Neuer Förderaufruf: JOBSTARTER plus "Wirtschaft 4.0 – Unterstützung für KMU zur Anpassung an den digitalen Wandel" gestartet
JOBSTARTER plus-Projekte der 5. Förderrunde sollen kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung zeitgemäßer Lösungen unterstützen, die dazu führen, ihre Ausbildungsaktivitäten vor dem Hintergrund der Digitalisierung zu erhalten und/oder auszubauen. Bei der Beantragung und Umsetzung eines Projekts sind in jedem Fall das Spektrum bereits bestehender vergleichbarer Aktivitäten in der Region zu berücksichtigen und die adäquate Einbindung geeigneter Institutionen und relevanter Partner sicherzustellen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert aus Bundesmitteln und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union die 5. Förderrunde des Programms „JOBSTARTER plus – für die Zukunft ausbilden“. JOBSTARTER plus unterstützt die Ziele der Allianz für Aus- und Weiterbildung und ist Teil der BMBF-Initiative „Abschluss und Anschluss – Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“.
Die Einreichungsfrist für Förderanträge endet am 12. April 2019.
Zum Aufruf JOBSTARTER plus
Mehr zum Programm JOBSTARTER plushttps://www.jobstarter.de/de/das-programm-jobstarter-plus-stark-fuer-die-berufliche-bildung.html
Einreichung der Antragsunterlagen
Förmliche Förderanträge auf Gewährung einer Zuwendung können ab dem Tag der Veröffentlichung dieser Richtlinie eingereicht werden beim:
Bundesinstitut für Berufsbildung
Arbeitsbereich 4.4
Postfach 20 12 64
53142 Bonn
(Postanschrift)
oder
Robert-Schuman-Platz 3
53175 Bonn
(Hausanschrift)
Bei Fragen zum Aufruf oder zum Programm JOBSTARTER plus sprechen Sie uns gerne an.
Zum Team der Regionalagentur OWL
Neue Auszubildende? Ja bitte! war das Thema der Auftaktveranstaltung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL in Kooperation mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und der Gleichstellungsstelle des Kreises Höxter.
Ein Thema, das eingeschlagen hat, denn der Veranstaltungsraum des gastgebenden Unternehmens HOBATEX GmbH Industrial Partners in Brakel war bis auf den letzten Platz belegt. Ziel der Veranstaltung war es Rekrutierungsstrategien von bisher ungenutzten Fachkräftepotentialen zu finden und insbesondere auch Mädchen und junge Frauen für Ausbildungen in männerdominierten Berufszweigen zu begeistern. Als Einstieg hat Kommunikationstrainerin Astrid Kronsbein die Teilnehmenden mit in die Welt der Generation Z genommen. Wie tickt die junge Generation und welche Anforderungen an den Arbeitsplatz stellen sie. Wichtige Informationen für die Zuhörenden, die sich jetzt besser auf die neuen Anforderungen einstellen können.
Im Anschluss übernahm Ursula Madeja-Stieren von der Agentur Madeja-Stieren GmbH. In einer Gruppenarbeit konnten die Unternehmerinnen und Unternehmer ihre eigenen Erfahrungen nutzen und Wege aufzeigen, wie man sich auch für junge Frauen als attraktive Arbeitgeberin oder Arbeitgeber präsentiert und das unabhängig von der Branche. Wie andere Unternehmen die Suche nach Auszubildenden gestalten zeigte Ursula Madeja-Stieren zum Abschluss. Das kann ein markiges Video oder ein großformatiges Plakat sein. Sie macht Mut Neues auszuprobieren und die Fantasie spielen zu lassen, nur eins ist nicht erwünscht – Langeweile.
Direkt aus der Praxis konnte Hedwig Wecker berichten. Die Geschäftsführerin von Gockeln Metallbau GmbH & Co. KG steht jedes Jahr aufs Neue vor der Herausforderung die passenden Auszubildenden zu finden. Im Interview erzählt sie pragmatisch wie sie die organisatorischen Hürden für ihre weibliche Auszubildende löst. Motiviert und engagiert will sie in Zukunft noch breitgefächerter für ihre Ausbildungsplätze werben.
