Aufruf - „Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen“ (TEP)
Das Programm „Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen“ (TEP) ermöglicht Menschen mit Familienverantwortung eine qualifizierte Ausbildung. Damit sind alleinerziehende Frauen und Männer ebenso angesprochen, wie Personen mit pflegebedürftigen Angehörigen.
Eine qualifizierte Berufsausbildung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Integration in den Arbeitsmarkt. Vor allem Menschen mit Familienverantwortung haben es aber oftmals besonders schwer, ihren Wunsch nach einer Berufsausbildung zu realisieren. In dieser Situation bietet eine Ausbildung in Teilzeit neue Wege, um erfolgreich in den Beruf einzusteigen. Die Teilzeitberufsausbildung eröffnet auch Unternehmen die Chance, dem wachsenden Fachkräftebedarf zu begegnen und Auszubildende zu gewinnen.
Damit der Übergang in Teilzeitausbildung gelingen kann, fördert das Land mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds auch in der ESF-Förderphase 2021-2027 jährlich wieder bis zu 452 Teilnehmerplätze zur Anbahnung von Teilzeitberufsausbildungen.
Bis zum 27. August 2024 können Antragsberechtigte ihre Interessenbekundung unter IB-TEPnoSpam@mags.nrw.de einreichen. Die Unterlagen des Aufrufes finden Sie hier: https://www.mags.nrw/esf-2021-2027-aufrufe
Wie können Unternehmen das Thema Pflege und Beruf „enttabuisieren“ und den Informationsbedarf der Mitarbeitenden schließen? Dieser zentralen Frage ging Sarah Zuliani, strategische Vereinbarkeitsexpertin und Geschäftsführerin von WorkLifeFamily, am 18.07.2024 in dem Online-Seminar „Pflege und Beruf vereinbaren – ein Zukunftsthema für Unternehmen“ nach. Sie gab rund 70 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus kleinen und mittleren Unternehmen zahlreiche praktische Empfehlungen zum Aufbau einer pflegesensiblen Unternehmenskultur.
Zu Beginn wies Zuliani darauf hin, dass die gute Vereinbarkeit von Pflege und Beruf kein Zukunftsthema ist, sondern jetzt beginnen muss. 7 von 10 Arbeitnehmenden werden schon in naher Zukunft Angehörige pflegen und zwei Drittel aller Mitarbeitenden sei bereit, den Arbeitgeber für betriebliche Maßnahmen zur Vereinbarkeit zu wechseln. Dass Pflege bis dato immer noch ein „Frauenthema“ ist, aber nicht bleiben kann, führte Zuliani im Weiteren aus. Auch Männer hätten Eltern und selbst in jungen Jahren könne es vorkommen, dass Eltern, Partner oder auch Kinder gepflegt werden müssten. Anschließend stellte sie die Auswirkungen einer Pflegesituation aus Sicht der Beschäftigten und der Unternehmen dar. Sie betonte, dass besonders die Unzufriedenheit in den Teams, die Zunahme der Krankentage und Mitarbeitende, die mit den Gedanken nicht bei der Arbeit sind, negative Effekte für Unternehmen haben. Sie stellte zahlreiche interne und externe Angebote, zur Etablierung einer pflegesensiblen Unternehmenskultur vor und brachte auch ein Beispiel aus der Praxis mit.
Um das Thema zu entstigmatisieren, riet sie den Personalverantwortlichen und Führungskräften darüber aktiv zu kommunizieren. Dazu sei die Einführung eines regelmäßigen „Pflege-Cafés“ empfehlenswert. Abschließend betonte Sarah Zuliani, dass lebensphasenorientierte Personalarbeit kein Sprint ist, sondern eher eine Reise. Diese anzutreten sei aber durchaus lohnenswert, um in Zukunft als attraktiver Arbeitgeber erfolgreich zu sein.
Oben: Petra Mattes - Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL / Kim Lasche - Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL / Unten: Sarah Zuliani - WorkLifeFamily
Paderborn, 27. Juni 2024. Ein wichtiger Baustein für die Fachkräftesicherung ist die Weiterbildung von Beschäftigten und potenziellen Fachkräften. Eine Chance liegt dabei in der Entwicklung regionaler Lösungen, um die Potentiale von Menschen ohne formalen Berufsabschluss zu heben. Welche Möglichkeiten bieten Grundbildung und Teilqualifizierung für Unternehmen, um Fachkräfte zu finden und zu halten? Wie können wir im OWL-Netzwerk Unternehmen und Beschäftigte unterstützen, abschlussorientierte Qualifizierungsangebote stärker zu nutzen? Diesen Fragen gingen am 27.06.2024 rund 70 Teilnehmende im Rahmen der Konferenz „Vernetzte Bildungsräume OWL“ bei der Firma BENTELER in Paderborn nach, zu der die Regionalagentur eingeladen hatte. Träger der Regionalagentur OWL ist die OstWestfalenLippe GmbH.
