Rückschau zum Online-Seminar "Kulturtransformation gestalten - wie individuelle Arbeitszeitmodelle zum Erfolg führen
Warum Unternehmen durch individuell angepasste Teilzeitmodelle bei der Rekrutierung potenzieller Fachkräfte punkten können, erläuterte die Referentin, Johanna Fink, am 09.04.2024 in der Online-Veranstaltung „Kulturtransformation gestalten – wie individuelle Arbeitsmodelle zum Erfolg führen“. Die Organisationsberaterin und Gründerin der Agentur TEILZEIT TALENTE, sensibilisierte rund 70 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus kleinen und mittleren Unternehmen für das Thema und gab viele wertvolle Impulse für die praktische Umsetzung.
Die Themen Vereinbarkeit und Führung in Teilzeit sind, so Fink, inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen, und zwar unabhängig davon, ob Menschen Familie haben oder nicht. Studien zufolge stellt sich besonders die GenZ die Frage, ob sie Vollzeit arbeiten soll, während die Welt gerade dabei ist unterzugehen…
Johanna Fink betonte, dass Teilzeitarbeit keinesfalls ein „Mütter-Modell“ ist, sondern für viele Altersgruppen und Geschlechter attraktiv ist. So können beispielsweise ältere Beschäftigte länger in Arbeit gehalten werden. Des Weiteren machte sie deutlich, dass die Umsetzung von flexiblen Arbeitszeitmodellen auch Herausforderungen für Arbeitgebende mit sich bringt und einen Kultur- und Strukturwandel im Unternehmen erfordert. Diesen Wandel anzustoßen sei aber durchaus lohnenswert und könne ein Alleinstellungsmerkmal darstellen, das Fachkräfte anzieht und ans Unternehmen bindet.
Für die praktische Umsetzung stellte die Referentin verschiedene Modelle vor, darunter das Effizienzmodell, das Vertretermodell und das Jobsharing/Jobsplitting. Wichtig sei, dass das Arbeitsvolumen und die Arbeitszeit zueinander passen und ein ständiger Austausch mit den Mitarbeitenden stattfindet, um individuelle Teilzeitmodelle im Unternehmen zu etablieren.
Warum es ein entscheidender Wettbewerbsfaktor sein kann, internationale Fachkräfte einzustellen, erläuterten die Referenten, Christian Liepert und Daniel Lindener in diesem Online-Seminar. Beide sind internationale Unternehmensberater und gaben rund 50 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus kleinen und mittleren Unternehmen zahlreiche praktische Tipps, wie sie eine internationale Unternehmenskultur fördern und Fachkräfte aus dem Ausland integrieren können.
Zu Beginn wies Christian Liepert darauf hin, dass eine internationale Belegschaft zu Innovationen und Synergieeffekten beiträgt. Dazu stellte er ein IT-Unternehmen aus Barcelona vor, das 20 Mitarbeitende aus 10 Nationen beschäftigt.
Im Anschluss ging Daniel Lindener auf den aktuellen Fachkräftemangel ein und unterstrich, dass bis zum Jahr 2035 jährlich zirka 400.000 qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland nötig seien, um diesem entgegenzuwirken. Er wies auf die Mitarbeiterpotenziale aus Lateinamerika hin, wo Deutschland als Auswanderungsland hohes Ansehen genießt. Um zu erläutern, was Bewerbende aus dem Ausland tun müssen, um in Deutschland als Fachkraft zu arbeiten, skizzierte er die Neuerungen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und erläuterte den Ablauf eines möglichen Rekrutierungsprozesses. Diesen professionell begleiten zu lassen, legte er den anwesenden Personalverantwortlichen nahe. Beide Referenten unterstrichen die Wichtigkeit eines gut organisierten Onboarding- und Integrationsprozesses. Auch eine feste Ansprechperson im Unternehmen zu haben – am besten noch mit Sprachkenntnissen der Landessprache - sei für die neuen Fachkräfte wichtig und trage maßgeblich zur Integration bei.
