startklar Businessplan-Wettbewerb
11.06.2024
Businessplan-Wettbewerb zeichnet innovative Geschäftskonzepte aus
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Bielefeld, 11. Juni 2024. Am Montagabend wurden die Gewinner des Businessplan-Wettbewerbs startklar OWL 2023/2024 bekanntgegeben, der von der OstWestfalenLippe GmbH in Kooperation mit 24 Partnern und mit Unterstützung der Sparkassen in OWL durchgeführt wurde. Gesamtsieger ist Tentris. Das Paderborner Start-up hat eine Datenbank entwickelt, die große Datenmengen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz besonders effizient und DSGVO-konform verarbeiten kann. Dafür erhalten die Gründer ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Der Preis in der Kategorie „Hightech und Forschung“ geht an BiProMicro (Bielefeld) für die Entwicklung eines besonders zeitsparenden Prozesses in der Biotechnologie. In der Kategorie „Industrie, Handwerk und Dienstleistung“ überzeugte PALPRINT aus Paderborn die Jury mit maßgeschneiderten und vollständig aus Recyclingkunststoff hergestellten Verpackungen. Das Startup DigitalErleben wurde mit dem Preis in der Kategorie „Zukunft und Gesellschaft“ ausgezeichnet. Das Bielefelder Team unterstützt mit seinen Produkten Lehrkräfte bei der digitalen Gestaltung ihres Unterrichtes und setzt dafür auch auf Künstliche Intelligenz. Die Gewinner in den drei Kategorien erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Insgesamt hatten sich 66 Gründerteams an der diesjährigen Wettbewerbsrunde beteiligt, von denen 48 einen Businessplan eingereicht haben.
„Trotz der guten Rahmenbedingungen liegt Ostwestfalen-Lippe bei den Neugründungen unter dem NRW-Durchschnitt. Mit Angeboten wie startklar fördern wir die Gründungsbedingungen in OWL konsequent. Wir freuen uns, dass sich so viele Teams beteiligt haben,“ resümiert Jörg Timmermann, der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der OstWestfalenLippe GmbH, in seiner Ansprache bei der gestrigen Preisverleihung. „Seit über zehn Jahren hatten wir nicht mehr so viele Teams im Wettbewerb. Dadurch wird klar: Wir können Gründung. Die vielen positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigen, dass unsere Angebote ein wichtiger Baustein der regionalen Gründungsförderung sind,“ ergänzt Björn Böker, Geschäftsführer OstWestfalenLippe GmbH. Die OstWestfalenLippe GmbH führt den Wettbewerb gemeinsam mit 24 Partnern durch, darunter die IHKs und die Handwerkskammer, die Wirtschaftsförderungsrichtungen der Kreise sowie der Städte Bielefeld und Paderborn sowie die Hochschulen und Start-up Initiativen der Region. Hauptsponsoren von startklar sind die Sparkassen in OWL.
Jury lobt Pioniergeist, Kreativität und Leidenschaft
Gleich elf Teams haben es ins Wettbewerbsfinale geschafft und der Jury ihr Konzept präsentiert. „Wir waren begeistert von der Vielzahl hochkarätiger Geschäftskonzepte. Die Geschäftsideen decken ein breites Themenspektrum ab: Dazu gehören etwa Lösungen für Künstliche Intelligenz, intelligente Produktion, Wissensmanagement und 3D-Druck. Aber auch gesunde Suppenpulver, neue Ansätze in der Physiotherapie, Kreislaufwirtschaft und Limonade aus Kaffeekirschen waren im Teilnehmerfeld vertreten. Die Gründerinnen und Gründer treiben ihre Ideen mit viel Pioniergeist, Kreativität und Leidenschaft voran“, erläutert Jurysprecher Nico Clasing, Vorstand der Stadtsparkasse Rahden. „Vor diesem Hintergrund ist der Jury die Entscheidung sehr schwergefallen. Die Sieger haben insbesondere durch ihr Alleinstellungsmerkmal, einen großen Kundennutzen, ein hohes Marktpotenzial und ein gutes Vertriebskonzept überzeugt. Wir sind uns aber sicher, dass sich viele weitere Geschäftskonzepte erfolgreich am Markt behaupten und den Wirtschaftsstandort OWL bereichern werden“, so Clasing.