Viele Ideen und neue Ansätze konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit nach Hause nehmen und vielfach wurde der Wunsch geäußert noch mehr Themen zur Ausbildung und Arbeitgeberattraktivität aufzugreifen.
v.l.: Gerrit Fischer (Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL) | Hedwig Wecker (Geschäftsführerin Gockeln Metallbau) | Ursula Madeja Stieren (AMS Personal) | Astrid Kronsbein (RoA Reden ohne Angst) l Alexander Tölle (Geschäftsführer HOBATEX GmbH)
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In der der ersten Jahreshälfte 2019 bietet die G.I.B. NRW drei Fortbildungen an, die sich in erster Linie an Unternehmensberatungen aus den Programmen "Potential-beratung NRW" und "UnternehmensWert:Mensch" richten.
Qualifizierungsberatung in Unternehmen – Betriebliches Lernen wirksam gestalten
Eine systematische und strategische Kompetenzentwicklung des Personals wird für Unternehmen nicht nur wegen Digitalisierungsprozessen immer wichtiger. KMU verfügen oftmals nicht über ausreichende Ressourcen in der Personalentwicklung. So kann Unterstützung durch Qualifizierungsberatung vielfach nützlich sein.
In dieser Fortbildung lernen Berater*innen:
• wie sie Unternehmen bei der Ermittlung neuer Kompetenzanforderungen und konkreter Qualifizierungsbedarfe für Einzelne und Teams unterstützen können und
• wie sie die Planung, Durchführung und Qualitätssicherung von Lernprozessen im Betrieb qualifiziert begleiten können.
Zeit: 19.-20. März 2019, jeweils 09:30 Uhr bis 17:00 Uhr
Ort: G.I.B. mbH, Im Blankenfeld 4, 46238 Bottrop
Anmeldung:
https://www.gib.nrw.de/service/events/qualifizierungsberatung-in-unternehmen-F19010/
„Fit für die Digitalisierung“ – Ein Qualifizierungskonzept für Beschäftige in KMU
In dieser Fortbildung wird das Qualifizierungskonzept „Fit für die Digitalisierung“ vorgestellt und ausschnittweise erprobt. Es hat zum Ziel, Unternehmen und ihre Mitarbeitenden für Digitalisierungsherausforderungen aufzuschließen und der akti-ven und qualifizierten Beteiligung der Beschäftigten an der digitalen Transformation im eigenen Betrieb den Weg zu bereiten. Das Qualifizierungskonzept wurde mit Be-schäftigten aus klein- und mittelständischen Unternehmen erfolgreich durchge-führt.
Entwickelt wurde es in einem Bundesprojekt (BMWi) unter Federführung des VDI Technologiezentrums in Zusammenarbeit mit der GOM (Gesellschaft für Organisati-onsentwicklung und Mediengestaltung mbH) und evaluiert durch die Universität Duisburg-Essen.
Zeit: 02. April 2019, 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Ort: G.I.B. mbH, Im Blankenfeld 4, 46238 Bottrop
Anmeldung: https://www.gib.nrw.de/service/events/F19011-fit-fuer-die-digitalisierung/view
Soufflearning - Konzept für Arbeitsplatzbezogene Weiterbildung in kleinen und mittleren Unternehmen
In der dreiteiligen Fortbildung mit Zertifikatsabschluss erwerben die Teilnehmenden Wissen und Können zur Durchführung betrieblicher Weiterbildung nach der Me-thode „Sofflearning“. Sie bietet ein arbeitsplatznahes Lernen mit direkter Umsetzung des Gelernten in die Praxis.
Die Teilnehmenden erhalten ein Trainerhandbuch, das in der Praxis dabei unter-stützt, Unternehmen zur Methode „Soufflearning“ zu beraten“, sie aber selbst als Weiterbildungsmaßnahme auch planen und durchführen zu können.
