Energie in Ostwestfalen-Lippe: Transformation mit System
Eine sichere, effiziente, kostengünstige und gleichzeitig saubere Energieversorgung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Transformation des Wirtschaftsstandorts. Ostwestfalen-Lippe (OWL) gehört zu den Regionen in Deutschland, die beim Umbau des Energiesystems besonders schnell voranschreiten.
Eine sichere, effiziente, kostengünstige und gleichzeitig saubere Energieversorgung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Transformation des Wirtschaftsstandorts. Ostwestfalen-Lippe (OWL) gehört zu den Regionen in Deutschland, die beim Umbau des Energiesystems besonders schnell voranschreiten. Mit einem Anteil von 62,5 % erneuerbarer Energien am Stromverbrauch liegt OWL deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Der größte Teil stammt aus Windenergie, gefolgt von Photovoltaik und biogenen Quellen. Allein durch den Einsatz dieser Technologien konnten 2024 fast drei Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden – ein spürbarer Beitrag zum Klimaschutz. Das theoretische Potenzial ist dabei weitaus größer: Mit über 43,8 TWh pro Jahr könnte die Region langfristig mehr Energie erzeugen, als sie selbst verbraucht, und damit zu einem Nettoexporteur grüner Energie werden.
Doch der Weg dorthin bleibt anspruchsvoll. Das Energiesystem ist im Wandel – vom zentralen zum dezentralen, vom linearen zum vernetzten. Windräder, Solaranlagen und Speicher erzeugen Energie dort, wo sie verbraucht wird. Diese neue Logik fordert die bestehende Netz- und Speicherinfrastruktur heraus. Um Schwankungen auszugleichen und Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind Investitionen in Netzausbau, Speichertechnologien und intelligente Steuerungssysteme entscheidend.
Dezentral, innovativ, vernetzt
Besonders dynamisch entwickelt sich die Photovoltaik: Innerhalb eines Jahres – von 2023 auf 2024 – stieg die Zahl der Anlagen um ein Viertel auf fast 150.000 Systeme, die inzwischen über 11 % des regionalen Stromverbrauchs decken. Im Kreis Höxter erreichen einige Gemeinden Spitzenwerte von mehr als 3.000 kWh Solarstrom pro Kopf. Auch die Windkraft bleibt ein zentraler Pfeiler der Energiewende. Der Kreis Paderborn erzeugt bereits seit 2018 bilanziell mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, als vor Ort verbraucht wird.
Parallel dazu setzen immer mehr Unternehmen auf Eigenversorgung, Power Purchase Agreements und Energiemanagementsysteme nach ISO 50001. Effizienztechnologien wie Wärmerückgewinnung, Geothermie, LED-Beleuchtung und smarte Verteilersysteme sind längst Standard. Quartierslösungen, in denen Energie gemeinschaftlich erzeugt, gespeichert und genutzt wird, gewinnen zunehmend an Bedeutung – sie mindern Netzlasten und schaffen lokale Wertschöpfung.
Potenziale und Herausforderungen
OWL profitiert nicht nur von seiner Energieerzeugung, sondern auch von seiner starken Forschungs- und Technologiebasis. Mit Kompetenzen in Automatisierung, Elektrotechnik, Maschinenbau und IT verfügt die Region über ideale Voraussetzungen für die Entwicklung intelligenter Energiesysteme, Smart Grids und sektorübergreifender Innovationen. Initiativen wie it’s OWL oder Green.OWL wirken dabei als Beschleuniger, indem sie Wissen aus Forschung und Praxis zusammenführen. Projekte wie der Schlafende Riese, im Rahmen dessen eine bestehende Erdgas-Hochdruckoptimierungsleitung in Lichtenau zur Speicherung von grünem Wasserstoff eingesetzt werden soll, weisen den Weg.
Doch es bleiben Aufgaben: Netzengpässe, fehlende Speicher, Fachkräftemangel und Akzeptanzprobleme beim Ausbau erneuerbarer Energien bremsen die Dynamik. Verlässliche Rahmenbedingungen, planbare Förderung und eine enge Abstimmung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sind daher unerlässlich.
Mit seiner hohen Ausbauleistung, der technologischen Exzellenz und einem klaren strategischen Kompass – dem Masterplan Green.OWL – ist Ostwestfalen-Lippe jedoch hervorragend aufgestellt, um als Modellregion für nachhaltige Energie und wirtschaftliche Transformation voranzugehen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.green-owl.eu.
Die Energiewende ist mehr als eine ökologische Notwendigkeit – sie ist ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Beim ersten Green.OWL Summit im Miele Experience Center wurde deutlich: Ostwestfalen-Lippe geht voran.
Gütersloh, 7. November 2025. Die Energiewende ist mehr als eine ökologische Notwendigkeit – sie ist ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Beim ersten Green.OWL Summit im Miele Experience Center wurde deutlich: Ostwestfalen-Lippe geht voran. Mit konkreten Projekten, starker regionaler Zusammenarbeit und einem Masterplan zeigt die Region, wie der Wandel gelingen kann.
Rund 200 Entscheider:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung kamen auf Einladung der OstWestfalenLippe GmbH zusammen, um Perspektiven und Strategien für die Energiewende zu entwickeln. Unterstützt wurde die Veranstaltung von Gastgeber Miele und PwC Deutschland.
Das große Interesse zeigt: OWL ist bereit für den Wandel – ein wichtiges Signal, wie Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH, betonte: „Die Energiewende entscheidet sich in den Regionen – dort, wo Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen gemeinsam Lösungen entwickeln und umsetzen. In Ostwestfalen-Lippe bringen wir alle Akteure an einen Tisch, um die Transformation konkret voranzubringen und sie zu einem echten Standortvorteil für unsere Region zu machen.”
Wirtschaft als Treiber – mit klaren politischen Rahmenbedingungen
Eine wichtige Initiative, lobte Staatssekretärin Silke Krebs aus dem NRW-Wirtschaftsministerium: Die Energiewende beginnt vor Ort und ist längst zu einem wichtigen Faktor für die Standortwahl geworden. Wer Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit klug verbindet, schafft Arbeitsplätze, Investitionsimpulse und stärkt unsere Resilienz. Deshalb unterstützen wir als Landesregierung Regionen, wie Ostwestfalen-Lippe, die Verantwortung übernehmen und vorangehen: mit gezielter Förderung, Planungssicherheit und einem klaren industriepolitischen Kurs. OWL zeigt, wie die Energiewende gelingen kann.
Deutlich wurde beim Summit auch: In den Unternehmen der Region geschieht schon eine Menge. Beispiel Miele: „An unseren Standorten erzeugen wir bereits jede Menge Strom aus Sonnenkraft und Heizleistung aus Erdwärme. Wir bieten viele Geräte in der höchsten Energieeffizienzklasse an. Und wir setzen Konzepte zur Zirkularität schrittweise um“, so Rebecca Steinhage, Miele-Geschäftsführerin Human Resources & Corporate Affairs. Sie ergänzte: „Mit realistischen Zielen, klaren politischen Leitplanken und dem gemeinsamen Willen zur Umsetzung können wir alle etwas fürs Klima tun.“
Energiewende als Schlüsselbereich der Transformation
Der erste Green.OWL Summit bot ein dichtes Programm rund um die Energiewende. „Sie ist ein Schlüsselbereich, der Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gleichermaßen bewegt”, erläuterte Björn Böker den gewählten Fokus. Es ging um Fragen der Bezahlbarkeit, Strategien und Chancen, aber auch um neue Narrative für die Energiewende. Fortschritt statt Verzicht, Mitgestalten statt abwarten. Eins machten alle Diskussionen deutlich: Die Verzahnung von Innovation, Infrastruktur und Akzeptanz ist entscheidend – ebenso wie lokale Lösungen und ein klarer Wille zum Handeln.
„Für Unternehmen und Investoren wird Nachhaltigkeit zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor“, betonte Marc Göbbels, Partner im ESG-in-Deals-Team bei PwC Deutschland. „Wer frühzeitig auf transparente ESG-Kriterien und wirksame Transformationsstrategien setzt, kann nicht nur regulatorischen Anforderungen gerecht werden, sondern auch echten Mehrwert für Wirtschaft und Gesellschaft schaffen.“
Ein Masterplan für die Modellregion OWL
Der auf dem Summit vorgestellte Masterplan Green.OWL soll künftig die Transformation unterstützen. Die Eckpfeiler des Plans wurden im Rahmen des Projekts Green.OWL von der OstWestfalenLippe GmbH gemeinsam mit der Universität Paderborn, dem Fraunhofer IEM und über 40 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erarbeitet. Nun geht es um die Weiterentwicklung und Konkretisierung des Plans, auch auf Grundlage der Diskussionen beim Summit. Ziel ist es, mittelständische Unternehmen bei der Transformation zu unterstützen. Dazu definiert der Masterplan gemeinsame Ziele, gibt Handlungsempfehlungen und zeigt, wie nachhaltige Energieversorgung, Kreislaufwirtschaft und Mobilität in der Praxis zusammenwirken können.