Warum ein zielgruppengerechtes Employer Branding der Schlüssel zum Erfolg bei der Rekrutierung und Bindung von Fachkräften ist, erläuterte die Referentin, Frau Zuzana Blazek am 23.01.2024 in der Online-Veranstaltung „Employer Branding – Mitarbeitende finden und binden mit erfolgversprechenden Werkzeugen“. Die selbständige Unternehmensberaterin gab rund 140 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus kleinen und mittleren Unternehmen zahlreiche praktische Tipps, wie sie sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren können.
Laut Blazek ist es wichtig zu verstehen, dass die Unternehmen sich heutzutage bei den potenziellen Fachkräften bewerben müssen und nicht umgekehrt. Außerdem sollen nicht nur neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeworben, sondern auch die eigenen im Unternehmen gehalten werden. Dieses neue Verständnis bezeichnete Blazek als „innere Haltung“, die sicht- und spürbar werden muss. Sie betonte, dass zielgruppengerechtes Employer Branding ein strategischer Prozess ist, der Zeit und Geld kostet, aber einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bietet. Unternehmen, die sich damit auseinandersetzen, wer sie und wer ihre Zielgruppen sind, können Kernbotschaften entwickeln, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Generationen entsprechen. Des Weiteren ist auch ein Perspektivwechsel unerlässlich, um zu erfahren, wie die Mitarbeitenden das eigene Unternehmen wahrnehmen und wie es sich nach außen, beispielsweise über die Karriereseite präsentiert.
Laut Blazek wünschen sich vor allem Frauen Transparenz und möchten sich in der Unternehmenskultur wiedererkennen. Eine gelungene externe und vor allem auch die interne Kommunikation bedingen einen guten Onboarding Prozess, der schon vor dem ersten Arbeitstag im Unternehmen beginnt und frühestens nach der Probezeit endet. Den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Gefühl zu geben, dass man sich schon auf sie freut, kann das A und O für eine lange und gute Zusammenarbeit sein. Und nicht nur das: Zuzana Blazek zufolge sind Empfehlungen zufriedener Mitarbeitende der Rekrutierungsfaktor Nr. 1.
Was versteht man unter Diversität und welche positiven Effekte kann Generationenvielfalt in Unternehmen erzielen? Diesen Fragen ging Michael Kubina am 12.12.2023 in der Online-Veranstaltung „Generationenvielfalt als Chance begreifen“ nach. Michael Kubina, Coach und Diversity-Management Berater, gab rund 80 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus kleinen und mittleren Unternehmen zahlreiche praktische Tipps zur Etablierung einer vielfältigen Unternehmenskultur.
Wichtig sei es, für Verständnis und eine klare Orientierung der Mitarbeitenden verschiedener Generationen zu sorgen. Als Beispiel führte er die Generation der Baby-Boomer an, die ihr Wissen teilen sollten, ohne gleichzeitig erwarten zu können, dass es genauso übernommen wird. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des herrschenden Fachkräftemangels muss, laut Kubina, auch die Zielgruppe der Arbeitnehmerinnen 50+ stärker in den Fokus der Arbeitgeber rücken. Die Vorurteile, dass Mitarbeitende jenseits der 50 weniger produktiv und häufiger krank seien, gelte es abzubauen und gleichzeitig eine wertschätzende Unternehmenskultur zu implementieren.
Eine zentrale Aufgabe für ein gelingendes Generationenmanagement sei es, stärker auf die individuellen Herausforderungen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen und Stereotype in Bezug auf Geschlecht und Alter zu verändern. Außerdem sollten Ziele und Kennzahlen definiert und regelmäßig überprüft werden. Das Potenzial der Generation 50+ liege zudem darin, dass Mitarbeitende dieser Zielgruppe oftmals länger im Unternehmen bleiben als ihre jüngeren Kolleginnen und Kollegen.
Bildhaft und ansprechend statt blutleer und dröge: Im Workshop „Unwiderstehliche Stellenanzeigen texten“ ging es am Donnerstag, 16. November, um das Schreiben von Stellenanzeigen. Anhand von Praxisbeispielen machte die Referentin Sibylle Frank deutlich, was aussagekräftige Anzeigen von oberflächlichen Varianten unterscheidet.
