Technik trifft Pferdestärke: MINT-Workshops auf dem Reiterhof Wortmann
Auf dem Reiterhof Wortmann in Spenge entwirft Johanna mit einem 3D-Druckerstift eine Brücke, die anschließend mit kleinen Gewichten auf ihre Stabilität getestet wird.
Auf dem Reiterhof Wortmann in Spenge verschmelzen zwei Welten, die auf den ersten Blick kaum miteinander zu tun haben: Pferdeliebe und Technik. Seit Sommer 2024 besteht diese einzigartige Kooperation zwischen dem zdi-Netzwerk experiMINT Kreis Herford und dem Reiterhof. Im Rahmen des Projekts „MINT Community 4.OWL“ begeistern mobile Workshops auf dem Reiterhof speziell Mädchen für die sogenannten MINT-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Diese Workshops finden in einer Umgebung statt, die für viele Mädchen eine besondere Anziehungskraft hat. So gelingt es, Freizeitspaß und spannendes Lernen auf einzigartige Weise zu verbinden.
Ein zentraler Bestandteil des Workshops „Brücken aus dem Drucker“ ist der kreative Einsatz von 3D-Druck. Die Teilnehmerinnen gestalten mit einem 3D-Druckstift Objekte wie z.B. Pferde oder kleine Brücken. Ganz Ingenieurlike wird anschließend das Eigengewicht der Brücke in Relation zur Tragkraft getestet, indem sie gewogen und danach kleine Gewichte auf die Brücken gelegt werden. Der Einsatz von 3D-Druckstiften ermöglicht einen niedrigschwelligen Zugang zur Technologie, während gleichzeitig kreative Fähigkeiten gefördert werden. Christine Parusel, die den Reiterhof mit ihrem Mann Stefan Parusel in zweiter Generation führt, freut sich über die positive Resonanz: „Es ist unglaublich, mit wie viel Freude die Mädchen an die Aufgaben herangehen. Für viele ist es der erste Kontakt mit solchen Technologien, und es ist schön zu sehen, wie schnell sie die Scheu davor verlieren.“ Maya Stute, vom zdi-Netzwerk experiMINT Kreis Herford, die die Idee hatte, MINT-Erlebnisse auf dem Reiterhof anzubieten, ist glücklich: „Mit der Idee, MINT-Themen an Orte zu bringen, wo Mädchen sich wohl fühlen, eröffnen sich einmal mehr Chancen für Mädchen sich erfolgreich auszuprobieren und zu erfahren, wie viel Spaß es macht, sich mit oft als komplex wahrgenommenen Themen wie Technik zu beschäftigen.“
Der Reiterhof zieht eine bunt gemischte Zielgruppe aus allen gesellschaftlichen Schichten an. Diese Diversität spiegelt sich auch in den Workshops wider, wo die Teilnehmerinnen voneinander lernen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Christian Schmidt, MINT-Coach im Schülerlabor coolMINT.paderborn, erklärt. „Die Kombination aus Reiterhof und Technik macht es leichter, ihr Interesse zu wecken und ihnen zu zeigen, dass sie genauso gut in MINT-Fächern sind wie die Jungs.“ Die Erfolgserlebnisse, die die Mädchen dabei sammeln, stärken nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern auch ihre Begeisterung für technische Themen.
Neben den eigentlichen Inhalten der Workshops spielt die außergewöhnliche Kulisse des Reiterhofs eine wichtige Rolle. Sie sorgt für eine entspannte Atmosphäre, die es den Mädchen ermöglicht, unbefangen an die Aufgaben heranzugehen. „MINT kann den Mädchen zeigen, dass sie mehr können, als sie sich oft selbst zutrauen“, ist sich Christine Parusel sicher. Sie sieht das Projekt als wichtigen Schritt, um Mädchen für Berufe und Studiengänge zu interessieren, in denen Frauen bisher unterrepräsentiert sind.
Die MINT Community 4.OWL ist eines von über 70 deutschlandweiten MINT-Clustern, bestehend aus der OstWestfalenLippe GmbH, der Universität Paderborn mit dem Schülerlabor coolMINT.paderborn, den Netzwerken der NRW-weiten MINT-Initiative zdi in Ostwestfalen-Lippe sowie dem Bildungswerk der ostwestfälisch-lippischen Wirtschaft. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ziel ist es, die Veränderungen der digitalen Arbeitswelt für Jugendliche in Ostwestfalen-Lippe mithilfe von niedrigschwelligen und interaktiven Mitmach-Angeboten erlebbar zu machen.
Weitere Informationen unter www.mint4owl.de.