Der Businessplan-Wettbewerb startklar OWL wurde zum achten Mal durchgeführt. Insgesamt haben an den sieben bisherigen Wettbewerbsrunden 609 Teams teilgenommen, 307 davon haben einen Businessplan zur Bewertung eingereicht.
Gesamtsieger: Tentris
Tentris ist die weltweit erste skalierbare Graphdatenbank, die für DSGVO-konformes und erklärbares maschinelles Lernen optimiert ist. Eine Graphdatenbank ist eine Datenbank, die Graphen benutzt, um stark vernetzte Informationen darzustellen und abzuspeichern. Ein solcher Graph besteht aus Knoten und Kanten, den Verbindungen zwischen den Knoten. Mit einer neuartigen Datenstruktur, dem Anfrage-Programm und den Algorithmen können Anfragen bis zu eintausend Mal schneller beantwortet und auf Wissensgraphen mit Milliarden von Einträgen skaliert werden. Somit soll DSGVO-konformes maschinelles Lernen auf großen, industrierelevanten Datenmengen erstmalig realisiert werden können.
Und das alles soll auf ressourceneffiziente und nachhaltige Weise geschehen. Anfragen an Datenbanken kosten Energie. Durch die Effizienz der Datenbank sollen diese Verarbeitungskosten und der CO2-Ausstoß um bis zu 90% gesenkt werden können. Diese Kombination soll unter anderem kleinen und mittleren Unternehmen eine niedrigschwellige Möglichkeit bieten, anfallende Daten wertvoll aufbereiten und für die eigenen Geschäftstätigkeiten rechtssicher einsetzen zu können.
Alexander Bigerl, Dr. Caglar Demir, Prof. Dr. Axel Ngonga, Tobias Rebert
Kategorie „Hightech und Forschung“: BiProMicro
Zur Herstellung neuer biotechnologischer Produkte müssen Bioprozesse entwickelt werden, bei denen Zellen, sogenannte Produktionsstämme, aufgrund ihrer genetischen Eigenschaften das gewünschte Produkt erzeugen. Zuerst werden die produktivsten Stämme im Labormaßstab (mL) identifiziert, anschließend wird der Bioprozess in den Produktionsmaßstab (>m³) skaliert. Da sich die Bedingungen zwischen Labor- und Produktionsmaßstab stark unterscheiden, können nur wenige Stämme ihre Produktivität aufrechterhalten. Somit müssen alle relevanten Stämme zeit- und kostenintensiv auf ihre Eignung für eine Skalierung getestet werden.
BiProMicro will diesen Prozess effizienter gestalten, indem die Gründer eine Skalierungsvorhersage anbieten. Durch diese kann der beste Stamm für die Skalierung bereits nach der Stammentwicklung identifiziert werden, was das aufwendige Testen aller Kandidaten überflüssig macht. Mit der Technologie des Teams von der Universität Bielefeld kann perspektivisch die Skalierung von Monaten auf Wochen verkürzt und die Kosten um das hundert- bis tausendfache gesenkt werden.
Dr. Julian Schmitz, Luisa M. Blöbaum
Kategorie „Industrie, Handwerk und Dienstleistungen“: PALPRINT
Das Paderborner Start-Up PALPRINT möchte die Welt der Industrieverpackungen revolutionieren. Das Konzept ist einfach: Das Gründerteam nutzt 3D-Druck für die automatisierte Herstellung von individuell zugeschnittenen, recycelten Mehrwegverpackungen. Basierend auf 3D-Modellen von Spezial- und Ersatzbauteilen werden passende Verpackungen aus einem weit verfügbaren Material gedruckt.