Zeit: 14.-15. Mai 2019, jeweils 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Ort: G.I.B. mbH, Im Blankenfeld 4, 46238 Bottrop
Anmeldung: https://www.gib.nrw.de/service/events/F19019-soufflearning/
Mit der Veranstaltung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL, die in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle und der Wirtschaftsförderung des Kreises Lippe sowie der Koordinierungsstelle Schule-Beruf (Schu.B), konzipiert und durchgeführt wurde, sollten die Unternehmen und Personalverantwortlichen sensibilisiert werden, für ihre Auswahl der Auszubildenden weibliche Nachwuchskräfte gezielt in Betracht zu nehmen. Ansätze und Strategien wurden in der Veranstaltung durch die Referentinnen vermittelt. Rund 35 Teilnehmende folgten der Einladung zu der Veranstaltung „Junge Köpfe – Starke Fachkräfte: Weibliche Nachwuchskräfte für MINT-Berufe gewinnen und halten“.
Wie tickt die junge „Generation Z“? Was zeichnet die weiblichen Nachwuchskräfte unter Ihnen aus?
Unter diesem Titel zeigte Kommunikationstrainerin Astrid Kronsbein Chancen und Herausforderungen für Unternehmen bei der Ansprache insbesondere der weiblichen Nachwuchskräfte für eine duale Ausbildung in MINT-Berufen auf. Deutlich wurde, dass die Unternehmen diese Zielgruppe verstehen sollten.
Die Zielgruppe kann als sehr heterogen beschrieben werden, die verschiedene Typen an Auszubildenden aufweisen kann. Die Betriebe stehen vor der Herausforderung, sich auf diese Typen einzustellen und innovative Ansprachekonzepte zu entwickeln. Dabei ging die Referentin auf Unternehmensauftritte in den sozialen Medien sowie auf Imagefilme und auf den Direktkontakt durch Kooperationen mit Schulen, Workshops und Messeauftritten ein. Die Voraussetzungen, die ein Unternehmen mitbringen sollte, damit es ausbilden kann, ist die Berechtigung durch einen Ausbildungsschein, aber auch die „Soft- Skills“ sind nicht außer Acht zu lassen. Als Unternehmen sollte die Motivation und Bereitschaft vorhanden sein, das Wissen weiterzugeben. Des Weiteren sollte offen kommuniziert werden, warum der Betrieb ausbilden möchte. Die Ziele sollten klar formuliert werden, damit eine gute Zusammenarbeit stattfinden und Nachwuchstalente auf die Berufswelt vorbereitet werden können.
Darauf folgte die Vorstellung des Programmes der Ausbildungsbotschafter durch Christin Wegener von der Koordinierungsstelle Schule-Beruf (Schu.B). Auf die Einführung folgte ein Interview mit dem Unternehmen BSS Metallbau- und Schiffsbau GmbH & Co. KG.
Von Erfolgen sowie Hürden im Betriebsalltag berichtete Tatjana Gritzke, Ausbildungsleitung bei BSS Metallbau- und Schiffsausbau GmbH & Co. KG, zusammen mit der Auszubildenden Sarah Klockenkämper.
Das Unternehmen nimmt an dem Projekt „Ausbildungsbotschafter“ teil, um u.a. gezielt weibliche Auszubildende anzusprechen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekamen einen Eindruck darüber, wie das Unternehmen zu weiblichen Auszubildenden in MINT- Berufen steht und wie die Umsetzung gelingen kann.
Obwohl sich das Unternehmen bewusst ist, dass das Programm der Ausbildungsbotschafter nicht die einzige Möglichkeit ist, gezielt auf Schülerinnen zuzugehen, nutzt es diese Plattform gerne dazu die Ausbildungsberufe im Unternehmen publik zu machen. Im Laufe des Interviews entstand eine anregende Diskussion mit dem Publikum rund um das Thema Frauen in MINT-Berufen, verknüpft mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Nicole Vegelahn, selbständige Personalentwicklerin mit langjähriger Erfahrung aus der Wirtschaft, rundete die Veranstaltung mit einem Vortrag über Impulse, wie weibliche Fachkräfte in MINT-Berufen gefördert werden und sich langfristig gemischte Teams in kleinen und mittelständischen Unternehmen etablieren können, ab.