51% der unter 20-jährigen nutzen TikTok regelmäßig, 43% täglich. Lohnt es sich für Arbeitgeber, eine eigene TikTok-Strategie zu entwickeln, um potenzielle Nachwuchskräfte zu erreichen und zu gewinnen? Dieser zentralen Frage ging der Referent, Nils Bußmann, Marketingleiter von Curawork, am 27.11.2024 in der Präsenzveranstaltung „Personalverantwortliche.sprechen: Kurze Videos, große Wirkung“ nach, die das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL in Kooperation mit der pro Wirtschaft Gütersloh durchführt. Im hochmodernen Kundenzentrum der HORA Holter Regelarmaturen GmbH in Schloß Holte-Stukenbrock gab er mehr als 50 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus kleinen und mittleren Unternehmen zahlreiche praktische Tipps, wie Employer Branding im digitalen Zeitalter erfolgreich funktionieren kann und welche „goldenen Regeln“ es zu beachten gilt.
Zunächst gab Bußmann einen Überblick über die relevanten Social-Media-Plattformen und ihre jeweiligen Zielgruppen und zeigte auf, dass es auf allen Kanälen einen Trend zum (endless-) Video Feed gebe. Da TikTok eine Vorreiterrolle auf diesem Gebiet einnimmt, sei es, so Bußmann, für Unternehmen eine einzigartige Chance, direkten Zugang zu jungen, engagierten Zielgruppe zu bekommen, die über traditionelle Medien nur schwer zu erreichen ist. Anschließend zeigte er anhand von mehreren Best-Practice-Beispielen, wie Unternehmen TikTok schon erfolgreich nutzen.
Anschließend ging Nils Bußmann auf die zahlreichen Fragen und Anregungen aus dem Publikum ein und es entstand ein reger Austausch, aus dem die Teilnehmenden viele neue Impulse mitnehmen konnten.
v.l.n.r. , Angela Wüllner, Dr. Marita Reinkemeier, Petra Mattes, Viktoria Kobusch, Nils Bußmann, Nicola Weber
Wie die Azubi-Rekrutierung erfolgreich gelingen kann und was sich junge Menschen wirklich wünschen, erläuterte Miriam Schöpp in einem Online-Seminar am 23.10.24. Die Referentin und Forscherin aus dem Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA), Ausbilderin und Business-Coachin gab rund 120 Personalverantwortlichen aus kleinen und mittleren Unternehmen einen informativen Rundumschlag von wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen zu diversen Praxistipps.
Frau Schöpp begann ihren Vortrag mit einer Übersicht über die aktuelle Fachkräftesituation. Sie zeigte auf, dass die Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen in den letzten zehn Jahren stark gestiegen ist. Junge Menschen können sich aufgrund des Arbeitnehmermarkts ihre Stellen zunehmend aussuchen, was auch zu Phänomenen wie „Ghosting“ führt. Schöpp stellte angesichts des Wechsels vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt die Frage auf, wie man zu einem attraktiven Ausbildungsbetrieb werden kann. Sie betonte, dass hierzu langfristige und strategische Veränderungen notwendig sind, um einen nachhaltigen Erfolg zu sichern. Als Basiselemente eines attraktiven Arbeitsgebers nannte sie wichtige Bereiche wie Sichtbarkeit, Zielgruppe, Arbeitgebermarke, Anziehungskraft und Ausbildungsqualität. Viel helfe zwar viel, jedoch riet Schöpp den Personalverantwortlichen im Zweifelsfall lieber auf Qualität, statt Quantität zu setzen.
In einer anschließenden Umfrage mit den Teilnehmenden wurden Herausforderungen und positive Erlebnisse im Umgang mit jungen Menschen im Ausbildungsbereich diskutiert. Schöpp hob hervor, wie wichtig es sei, den Fokus auf Gemeinsamkeiten zu legen anstatt auf die herausfordernden Unterschiede. Sie stellte des Weiteren eine Studie zur Typologie von Berufsstartern vor und verdeutlichte die Heterogenität der Generation Z, einschließlich geschlechterspezifischer Unterschiede. Unternehmen, die gezielt junge Frauen ansprechen wollen, müssten diese verstehen und im Employer Branding gezielt ansprechen.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Nutzung der richtigen Kanäle, um junge Menschen zu erreichen. Frau Schöpp zeigte auf, dass Social-Media eine Schlüsselrolle spiele und dass es entscheidend sei, auf den richtigen Plattformen präsent zu sein. Auch hier zeigen sich geschlechterspezifische Unterschiede in der Nutzung, die es bei der Ausrichtung der Kommunikationsstrategie zu beachten gilt. Zudem seien auch Eltern wichtige Multiplikatoren, jedoch fehle ihnen häufig das Wissen über die Berufe der Zukunft – hier sei eine gezielte Elterninformationsarbeit notwendig.
