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Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL 24.10.2023

Über 80 familienfreundliche Unternehmen im Kreis Paderborn ausgezeichnet

Familienfreundlichkeit ist im Kreis Paderborn mehr als eine Floskel – das zeigte jetzt die Verleihung der Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen 2023“. Insgesamt 84 Unternehmen wurden für ihr Engagement beim Thema Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf geehrt. Landrat Christoph Rüther und Eva Leschinski, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL, überreichten in Salzkotten-Thüle im feierlichen Rahmen die Urkunden.

Die Auszeichnung wird bereits seit 2017 an Unternehmen vergeben, die sich durch eine familienfreundliche Personalpolitik für ihre Mitarbeitenden einsetzen. Erstmals oder in Folge entwickeln die Verantwortlichen in den Unternehmen vor Ort individuelle Maßnahmen und Angebote, um Familien zu unterstützen und ihren Alltag zu erleichtern. Sowohl Homeoffice- und Gleitzeitmöglichkeiten, als auch Zuschüsse zur Kinderbetreuung, Familiensommerfeste, Firmenfahrzeuge und Lastenfahrräder zur privaten Nutzung oder Freikarten für Konzerte oder Sportveranstaltungen sind nur einige Maßnahmen, welche die Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der IHK, der Handwerkskammer, des Jobcenters, der Agentur für Arbeit, des Kreises Paderborn, des Arbeitgeberverbandes Paderborn, Büren, Warburg und Höxter e.V., des DGB und des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL, überzeugten.

Entschieden sich im Jahr 2017 zunächst 27 Unternehmen dazu, ihre Bewerbungsunterlagen einzureichen, so waren es im Jahr 2021 bereits 75 Betriebe. Im Jahr 2023 lag die Bewerberzahl bei 90 Unternehmen, von denen sich 66 bereits wiederholt am Prozess beteiligten. Ein deutliches Signal dafür, dass das Thema auch bei den Firmen im Kreis Paderborn an Bedeutung gewinnt. Familienfreundlichkeit ist dabei keine Frage von Größe oder Branche, wie Mitarbeiterzahlen von 4 bis 3.500 aus vielen verschiedenen Wirtschaftszweigen verdeutlichen.

Seit zwanzig Jahren untersucht der „Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit“ des Instituts der deutschen Wirtschaft, wie sich das betriebliche Engagement für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland entwickelt. „Das Thema ist also alles andere als neu“, unterstreicht Landrat Christoph Rüther im Rahmen der Verleihung. „Es ist den Menschen heute nur deutlich bewusster“. So sei die betriebliche Familienfreundlichkeit bei den zunehmenden Fachkräfteengpässen wichtiger denn je. „Schritte in Richtung Familienfreundlichkeit sind gut investiert, denn sie beeinflussen das Arbeitsklima, die Motivation und damit auch die Produktivität. Die Maßnahmen schaffen Transparenz, erzeugen Vertrauen und beweisen Verlässlichkeit“, so Rüther.

„Viele schauen heute bei einer neuen Anstellung nicht mehr ausschließlich auf das Gehalt“, erklärt Eva Leschinski, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL. Vielmehr seien Faktoren wie ein angenehmes Arbeitsklima, Arbeitsplatzsicherheit und eine ausgewogene Work-Life-Balance entscheidend bei der Job-Wahl.

Was genau Familienfreundlichkeit bedeutet, ist heute vielschichtig. Edith Rehmann-Decker, Leiterin des Amtes Wirtschaft & Tourismus beim Kreis Paderborn betont: „Die Thematik geht deutlich darüber hinaus, dass nur Vater, Mutter und Kind in den Blick genommen werden. Auch das Thema Pflege sollte heute direkt mitbedacht werden.“ Im Laufe eines Lebens ändern sich die Themen der Beschäftigten. Laut Rehmann-Decker sei es wichtig, dass sich auch die Unternehmen daran anpassen.  

Im dreistufigen Auszeichnungsverfahren wurden zuerst die schriftlichen Bewerbungen geprüft. Anschließend fanden Betriebsbesichtigungen oder Onlinepräsentationen statt. Im letzten Schritt entschied eine neunköpfige, fachkundige Jury über die Vergabe der Auszeichnung. Verliehen wird diese durch das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, welches von der OstWestfalenLippe GmbH getragen wird, in Kooperation mit dem Kreis Paderborn, der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld sowie der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld.