Die Stadtbibliothek Detmold hat im Rahmen der MINT Community 4.OWL eindrucksvoll gezeigt, wie außerschulische Lernorte zu lebendigen Orten der Wissenschaft werden können. Als Partnerin der Initiative bot sie über mehrere Jahre hinweg regelmäßig Workshops für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren an – und stieß dabei auf großes Interesse.
Unter dem Motto „Entdecken, Forschen, Ausprobieren“ verwandelten sich die Räumlichkeiten der Bibliothek in einen kreativen Lernraum: Ob beim Programmieren kleiner Roboter, beim Experimentieren mit KI oder beim Bau einer Brücke mit dem 3D-Druckerstift – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten MINT-Themen auf spielerische Weise kennenlernen. Besonders beliebt war der Workshop „Kollege Roboter“, in dem die Jugendlichen einen Kugelroboter steuern konnten, sich mit Sensoren und Programmierung auseinandersetzen.
„Wir waren überrascht, wie groß die Nachfrage war“, berichtet die Leiterin Manuela Kohl der Stadtbibliothek Detmold. „Viele Familien kamen gezielt wegen der MINT-Angebote zu uns – und die Kinder waren mit Begeisterung dabei.“
Durch die Zusammenarbeit mit der MINT Community 4.OWL erhielt die Stadtbibliothek nicht nur fachliche Unterstützung bei der Durchführung der Workshops, sondern auch Zugang zu einem regionalen Netzwerk aus Schulen, Vereinen und Bildungseinrichtungen. Das stärkte ihre Rolle als moderner Lernort und Treffpunkt für junge Entdeckerinnen und Entdecker.
Dank des Erfolgs plant die Stadtbibliothek Detmold, auch künftig regelmäßig MINT-Workshops in ihr Veranstaltungsprogramm aufzunehmen – ein nachhaltiges Beispiel dafür, wie außerschulische Lernorte zur Begeisterung für Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik beitragen können.
Mehr Informationen zum Projekt unter www.mint4owl.de.
Eine sichere, effiziente, kostengünstige und gleichzeitig saubere Energieversorgung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Transformation des Wirtschaftsstandorts. Ostwestfalen-Lippe (OWL) gehört zu den Regionen in Deutschland, die beim Umbau des Energiesystems besonders schnell voranschreiten.
Eine sichere, effiziente, kostengünstige und gleichzeitig saubere Energieversorgung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Transformation des Wirtschaftsstandorts. Ostwestfalen-Lippe (OWL) gehört zu den Regionen in Deutschland, die beim Umbau des Energiesystems besonders schnell voranschreiten. Mit einem Anteil von 62,5 % erneuerbarer Energien am Stromverbrauch liegt OWL deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Der größte Teil stammt aus Windenergie, gefolgt von Photovoltaik und biogenen Quellen. Allein durch den Einsatz dieser Technologien konnten 2024 fast drei Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden – ein spürbarer Beitrag zum Klimaschutz. Das theoretische Potenzial ist dabei weitaus größer: Mit über 43,8 TWh pro Jahr könnte die Region langfristig mehr Energie erzeugen, als sie selbst verbraucht, und damit zu einem Nettoexporteur grüner Energie werden.
Doch der Weg dorthin bleibt anspruchsvoll. Das Energiesystem ist im Wandel – vom zentralen zum dezentralen, vom linearen zum vernetzten. Windräder, Solaranlagen und Speicher erzeugen Energie dort, wo sie verbraucht wird. Diese neue Logik fordert die bestehende Netz- und Speicherinfrastruktur heraus. Um Schwankungen auszugleichen und Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind Investitionen in Netzausbau, Speichertechnologien und intelligente Steuerungssysteme entscheidend.
Dezentral, innovativ, vernetzt
Besonders dynamisch entwickelt sich die Photovoltaik: Innerhalb eines Jahres – von 2023 auf 2024 – stieg die Zahl der Anlagen um ein Viertel auf fast 150.000 Systeme, die inzwischen über 11 % des regionalen Stromverbrauchs decken. Im Kreis Höxter erreichen einige Gemeinden Spitzenwerte von mehr als 3.000 kWh Solarstrom pro Kopf. Auch die Windkraft bleibt ein zentraler Pfeiler der Energiewende. Der Kreis Paderborn erzeugt bereits seit 2018 bilanziell mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, als vor Ort verbraucht wird.
Parallel dazu setzen immer mehr Unternehmen auf Eigenversorgung, Power Purchase Agreements und Energiemanagementsysteme nach ISO 50001. Effizienztechnologien wie Wärmerückgewinnung, Geothermie, LED-Beleuchtung und smarte Verteilersysteme sind längst Standard. Quartierslösungen, in denen Energie gemeinschaftlich erzeugt, gespeichert und genutzt wird, gewinnen zunehmend an Bedeutung – sie mindern Netzlasten und schaffen lokale Wertschöpfung.
Potenziale und Herausforderungen
OWL profitiert nicht nur von seiner Energieerzeugung, sondern auch von seiner starken Forschungs- und Technologiebasis. Mit Kompetenzen in Automatisierung, Elektrotechnik, Maschinenbau und IT verfügt die Region über ideale Voraussetzungen für die Entwicklung intelligenter Energiesysteme, Smart Grids und sektorübergreifender Innovationen. Initiativen wie it’s OWL oder Green.OWL wirken dabei als Beschleuniger, indem sie Wissen aus Forschung und Praxis zusammenführen. Projekte wie der Schlafende Riese, im Rahmen dessen eine bestehende Erdgas-Hochdruckoptimierungsleitung in Lichtenau zur Speicherung von grünem Wasserstoff eingesetzt werden soll, weisen den Weg.
Doch es bleiben Aufgaben: Netzengpässe, fehlende Speicher, Fachkräftemangel und Akzeptanzprobleme beim Ausbau erneuerbarer Energien bremsen die Dynamik. Verlässliche Rahmenbedingungen, planbare Förderung und eine enge Abstimmung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sind daher unerlässlich.
Mit seiner hohen Ausbauleistung, der technologischen Exzellenz und einem klaren strategischen Kompass – dem Masterplan Green.OWL – ist Ostwestfalen-Lippe jedoch hervorragend aufgestellt, um als Modellregion für nachhaltige Energie und wirtschaftliche Transformation voranzugehen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.green-owl.eu.
Neun Teams aus ganz OWL haben an Herausforderungen gearbeitet, die von den Verwaltungen der regionalen Kreise und Kommunen eingereicht wurden. Das Finale fand am Fraunhofer IEM in Paderborn statt.
Paderborn, 13. November 2025. Bekannte Probleme mal ganz neu denken: Beim Makeathon „Akte Y“ haben rund 50 Teilnehmende aus Verwaltung, Wissenschaft und Politik zwei Tage lang in neun Teams an konkreten Lösungen für verschiedene Herausforderungen im öffentlichen Sektor gearbeitet. Die Herausforderungen wurden dabei im Vorfeld von kommunalen und Kreisverwaltungen aus OWL eingereicht. Im IoT Xperience Center an der Zukunftsmeile Paderborn wurden gestern die besten Ideen ausgezeichnet. Mit dabei: Eine App zur Koordination von Helfern bei Naturkatastrophen, ein KI-Assistent für den Wissenstransfer im öffentlichen Dienst und ein neues Konzept für Mitarbeitende an der Schnittstelle zwischen Fachabteilungen und Digitalisierungsstellen von Kommunen und Kreisen. Veranstaltet wurde der Makeathon– zusammengesetzt aus den Worten „Make“ und „Marathon“ – vom DigitalBüro OWL, der OstWestfalenLippe GmbH und dem Fraunhofer IEM.
Aus Sicht des DigitalBüros OWL ist das Event für die öffentliche Verwaltung ein entscheidender Schritt nach vorn. „Verwaltung kann Innovation – wenn wir ihr die richtigen Räume dafür geben“, sagt Rainer Vidal, Leiter des DigitalBüros OWL. „Der Makeathon war genau ein solcher Raum, in dem interdisziplinäre Teams mutige Ideen entwickeln, die nicht im Workshop-Ordner verschwinden, sondern in der Praxis erprobt werden können – mit Signalwirkung für die ganze Region.“
Ausgezeichnete Ideen mit Umsetzungsanspruch
Die Gewinnerteams überzeugten mit umsetzbaren Ansätzen, die nicht nur auf technologische Lösungen setzten, sondern den Menschen in den Mittelpunkt stellten. Gewonnen hat der Online-Dienst „KoNoWL“, der es in Krisenfällen erlaubt, Spontanhilfe zu koordinieren. Kommt es etwa in Folge von Starkregenereignissen zu Überschwemmungen und vollgelaufenen Kellern, könnten hier entsprechende Hilfegesuche auf einem schwarzen Brett veröffentlicht werden. So gelangen freiwillige Helfer:innen direkt und mit der richtigen Ausrüstung zu den Einsatzstellen. Entwickelt wurde die Lösung von Katharina Meier (Bezirksregierung Detmold), Franziska Leifeld (Stadt Detmold), Celine Heinze und Maximilian Schüttenmeyer (beide Stadt Bielefeld). Als Preis honoriert die Bilster Berg GmbH diese besondere Leistung und lädt das Gewinner-Team an einem Nachmittag im kommenden Frühjahr zu einem Mobilitäts-Event auf die Test- und Präsentationsstrecke ein. Ebenfalls aufs Treppchen gelangte der KI-Assistent Karli. Bis 2035 geht ein Viertel der Beschäftigten im öffentlichen Dienst in den Ruhestand. Um den damit einhergehenden Wissensverlust auszugleichen, könnten Mitarbeitende durch einen KI-Chatbot zu ihren Herangehensweisen an gewisse Aufgaben befragt werden. Die so gesammelten Informationen würden dann an die Nachfolge weitergereicht werden und so als Wissensspeicher fungieren, so die Idee von Jessica Wulf (Fraunhofer IEM), Elias Ahlenheimer (Stadt Bünde), Simon Peters (Kreis Lippe) und Theresa Stolp (Stadt Paderborn). Beide Herausforderungen waren von der Stadt Detmold eingereicht worden.
Außerdem unter die Top 3 schaffte es ein neues Schnittstellenkonzept zwischen Fachabteilungen und Digitalisierungsstellen der Kommunen und Kreise, die sogenannten „DigiLeader“. Gerade in kleineren Städten und Gemeinden sind die Digitalisierungsstellen oder -beauftragten häufig überlastet. Mit dem Konzept der „DigiLeader“ würden in jeder Fachabteilung besonders digital-affine und kreative Mitarbeitende zu Experten qualifiziert, die ihrer Abteilung bei Digitalisierungsfragen mit Rat und Tat zur Seite stehen und selbst vorbildhaft vorangehen. Das Konzept erarbeitet haben Rosalia Broton, Nikola Müller (beide Kreis Herford), Leonie Winter (Bezirksregierung Detmold) und Lisa Kersting (Kreis Gütersloh).
Die Ideen werden jetzt von den Kommunen geprüft, die die Herausforderungen eingereicht haben. Ziel ist es, dass die Lösungsansätze aus dem Makeathon nicht in der Schublade verschwinden, sondern schnell in Pilotprojekte überführt werden. „Wir haben gesehen, dass die besten Ideen dort entstehen, wo Verwaltung und Innovation, Praxis und Vision, Realität und Experimentierfreude zusammenkommen“, sagt Prof. Dr. Laban Asmar vom Fraunhofer IEM, der als Moderator durch das Programm führte. „Mit dem Makeathon konnten wir die Zusammenarbeit über Stadt- und Verwaltungsgrenzen hinweg fördern und zeigen, wie aus regionalem Miteinander konkrete Impulse für die Zukunft entstehen.“
Vom Formular zum Flow: So soll Verwaltung neu gedacht werden
Insgesamt neun Herausforderungen aus dem Verwaltungsalltag wurden beim Makeathon zur Grundlage für neue Lösungsansätze – von überbordender Bürokratie über fehlende Datenstandards bis hin zu ungenutzten digitalen Services. Nach einem intensiven Auftakttag mit Keynote, Team-Sprints und Zwischenpitches gipfelte das Event am zweiten Tag in einem öffentlichen Finale: Die überzeugendsten Ideen wurden präsentiert, vom Publikum bewertet und von einer hochkarätigen Jury aus Netzwerken, Verwaltung und Wissenschaft ausgezeichnet.
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Über die OstWestfalenLippe GmbH – Gesellschaft zur Förderung der Region
Die OstWestfalenLippe GmbH ist die Agentur für innovative Regionalentwicklung der Stadt Bielefeld, der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn sowie von Wirtschaft und Wissenschaft in OWL. Wir treten dafür an, dass die Region OWL zur stärksten Wirtschaftsregion Deutschlands wird. Dabei konzentrieren wir uns mit dem Verbund aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft auf die Fokusfelder „Nachhaltigkeitstransformation”, „Arbeitskräftesicherung & Bildung” sowie „Regionalmarketing & Strategie”.
Batterien aufladen, Mut finden und Kontakte knüpfen – Die 18. OWL Kulturkonferenz lädt am 29. Januar 2026 von 11.00 bis 19.00 Uhr zum empowernden Innehalten, Netzwerken und gemeinsamen Pläne schmieden in das Weserrenaissance-Museum und auf das Schloss Brake ein!
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Der Anmeldezeitraum endet am 15. Dezember 2025. Die Plätze sind leider begrenzt, daher meldet Euch schnell an!
Die Energiewende ist mehr als eine ökologische Notwendigkeit – sie ist ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Beim ersten Green.OWL Summit im Miele Experience Center wurde deutlich: Ostwestfalen-Lippe geht voran.
Gütersloh, 7. November 2025. Die Energiewende ist mehr als eine ökologische Notwendigkeit – sie ist ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Beim ersten Green.OWL Summit im Miele Experience Center wurde deutlich: Ostwestfalen-Lippe geht voran. Mit konkreten Projekten, starker regionaler Zusammenarbeit und einem Masterplan zeigt die Region, wie der Wandel gelingen kann.
Rund 200 Entscheider:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung kamen auf Einladung der OstWestfalenLippe GmbH zusammen, um Perspektiven und Strategien für die Energiewende zu entwickeln. Unterstützt wurde die Veranstaltung von Gastgeber Miele und PwC Deutschland.
Das große Interesse zeigt: OWL ist bereit für den Wandel – ein wichtiges Signal, wie Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH, betonte: „Die Energiewende entscheidet sich in den Regionen – dort, wo Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen gemeinsam Lösungen entwickeln und umsetzen. In Ostwestfalen-Lippe bringen wir alle Akteure an einen Tisch, um die Transformation konkret voranzubringen und sie zu einem echten Standortvorteil für unsere Region zu machen.”
Wirtschaft als Treiber – mit klaren politischen Rahmenbedingungen
Eine wichtige Initiative, lobte Staatssekretärin Silke Krebs aus dem NRW-Wirtschaftsministerium: Die Energiewende beginnt vor Ort und ist längst zu einem wichtigen Faktor für die Standortwahl geworden. Wer Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit klug verbindet, schafft Arbeitsplätze, Investitionsimpulse und stärkt unsere Resilienz. Deshalb unterstützen wir als Landesregierung Regionen, wie Ostwestfalen-Lippe, die Verantwortung übernehmen und vorangehen: mit gezielter Förderung, Planungssicherheit und einem klaren industriepolitischen Kurs. OWL zeigt, wie die Energiewende gelingen kann.
Deutlich wurde beim Summit auch: In den Unternehmen der Region geschieht schon eine Menge. Beispiel Miele: „An unseren Standorten erzeugen wir bereits jede Menge Strom aus Sonnenkraft und Heizleistung aus Erdwärme. Wir bieten viele Geräte in der höchsten Energieeffizienzklasse an. Und wir setzen Konzepte zur Zirkularität schrittweise um“, so Rebecca Steinhage, Miele-Geschäftsführerin Human Resources & Corporate Affairs. Sie ergänzte: „Mit realistischen Zielen, klaren politischen Leitplanken und dem gemeinsamen Willen zur Umsetzung können wir alle etwas fürs Klima tun.“
Energiewende als Schlüsselbereich der Transformation
Der erste Green.OWL Summit bot ein dichtes Programm rund um die Energiewende. „Sie ist ein Schlüsselbereich, der Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gleichermaßen bewegt”, erläuterte Björn Böker den gewählten Fokus. Es ging um Fragen der Bezahlbarkeit, Strategien und Chancen, aber auch um neue Narrative für die Energiewende. Fortschritt statt Verzicht, Mitgestalten statt abwarten. Eins machten alle Diskussionen deutlich: Die Verzahnung von Innovation, Infrastruktur und Akzeptanz ist entscheidend – ebenso wie lokale Lösungen und ein klarer Wille zum Handeln.
„Für Unternehmen und Investoren wird Nachhaltigkeit zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor“, betonte Marc Göbbels, Partner im ESG-in-Deals-Team bei PwC Deutschland. „Wer frühzeitig auf transparente ESG-Kriterien und wirksame Transformationsstrategien setzt, kann nicht nur regulatorischen Anforderungen gerecht werden, sondern auch echten Mehrwert für Wirtschaft und Gesellschaft schaffen.“
Ein Masterplan für die Modellregion OWL
Der auf dem Summit vorgestellte Masterplan Green.OWL soll künftig die Transformation unterstützen. Die Eckpfeiler des Plans wurden im Rahmen des Projekts Green.OWL von der OstWestfalenLippe GmbH gemeinsam mit der Universität Paderborn, dem Fraunhofer IEM und über 40 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erarbeitet. Nun geht es um die Weiterentwicklung und Konkretisierung des Plans, auch auf Grundlage der Diskussionen beim Summit. Ziel ist es, mittelständische Unternehmen bei der Transformation zu unterstützen. Dazu definiert der Masterplan gemeinsame Ziele, gibt Handlungsempfehlungen und zeigt, wie nachhaltige Energieversorgung, Kreislaufwirtschaft und Mobilität in der Praxis zusammenwirken können.
„Wir wollen OWL zur Modellregion für nachhaltiges Wirtschaften machen – für ganz Deutschland”, sagte Björn Böker. „Der Green.OWL Summit spielt dabei eine zentrale Rolle, indem er Akteure zusammenführt, Impulse liefert und als Plattform dient, um den Masterplan mit konkreten Projekten und Ideen gemeinsam weiterzuentwickeln.”
Weitere Informationen zum Projekt Green.OWL finden Sie unter www.green-owl.eu.