Ausbildungsleiter Dr.-Ing. Fabian Fricke freute sich, den Teilnehmenden einen Einblick in das Aus- und Weiterbildungszentrum bei BENTELER zu geben. Er betonte: „die BENTELER Gruppe als größter Arbeitgeber in Paderborn legt großen Wert auf die hauseigene Aus- und Weiterbildung. Neben unseren vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten bieten wir am Standort Paderborn Weiterbildungen und Umschulungen im Bereich Metalltechnik an, u.a. auch mit integrierten Deutsch-Sprachkursen.“
Die Initiative Vernetzte Bildungsräume des MAGS und der Regionaldirektion NRW hat das Ziel, Weiterbildungsinteressierten den Zugang und die Inanspruchnahme von Beratungs- und Förderdienstleistungen zu erleichtern. Reinhard Völzke, MAGS NRW, ist überzeugt: „Das gelingt, wenn Akteur:innen so abgestimmt und zielgerichtet vorgehen wie in OWL. Wir freuen uns über Ihr gemeinsames Engagement, die Qualifizierung von Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung voranzutreiben.“
Im Rahmen einer Talkrunde mit regionalen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsakteur:innen wurde deutlich, dass die Region noch viel tun kann, um Fachkräftepotentiale durch Nachqualifizierung zu heben. 15,3 % der Beschäftigten in OWL haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Eine wichtige Stellschraube ist, in der Region über (Förder-) Möglichkeiten zu informieren. Vera Ehrlich-Speckbrock, Agentur für Arbeit Paderborn, erklärt: „ArbeitgeberInnen bzw. ihre Beschäftigten können von attraktiven Zuschüssen für abschlussorientierte Qualifizierungen profitieren. Die Agenturen für Arbeit übernehmen unter bestimmten Voraussetzungen 100% der Lehrgangskosten und bis zu 100% des Arbeitsentgelts für weiterbildungsbedingte Ausfallzeiten.“
Welche Perspektiven sich durch Teilqualifizierung und Grundbildung für Menschen ohne (anerkannten) Berufsabschluss eröffnen, erläuterten Roman Wink (Bertelsmann Stiftung), Björn Huxoll (IHK Ostwestfalen zu BI) und Sladjena Batinić (Landesverband der Volkshochschulen von NRW e.V.). Die Beiträge verdeutlichten, dass sich Weiterbildung sowohl für die Beschäftigten als auch für die Unternehmen lohnt. Teilqualifikationen sind am Arbeitsmarkt nachgefragt, ermöglichen frühzeitige Job-Einstiege und flexible, schrittweise Wege bis zum Berufsabschluss.
In Workshops diskutierten die Teilnehmenden abschließend, welche Unterstützung das OWL-Netzwerk bieten kann, damit Beschäftigte und Unternehmen in OWL noch besser von Qualifizierungsangeboten profitieren. Formulierte Ziele sind z.B. die Vernetzung der Bildungs- und Wirtschaftsakteure zu verbessern und Teilqualifizierungen besser nutzbar zu machen. Einhellige Meinung war, dass die intensive Zusammenarbeit in der Region fortgesetzt werden sollte. Deshalb werden unter der Federführung der Regionalagentur OWL und der Initiative für Beschäftigung OWL e. V. Arbeitsgruppen gebildet, um gemeinsam regionale Lösungen zu entwickeln.
Melanie Taube, Leiterin der Regionalagentur OWL: „wir freuen uns, die Themen gemeinsam weiter zu bewegen. Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen mitzumachen!“
Weitere Veranstaltungspartner waren das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, die Regionaldirektion NRW, die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter in OWL, die Wirtschaftsförderungen der Kreise und der Stadt Bielefeld sowie die Initiative für Beschäftigung OWL e. V.