Die selbstständige Unternehmerin bei der Agentur Heldenstreich präsentierte den rund 40 Teilnehmenden verschiedene Handlungsansätze. Ziel sei es, in den Köpfen Bilder zu erzeugen, Emotionen hervorzurufen sowie den Impuls zu wecken, sich zu bewerben. Wer Frauen ermutigen wolle, sich zu bewerben, solle sie konkret dazu aufrufen, riet Frank.
Je kürzer, desto besser sei bei dieser Art des Schreibens nicht das Credo - im Gegenteil. Vielmehr gehe es darum, häufig gestellte Fragen aus Bewerbungsgesprächen vorzugreifen. Frank, die in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 Jobinterviews geführt hat, riet aus Erfahrung dazu, authentische Angaben bei Kolleginnen und Kollegen einzuholen, die sich mit der Jobposition auskennen: Wie geht es bei dieser Stelle wirklich zu? Was für Besonderheiten, schöne Momente, aber auch Herausforderungen gibt es? Die Aufzählung von Soft Skills wie kommunikativ, verantwortungsvoll oder teamfähig sei überflüssig, da diese in fast jedem Job vorausgesetzt würden.
Wenn bestimmte Eigenschaften für eine Stelle besonders wichtig und daher hervorzuheben seien, müsse dies begründet werden. Bei der Jobsuche seien den Bewerbenden drei Aspekte besonders wichtig: die Art der Aufgabe, Wertschätzung und ein nettes kollegiales Umfeld. Dementsprechend sollten diese Aspekte laut Frank auch in der Stellenausschreibung aufgegriffen werden.
Von einem guten Talentmanagement versprachen sich die rund 70 Personalverantwortlichen und Führungskräfte, die am 15.11.2023 am Online-Seminar "Talentmanagement in KMU" teilnahmen, vor allem eine gute Mitarbeiterbindung und Fachkräftesicherung.
Lynn Schäfer, Head of People and Culture der homee GmbH, gab einen Einblick, wie KMU ein strategisches Talentmanagement einführen können und worauf dabei zu achten ist. Gemäß dem Leitsatz „No one size fits all“ stellte sie klar heraus, dass das Vorgehen immer auf das jeweilige Unternehmen abgestimmt sein muss. Das Talentmanagement müsse die Ziele des Unternehmens im Blick haben und im Einklang mit der HR-Strategie stehen. Darüber hinaus müsse aber auch der Mitarbeiterlebenszyklus bei der Planung Berücksichtigung finden.
Bei der Einführung eines Talentmanagements sollten sich Personalverantwortliche und Führungskräfte laut Frau Schäfer vor allem über die Definition von „Talent“ im Klaren sein, die sie für ihre Strategie nutzen wollen. Sie unterschied in diesem Kontext zwischen „elitären“ und „universellen“ Talentansätzen, die entweder auf High Performer und Potentials abzielten oder aber alle Mitarbeitenden eines Unternehmens berücksichtigten.
Da Talente oft noch unterbewusst nach dem Leitsatz „Think Manager, Think Male“ ausgewählt würden, riet Schäfer dazu, nicht nur das Talentmanagement und Frauenförderprogramme regelmäßig auf geschlechtsspezifische Diskriminierung hin zu überprüfen, sondern auch eine offene und transparente Kommunikation und innovative Talentauswahlprozesse zu implementieren. Darüber hinaus gäbe es natürlich auch die Möglichkeit der Einführung einer Frauenquote in Talent-Förderprogrammen.
Weiterhin verwies Frau Schäfer in ihrem Vortrag auf nützliche Tools, die KMU für ihr Talentmanagement nutzen können. Neben Möglichkeiten Talentpools auch ohne teure Softwarelösungen aufzubauen, zeigte sie auf, wie CANVAS für das Talentmanagement eingesetzt werden kann.
Auch für die Erhöhung von Bewerberzahlen gab Lynn Schäfer noch einen wertvollen Rat: Bewerbungsverfahren müssten auf den heutigen Arbeitnehmermärkten vor allem transparent und nutzerfreundlich sein. Auch die klare Kommunikation von Arbeitgeberbewertungen und Auszeichnungen sei ein wichtiger Punkt für ein erfolgreiches Recruiting. Sie bat die Personalverantwortlichen und Führungskräfte an dieser Stelle, sich einmal selbst bei ihrem Unternehmen zu bewerben und ihr Bewerbungsverfahren damit auf den Prüfstand zu stellen.