Auf dem Foto: Teilnehmende des ersten Green.OWL Summit (1. Reihe v.l.): Dr. Clara Kühner (Universität Leipzig), Frank Pankoke (PwC Deutschland), Ina Laukötter (Landrätin Kreis Gütersloh), Dr. Markus Miele (Miele & Cie. KG), Jörg Timmermann (Kraft Group), Silke Krebs (Staatssekretärin MWIKE), Christoph Rüther (Landrat Kreis Paderborn), Björn Böker (OstWestfalenLippe GmbH), Dr. Stefan Breit (Miele & Cie. KG), Rebecca Steinhage (Miele & Cie. KG), Catiana Krapp (Moderation, Handelsblatt); (2. Reihe v.l.): Marc Göbbels (PwC), Jens Kronsbein (Bezirksregierung Detmold), Jürgen Noch (Westfalen Weser Energie), Mirco Schmidt (Landrat Kreis Herford), Thomas Begemann (Benteler) und Till Schlief (RetailSonar). / © Stork Media
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Über die OstWestfalenLippe GmbH – Gesellschaft zur Förderung der Region
Die OstWestfalenLippe GmbH ist die Agentur für innovative Regionalentwicklung der Stadt Bielefeld, der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn sowie von Wirtschaft und Wissenschaft in OWL. Wir treten dafür an, dass die Region OWL zur stärksten Wirtschaftsregion Deutschlands wird. Dabei konzentrieren wir uns mit dem Verbund aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft auf die Fokusfelder „Nachhaltigkeitstransformation”, „Arbeitskräftesicherung & Bildung” sowie „Regionalmarketing & Strategie”.
Die globalisierte Welt wandelt sich in einem nie dagewesenen Tempo. Staaten, Länder und Regionen wie Ostwestfalen-Lippe sind einem erheblichen Veränderungsdruck ausgesetzt. Damit wir in OWL nicht nur Schritt halten, sondern im Idealfall auch vorweg gehen können, arbeiten Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung eng zusammen, erarbeiten Strategien und setzen wegweisende Lösungsansätze um. Unterstützt werden sie dabei von einem neu konzipiertes Reifegradmodell, mit dem Fortschritte auf dem Weg der regionalen Transformation mess- und steuerbar gemacht werden sollen. Das Modell besteht aus sechs Stufen, die beschreiben, wie zukunftsorientiert eine Region ist. Hier können sich Regionen anhand von Fragen auf einer der Stufen einordnen und konkrete Handlungsempfehlungen zum Erreichen des nächsthöheren Reifegrades ableiten. Entwickelt wurde das Modell am Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn im Rahmen des Projekts Green.OWL.
„Veränderung braucht Orientierung – und genau das bietet das Reifegradmodell“, erklärt Sarah Pinno, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn und Entwicklerin des Modells. „Es zeigt nicht nur, wo eine Region aktuell steht, sondern macht auch sichtbar, welche Potenziale noch ungenutzt sind. So wird Transformation greifbar, und vor allem umsetzbar.“
Das Reifegradmodell ermöglicht es einer Region, ihre eigene Position im Transformationsprozess zu bestimmen. Anhand klar definierter Kriterien wird bewertet, wie weit die Region entwickelt ist – etwa in der Zusammenarbeit von Akteuren, der Nutzung digitaler Werkzeuge oder der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien. Aus dieser Standortbestimmung lassen sich individuelle Handlungsempfehlungen ableiten: Welche Strukturen müssen gestärkt, welche Prozesse beschleunigt, welche Netzwerke ausgebaut werden, um die Transformation gezielt voranzutreiben?
Sechs Stufen bis zur erfolgreichen Nachhaltigkeitstransformation
Das Modell folgt einem Stufenprinzip: Es unterscheidet sechs Entwicklungsstufen – von der „nicht gezielt zukunftsorientierten Region“, die keine konkreten Strategien erarbeitet, bis zur „adaptionsfähigen zukunftsorientierten Region“, in der Nachhaltigkeit fester Bestandteil aller Entscheidungsprozesse ist. Jede Stufe beschreibt konkrete Anforderungen und Entwicklungsziele. Mit vier konkreten Fragen kann ermittelt werden, auf welcher Stufe eine Region steht und wie sie in die nächste Entwicklungsphase gelangen kann.
Die Region Ostwestfalen-Lippe wurde im Rahmen des Projekts Green.OWL als „integrierte, zukunftsorientierte Region“ eingestuft. Hier liegen die Schwerpunkte auf der Umsetzung einer regionalen Nachhaltigkeitsstrategie, der laufenden Vernetzung über alle Transformationsbereiche hinweg und dem Aufbau einer belastbaren Datenbasis. Die Region führt integrierte Nachhaltigkeitsaktivitäten durch, vergleicht sich mit ähnlichen Regionen und etabliert stabile Regulierungsmuster: klare politische Rahmenbedingungen, verbindliche organisatorische Strukturen und eine Kultur, in der nachhaltiges Handeln normal ist. Gleichzeitig werden lokale Unternehmen und Akteure unterstützt – z. B. durch Lösungsdienste für KMUs und Qualifizierungsprogramme für Mitarbeitende, Studierende und Auszubildende – um Netzwerke und eine nachhaltigkeitsorientierte Kultur zu stärken.
Um den Sprung zu Stufe 4 („etablierte, zukunftsorientierte Region“) zu schaffen, muss die Region diese Grundlagen konsolidieren und erweitern:
Durch diese Maßnahmen wird die Region stabilisiert, ihre Transformationsfelder eng miteinander verzahnt und die Voraussetzungen für eine dauerhaft etablierte, zukunftsorientierte Entwicklung gelegt. Für den Masterplan Green.OWL bildet diese Einschätzung eine zentrale Grundlage – sie hilft, konkrete Ziele, Maßnahmen und Leitprojekte zu entwickeln und den nächsten Schritt hin zu einer lernenden, vorausschauenden und vollständig nachhaltigen Region zu gehen.
Um die Transformation in den einzelnen Transformationsfeldern gezielt vorauszudenken, werden Workshops, Analysen und Feedbackrunden mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft empfohlen. Konkret wird dazu die Durchführung von Szenario-Workshops genannt, in denen spezifische Transformationspfade und -phasen sowie notwendige Anknüpfungspunkte für jedes Transformationsfeld identifiziert werden. Somit wird das bestehende Reifegradmodell zusätzlich um eine operative Ebene erweitert.
Das wissenschaftliche Paper zum Reifegradmodell finden Sie hier kostenlos zum Download.
Wie nachhaltig ist Ostwestfalen-Lippe heute – und wo geht die Reise hin? Antworten auf diese Fragen liefert das Projekt Green.OWL mit einer umfassenden Bestandsaufnahme und einer darauf aufbauenden Potenzialanalyse.