Hier können Sie das Pressefoto und Programm herunterladen:
Wie können Unternehmen eine Arbeitskultur schaffen, die den vielfältigen Ausprägungen von Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben gerecht wird? Dieser zentralen Frage ging Michael Kubina, Coach und Diversity-Management Berater, am 25.06.2024 in der Präsenzveranstaltung „Lebensphasenorientierte Personalpolitik“ in der Sparkasse Gütersloh-Rietberg-Versmold nach. Er gab rund 50 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus kleinen und mittleren Unternehmen zahlreiche praktische Tipps, zur Etablierung einer gesprächsoffenen Unternehmenskultur.
Zunächst stellte Kubina die besonderen Herausforderungen und Belastungen der unterschiedlichen Lebensphasen vor. Angefangen mit der Familiengründung und Kinderbetreuung, über Sinnkrisen und schweren Krankheiten bis hin zur Pflege von Angehörigen. Er betonte, dass es ähnliche Lösungsansätze für die unterschiedlichen Probleme der verschiedenen Lebensphasen gibt. Der zentrale Punkt für Führungskräfte sei, einen gesprächsoffenen und vertrauensvollen Umgang mit den Beschäftigten zu pflegen. Nur dann kämen die Mitarbeitenden mit ihren Problemen auf ihre Vorgesetzten zu und gemeinsame Lösungen können gefunden werden. Als Beispiel führte er das plötzliche Auftreten einer schweren Erkrankung an, die dazu führen kann, dass Mitarbeitende langfristig ausfallen und die Stelle neu ausgeschrieben werden muss. Seiner Erfahrung nach kann das für Betroffene oftmals eher ent- als belastend sein. Zentraler Punkt sei aber auch hier die offene und vertrauensvolle Kommunikation mit Betroffenen und dem Team.
Dem stimmte auch Verena Rettig vom Familienunternehmen heroal - Johann Henkenjohann GmbH & Co. KG zu. Wir haben uns bei heroal die Frage gestellt, wie gut wir unsere Mitarbeitenden wirklich „kennen“. Nicht in dem Sinne, was sie bei uns für eine Tätigkeit ausüben, sondern was sie als Menschen ausmacht und bewegt.
Die Sparkasse Gütersloh-Rietberg-Versmold war nicht nur ein toller Gastgeber, sondern gab den Teilnehmenden auch einen Einblick, wie Führungskompetenz und Familienfürsorge unter einen Hut gebracht werden können. Zum Thema "Führungstandem" sprachen Frederic Bloch und Kathrin Eusterbrock.
Mit diesen Impulsen ging Michael Kubina anschließend auf die zahlreichen Fragen und Anregungen aus dem Publikum ein und es entstand ein reger Austausch, aus dem die Teilnehmenden viele neue Impulse mitnehmen konnten.
Künstliche Intelligenz im Unterricht, eine inspirierende Maker Faire und intensiver Austausch zu MINT-Förderung im ländlichen Raum: Am 24. Mai 2024 fand die MINT 4.OWL Netzwerkveranstaltung auf der Ausbildungsmesse Azubi Vibes in Minden statt.
Künstliche Intelligenz im Unterricht, eine inspirierende Maker Faire und intensiver Austausch zu MINT-Förderung im ländlichen Raum: Am 24. Mai 2024 fand die MINT 4.OWL Netzwerkveranstaltung auf der Ausbildungsmesse Azubi Vibes in Minden statt. 20 Teilnehmende waren zu Gast auf dem Gelände der DB Systemtechnik, haben sich über die Ergebnisse von drei Jahren „MINT Community 4.OWL“ informiert und spannende Einblicke in die Welt der Ausbildung und der MINT-Berufe im Kreis Minden-Lübbecke erhalten.
800 durchgeführte mobile MINT-Workshops mit mehr als 15.000 Kindern und Jugendlichen – die MINT Community 4.OWL konnte in den letzten drei Jahren eine beachtliche Reichweite erzielen. Neben 79 außerschulischen Lernorten in der Region Ostwestfalen-Lippe sind auch 43 Unternehmen Teil der MINT Community. Zusammen mit den über 160 Kooperationspartnern in der Region und den Teilnehmenden der Netzwerkveranstaltung soll diese Arbeit in den nächsten zwei Jahren weiter ausgebaut und versteigt werden.