Familienfreundlichkeit ist im Kreis Paderborn mehr als eine Floskel – das zeigte jetzt die Verleihung der Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen 2023“. Insgesamt 84 Unternehmen wurden für ihr Engagement beim Thema Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf geehrt. Landrat Christoph Rüther und Eva Leschinski, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL, überreichten in Salzkotten-Thüle im feierlichen Rahmen die Urkunden.
Die Auszeichnung wird bereits seit 2017 an Unternehmen vergeben, die sich durch eine familienfreundliche Personalpolitik für ihre Mitarbeitenden einsetzen. Erstmals oder in Folge entwickeln die Verantwortlichen in den Unternehmen vor Ort individuelle Maßnahmen und Angebote, um Familien zu unterstützen und ihren Alltag zu erleichtern. Sowohl Homeoffice- und Gleitzeitmöglichkeiten, als auch Zuschüsse zur Kinderbetreuung, Familiensommerfeste, Firmenfahrzeuge und Lastenfahrräder zur privaten Nutzung oder Freikarten für Konzerte oder Sportveranstaltungen sind nur einige Maßnahmen, welche die Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der IHK, der Handwerkskammer, des Jobcenters, der Agentur für Arbeit, des Kreises Paderborn, des Arbeitgeberverbandes Paderborn, Büren, Warburg und Höxter e.V., des DGB und des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL, überzeugten.
Entschieden sich im Jahr 2017 zunächst 27 Unternehmen dazu, ihre Bewerbungsunterlagen einzureichen, so waren es im Jahr 2021 bereits 75 Betriebe. Im Jahr 2023 lag die Bewerberzahl bei 90 Unternehmen, von denen sich 66 bereits wiederholt am Prozess beteiligten. Ein deutliches Signal dafür, dass das Thema auch bei den Firmen im Kreis Paderborn an Bedeutung gewinnt. Familienfreundlichkeit ist dabei keine Frage von Größe oder Branche, wie Mitarbeiterzahlen von 4 bis 3.500 aus vielen verschiedenen Wirtschaftszweigen verdeutlichen.
Seit zwanzig Jahren untersucht der „Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit“ des Instituts der deutschen Wirtschaft, wie sich das betriebliche Engagement für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland entwickelt. „Das Thema ist also alles andere als neu“, unterstreicht Landrat Christoph Rüther im Rahmen der Verleihung. „Es ist den Menschen heute nur deutlich bewusster“. So sei die betriebliche Familienfreundlichkeit bei den zunehmenden Fachkräfteengpässen wichtiger denn je. „Schritte in Richtung Familienfreundlichkeit sind gut investiert, denn sie beeinflussen das Arbeitsklima, die Motivation und damit auch die Produktivität. Die Maßnahmen schaffen Transparenz, erzeugen Vertrauen und beweisen Verlässlichkeit“, so Rüther.
„Viele schauen heute bei einer neuen Anstellung nicht mehr ausschließlich auf das Gehalt“, erklärt Eva Leschinski, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL. Vielmehr seien Faktoren wie ein angenehmes Arbeitsklima, Arbeitsplatzsicherheit und eine ausgewogene Work-Life-Balance entscheidend bei der Job-Wahl.
Was genau Familienfreundlichkeit bedeutet, ist heute vielschichtig. Edith Rehmann-Decker, Leiterin des Amtes Wirtschaft & Tourismus beim Kreis Paderborn betont: „Die Thematik geht deutlich darüber hinaus, dass nur Vater, Mutter und Kind in den Blick genommen werden. Auch das Thema Pflege sollte heute direkt mitbedacht werden.“ Im Laufe eines Lebens ändern sich die Themen der Beschäftigten. Laut Rehmann-Decker sei es wichtig, dass sich auch die Unternehmen daran anpassen.