Sie betonte zudem die Bedeutung von weiblichen Vorbildern, um mehr junge Frauen für Ausbildungsberufe zu gewinnen und stellte das Potenzial von Ausbildungsbotschaftern vor. Zum Abschluss sprach sie über die Wichtigkeit eines guten Onboarding-Prozesses und beantwortete die Fragen der Teilnehmenden.
Oben: Miriam Schöpp, Referentin und Forscherin aus dem Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA)
Kim Lasche - Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL | Unten: Petra Mattes - Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Wie können Unternehmen eine Arbeitskultur schaffen, die den vielfältigen Ausprägungen von Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben gerecht wird? Dieser zentralen Frage ging Michael Kubina, Coach und Diversity-Management Berater, am 22.10.2024 in der Präsenzveranstaltung „Familienfreundliche Unternehmen im Gespräch“ in der Vereinigten Volksbank eG in Warburg nach. Er gab rund 30 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus kleinen und mittleren Unternehmen zahlreiche praktische Tipps, zur Etablierung einer gesprächsoffenen und beteiligungsorientierten Unternehmenskultur.
Zunächst stellte Michael Kubina die besonderen Herausforderungen und Belastungen der unterschiedlichen Lebensphasen vor. Angefangen mit der Familiengründung und Kinderbetreuung, über Sinnkrisen und schweren Krankheiten bis hin zur Pflege von Angehörigen. Er betonte, dass es ähnliche Lösungsansätze für die unterschiedlichen Probleme der verschiedenen Lebensphasen gibt. Der zentrale Punkt für Führungskräfte sei, einen gesprächsoffenen und vertrauensvollen Umgang mit den Beschäftigten zu pflegen. Nur dann kämen die Mitarbeitenden mit ihren Problemen auf ihre Vorgesetzten zu und gemeinsame Lösungen können gefunden werden. Als Beispiel führte er das plötzliche Auftreten einer schweren Erkrankung an, die dazu führen kann, dass Mitarbeitende langfristig ausfallen und die Stelle neu ausgeschrieben werden muss. Seiner Erfahrung nach kann das für Betroffene oftmals eher ent- als belastend sein. Zentraler Punkt sei aber auch hier die offene und vertrauensvolle Kommunikation mit Betroffenen und dem Team.
Dem stimmten auch Sascha Hofmann, Geschäftsleiter der Vereinigten Volksbank eG und Jennifer Rühl, Personalverantwortliche und Ausbildungsleiterin der Vereinigten Volksbank eG zu. Wir haben das Ohr immer sehr nah an unseren Beschäftigten und stellen uns immer wieder die Frage, was sie als Menschen ausmacht und bewegt.
Die Vereinigte Volksbank eG war nicht nur ein toller Gastgeber, Sascha Hofmann und Jennifer Rühl, gaben einen authentischen Einblick, wie vielfältig Angebote zur Vereinbarkeit gestaltet werden können.
Mit diesen Impulsen gingen Michael Kubina und Jennifer Rühl anschließend in den Austausch mit der Moderatorin Grit Wunderlich und beantworteten die Fragen und Anregungen aus dem Publikum. Es entstand ein reger Austausch, aus dem die Teilnehmenden viele neue Impulse mitnehmen konnten.
BUZ: Freuten sich über einen interessanten Austausch (v.l.): Sascha Hofmann, Tatjana Disse, Michael Kubina, Petra Mattes, Uta Hartmann, Grit Wunderlich, Jennifer Rühl
Paderborn, 30. September 2024 – Die Bedürfnisse der Beschäftigten über Generationen hinweg in den Blick nehmen gehört zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung. Denn wer zufrieden ist, bleibt länger, ist stärker motiviert und identifiziert sich mit dem Unternehmen. Wie lebensphasenorientierte Personalpolitik gelingen kann, dazu tauschten sich am vergangenen Montag knapp 50 Personal- und Führungsverantwortliche aus kleinen und mittleren Unternehmen des Kreises Paderborn im AIRPORT-FORUM des Flughafens Paderborn/Lippstadt aus. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, dem Amt für Wirtschaft und Tourismus Paderborn sowie der Gleichstellungsstelle des Kreises Paderborn.
Landrat Rüther: Familienfreundlichkeit als Herzensangelegenheit
Der Landrat des Kreises Paderborn begrüßte die Teilnehmenden und betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung einer lebensphasenorientierten Unternehmenskultur: „Als Führungskraft ist es essenziell sich auf seine Beschäftigten einzustellen. Das Erkennen von individuellen Sorgen und Nöten ist Grundvoraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens.“ In diesem Zusammenhang betonte Landrat Rüther, dass die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf für ihn eine Herzensangelegenheit ist, die er unter anderem durch die Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Paderborn“ im nächsten Jahr weiter voranbringen möchte.