Wie nachhaltig ist Ostwestfalen-Lippe heute – und wo geht die Reise hin? Antworten auf diese Fragen liefert das Projekt Green.OWL mit einer umfassenden Bestandsaufnahme und einer darauf aufbauenden Potenzialanalyse. Die Studien zeigen nicht nur, wie nachhaltig OWL in verschiedenen Bereichen bereits ist. Auch das Potenzial der Region, eine bundesweite Vorreiterrolle einzunehmen, wird geprüft. Dazu hat die Universität Paderborn in Zusammenarbeit mit der OstWestfalenLippe GmbH über 70 Datenpunkte aufgestellt, rund 180 Projekte mit Nachhaltigkeitsbezug in OWL ausgewertet, Expert:innen aus Wirtschaft, Kommunen und Wissenschaft befragt und Nachhaltigkeitsdaten von 1.000 OWL-Unternehmen KI-gestützt gesammelt. Eine Übersicht der Ergebnisse bietet jetzt die SWOT-Analyse der Universität Paderborn.
Für Prof. Dr. René Fahr, Vizepräsident der Universität Paderborn, ist die Analyse die Basis für die Steuerung der nachhaltigen Transformation in OWL: „Nur mit einer wissenschaftlich fundierten Grundlage können wegweisende Entscheidungen für die Entwicklung der Region getroffen werden. Mit der SWOT-Analyse bereiten wir die Ergebnisse handlich und übersichtlich auf.“ Dabei werden die gesammelten Daten, eingeholten Expertenmeinungen und Zukunftsszenarien entlang von vier Perspektiven bewertet: Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken). Das Ergebnis: „OWL hat sehr gute Voraussetzungen – aber auch dringende Bedarfe“, so Prof. Dr. Fahr.
Starke Wirtschaft, exzellente Forschung, strategische Zusammenarbeit
Auch wenn die strategische Steuerung der nachhaltigen Transformation auf regionaler Ebene ein eher neues Vorhaben ist, kann OWL bereits mit einigen Stärken glänzen. Durch seinen starken Mittelstand und den vielfältigen Branchenmix ist die heimische Wirtschaft gegenüber Krisen besonders widerstandsfähig. Auch die hohe Innovationskraft und Patentaktivität sorgen für Wettbewerbsfähigkeit. Zu verdanken hat die Region dies unter anderem der exzellenten Bildungs- und Forschungslandschaft mit ihren 14 Hochschulen, die oft umfassende Kooperationen mit den Unternehmen der Region unterhalten.
Nicht zuletzt diese Offenheit gegenüber Zusammenarbeit und Austausch sorgt auch dafür, dass die OWL-Wirtschaft besonders energieeffizient ist. Auch insgesamt deckt die Region mit mehr als 60 % einen überdurchschnittlich großen Teil ihres Energieverbrauchs durch erneuerbare Energien. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg kann OWL sich mit über 120 Kliniken und 21 Kur- und Heilorten auch zu einer der führenden Gesundheitsregionen Deutschlands zählen.
Demografische Herausforderungen, wenig Recycling
Luft nach oben hat Ostwestfalen-Lippe hingegen bei sozialen Fragen und der Rohstoffverwertung. So ist etwa die Bevölkerungsentwicklung in OWL schwächer als auf Bundes- und Landesebene. Die heimische Wirtschaft könnte somit von einem zukünftigen Fachkräftemangel besonders betroffen sein. Nachgebessert werden kann auch bei der Geschlechtergerechtigkeit. Frauen sind in technischen Bereichen und Führungspositionen weiterhin unterrepräsentiert und erhalten für ihre Arbeit durchschnittlich 11 % weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen. Zudem ist nur jedes fünfte Kind unter drei Jahren tagsüber in Betreuung, was die berufliche Gleichstellung der Geschlechter erschwert.
Wirtschaftliche Problemzonen sind zudem die hohe Belastung von kleinen und mittleren Unternehmen durch regulatorische und bürokratische Hürden, was die mittelständisch geprägte Region OWL überproportional belastet. Zudem spielen ökologische und soziale Aspekte bei Kaufentscheidungen im B2B-Bereich nur selten eine Rolle – häufig bestimmt nach wie vor der Preis die Nachfrage. Auch die Rückführung von Materialien in den Rohstoffkreislauf weist Schwächen auf – gerade hier liegen für die Industrieregion Ostwestfalen-Lippe jedoch große Chancen.
OWL als Modellregion für nachhaltige Wirtschaft und Innovation
So könnte sich OWL etwa als führende Circular-Economy-Region etablieren. Innovative Produktionsverfahren wie additive Fertigung ermöglichen ressourceneffiziente und kreislauffähige Produktentwicklung, von der besonders der Mittelstand profitieren kann. Gleichzeitig gewinnt die Region durch gemeinwohlorientierte Ansätze an gesellschaftlicher Relevanz und stärkt den Wandel von Wohlstand zu Gemeinwohl. Eine koordinierte Strategie zur Nachhaltigkeitstransformation – unterstützt durch Spitzencluster und regionale Unternehmen – kann außerdem die Wettbewerbsfähigkeit von OWL erhöhen. Die Diversifizierung der Wirtschaft, transparente Lieferketten und neue Geschäftsmodelle fördern die Resilienz der Region.
Auch in der Fachkräftesicherung liegen Potenziale: Attraktive Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote, New-Work-Ansätze, lebendige Gemeinschaftsstrukturen und innovative Wohnkonzepte erhöhen die Lebensqualität und binden junge Menschen langfristig an die Region. OWL setzt außerdem schon jetzt auf erneuerbare Energien, energieautarke Strukturen und nachhaltige IT-Infrastrukturen. Bestehende Windvorranggebiete, Energiespeicherprojekte und Leuchtturmprojekte im Bereich Wasserstoff ermöglichen eine zukunftsfähige Energieversorgung. Schließlich treiben Vernetzung und Mobilität die regionale Entwicklung voran: Projekte wie NeMo Paderborn, Innovationsplattformen und Kooperationsinitiativen fördern nachhaltige Mobilitätslösungen und verbinden Stadt und Land effizient.