Für die Nachwuchstalente sollten gute Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dazu zählen Variationen der Arbeitszeiten und Arbeitsmodelle sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die paritätische Vergütung von weiblichen und männlichen Mitarbeitern. Darüber hinaus ist eine offene Unternehmenskommunikation für die Nachwuchskräfte wichtig und von Vorteil. Entscheidend ist, dass das Unternehmen im direkten Kontakt mit den Mitarbeitern steht.
Eine Sensibilisierung bezüglich der Machtverhältnisse kann in die Unternehmenskultur integriert werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Machtverhältnisse durchbrochen werden und es zu keinen Grenzverletzungen unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt. Daran schließt die Strategie an, dass Vorurteile sichtbar und bewusst gemacht werden und im Zuge dessen abgebaut werden. Eine geschlechtsneutrale Bewertung ist gewinnbringend und unterstützt den Abbau der Vorurteile. Dennoch sollte man, besonders in der Kommunikation, die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Fachkräften akzeptieren.
Die Potenziale der weiblichen Nachwuchstalente sollten im Blickfeld der Personalverantwortlichen liegen. Dafür lohnt sich auch in die zweite Reihe zu schauen. Es können Fort- und Weiterbildungen und Mentoring-Programme für Nachwuchskräfte angeboten werden. Den jungen Fachkräften wird damit eine Möglichkeit geboten, sich weiterzuentwickeln und sich neue Karrieremöglichkeiten im Betrieb zu erschließen, die sich ohne direkte Ansprache vermeidlich nicht für neue interne Projekte oder Stellenausschreibungen bewerben würden.
Zuletzt gibt Nicole Vegelahn den Impuls, dass es sich lohnt nach dem Top-Down-Prinzip zu führen und die Veränderungsprozesse somit einzuläuten. Das bedeutete, dass man in Entscheidungsprozesse die Führungskräfte mit einbezieht und die neuen Strukturen auf alle Ebenen im Unternehmen überträgt. Zahlreiche Entscheidungen in unterschiedlichen Bereichen wirken sich auf die Aufstieg- und Entwicklungschancen von weiblichen Nachwuchskräften aus.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen viele Anregungen für ihre eigenen Arbeitsbereiche und Rekrutierungsprozesse mit. Mit Hilfe eines gezielten Ansprachekonzeptes kann die Ausbildungssituation der weiblichen Nachwuchskräfte nachhaltig verbessert werden. Durch eine Umverteilung der Ausbildungsberufe können zudem die Rollenbilder durchbrochen werden. Unternehmen profitieren von heterogenen Teams und den Potenzialen ihrer Nachwuchstalente. Erfahrungen zeigen, dass ein großes Interesse bei den weiblichen Nachwuchskräften besteht. Dieses kann mit einer gezielten Ansprache geweckt und genutzt werden.
Foto: v.l.: Nicole Krüger, Gleichstellungsbeauftragte Kreis Lippe | Tabea Mälzer, Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL | Nicole Vegelahn, vegelahn personalentwicklung | Astrid Kronsbein, RoA – Reden ohne Angst | Christin Wegener, Kommunale Koordinierungsstelle Schule- Beruf (Schu.B) | Sarah Klockenkämper und Tatjana Gritzke, BSS Metallbau und Schiffsbau GmbH & Co. KG
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Bielefeld, 07.01.2019. Jana Duda (39) ist neue Leiterin des OWL Kulturbüros bei der OstWestfalenLippe GmbH. Sie ist die Nachfolgerin von Antje Nöhren, die sechs Jahre die Arbeit des OWL Kulturbüros verantwortet hat.