Erfolgsmodelle aus Theorie und Praxis: Wie eine lebensphasenorientierte Personalpolitik gelebt werden kann
Der Diversity-Coach und Berater Michael Kubina führte in seinem Impulsvortrag aus, wie Unternehmen durch eine lebensphasenorientierte Personalpolitik auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden eingehen können. Der zentrale Punkt für Führungskräfte sei, einen gesprächsoffenen und vertrauensvollen Umgang mit den Beschäftigten zu pflegen. Nur dann kämen die Mitarbeitenden mit ihren Problemen auf ihre Vorgesetzten zu und gemeinsame Lösungen können gefunden werden.
Wie das konkret aussehen kann, präsentierte Florian Meier, Geschäftsführer der LST-Laserschneidtechnik GmbH aus Hövelhof. Das plötzliche Auftreten einer schweren Erkrankung kann dazu führen, dass Mitarbeitende langfristig ausfallen und die Stelle neu besetzt werden muss. Nach der Genesung wieder ins Unternehmen zurückkehren zu können kann für Betroffene eine große Unterstützung sein.
Voneinander lernen: Familienfreundliche Unternehmen im Austausch
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der offene Austausch zwischen den Personalverantwortlichen der Unternehmen. Viele sind bereits mit der Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen“ geehrt worden und haben zahlreiche Angebote zur Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf im Unternehmen fest etabliert. Im AIRPORT-FORUM des Flughafens Paderborn/Lippstadt hatten sie nun die Gelegenheit zum Netzwerken und so neue Impulse für die Weiterentwicklung der eigenen Unternehmenskultur mitzunehmen.
Verpflichtung zu einer transparenten Wirtschaftsförderung
Im Rahmen der Veranstaltung betonte Landrat Christoph Rüther außerdem die Verpflichtung des Kreises Paderborn zu Planungssicherheit und Transparenz für die Unternehmen vor Ort. Als Mitglied der RAL Gütegemeinschaft Mittelständische Kommunalverwaltung e.V. setzt der Kreis Paderborn auf regelmäßigen und offenen Austausch mit der regionalen Wirtschaft, um deren Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen und zu unterstützen.
Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Paderborn 2025“
Auch kommenden Jahr können sich kleine und mittlere Unternehmen aus dem Kreis Paderborn für die Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen 2025“ bewerben. Alle zwei Jahre wird diese an Unternehmen verliehen, die sich beim Thema Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege engagieren. Organisator ist das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL gemeinsam mit seinen Kooperationspartnerinnen und -partnern, dem Kreis Paderborn, der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld sowie der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld.
BUZ: Freuen sich auf den Austausch (v.l.): Christoph Rüther (Landrat des Kreises Paderborn), Karin Wiemers (Amt für Wirtschaft & Tourismus des Kreises Paderborn), (Edith Rehmann-Decker (Leiterin des Amtes für Wirtschaft & Tourismus des Kreises Paderborn), Florian Meier (LST-Laserschneidtechnik GmbH), Michael Kubina (Geschäftsführer, Coach und Berater, Mars Venus Coaching), und Petra Mattes (Projektmanagerin Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL).
Freuen sich auf den Fachkräftekongress (v.l.): Carl-Christian Goll (Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld), Landrat Jürgen Müller (Kreis Herford), Björn Böker (OWL GmbH), Ministerin Rajan Sawhney (Provinz Alberta, Kanada), Melanie Taube (Regionalagentur OWL, OWL GmbH), Uwe Bergmann (Bergmann & Steffen GmbH), Minister Karl-Josef Laumann (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW).
Herford, 16.09.2024. Im Rahmen seiner landesweiten Fachkräftetour hat Arbeitsminister Karl-Josef Laumann am Montag, 16. September 2024, den Handwerksbetrieb Bergmann & Steffen GmbH in Spenge besucht. Das Familienunternehmen wurde 1970 gegründet und ist im Bereich Schweiß- und Verbindungstechnik tätig. Bergmann & Steffen hat sich auf die Entwicklung und den Bau von Laser-Schweißanlagen spezialisiert und betreibt ein eigenes Laserzentrum. Dabei engagiert sich der Betrieb in besonderem Maße für die Ausbildung jugendlicher Fachkräfte. Rund 70 Mitarbeitende konstruieren und fertigen bei Bergmann & Steffen Schweißanlagen und Schweißwerkzeuge für verschiedene Industriezweige mit Schwerpunkt Automobil. Durchschnittlich werden in dem anerkannten Ausbildungsbetrieb der Handwerkskammer zwei bis drei Auszubildende in den Berufen Feinwerkmechaniker/in, Technische Produktdesigner/in, Mechatroniker/in und/oder Zerspanungsmechaniker/in ausgebildet. Aktuell sind drei Azubis bei der Handwerkskammer erfasst. Mit Hilfe von regionalen Partnerschaften und anderen gezielten Maßnahmen möchte das Handwerksunternehmen kontinuierlich neue Auszubildende gewinnen.
