anschließend die Entwicklung eines Blended Learning-Konzeptes aufgezeigt. Ein besonders wesentlicher Schritt auf dem Weg ist dabei die Definition der unternehmensspezifischen Ziele, Anforderungen, Problemstellungen und Rahmenbedingungen. Typische Fragen sollten hier sein: Welche Weiterbildungsaktivitäten benötigt unser Unternehmen? Wie viele Präsenztage bei Weiterbildungen sollen bestmöglich entfallen? Welche technischen Möglichkeiten sind in unserem Unternehmen für digitale Weiterbildung vorhanden bzw. welche lassen sich schaffen?
Abschließend betonte Sünne Eichler, dass Change immer auch Chance bedeutet. Sie zeigte verschiedene lösungsorientierte Wege zur Umsetzung von Blended-Learning-Konzepten auf und regte an, pragmatisch an die Umsetzung heranzugehen.
Und dann: einfach machen.
Das im Unternehmen vorhandene Wissen der Beschäftigten ist eine entscheidende Ressource im Wettbewerb und ein wichtiger Erfolgsfaktor. Es umfasst Erfahrungen und Know-how zu Produkten und Dienstleistungen, Prozessen und Arbeitsabläufen, Kunden und Lieferanten.
Insbesondere bei einem temporären Ausstieg wie der Elternzeit oder einem dauerhaften Ausscheiden aus dem Unternehmen durch Verrentung muss bestehendes Wissen innerhalb der Belegschaft effektiv und effizient transferiert werden.
Doch was umfasst der Begriff Wissenstransfer? Und welche konkreten Instrumente für einen erfolgreichen Wissenstransfer gibt es?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt des aus dem Kreis Herford moderierten Online-Seminars „Gelingender Wissenstransfer bei Elternzeit und Renteneintritt“ für Personalverantwortliche aus kleinen und mittelständischen Unternehmen. Das Online-Seminar war Teil der OWL-weiten Veranstaltungsreihe „Personalpolitik für jede Lebensphase – Fach- und Führungskräfte binden“. Mit dem Ansatz der lebensphasenorientierten Personalpolitik schaffen Unternehmen passgenaue Rahmenbedingungen insbesondere für die weiblichen Beschäftigten auf allen Fach- und Führungsebenen.
Die 30 Teilnehmenden erhielten in einem informativen und engagierten Vortrag des Referenten Christian Keller (synartIQ) eine umfassende Einführung in die Thematik. Dabei standen neben Grundlagen rund um den Begriff Wissen vor allem praktische Schritte zur Umsetzung von Wissenstransfer im Mittelpunkt.
Der Referent veranschaulichte, dass für einen erfolgreichen Wissenstransferprozess der immer noch häufig in Unternehmen erfolgende Hinweis „Schreib doch einfach mal Dein Wissen auf“ unzureichend ist. Stattdessen erfordert das Managen des Wissensverlustrisikos eine systematische Herangehensweise. Es bietet sich an, durch die Führungskräfte die jeweiligen Mitarbeitenden mit einem Ampelsystem in drei Gruppen von Wissensträgern zu differenzieren. Die Transferampel zeigt dabei an, bei welchen Beschäftigten ein umfangreicher Wissenstransfer erforderlich ist und bei wem dies nicht oder nur für einzelne Wissensaspekte notwendig ist. So lässt sich die Dringlichkeit des Wissenstransfers für die einzelnen Mitarbeitenden beurteilen.
Für die erfolgreiche Erfassung des vorhandenen Wissens von einzelnen Mitarbeitenden im konkreten Transferfall empfiehlt Christian Keller die Methode der persönlichen Wissenslandkarte. Hierbei werden mit der Methode Mindmapping unter Verwendung von sechs Wissenskategorien die Wissensbestandteile skizziert und alle relevanten Transferbestandteile kenntlich gemacht. Das Ergebnis dieses Prozesses ist ein Transferplan, der die Wissensaspekte, den Wissensempfänger, den Zeitraum des Transfers und die Transfermethode übersichtlich aufführt.
Dabei hat jeder Wissensaspekt seine eigene ideale Transfermethode. Im Regelfall ist eine reine Verschriftlichung nicht die erste Wahl. Als sehr hilfreich hat sich in der Praxis der Dreiklang aus Selbstlernmaterialien, gemeinsamem Training und Verstetigung durch Anwendung in der Praxis erwiesen. Hierfür bieten sich insbesondere (Erklär-)Videos an, die beispielsweise mit den inzwischen viel genutzten Videokonferenz-Tools oder auch mit Datenbrillen erstellt werden können.