Mit seinem Vortrag „Von der Tafel zum Algorithmus: KI als Werkzeug in der Bildung“ hat Tobias Schröder vom Bielefelder Start-up „DigitalErleben“ die Gruppe in die Welt der Künstlichen Intelligenz eingeführt. DigitalErleben stattet Lehrkräfte, Schulen und Bildungseinrichtungen in Deutschland mit KI-Tools aus und baut damit eine Brücke zwischen traditionellen und digitalen Lehrmethoden, um so die Effizienz, Qualität und Zugänglichkeit von Bildung zu verbessern. Zusammen mit den Teilnehmenden wurden die Chancen und Herausforderungen künstlicher Intelligenz in der Schule diskutiert, bevor es zu einer Tour über die Ausbildungsmesse ging.
Vorgestellt wurde das Konzept der Messe von Stefan Kiel, zdi-Zentrum Minden-Lübbecke, und Jürgen Tuscher, Geschäftsführer RailCampus OWL. Über 130 Unternehmen haben sich und ihre Ausbildungsangebote an drei Tagen interaktiv vorgestellt. Highlight war dabei die Maker Faire mit spannenden Experimenten, Mitmach-Angeboten und dem 3D-Druck-Workshop von MINT 4.OWL.
Das Projekt MINT Community 4.OWL ist eines von 53 bundesweiten MINT-Clustern, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. In dem Projekt arbeiten die OstWestfalenLippe GmbH, die zdi-Zentren Gütersloh, Herford, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn, die Universität Paderborn sowie das Bildungswerk der ostwestfälisch-lippischen Wirtschaft e.V. zusammen.
Mehr Informationen unter www.mint4owl.de.
„Am Gehalt manifestieren sich oft Konflikte, die über Gehalt gar nicht gelöst werden können“ erklärte Nadine Nobile in unserem Online-Seminar „Entlohnung neu gedacht – Wie New Pay Unternehmen transformiert“ rund 100 Personalverantwortlichen am 12. Juni 2024.
Zu Beginn gab Nobile einen Einblick in die aktuellen Entscheidungsfaktoren von Arbeitnehmenden. Nach diversen Krisen und der Inflation ist es nicht verwunderlich, dass nach der Arbeitsplatzsicherheit ein attraktives Gehalt und Sozialleistungen an zweiter Stelle der wichtigsten Faktoren stehen. Vor ein paar Jahren sah dies noch anders aus, so Nobile. Doch was verstehen wir unter Gehalt? Was kann alles dazu gehören und vor allem: wie kann es fair gestaltet werden? Konflikte würden sich oft in dem Wunsch nach höherem Gehalt äußern, dahinter wurden sich jedoch oft andere unerfüllte Bedürfnisse verbergen, wie Wertschätzung und Zeitsouveränität. Eine Lohnerhöhung würde dementsprechend als „Schmerzensgeld“ nur kurzzeitig Linderung verschaffen. Langfristig hielte die ursprüngliche Unzufriedenheit jedoch an. Die daraus resultierenden psychologischen Effekte seien gravierend und sollten nicht außer Acht gelassen werden. Es braucht daher einen ganzheitlichen Blick auf Entlohnung. Die Thematik sei nicht zu unterschätzen, da Vergütungssysteme viel über die Kultur- und Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens aussagen würden. Nobile beschrieb einen Zeitenwandel: Gehaltstabus gehören der Vergangenheit an. Über Entlohnung zu sprechen, wird immer mehr zum Wettbewerbsvorteil. Insbesondere, da in Kürze neue EU-Richtlinien zur Gehaltstransparenz neue Maßstäbe setzen werden und Unternehmen verpflichtet nachzuziehen.
Nobile erläuterte, dass New Pay kein fixes Gehaltsmodell sei, sondern vielmehr ein Prozess und Gestaltungsansatz ist. Um dies zu verdeutlichen, erarbeitete das New Pay Collective sieben Dimensionen:
Der Dreh- und Angelpunkt dieser Dimensionen ist die Fairness. Diesbezüglich lohne es sich die Verfahrens- und Verteilungsgerechtigkeit des Unternehmens genauer unter die Lupe zu nehmen. Nobile erläuterte auch zu dieser Thematik verschiedene relevante Dimensionen. Anschließend beleuchtete sie die Gestaltung einer ganzheitlichen Vergütung. Neben den monetären Aspekten und Benefits stehen hier vor allem immaterielle Güter im Mittelpunkt. Nach Nobile handelt es sich hierbei um ein konstantes Wirk- und Entwicklungsfeld, das nicht statisch festgelegt werden kann und sollte. Ausgangspunkt der verschiedenen Faktoren sei die Selbstwirksamkeit der Mitarbeitenden. Unternehmen sollten sich die Frage stellen, wie sie die Aufgaben, Strukturen und Prozesse sowie die Resonanz des sozialen Umfelds optimal an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden anpassen könnten. Das gelingt nicht von oben herab, sondern durch Partizipation. Erste mögliche Schritte für die New Pay Journey rundeten den Impulsvortrag ab. Die Reise kann mitunter anstrengend sein – aber wenn ein Berg erklommen wurde, lohnt sich die Aussicht.