Arbeitsminister Karl-Josef Laumann: „Über eine Million Beschäftigte arbeiten in den nordrheinwestfälischen Handwerksbetrieben. Das Handwerk ist zudem einer der wichtigsten Ausbilder in unserem Land. Das ist gut, weil wir ein starkes Handwerk brauchen, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Nur mit gut ausgebildeten Handwerkerinnen und Handwerkern werden wir den Klimaschutz, die Digitalisierung und die Erneuerung unserer Infrastruktur erfolgreich umsetzen können. Dass mehr ältere Menschen aus dem Berufsleben ausscheiden und weniger junge Menschen nachfolgen, trifft auch das Handwerk. Damit es weiterhin ausreichend Fachkräfte gibt, treiben wir gemeinsam mit Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Sozialverbänden die Fachkräfteoffensive NRW voran. Ich freue mich daher sehr, dass sich ein Betrieb wie Bergmann & Steffen, der mit modernster Technologie arbeitet, mit Partnerschaften vor Ort aktiv um Nachwuchskräfte bemüht. Nur gemeinsam können wir die Fachkräftesicherung schaffen.“
Uwe Bergmann, Geschäftsführer der Bergmann & Steffen GmbH: „Wir sehen, das junge und motivierte Auszubildende der Erfolgsfaktor von Morgen sind. In den letzten Jahren stellen wir fest, dass es schwieriger wird, geeignete Auszubildende zu finden. Deshalb engagieren wir uns sehr für unseren Nachwuchs. Wir beteiligen uns z.B. am regionalen Matching-Portal „beAzubi“, machen mit bei Aktionstagen für Ausbildung und haben sogar einen eignen Kino-Werbe-Trailer entwickelt.“
Im Anschluss an den Besuch bei Bergmann & Steffen nahm Minister Laumann am Fachkräftekongress der Regionalagentur Ostwestfalen-Lippe zum Thema „Zukunft der Ausbildung in OWL“ teil. Der Kongress fand im Marta Museum in Herford statt. Arbeitsminister Laumann diskutierte dort mit Vertreterinnen und Vertretern aus Ostwestfalen-Lippe über Herausforderungen und Chancen des Fachkräftemangels in der Region. Dabei ging es auch um Best-Practice-Beispiele der Nachwuchsgewinnung.
Jürgen Müller, Landrat des Kreises Herford erklärt: „Eine starke berufliche Orientierung und Ausbildung sind der Grundstein dafür, dass wir in OWL wichtige Transformationsprozesse bewältigen und unseren Wohlstand sichern können. Deshalb sind wir hier sehr aktiv. Ein Beispiel dafür ist die Lehrfabrik Möbel, die der Verband der Holz- und Möbelindustrie gemeinsam mit der ZEUS GmbH, namhaften Unternehmen und vielen Partnerinnen und Partnern mitentwickelt und vorangetrieben hat.“
Der Fachkräftekongress war zugleich die Auftaktveranstaltung für das Aktionsprogramm „Fachkräfte für OWL“, mit dem vom 16. bis 29. September 2024 Unternehmen, junge Nachwuchskräfte und Menschen, die sich beruflich verändern möchten, gezielt mit vielen Formaten rund um die regionale Fachkräftesicherung angesprochen werden. So werden zum Beispiel Workshops für Personalverantwortliche, Popup-Beratung für Jugendliche, Sprechstunden, Messen, Vorträge zur Fachkräftegewinnung und Informationen zu Förderprogrammen für kleine und mittelständische Unternehmen angeboten.
Melanie Taube, Leiterin der Regionalagentur OWL dazu: „Fachkräftesicherung kann nur gelingen, wenn alle Akteure und Partner zusammenarbeiten und für die Region passende und tragfähige Lösungen erarbeiten. Diesen Prozess unterstützen wir gern. Ich freue mich, dass wir mit der Entwicklung regionaler Konzepte und Initiativen – wie dem „Aktionsprogramm Fachkräfte für OWL“ - zeigen können, wie gut wir Dinge gemeinsam bewegen!“
Björn Böker, Geschäftsführer der OWL GmbH, ergänzt: „Wir wollen OWL als Vorreiter in der Nachwuchsgewinnung positionieren und die Attraktivität als Ausbildungsregion steigern. Durch ein strategisches Regionalmarketing möchten wir die besten Talente für unseren Wirtschaftsstandort gewinnen, begeistern und langfristig binden.“
Bis 2030 werden in der Region Ostwestfalen-Lippe allein in Industrie und Handwerk mehr als 100.000 Fachkräfte fehlen. In vielen Berufsfeldern gibt es heute schon Engpässe und Stellen können nicht mehr besetzt werden. Um solchen Herausforderungen zu begegnen, hat die Landesregierung eine umfassende Fachkräfteoffensive gestartet. Im Rahmen dieser wurden verschiedene Programme und Maßnahmen ins Leben gerufen, darunter das Programm “Ausbildungswege NRW”. Mithilfe von Coaches sollen unversorgte, ausbildungsinteressierte junge Menschen für eine berufliche Ausbildung gewonnen und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützt werden. Im Handwerk gibt es die Meisterprämie in Höhe von 2.500 €, die jährlich mit 11 Millionen Euro gefördert wird. Seit Juli 2023 wurden fast 4.000 Prämien vergeben (Stand: 31. August 2024). Zudem stellt NRW jährlich 8 Millionen Euro für die Modernisierung der Überbetrieblichen Bildungszentren zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Bund und den Eigenmitteln der Träger werden dadurch Investitionen von bis zu 40 Millionen Euro jährlich in eine zeitgemäße Infrastruktur für eine attraktive Ausbildung der Fachkräfte von morgen ermöglicht.