Im dreistufigen Auszeichnungsverfahren wurden zuerst die schriftlichen Bewerbungen geprüft. Anschließend fanden Betriebsbesichtigungen oder Onlinepräsentationen statt. Im letzten Schritt entschied eine neunköpfige, fachkundige Jury über die Vergabe der Auszeichnung. Verliehen wird diese durch das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, welches von der OstWestfalenLippe GmbH getragen wird, in Kooperation mit dem Kreis Paderborn, der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld sowie der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld.
Familienfreundlichkeit wird im Kreis Herford großgeschrieben – das zeigte die Verleihung der Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen 2023“ am 11.09.2023. Dort wurden insgesamt 46 Unternehmen für ihr Engagement beim Thema Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf geehrt. Landrat Jürgen Müller und Eva Leschinski, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL, überreichten die Urkunden im feierlichen Rahmen im Kreishaus in Herford.
Die Auszeichnung wird bereits seit 2015 Jahren an Unternehmen vergeben, die sich durch eine familienfreundliche Personalpolitik für ihre Mitarbeitenden einsetzen. Während zu Beginn noch neun Betriebe geehrt wurden, zeigt die hohe Zahl der ausgezeichneten Unternehmen in diesem Jahr, dass das Thema auch bei den Firmen im Kreis Herford an Bedeutung gewinnt. Familienfreundlichkeit ist dabei keine Frage von Größe oder Branche, wie Mitarbeiterzahlen von 15 bis 3.400 aus vielen verschiedenen Wirtschaftszweigen verdeutlichen.
Landrat Jürgen Müller betont die Bedeutung der Familienfreundlichkeit in der heutigen Zeit, besonders im Hinblick darauf, dass die geburtenstarken Jahrgänge den Arbeitsmarkt verlassen, was den Wettbewerb um Fachkräfte verstärke. „Es wird immer wichtiger, die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege fest in die Unternehmenskultur zu integrieren. Und genauso wichtig ist es, das auch bekannt zu machen. Die Auszeichnung liefert die perfekte Gelegenheit!“
Denn viele Fachkräfte schauen heute bei der Suche nach einer Anstellung nicht mehr ausschließlich auf das Gehalt, erklärt Eva Leschinski, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL: „Vielmehr steigt die Attraktivität des Unternehmens dann, wenn ein angenehmes Arbeitsklima herrscht, der Arbeitsplatz gesichert ist und eine ausgewogene Work-Life-Balance garantiert ist.“
Bei der Abschlussverleihung wurde deutlich, wie unterschiedlich Familienfreundlichkeit aussehen kann. Neben der Flexibilisierung von Zeit und Ort stellen Unternehmen unter anderem Firmenfahrzeuge und Lastenfahrräder zur privaten Verfügung, veranstalten Familientage, verleihen Hüpfburgen, bieten Freikarten für Konzerte oder Sportveranstaltungen für die ganze Familie an oder stellen sicher, dass familiäre Schicksalsschläge durch finanzielle Unterstützung abgemildert werden.
Im dreistufigen Auszeichnungsverfahren wurden zuerst die schriftlichen Bewerbungen geprüft. Anschließend wurden die Betriebe vor Ort besucht oder präsentierten ihre Angebote online. Im letzten Schritt entschied eine neunköpfige, fachkundige Jury über die Vergabe der Auszeichnung. Verliehen wird diese durch das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL in Kooperation mit dem Kreis Herford, der interkommunalen Wirtschaftsförderung des Kreises Herford, der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld sowie der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld.
Der Kreis Minden-Lübbecke hat viele familienfreundliche Unternehmen – und das jetzt auch zertifiziert: Insgesamt 62 Unternehmen wurden am 05.09.2023 mit der Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen“ für ihr Engagement beim Thema Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf geehrt. Landrat Ali Doğan und Eva Leschinski, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL, überreichten die Urkunden im feierlichen Rahmen im LWL-Preußenmuseum Minden.
Die Auszeichnung wird bereits seit 2015 Jahren an Unternehmen vergeben, die sich durch eine familienfreundliche Personalpolitik für ihre Mitarbeitenden einsetzen. Während zu Beginn noch 11 Betriebe geehrt wurden, zeigt die hohe Zahl der ausgezeichneten Unternehmen in diesem Jahr, dass das Thema auch bei den Firmen in Minden-Lübbecke an Bedeutung gewinnt. Familienfreundlichkeit ist dabei keine Frage von Größe oder Branche, wie Mitarbeiterzahlen von sieben bis 3.171 aus vielen verschiedenen Wirtschaftszweigen verdeutlichen.