Nach der Nutzung der Verpackungen wird ihr Material zum Rohstoff für neue Verpackungen. Die Gründer wollen so Abfall durch Materialmehrfachnutzung vermeiden, Lagerflächen durch die kompakte Materiallagerung reduzieren sowie durch das prozessbedingte Leichtbaupotenzial Gewicht einsparen. Die modulare Systemlösung, bestehend aus einer eigens entwickelten Software für automatisiertes Verpackungsdesign sowie modifizierten Druckern und Schreddern von Partnern, kann von Firmenkunden gemietet werden.
Paul Lindner, Andreas Ribul-Olzer, Steffen Vogelsang / www.palprint.de
Kategorie „Zukunft und Gesellschaft“: DigitalErleben
Das Startup DigitalErleben stattet Lehrkräfte, Schulen und Bildungseinrichtungen in Deutschland mit digitalen und KI-Tools aus. Die Gründer versuchen so eine Brücke zwischen traditionellen und digitalen Lehrmethoden zu bauen, um so die Effizienz, Qualität und Zugänglichkeit von Bildung zu verbessern. Neben Fortbildungen von Lehrpersonal für die Einbindung von digitalen Werkzeugen in den Unterricht und die digitalisierte Zeugniserstellung bietet das Startup auch eine generative Künstliche Intelligenz an, die es etwa erlaubt, historische Persönlichkeiten wie Albert Einstein oder Jane Austen zu generieren und durch Schulklassen live befragen zu lassen. So möchten die Gründer Unterricht durch die Möglichkeiten der Digitalisierung anreichern und für Schülerinnen und Schüler spannend gestalten. Gleichzeitig sollen Lehrkräfte entlastet werden.
Lukas Portmann, Tobias Schröder, Matty Frommann / www.digitalerleben.de
Weitere Infos zum Wettbewerb unter www.startklar-owl.de.
Die Jury
Weitere Informationen zur Jury finden Sie hier.
startklar-Partner
Campus Foundery OWL TH OWL, Center for Entrepreneurship Hochschule Bielefeld, Fachhochschule des Mittelstands, Fachhochschule der Wirtschaft, Founders Foundation, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, HederLab, Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen, Industrie- und Handelskammer Lippe, Innovationsmanufaktur Gütersloh, Interkommunale Wirtschaftsförderung Kreis Herford, it´s OWL, Kreis Lippe, Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Paderborn, Pioneers Club, pro Wirtschaft GT, OstWestfalenLippe GmbH, StartMindenUp, TecUp Universität Paderborn, Universität Bielefeld, Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE Bielefeld, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Stadt Paderborn
Hauptsponsoren
Sparkassen in OWL: Sparkasse Bad Oeynhausen - Porta Westfalica, Sparkasse Bielefeld, Sparkasse Gütersloh-Rietberg-Versmold, Sparkasse Halle-Wiedenbrück, Sparkasse Herford, Sparkasse Lemgo, Sparkasse Minden-Lübbecke, Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter, Stadtsparkasse Rahden
Weitere Sponsoren
BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hagedorn, Handwerkskammer OWL, HLB Stückmann & Partner, IHK Ostwestfalen, IHK Lippe, IKK classic, Wortmann & Partner Rheda-Wiedenbrück
Pressekontakt:
OstWestfalenLippe GmbH
Marius Vinnemeier
Tel. 0521 96733231
m.vinnemeiernoSpam@owl.gmbh
www.ostwestfalenlippe.de
Über die OstWestfalenLippe GmbH – Gesellschaft zur Förderung der Region
Die OstWestfalenLippe GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn und der kreisfreien Stadt Bielefeld sowie von Wirtschaft und Wissenschaft in OWL. Aufgabe ist es, die Region OstWestfalenLippe, mit Blick auf den nationalen und internationalen Wettbewerb, als eine bekannte Marke und als führender Wirtschafts- und Transformationsstandort mit hoher Lebensqualität zu positionieren. Um dies zu erreichen, wird Standort-, Marken-, Fachkräfte- und Tourismusstrategie in Form einer langfristigen Strategie konsequent zusammen gedacht.