Der Besuch in der Region Ostwestfalen-Lippe im Rahmen der Fachkräftetour ist Teil der “Fachkräfteoffensive NRW“. Ziel der Tour ist es, sich ein noch besseres Bild von den teils sehr unterschiedlichen Fachkräftesituation in ganz Nordrhein-Westfalen zu verschaffen und sich gemeinsam mit den regionalen Akteuren über die aktuellen Herausforderungen und erforderlichen Maßnahmen auszutauschen. Mit der Fachkräfteoffensive NRW koordiniert und bündelt die Landesregierung ihre Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und bindet die entscheidenden Akteure des Arbeitsmarkts mit ein.
Weitere Informationen zur Fachkräfteoffensive NRW und der Fachkräftetour finden Sie hier.
Pressekontakt:
OstWestfalenLippe GmbH
Ayse Acikel
0521 967 331 60
a.acikelnoSpam@owl.gmbh
www.ostwestfalenlippe.de
Durch eine kurze Geschichte zum Einstieg in ihren Impulsvortrag verdeutlichte Catherina Crasser, Geschäftsführerin der D² Denkfabrik Diversität, dass wir alle mit Vorurteilen behaftet sind und diese auch Einfluss auf unseren Arbeitsalltag haben. Wie wir uns diese Wahrnehmungsverzerrungen bewusst machen und sie gezielt vermeiden können, erläuterte sie am 17.09.2024 vor rund 70 Personalverantwortlichen und Führungskräften. Zunächst stellte sie fünf sogenannte Unconscious Biases“ vor und ging dabei besonders auf den „Halo-Effekt“ ein, bei dem beispielsweise ein unbeliebter Dialekt die Wahrnehmung der ganzen Persönlichkeit überstrahlt. Beim „Ingroup/Outgroup Bias“ ist die größere Wertschätzung der eigenen „Gruppe“ der ausschlaggebende Faktor. Im Weiteren führte Crasser aus, dass unbewusste Vorurteile nicht nur im moralischen, sondern auch im unternehmerischen Kontext zu beachten sind. Hier ging sie auf die Bereiche Personal, Teamarbeit, Führung und Marketing ein und gab Impulse und Good Practice Beispiele zu den einzelnen Themen. Gerade beim Recruiting seien anonymisierte Bewerbungsverfahren und die Entwicklung von Leitfragen unerlässlich. Im Bereich der Mitarbeiterbindung und Teamwork unterstrich die Referentin die Bedeutung der Kommunikation und empfahl den Teilnehmenden die Methode „Flip it to test it“ anzuwenden. Das bedeutet, sich immer die Frage zu stellen, ob man den Satz auch so äußern würde, wenn das Gegenüber ein anderes Geschlecht hätte.
Abschließend betonte Crasser, wie wichtig eine authentische und gendersensible Bildsprache im Marketing ist. Die Unternehmen sollten überprüfen, ob die abgebildete Diversität mit der Realität übereinstimmt.
Die lebhafte Diskussion im Anschluss an den Vortrag zeigte, dass auch die Teilnehmenden schon Situationen erlebt haben, in den sie selbst voreingenommen waren und auch unbewusste Vorurteile in ihren Abteilungen wahrgenommen haben.
Oben: Petra Mattes - Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL | Kim Lasche - Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Unten: Catherina Crasser, Geschäftsführerin der D² Denkfabrik Diversität
Parks anlegen, Hausdächer begrünen, E-Bikes laden und Stromkabel verlegen: Beim Deutschlandfinale der World Robot Olympiad werden diese Aufgaben modellhaft von kleinen Robotern übernommen – programmiert von Schülerinnen und Schülern wie Niklas und Anton vom zdi.Paderborn Robotik-Treff. Sie sind zwei von rund 80 talentierten Nachwuchsforschenden aus Ostwestfalen-Lippe, die im letzten Jahr bei Wettbewerben wie „Jugend forscht“, „Schüler experimentieren“ und den MINT-Olympiaden herausragende Platzierungen auf Bundes- und Landesebene erzielt haben.