Jana Duda war als Pressesprecherin der Skulptur Projekte 2017 in Münster und als Junior Kuratorin bei der Fotografischen Sammlung der Berliner Galerie tätig. Zuvor war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der internationalen Wechselausstellung Haus der Photografie in den Deichtorhallen Hamburg beschäftigt. Die gebürtige Bielefelderin, die an der FH Bielefeld Fotografie und Medien studierte, kommt nach zehn Jahren, in denen sie an renommierten Ausstellungshäusern und -projekten gearbeitet hat, zurück nach OWL.
Trägerin des OWL Kulturbüros ist die OWL GmbH. Der zentrale Auftrag des OWL Kulturbüros ist die Abstimmung und Umsetzung des Förderprogramms Regionale Kulturpolitik des Landes NRW in der Region u.a. durch Beratung der Antragsteller und die Projektbegleitung. Darüber hinaus koordiniert das OWL Kulturbüro die Arbeit der gesamtregional relevanten Themen wie beispielsweise Aktivitäten zur Kulturellen Bildung in OWL.
Seit 2007 organisiert das Kulturbüro der OstWestfalenLippe GmbH in Kooperation mit der Bezirksregierung Detmold und dem Regionalrat einmal im Jahr eine Kulturkonferenz. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen die Förderung der kulturellen Bildungsarbeit und der Ausbau OstWestfalenLippes zur Modellregion Kulturelle Bildung. Außerdem zeichnet die OstWestfalenLippe GmbH mit seinem OWL Kulturbüro und den beiden Industrie und Handelskammern Ostwestfalen und Lippe seit 2011 Unternehmen, die sich besonders vorbildlich für die kulturelle Vielfalt vor Ort engagieren, mit dem OWL Kulturförderpreis aus.
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Netzwerk W bietet am 17.01.2019 von 9.00 bis 14.00 Uhr Thementag „Wiedereinstieg Kompakt“ im Kreishaus Paderborn an.
Kreis Paderborn: „Sie möchten gerne zurück in Ihren Beruf und möchten wissen, wie lässt sich das mit Ihrer Familienaufgabe vereinbaren? Wo finden Sie kompetente Beratung, wer gibt Ihnen Informationen zur Betreuung Ihrer Kinder oder Pflege der Eltern während Ihrer Arbeitszeit? Wie sollte eine aussagekräftige Bewerbung aufgebaut sein und welche Themen können mit dem Arbeitgeber zu klären sein?“
Das Netzwerk W (Wiedereinstieg) ist ein Zusammenschluss von Institutionen im Kreis Paderborn, welche besonders die beruflichen Perspektiven von Frauen nach der Familienphase in den Blick nehmen. In einer kompakten Veranstaltung am 17. Januar 2019 findet der Thementag „(Arbeits-) Platz da – hier komme ich!“ statt, durch den die Kabarettistin Hettwich vom Himmelsberg führt.
„Unser Motto (Arbeits-)Platz da – hier komme ich! ist Programm“, erklärt Rita Fust von der SBH West - Trägerin des vom Land NRW geförderten Projektes, die gemeinsam mit den Netzwerkpartnerinnen für diese Veranstaltung Fördermittel beim Land NRW beantragt hat. Die vielfältigen Angebote der Veranstaltung sollen helfen, die ersten Schritte für den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu gehen und (wieder) Fuß zu fassen.
An verschiedenen Informationsständen können persönliche Fragen direkt bei den mitwirkenden Akteuren geklärt werden. Sie erfahren in einer entspannten Atmosphäre, wie die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Paderborn Sie bei Ihrem Wiedereinstieg unterstützen können, wie Sie eine gute Bewerbung schreiben und welche Fortbildungen und Umschulungen möglich sind.
Sie sind schon aktiv geworden, sind sich aber nicht sicher, ob Sie auf dem richtigen Weg sind? Neben einem Bewerbungsmappen-Check können Sie sich an Infoständen über den Wiedereinstieg in bestimmte Berufsgruppen, aber auch über Ausbildung, Umschulung und Unterstützungsangebote informieren.