Landrat Ali Doğan beschreibt Familienfreundlichkeit heute als strategischen Wettbewerbsfaktor, ohne den nichts mehr geht: „Lebensphasenorientierte Personalpolitik ist eins der wichtigsten Faktoren, um auf dem Arbeitgebermarkt überleben zu können.“ Dabei gehe es heute nicht mehr nur darum, junge Eltern zu entlasten, sondern auch das Thema der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu bearbeiten: „Wir müssen uns fokussierter um die Bedürfnisse älterer Mitarbeitenden kümmern. Denn ihre langjährige Erfahrung wird immer wichtiger beim demografischen Faktor. Familienfreundliche Betriebskultur insgesamt ist eine Win-Win-Situation für uns alle.“
Am vergangenen Dienstag wurde während der Abschlussverleihung deutlich, wie unterschiedlich Familienfreundlichkeit aussehen kann. Neben der Flexibilisierung von Zeit und Ort stellen Unternehmen unter anderem Firmenfahrzeuge und Lastenfahrräder zur privaten Verfügung, veranstalten Familientage, bieten Freikarten für Konzerte oder Sportveranstaltungen für die ganze Familie an oder stellen sicher, dass familiäre Schicksalsschläge durch finanzielle Unterstützung abgemildert werden.
Die Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Minden-Lübbecke“ ermöglicht es den Unternehmen, ihre Familienfreundlichkeit sowohl intern als auch extern zu kommunizieren. „Diese Auszeichnung ist ein Werbeträger und Aushängeschild für ihr Engagement große und kleine Lösungen für die individuelle Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu schaffen“, erklärt Eva Leschinski, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL.
Im dreistufigen Auszeichnungsverfahren wurden zuerst die schriftlichen Bewerbungen geprüft. Anschließend wurden die Betriebe vor Ort besucht oder präsentierten ihre Angebote online. Im letzten Schritt entschied eine neunköpfige, fachkundige Jury über die Vergabe der Auszeichnung. Verliehen wird diese durch das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL in Kooperation mit dem Kreis Minden-Lübbecke, der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld sowie der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld.
Selbstorganisation ist heutzutage in vielen Unternehmen angekommen. Was jedoch entscheidend zum Erfolg von selbstorganisierten Teams beiträgt, zeigte Heidrun Strikker, Geschäftsführerin der SHS Consult, auf. Am 04.09.2023 sprach sie in der Online-Veranstaltung „Selbstorganisierte Teams – Auf dem Weg zur agilen Zusammenarbeit“ vor rund 110 Personalverantwortlichen und Führungskräften über die Chancen und Herausforderungen, die sich insbesondere für Frauen aus der Selbstorganisation ergeben.
Einerseits betonte Heidrun Strikker, dass selbstorganisierte Teams ein lebensphasengerechtes Zeitmanagement ermöglichen können. Andererseits verwies
sie jedoch auch auf die oft fehlende Sichtbarkeit von weiblichen Führungskräften und fehlendes Selbstbewusstsein von weiblichen Mitarbeitenden. Selbstorganisation und Selbstvertrauen seien Zwillinge, weshalb Personen mit Selbstzweifeln unbedingt berücksichtigt und gefördert werden sollten.
Ganz im Geiste des agilen Manifests zeigte Frau Strikker auf, dass viele Methoden zur erfolgreichen Selbstorganisation beitragen können, im Zentrum der Zusammenarbeit jedoch eine gute Kommunikation und Reflexion stehen. Hierfür stellte sie die vier Grundpfeiler der Kommunikation vor, die aus Spirit, Partizipation, Orientierung und Closing (SPOC) bestehen. Auch die Wunderleiter, die wichtige Fragen und Ebenen der Selbstreflexion vor Augen führt und so Reflexionsprozesse unterstützt, wurde von ihr als wertvolles Tool für selbstorganisierte Teamarbeit vorgestellt.