Risiken für OWL in der nachhaltigen Transformation
Trotz großer Chancen sieht sich OWL aber auch mehreren Herausforderungen gegenüber: Viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) passen sich nur langsam an nachhaltige Innovationen und neue Technologien an, während große Unternehmen bereits investieren. Zusammen mit globalem Wettbewerbsdruck, Rohstoffabhängigkeiten und geopolitischen Unsicherheiten könnte dies die Wettbewerbsfähigkeit der Region schwächen. Ungleichheiten in der Infrastruktur zwischen Stadt und Land stellen ein weiteres Risiko dar: Während urbane Zentren wie Bielefeld und Paderborn von Smart-City-Initiativen profitieren, leiden ländliche Gebiete unter Defiziten in Digitalisierung, nachhaltiger Mobilität und Energieversorgung. Dies kann die Verfügbarkeit grundlegender Dienstleistungen beeinträchtigen und die Wirtschaftskraft ländlicher Unternehmen einschränken.
Ein wachsender Fachkräftemangel in Bereichen wie erneuerbare Energien, nachhaltige Produktion, Digitalisierung und soziale Dienstleistungen bedroht die Innovationsfähigkeit der Region, verstärkt durch den demografischen Wandel. Gleichzeitig kann die nachhaltige Transformation soziale Ungleichheiten verstärken, etwa durch Gentrifizierung oder den Verlust traditioneller Arbeitsplätze. Und auch das Fehlen einer kohärenten politischen Steuerung und klarer Förderstrategien bergen das Risiko ineffizienter Transformationsprozesse. Bürokratische Hürden und zögerliche Entscheidungen könnten Investitionen verzögern und den Fortschritt in der nachhaltigen Entwicklung der Region bremsen.
Masterplan als Steuerungsinstrument
Chancen nutzen, Risiken vermeiden: Angepackt werden sollen diese Bereiche jetzt mit dem Masterplan Green.OWL, den die OstWestfalenLippe GmbH auf der Grundlage der Studien erarbeitet. Ziel ist es, Maßnahmen zu identifizieren, mit denen sich OWL zu einer resilienten, klimaneutralen und wirtschaftlich starken Modellregion weiterentwickeln kann. Gleichzeitig soll der Erfolg dieser Maßnahmen anhand eines Katalogs aussagekräftiger Indikatoren messbar und transparent sein.
Die vollständige SWOT-Analyse finden Sie hier. Weitere Informationen finden Sie unter www.green-owl.eu.
Ideen sind der Rohstoff von morgen – doch nur, wer daraus ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickelt, kann nachhaltig erfolgreich sein. Unterstützung bietet der Businessplan-Wettbewerb startklar OWL: Er begleitet Gründerinnen und Gründer über mehrere Monate dabei, ihre Geschäftsidee in ein tragfähiges Konzept zu verwandeln und erfolgreich an den Markt zu bringen.
Bielefeld, 25. September 2025. Ideen sind der Rohstoff von morgen – doch nur, wer daraus ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickelt, kann nachhaltig erfolgreich sein. Unterstützung bietet der Businessplan-Wettbewerb startklar OWL: Er begleitet Gründerinnen und Gründer über mehrere Monate dabei, ihre Geschäftsidee in ein tragfähiges Konzept zu verwandeln und erfolgreich an den Markt zu bringen. Ab November bringt die Initiative bereits zum neunten Mal die wichtigsten Akteure der regionalen Gründungslandschaft zusammen. Interessierte können sich unter www.startklar-owl.de anmelden, von den kostenlosen Angeboten profitieren und Preise von bis zu 10.000 Euro gewinnen. Veranstaltet wird startklar OWL von der OstWestfalenLippe GmbH in Kooperation mit Kammern, Hochschulen, Wirtschaftsförderungseinrichtungen und Gründungsinitiativen – unterstützt von den Sparkassen in OWL.
„Ostwestfalen-Lippe braucht engagierte Gründerinnen und Gründer, die unseren Wirtschaftsstandort mit ihren Ideen bereichern und Innovation vorantreiben. Mit startklar OWL geben wir ihnen die Chance, ihr Geschäftskonzept professionell weiterzuentwickeln und erfolgreich durchzustarten“, betont Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH. Die Resonanz der letzten Jahre spricht für sich: Mehr als 460 Teams haben bislang teilgenommen, fast 240 Businesspläne wurden eingereicht. „Die Rückmeldungen zeigen uns, dass wir mit unserem Angebot genau die richtigen Bedarfe adressieren – und die Gründerinnen und Gründer in OWL von einem starken Netzwerk profitieren.“
In Workshops entwickeln die Teilnehmenden das Nutzenversprechen ihres Produkts, strukturieren ihr Geschäftsmodell und erhalten Fachwissen in Bereichen wie Finanzplanung, Steuern, Sozialversicherung oder Social Media. Begleitet werden sie von erfahrenen Lotsen, die bei individuellen Fragen zur Seite stehen. „Ein professionell erarbeiteter Businessplan ist das Fundament für jedes Startup“, betont Nico Clasing, Vorstand der Stadtsparkasse Rahden und Sprecher der Jury. „Er erhöht nicht nur die Erfolgschancen am Markt, sondern ist auch Voraussetzung für Fördermittel und Finanzierung. startklar OWL schafft den Rahmen, in dem Geschäftsideen systematisch wachsen und reifen können.“
Attraktive Preise und starke Bühne für Innovationen
Eine Fachjury aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kapitalgebenden bewertet die eingereichten Konzepte. Ausgezeichnet werden die besten Konzepte in den drei Kategorien Hightech und Forschung, Industrie, Handwerk und Dienstleistung sowie Zukunft und Gesellschaft. Die Siegerteams erhalten jeweils 5.000 Euro, der Hauptpreis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Preisgelder werden von den Sparkassen in OWL bereitgestellt.