Zum Ausklang hatten die Teilnehmenden der Veranstaltung wie immer die Möglichkeit, Fragen zu stellen, und Nadine Nobile gab wertvolle Anwendungstipps.
Oben: Petra Mattes - Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL / Kim Lasche - Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL / Unten: Nadine Nobile - CO:X GmbH
Was sich hinter der Methode „Storytelling“ verbirgt und wie man dies niedrigschwellig einsetzen kann, erläuterte der Referent Sascha Baron in der Online-Veranstaltung „Storytelling – wie Sie Ihr Unternehmen in 5 einfachen Schritten präsentieren“ am 07.05.204. Der Gründer und Geschäftsführer der Produktionsfirma „dreilandmedien“ gab rund 160 Personalverantwortlichen aus kleinen und mittleren Unternehmen zahlreiche praktische Tipps, wie sie sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren können.
Zu Beginn erläuterte Baron die Besonderheiten des Employer Brandings hinsichtlich der Zielgruppenansprache im Vergleich zu herkömmlichem Marketing. Er betonte, dass Kunden und potenzielle Bewerbende unterschiedliche Informationsbedürfnisse haben. Übliche Marketingansätze seien daher nicht ausreichend, um zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzusprechen. Hard Facts und Benefits seien wichtig, aber nicht ausreichend. Auch Soft Facts würden eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen. Um diese richtig zu kommunizieren sei Authentizität der Dreh- und Angelpunkt, welche ein PR-Imagefilm nicht liefern kann.
Die Verwendung von Floskeln wie "gute Work-Life-Balance" oder "familiäres Arbeitsklima" sei allgegenwärtig, jedoch fehle oft ein Beweis dafür. Daher sei es entscheidend, konkrete Einblicke ins Unternehmen zu gewähren. Storytelling biete dafür eine ausgezeichnete Möglichkeit. Die Gestaltung der Landingpage sei von elementarer Bedeutung. Neben Mitarbeitergeschichten präsentierte Baron verschiedene Möglichkeiten, durch "Call-to-Action"-Elemente für mehr Interaktion zu sorgen.
Baron betonte, dass die Geschichten bereits vorhanden seien, sie müssten nur gefunden werden. Eine gute und verbindliche Planung sei dabei das A und O. Zunächst müsse der Content festgelegt und dann ein präziser Produktionsplan erstellt werden. Abschließend präsentierte Baron technischen Implikationen und gab wertvolle Tipps, basierend auf seiner umfangreichen Erfahrung in der Medienbranche. Auch ohne viel hochwertige Technik sei es möglich anzufangen. Die Hauptsache sei, überhaupt anzufangen.
Learnings:
„Eine „gute Work-Life-Balance“ oder „familiäres Betriebsklima“ verspricht jedes Unternehmen. Aber was bedeutet das konkret für Euch? Mit Storytelling kann Ihr Unternehmen dies einfach kommunizieren und sich von anderen abheben“
Warum Unternehmen durch individuell angepasste Teilzeitmodelle bei der Rekrutierung potenzieller Fachkräfte punkten können, erläuterte die Referentin, Johanna Fink, am 09.04.2024 in der Online-Veranstaltung „Kulturtransformation gestalten – wie individuelle Arbeitsmodelle zum Erfolg führen“. Die Organisationsberaterin und Gründerin der Agentur TEILZEIT TALENTE, sensibilisierte rund 70 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus kleinen und mittleren Unternehmen für das Thema und gab viele wertvolle Impulse für die praktische Umsetzung.