Paderborn, 9. September 2024. Parks anlegen, Hausdächer begrünen, E-Bikes laden und Stromkabel verlegen: Beim Deutschlandfinale der World Robot Olympiad werden diese Aufgaben modellhaft von kleinen Robotern übernommen – programmiert von Schülerinnen und Schülern wie Niklas und Anton vom zdi.Paderborn Robotik-Treff. Sie sind zwei von rund 80 talentierten Nachwuchsforschenden aus Ostwestfalen-Lippe, die im letzten Jahr bei Wettbewerben wie „Jugend forscht“, „Schüler experimentieren“ und den MINT-Olympiaden herausragende Platzierungen auf Bundes- und Landesebene erzielt haben. Die Bezirksregierung Detmold und die OstWestfalenLippe GmbH würdigten am Montag die Leistungen der jungen Entdeckerinnen und Entdecker im Rahmen einer Feierstunde an der Universität Paderborn.
„Fähigkeiten in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind entscheidend, um die Digitalisierung der Arbeitswelt zu meistern und die Entwicklung nachhaltiger Technologien zu fördern“, unterstreicht Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling. „Ich bin beeindruckt, wie viele junge Menschen in unserer Region mit großem Eifer an diesen Themen forschen – sowohl im Unterricht als auch in ihrer Freizeit. Die Erfolge bei den diesjährigen MINT-Wettbewerben zeigen, dass in unserer Region nicht nur Talent, sondern auch eine echte Begeisterung für Wissenschaft und Forschung steckt.“
Die Auszeichnung findet 2024 bereits zum zwölften Mal statt. Mit der Veranstaltung wollen die Bezirksregierung Detmold und die OstWestfalenLippe GmbH in Kooperation mit dem KlimaWoche Bielefeld e.V. einen Beitrag dazu leisten, junge Talente zu fördern und für MINT-Berufe und Studiengänge zu begeistern. Die Buchpreise werden von der Volksbank in Ostwestfalen eG gestiftet.
„Die Unternehmen und Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe schaffen vielseitige Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten, die es jungen Menschen ermöglichen, aktiv an der Gestaltung unserer Zukunft mitzuwirken“, betont Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH. „Mit der MINT Community 4.OWL bieten wir Jugendlichen zahlreiche Mitmachangebote in rund 80 außerschulischen Lernorten. Hier können sie moderne Technologien erleben und zukunftsweisende Berufsfelder entdecken. Durch diese Förderung in der Breite wollen wir die Fachkräfte von morgen früh für MINT-Themen begeistern.“
Qualifikation fürs Weltfinale in der Türkei
Zu den erfolgreichsten Teilnehmenden zählen in diesem Jahr Anton Saibel und Niklas Schermal vom WRO-Team "The Master Builders" des zdi-Robotik-Treffs aus dem Paderborner SpeeLab. Sie erreichten den dritten Platz beim Deutschlandfinale der World Robot Olympiad. Damit qualifizieren sie sich für das Weltfinale, das im November 2024 im türkischen Izmir stattfindet.
Prof. Dr. René Fahr, Vizepräsident für Wissens- und Technologietransfer der Universität Paderborn, hebt hervor: „Die Leistungen der jungen MINT-Talente sind sowohl beeindruckend als auch inspirierend. An der Universität Paderborn fördern wir diese Neugier durch zahlreiche Angebote wie unsere Frühlings- und Herbst-Uni, die speziell für Schülerinnen und Schüler konzipiert sind. Diese Formate bieten den jungen Forschenden die Gelegenheit, in Vorlesungen und Seminaren praktische Erfahrungen zu sammeln und ihre Entdeckungsfreude in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik weiterzuentwickeln.“ Diese frühzeitige Förderung soll dazu beitragen, dass Jugendliche eine fundierte Berufsorientierung erhalten und sich später für die Arbeit im MINT-Bereich entscheiden.