Gründerregion OWL: Alternative zu den Startup-Metropolen
Dass OWL ein attraktiver Standort für Startups ist, bestätigen auch die Erfahrungen der bisherigen Teilnehmenden. Viele der ausgezeichneten Startups sind heute erfolgreich am Markt aktiv oder werden durch Förderungen und Kapitalgebende in ihrer Entwicklung bestärkt. Vorjahressieger Tentris etwa wurde nach dem Wettbewerb durch eine Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums weiter unterstützt: „Der Businessplan ist die perfekte Grundlage für alle möglichen Anträge und Förderungen. Durch das Feedback der Jury und das Preisgeld konnten wir unsere Geschäftsidee bestätigen und weiterentwickeln“, erläutert Geschäftsführer Tobias Rebert. Gemeinsam mit seinen Mitgründern hat er Tentris entwickelt, eine skalierbare Graphdatenbank, die Daten besonders schnell und effizient durchsucht und präzise Echtzeit-Einblicke über verschiedenste Datenquellen ermöglicht. „Mit den Kontakten aus dem Wettbewerb hatten wir Zugänge zu vielen großen Unternehmen und konnten so erste Kunden gewinnen.“
Auch bei den Preisträgern von DigitalErleben stehen die Zeichen auf Wachstum: Erst kürzlich hat das Team für seine App paddy eine Finanzierung von einer Million Euro erhalten. Gegründet haben die drei Bielefelder Matty Frommann, Lukas Portmann und Tobias Schröder ihr Unternehmen bereits in der 11. Klasse: „2020 wollten wir den Distanzunterricht in der Pandemie verbessern. Heute unterstützt unsere App schon mehr als 13.000 Lehrkräfte bei der Unterrichtsvor- und -nachbereitung. startklar OWL hat uns auf unserem Weg wertvolles Juryfeedback, spannende Kontakte und eine Menge Know-how mitgegeben.“
„Wir wollen deutlich machen: Ostwestfalen-Lippe ist eine echte Alternative zu den klassischen Startup-Metropolen“, so Böker. „Hier profitieren Gründerinnen und Gründer von einer starken Infrastruktur, kurzen Wegen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und einem lebendigen Netzwerk. Damit können wir ihnen einen einzigartigen Nährboden für Wachstum und Innovation bieten.“
So läuft der Wettbewerb
Der Wettbewerb ist offen für Gründerinnen und Gründer, die noch kein Unternehmen gegründet haben, ebenso wie für junge Unternehmen, deren Gründung nach dem 1. Januar 2024 erfolgte. Die Anmeldung für den Wettbewerb ist bis zum 26. November 2025 unter www.startklar-owl.de möglich. Die Auftaktveranstaltung findet am 27. November im Denkwerk in Herford statt. Bis zum Frühjahr 2026 entwickeln die Teilnehmenden ihren Businessplan, der schließlich im April eingereicht wird. Die Preisverleihung macht die besten Gründungsideen aus OWL sichtbar – und setzt ein starkes Zeichen für die Zukunft der Region.
Weitere Infos unter www.startklar-owl.de.
Auf dem Foto: Startklar im Mindener Gründungszentrum StartMiUP (v. l.): Björn Böker (OWL GmbH), Catharina Behl (Kreis Minden-Lübbecke), Nico Clasing (Stadtsparkasse Rahden, Sprecher der Jury) und Vorjahressieger Tobias Rebert (Tentris).
startklar-Partner
Hochschule Bielefeld, Fachhochschule des Mittelstands, Fachhochschule der Wirtschaft, Founders Foundation, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, heder:lab, Hochschule Hamm-Lippstadt, IMA Innovationsmanufaktur Gütersloh, Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold, Interkommunale Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH im Kreis Herford, it´s OWL, Kreis Lippe, Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Paderborn, Pioneers Club, pro Wirtschaft GT, OstWestfalenLippe GmbH, StartMiUp, Technische Hochschule OWL, TecUp Universität Paderborn, Universität Bielefeld, VDI Bezirksverein OWL, Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE Bielefeld, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn
Hauptsponsor
Sparkassen in Ostwestfalen-Lippe
Weitere Sponsoren
BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Handwerkskammer OWL, HLB Stückmann & Partner, IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, IHK Lippe zu Detmold, IKK Classic, Wortmann & Partner
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Über die OstWestfalenLippe GmbH – Gesellschaft zur Förderung der Region
Die OstWestfalenLippe GmbH ist die Agentur für innovative Regionalentwicklung der Stadt Bielefeld, der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn sowie von Wirtschaft und Wissenschaft in OWL. Wir treten dafür an, dass die Region OWL zur stärksten Wirtschaftsregion Deutschlands wird. Dabei konzentrieren wir uns mit dem Verbund aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft auf die Fokusfelder „Nachhaltigkeitstransformation”, „Arbeitskräftesicherung & Bildung” sowie „Regionalmarketing & Strategie”.
65 Nachwuchstalente aus ganz Ostwestfalen-Lippe wurden in der Wissenswerkstadt Bielefeld für ihre herausragenden Leistungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik geehrt.
Bielefeld, 26. September 2025. Rund 65 Schülerinnen und Schüler aus Ostwestfalen-Lippe sind am Donnerstag für ihre herausragenden Leistungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) ausgezeichnet worden. Die Feierstunde fand in der Wissenswerkstadt Bielefeld statt und wurde von der Bezirksregierung Detmold sowie der OstWestfalenLippe GmbH in Kooperation mit der Volksbank in Ostwestfalen eG, der Wissenswerkstadt Bielefeld und der KlimaWoche Bielefeld e.V. organisiert. Geehrt wurden Jugendliche, die in Wettbewerben wie Jugend forscht, Schüler experimentieren oder den MINT-Olympiaden auf Landes- und Bundesebene erfolgreich waren.
Ein zentrales Thema der diesjährigen Feier war die Vermittlung von Wissenschaft. Die Jugendlichen erlebten unter anderem einen Science Slam von Niklas Blöbaum, deutscher Vizemeister des Wissenschaftswettbewerbs FameLab 2022, sowie Workshops zu Robotik, 3D-Druck, Siebdruck und naturwissenschaftlichen Experimenten. „Die Begeisterung junger Menschen für Wissenschaft zu fördern, ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit“, betonte Michael Uhlich, Abteilungsleiter für Schule bei der Bezirksregierung Detmold. „Wer gelernt hat, komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln, wird nicht nur selbst zum Botschafter, sondern inspiriert auch andere, sich mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik auseinanderzusetzen.“
Zu den erfolgreichsten Teilnehmenden zählt in diesem Jahr Falk Wannhof, Schüler des Evangelisch-Stiftischen Gymnasiums in Gütersloh. Mit seinem Biologie-Projekt zur Herstellung eines wirksamen Wundheilmittels aus Löwenzahnextrakt („Löwenol“) überzeugte er die Jury beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ und sicherte sich den Sieg in seiner Sparte. Damit qualifizierte er sich für das Landesfinale Nordrhein-Westfalen, das im April in Leverkusen stattfand.