Im Workshop „Bewerbungsknigge“ erlernen Sie zum Beispiel Tipps und Tricks zum richtigen Verhalten in Bewerbungsgesprächen.
Erfahren Sie Interessantes bei Podiumsgesprächen mit UnternehmerInnen und finden Sie bei einer Farb- und Stilberatung Ihr optimales Styling. Und für die perfekte Bewerbung können Sie professionelle Bewerbungsfotos erstellen lassen (Kostenbeitrag 5 Euro).
Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Damit Sie die zahlreichen Angebote nutzen können, wird während der Veranstaltung eine kostenlose Kinderbetreuung angeboten.
Weitere Informationen erhalten Sie hier:
Hintergrund:
Das „Netzwerk W“ ist eine Initiative des Landes NRW und wird für den Aufbau regionaler Netzwerke zur Unterstützung der Berufsrückkehr gefördert. Im Kreis Paderborn wurde es im Jahr 2009 ins Leben gerufen. Gleichstellungs-, arbeitsmarkt- und bildungspolitische Akteurinnen und Akteure sind darin zusammengeschlossen, um gemeinsam die Interessen der Berufsrückkehrerinnen zu unterstützen und eine existenzsichernde Erwerbstätigkeit von Müttern zu fördern. Dies betrifft klassische Berufsrückkehrerinnen und geringfügig erwerbstätige Mütter - darunter Alleinerziehende und Frauen ohne Berufsabschluss.
Bisher wurden vom „Netzwerk W“ im Kreis Paderborn ein „Wegweiser für den beruflichen Wiedereinstieg" erstellt und verschiedene Veranstaltungen zum Thema „Wiedereinstieg nach Familienphase“ und „Minijob“ durchgeführt.
Die aktuellen Mitglieder des „Netzwerk W“ im Kreis Paderborn sind:
Die Netzwerkpartnerinnen von links:
Ulrike Schauerte, Agentur für Arbeit Paderborn | Simone Böhmer, Arbeitskreis der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Paderborn | Rita Fust, SBH West Paderborn GmbH – Projektträgerin | Ulrike Rhode, Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe | Claudia Schäfer, Kreis Paderborn, Servicestelle Wirtschaft | Dr. Angela Siebert, Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL | Rita Köllner, Arbeitskreis der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Paderborn | Nicole Jucks, Jobcenter Kreis Paderborn
Es fehlt: Susanne Wunderlich, IHK Ostwestfalen Zweigstelle Paderborn + Höxter
Bildrechte: Ulrike Sander, Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Kreis Paderborn
Der Anteil an Beschäftigten, die Familienarbeit und Beruf vereinbaren, nimmt beständig zu. Kinderbetreuung wie die Begleitung und Pflege von Älteren und gesundheitlich beeinträchtigten Menschen, wird überwiegend von Frauen übernommen - oft zusätzlich zu ihrer Berufstätigkeit. Besonders familienfreundliche Unternehmen stellen sich der Aufgabe, auch ihre weiblichen Fach- und Führungskräfte in Zeiten der Familienarbeit zu unterstützen und als Mitarbeiterinnen zu halten.
Oliver Vorwick, Geschäftsführender Gesellschafter der neam IT Services GmbH, stellte seine Unternehmensphilosophie vor: „Jede/r lebe ein anderes Leben. Also müsse es so viele Arbeitsmodelle wie Leute geben.“ Flexibilisierung der Arbeitszeiten und Arbeitsorte sind Möglichkeiten, Beschäftigte gerade in der Familiengründungsphase im Unternehmen zu halten. Wenn Belastungen in der Familie auftreten, brauchten Beschäftigte die Möglichkeit, ihre Angelegenheiten zu regeln. Arbeitszeitkonten seien eine Möglichkeit, die eigene Arbeitszeit flexibel zu gestalten und für die Familie verlässlich dazu sein. Das setzt beiderseitiges Vertrauen voraus. Die Wahl des Home Offices als Arbeitsort ist eine Unterstützung, die eher zeitlich befristet vorteilhaft sein kann. Der Betrieb sei nämlich auch ein sozialer Ort, an dem sich Beschäftigte treffen, austauschen und aktiv die Unternehmenskultur mit gestalten. Und „Benefits wie frisches Obst oder Fitnessräume kann ich nun mal nicht in die Familie tragen“, sagt Oliver Vorwick mit einem Augenzwinkern.
Kai Rosetti von der Prospektiv Gesellschaft für betriebliche Zukunftsgestaltungen mbH erläuterte, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sich in den letzten Jahren auf Kinderbetreuung konzentriert habe. Pflege sei zum Teil noch ein Tabuthema. „Dabei haben wir heute bereits mehr Pflegebedürftige als Kinder unter drei Jahren“, bekräftigte Kai Rosetti. Pflegende Frauen reduzierten wegen der Pflege eher ihre Wochenarbeitszeit. Pflegende Männer hingegen zögen sich bei stärkerer Belastung ganz vom Arbeitsmarkt zurück. Aus seiner Sicht seien Unternehmen die Rechtsansprüche ihrer Beschäftigten auf kurz- und langfristige Freistellung, Teilzeit, Kündigungsschutz und Pflegeunterstützungsgeld nicht ausreichend bekannt. Eine pflegesensible Arbeitszeitgestaltung, die beispielsweise Arbeitsunterbrechungen im Arbeitsalltag, verlängerte „Mittagspausen“ für Kurzpflege, mobile Arbeitsformen oder ergebnisorientiertes Arbeiten statt Anwesenheitskultur berücksichtige, helfe beiden, Beschäftigten und Unternehmen. Eine in der Praxis erprobte Idee sei auch, Vertrauenspersonen im Unternehmen zum betrieblichen Pflegelotsen auszubilden.
Professor Dr. Hermann-Josef Kruse und Eva Trompetter von der FH Bielefeld betonten, dass die Personalplanung frühzeitig und flexibel auf die verschiedenen Lebensphasen der Pflegenden eingehen müsse, um sie langfristig binden bzw. ihre Arbeitsfähigkeit bis zum Rentenalter zu erhalten. Sie stellten das so genannte FiliP-Modell (Flexible intelligente Pflegepersonal-Planung) vor, das dabei helfen kann, Arbeitszeit- und Schichtmodelle gerade in der Krankenhauspflege abzubilden und besser auf die Bedürfnisse von Beschäftigen einzugehen. In Befragungen der Beschäftigten wurden lebensphasenabhängige und individuelle Bedürfnisse ermittelt, die die Personaleinsatzplanung anspruchsvoll machen. Zusätzlich konnten Daten aus drei vorangegangenen Jahren zu Krankheitsausfällen, Urlaubsplanungsverhalten, Überstundenanfall und Personalentwicklungszeiten hinzugezogen werden. Auf Basis dieser Daten entstand das FiliP-Tool, welches in Kooperation der Fachbereiche Pflege und Gesundheit sowie Ingenieurwissenschaften und Mathematik mit drei Kliniken der Region (Franziskus Hospital Bielefeld, Klinikum Gütersloh, Krankenhaus St. Johannisstift Paderborn) entstanden ist.
Dr. Angela Siebert (Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, 1.v.l.) | Claudia Schäfer (stellv. Leiterin Servicestelle Wirtschaft Kreis Paderborn, 5.v.r.) | Simone Böhmer (Gleichstellungsbeauftragte Kreis Paderborn, 8.v.r.) | Oliver Vorwick (neam IT Services GmbH, 2.v.l.) | Kai Rosetti (Prospektiv - Gesellschaft für betriebliche Zukunftsgestaltungen mbH, 7.v.r.) | Eva Trompetter (FH Bielefeld - Fachbereiche Pflege und Gesundheit, 4.v.r.) | Prof. Dr. Hermann-Josef Kruse (FH Bielefeld - Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik, 3.v.r.)
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