Die MINT-Auszeichnung ist eingebunden in das Projekt MINT Community 4.OWL. Ziel ist es, die Veränderungen der digitalen Arbeitswelt für Jugendliche in Ostwestfalen-Lippe erlebbar zu machen. In niedrigschwelligen und interaktiven Mitmach-Angeboten können Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 16 Jahren die Wirkungen und Chancen neuer Technologien für unterschiedliche Berufsbilder erfahren. Dabei geht es beispielsweise um Künstliche Intelligenz, Augmented und Virtual Reality, additive Fertigung, Robotik, IT Security und Mensch-Maschine-Interaktion – und auch darum, wie diese Technologien für Nachhaltigkeit und Klimaschutz eingesetzt werden können. Die Angebote finden in über 70 außerschulischen Lernorten in der ganzen Region OWL statt – gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Über die OstWestfalenLippe GmbH – Gesellschaft zur Förderung der Region
Die OstWestfalenLippe GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn und der kreisfreien Stadt Bielefeld sowie von Wirtschaft und Wissenschaft in OWL. Aufgabe ist es, die Region Ostwestfalen-Lippe, mit Blick auf den nationalen und internationalen Wettbewerb, als eine bekannte Marke und als führender Wirtschafts- und Transformationsstandort mit hoher Lebensqualität zu positionieren. Um dies zu erreichen, wird Standort-, Marken-, Fachkräfte- und Tourismusstrategie in Form einer langfristigen Strategie konsequent zusammen gedacht.
Am 21.08.2024 beleuchtete Christina Schildmann, Leiterin der Forschungsförderung der „Hans-Böckler-Stiftung“, in einer Online-Veranstaltung aktuelle genderspezifische Aspekte der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Recruiting. Rund 75 Personalverantwortliche und Führungskräfte aus kleinen und mittleren Unternehmen erhielten dabei Einblicke in neueste wissenschaftliche Untersuchungen und Denkanstöße für den Einführungen der neuen Technologien in der Praxis.
Zu Beginn erläuterte Schildmann die Relevanz der Thematik und aktuelle Diskurse. Sie betonte, dass jede neue Technologie eine Gelegenheit biete, Geschlechterverhältnisse neu zu verhandeln und bestehende Machtstrukturen zu hinterfragen. Dabei bestehe sowohl die Chance auf Veränderung als auch das Risiko, alte Geschlechtermuster zu zementieren.
Schildmann wies darauf hin, dass der Gender-Aspekt in den frühen Debatten zur Digitalisierung oft vernachlässigt wurde, was zu einer „Digital Data Gap“ geführt habe. Forschungsergebnisse zeigen, dass es Unterschiede im Nutzungsverhalten von Technologien gibt und Männer sich häufig besser auf technologische Veränderungen vorbereitet fühlen. Führungskräfte und Personalverantwortliche sollten daher aktiv daran arbeiten, diese Ungleichheiten zu verhindern, z.B. durch Weiterbildungsangebote.
Im Kontext aktueller Diskussionen über KI hob Schildmann die Notwendigkeit hervor, die tatsächlichen Schwächen von KI-Systemen zu erkennen, insbesondere das Risiko der Diskriminierung durch fehlerhafte Daten oder Programmierungen. Forschungsergebnisse aus dem Bereich People Analytics verdeutlichen, dass Verzerrungen (Gender Bias) bei der Nutzung von KI im HR-Bereich berücksichtigt werden müssen.
Nach einem kurzen Fragenblock stellte Schildmann im Praxis-Teil der Veranstaltung fünf wesentliche Schritte vor, die bei der Einführung von KI im Unternehmen beachtet werden sollten:
Um die Einführung von KI-Technologien möglichst diskriminierungsfrei zu gestalten, ist es entscheidend, kontinuierlich kritische Fragen zu stellen und das System regelmäßig zu evaluieren, anstatt es nach der Implementierung einfach sich selbst zu überlassen.
Abschließend gab sie einen Überblick über die bevorstehenden Regulierungen der EU-KI-Verordnung, die am 1. August 2024 in Kraft trat und in den kommenden Jahren bestimmte rechtliche Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI setzen wird.
Oben:Christina Schildmann, Leiterin der Forschungsförderung der „Hans-Böckler-Stiftung“ - Kim Lasche - Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL | Unten: Petra Mattes - Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Das Programm unterstützt unversorgte und ausbildungsinteressierte Jugendliche beim Übergang in eine Berufsausbildung. Coaches begleiten die Jugendlichen individuell und bedarfsorientiert. Zugleich erhalten Unternehmen Unterstützung bei der Besetzung ihrer offenen Ausbildungsstellen. Das Coachingangebot wird ergänzt, durch die Förderung von trägergestützten betrieblichen Ausbildungsangeboten. Mit dem Aufruf werden die Programme „Ausbildungswege NRW“ und „Übergangslotsen NRW“ zusammengelegt. Gefördert werden 28 Coachingstellen und 35 trägergestützte Ausbildungsplätze in den vier Arbeitsagenturbezirken in OWL für drei Jahre.
Bis zum 13. September können Antragsberechtigte ihre Interessenbekundung einreichen. Die Unterlagen des Aufrufes finden Sie hier: https://www.mags.nrw/esf-2021-2027-aufrufe
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Regionalagentur OWL.