Nachwuchs für technische Berufe gewinnen
Die MINT-Auszeichnung wird seit 2012 vergeben und ist eingebunden in die MINT Community 4.OWL. Das Projekt macht unter Förderung des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt Chancen der digitalen Arbeitswelt für Jugendliche erlebbar. „Unsere Unternehmen brauchen motivierte Nachwuchskräfte“, sagt Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH. „Mit unserer MINT Community 4.OWL haben wir ein Netzwerk mit über 70 außerschulischen Lernorten in ganz OWL aufgebaut, in denen Jugendliche technische Berufe erleben können. Die heutige Auszeichnungsfeier zeigt, wie gut die Angebote funktionieren und wie viel Forschergeist in unserem Nachwuchs steckt.“
Die Auszeichnungsfeier wird von der Volksbank in Ostwestfalen eG unterstützt. „Als Volksbank ist es uns ein besonderes Anliegen, junge Menschen in unserer Region zu fördern und ihnen Perspektiven für die Zukunft zu eröffnen“, betont Thomas Mühlhausen, Vorstand der Volksbank in Ostwestfalen eG. „Die ausgezeichneten Schüler:innen zeigen eindrucksvoll, wie viel Potenzial in der Verbindung von Kreativität, Neugier und wissenschaftlicher Exzellenz steckt. Solche Leistungen verdienen Anerkennung – und sind zugleich ein Gewinn für unsere gesamte Region.“
Giovanni Fusarelli, Co-Leiter der Wissenswerkstadt, hebt die Rolle von Wissenschaftskommunikation hervor: „Wenn Jugendliche ihre Erfolge feiern dürfen und gleichzeitig erleben, wie spannend Wissenschaft sein kann, stärkt das ihre Motivation. Forschung bleibt nicht im Elfenbeinturm – sie beeinflusst unser Leben und unsere Zukunft direkt.“
Über die OstWestfalenLippe GmbH – Gesellschaft zur Förderung der Region
Die OstWestfalenLippe GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn und der kreisfreien Stadt Bielefeld sowie von Wirtschaft und Wissenschaft in OWL. Aufgabe ist es, die Region Ostwestfalen-Lippe, mit Blick auf den nationalen und internationalen Wettbewerb, als eine bekannte Marke und als führender Wirtschafts- und Transformationsstandort mit hoher Lebensqualität zu positionieren. Um dies zu erreichen, wird Standort-, Marken-, Fachkräfte- und Tourismusstrategie in Form einer langfristigen Strategie konsequent zusammen gedacht.
Gesunde Führung beginnt bei mir selbst
Mit einem praxisnahen und inspirierenden Vortrag zum Thema „Führung mit Weitblick – Gesundheit als Führungsaufgabe“ zeigte Referentin Nina Kache am 07. Oktober 2025 rund 100 Führungskräften und Personalverantwortlichen, wie eng Wohlbefinden, Kommunikation und Führungskultur miteinander verbunden sind. Als Unternehmerin, Gründerin und Mutter von Zwillingen brachte sie eine doppelte Perspektive aus Theorie und Praxis mit – und machte deutlich, dass gesunde Führung immer bei einem selbst beginnt.
Zum Einstieg lud sie die Teilnehmenden zu einer kurzen Entspannungsübung ein. Schon wenige bewusste Atemzüge können helfen, innezuhalten – ganz ohne Yogamatte.
Anschließend zeigte die Referentin den starken Anstieg der durch psychische Erkrankungen verursachten Fehltage auf. Keine andere Erkrankungsgruppe hat in den letzten 20 Jahren so stark zugenommen. Hinzu kommt, dass Beschäftigte, die mental erkrankt sind, wesentlich länger ausfallen als bei einem Infekt.
Anschließend betonte Nina Kache, dass Anwesenheit nicht automatisch mit Produktivität gleichzusetzen ist. Studien zeigen, dass das Wohlbefinden entscheidend für Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist. Um das ungenutzte Potenzial zu nutzen, ist kein großes betriebliches Gesundheitsmanagement nötig, vielmehr sollte mit einer achtsamen Gestaltung des Arbeitsalltags begonnen werden.
Ihre Aussage war besonders eindrücklich: „Gesunde Führung beginnt bei mir selbst.” Wie im Flugzeug gilt: Zuerst muss ich mir selbst die Sauerstoffmaske aufsetzen, um dann anderen helfen zu können. Nur wer sich selbst gut pflegt, kann auch seinen Mitarbeitenden achtsam und unterstützend begegnen. Außerdem sind Führungskräfte Vorbilder und sollten mit gutem Beispiel vorangehen.
Anschließend sprach sie über den Gender Care Gap und erinnerte daran, dass Frauen nach wie vor den Großteil der Carearbeit leisten. Familienfreundlichkeit müsse daher Teil der Unternehmenskultur sein. Gute Führung bedeute, Kulturgestalterin zu sein – mit Empathie, klaren Grenzen und einer wertschätzenden Haltung. Wenn das Kind eines Mitarbeitenden krank ist, sollte man besser fragen: „Was brauchst du?“, statt noch mehr Stress auszulösen.
Anhand eines Baum-Modells veranschaulichte Kache die sechs Dimensionen gesunder Führung: Stressbewältigung, Betriebsklima, Transparenz, Kommunikation, Interesse und Anerkennung/Wertschätzung. Kleine Gesten, wie ein ehrlich gemeintes „Ich sehe, was Sie leisten“, könnten dabei eine große Wirkung entfalten.
In einer abschließenden Reflexionsrunde wurden die Teilnehmenden dazu aufgefordert, ihr eigenes Führungsverhalten zu hinterfragen:
Wie gehe ich mit Vereinbarkeit um? Was lebe ich meinem Team in Sachen Selbstfürsorge vor? Und wie oft nehme ich mir wirklich Zeit, einfach nur zuzuhören?
Fazit: Gesunde Führung ist keine zusätzliche Maßnahme, sondern die Art und Weise, wie wir täglich miteinander arbeiten. Es sind die kleinen Schritte und die aufrichtige Wertschätzung, die den Unterschied machen.

Referentin: (v.l.n.r.) Nina Kache, COO von soma consult, Diplom Sportwissenschaftlerin, Vorbildunternehmerin seit 2014, Vorstand der Wirtschaftsinitiative Kreis Gütersloh e.V.
Kim Lasche, Projektmanagerin Kompetenzzentrum Frau und Beruf