Die Themen Vereinbarkeit und Führung in Teilzeit sind, so Fink, inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen, und zwar unabhängig davon, ob Menschen Familie haben oder nicht. Studien zufolge stellt sich besonders die GenZ die Frage, ob sie Vollzeit arbeiten soll, während die Welt gerade dabei ist unterzugehen…
Johanna Fink betonte, dass Teilzeitarbeit keinesfalls ein „Mütter-Modell“ ist, sondern für viele Altersgruppen und Geschlechter attraktiv ist. So können beispielsweise ältere Beschäftigte länger in Arbeit gehalten werden. Des Weiteren machte sie deutlich, dass die Umsetzung von flexiblen Arbeitszeitmodellen auch Herausforderungen für Arbeitgebende mit sich bringt und einen Kultur- und Strukturwandel im Unternehmen erfordert. Diesen Wandel anzustoßen sei aber durchaus lohnenswert und könne ein Alleinstellungsmerkmal darstellen, das Fachkräfte anzieht und ans Unternehmen bindet.
Für die praktische Umsetzung stellte die Referentin verschiedene Modelle vor, darunter das Effizienzmodell, das Vertretermodell und das Jobsharing/Jobsplitting. Wichtig sei, dass das Arbeitsvolumen und die Arbeitszeit zueinander passen und ein ständiger Austausch mit den Mitarbeitenden stattfindet, um individuelle Teilzeitmodelle im Unternehmen zu etablieren.
Die Wirtschaftsförderungen der Kreise Herford, Lippe, Gütersloh, Minden-Lübbecke sowie der Stadt Bielefeld laden in Kooperation mit der Regionalagentur OWL interessierte Unternehmen zum Online-Beratungstag INQA-Coaching am Montag, 15.04.2024 ein. Individuelle Meetings können per Microsoft Teams für die Zeit zwischen 09.00 bis 16.00 Uhr gebucht werden.
Die Arbeitsrealität in Unternehmen verändert sich deutlich und schnell. Das Förderprogramm INQA-Coaching unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, passgenaue Lösungen für die personalpolitischen und arbeitsorganisatorischen Veränderungsbedarfe im Zusammenhang mit der digitalen Transformation zu finden. INQA-Coaching hilft, sich zukunftsfähig aufzustellen und eigenständig auf Veränderungsprozesse reagieren zu können. Bis zu 80 Prozent der Beratungskosten können übernommen werden.
In Ihrer persönlichen Beratungssprechstunde gleicht eine Vertreterin der INQA-Beratungsstelle von der Regionalagentur OWL aus Bielefeld in einem ersten Schritt die Überlegungen in Ihrem Unternehmen mit den Möglichkeiten des Förderprogramms ab und wird auch im Anschluss das Projekt weiter betreuen. Es ist natürlich auch möglich, sich in der Sprechstunde erst einmal grundsätzlich über das Programm zu informieren. Erste Ideen entstehen dann automatisch.
Anmeldungen und Fragen zur Veranstaltung und zur Anmeldung beantwortet Catharina Behl, per Tel. 0571 80723130 oder per Email c.behlnoSpam@minden-luebbecke.de
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
Wir freuen uns auf Sie!
Eine starke Region mit einer hohen Lebensqualität zieht Fachkräfte an. Auch die digitalen Entwicklungen bedeuten neue Chancen für die Gewinnung von Mitarbeitenden. Wir sind überzeugt: OWL bietet viel für Fachkräfte und solche, die es werden wollen! Denn auch in unserer wirtschaftsstarken Region ist das Ringen um Personal allgegenwärtig. Auszubildende finden, Fachkräfte gewinnen und halten – das sind aktuelle Herausforderungen für die Unternehmen vor Ort. In der dritten Auflage unseres Aktionsprogramms vom 16.09. – 29.09.2024 wollen wir mit Ihnen das Thema "Fachkräfte" in den Mittelpunkt stellen.
In diesem Jahr freuen wir uns das Programm bei einem Fachkräftekongress mit Minister Karl-Josef Laumann (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW) zu eröffnen. Am 16.09. besucht er im Rahmen der landesweiten Fachkräftetour die Region OWL. Der Kongress wird in Herford stattfinden, der Minister wird zudem ein Unternehmen aus dem Kreis Herford besuchen.
Wir freuen uns ein buntes Programm mit Unterstützung von vielen Akteurinnen und Akteuren aus unserer Region! Bis zum 15. August werden weitere Veranstaltungen eingepflegt und können angemeldet werden. Unser Kalender mit vielen Angeboten ist aber schon jetzt zu sehen: https://www.ostwestfalenlippe.de/owl-gmbh/regionalagentur-owl/fachkraefte-fuer-owl/