„Wir wollen OWL zur Modellregion für nachhaltiges Wirtschaften machen – für ganz Deutschland”, sagte Björn Böker. „Der Green.OWL Summit spielt dabei eine zentrale Rolle, indem er Akteure zusammenführt, Impulse liefert und als Plattform dient, um den Masterplan mit konkreten Projekten und Ideen gemeinsam weiterzuentwickeln.”
Weitere Informationen zum Projekt Green.OWL finden Sie unter www.green-owl.eu.
Auf dem Foto: Teilnehmende des ersten Green.OWL Summit (1. Reihe v.l.): Dr. Clara Kühner (Universität Leipzig), Frank Pankoke (PwC Deutschland), Ina Laukötter (Landrätin Kreis Gütersloh), Dr. Markus Miele (Miele & Cie. KG), Jörg Timmermann (Kraft Group), Silke Krebs (Staatssekretärin MWIKE), Christoph Rüther (Landrat Kreis Paderborn), Björn Böker (OstWestfalenLippe GmbH), Dr. Stefan Breit (Miele & Cie. KG), Rebecca Steinhage (Miele & Cie. KG), Catiana Krapp (Moderation, Handelsblatt); (2. Reihe v.l.): Marc Göbbels (PwC), Jens Kronsbein (Bezirksregierung Detmold), Jürgen Noch (Westfalen Weser Energie), Mirco Schmidt (Landrat Kreis Herford), Thomas Begemann (Benteler) und Till Schlief (RetailSonar). / © Stork Media
Pressekontakt:
OstWestfalenLippe GmbH
Ayse Acikel
0521 967 331 60
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www.ostwestfalenlippe.de
Über die OstWestfalenLippe GmbH – Gesellschaft zur Förderung der Region
Die OstWestfalenLippe GmbH ist die Agentur für innovative Regionalentwicklung der Stadt Bielefeld, der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn sowie von Wirtschaft und Wissenschaft in OWL. Wir treten dafür an, dass die Region OWL zur stärksten Wirtschaftsregion Deutschlands wird. Dabei konzentrieren wir uns mit dem Verbund aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft auf die Fokusfelder „Nachhaltigkeitstransformation”, „Arbeitskräftesicherung & Bildung” sowie „Regionalmarketing & Strategie”.
Die globalisierte Welt wandelt sich in einem nie dagewesenen Tempo. Staaten, Länder und Regionen wie Ostwestfalen-Lippe sind einem erheblichen Veränderungsdruck ausgesetzt. Damit wir in OWL nicht nur Schritt halten, sondern im Idealfall auch vorweg gehen können, arbeiten Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung eng zusammen, erarbeiten Strategien und setzen wegweisende Lösungsansätze um. Unterstützt werden sie dabei von einem neu konzipiertes Reifegradmodell, mit dem Fortschritte auf dem Weg der regionalen Transformation mess- und steuerbar gemacht werden sollen. Das Modell besteht aus sechs Stufen, die beschreiben, wie zukunftsorientiert eine Region ist. Hier können sich Regionen anhand von Fragen auf einer der Stufen einordnen und konkrete Handlungsempfehlungen zum Erreichen des nächsthöheren Reifegrades ableiten. Entwickelt wurde das Modell am Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn im Rahmen des Projekts Green.OWL.
„Veränderung braucht Orientierung – und genau das bietet das Reifegradmodell“, erklärt Sarah Pinno, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn und Entwicklerin des Modells. „Es zeigt nicht nur, wo eine Region aktuell steht, sondern macht auch sichtbar, welche Potenziale noch ungenutzt sind. So wird Transformation greifbar, und vor allem umsetzbar.“
Das Reifegradmodell ermöglicht es einer Region, ihre eigene Position im Transformationsprozess zu bestimmen. Anhand klar definierter Kriterien wird bewertet, wie weit die Region entwickelt ist – etwa in der Zusammenarbeit von Akteuren, der Nutzung digitaler Werkzeuge oder der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien. Aus dieser Standortbestimmung lassen sich individuelle Handlungsempfehlungen ableiten: Welche Strukturen müssen gestärkt, welche Prozesse beschleunigt, welche Netzwerke ausgebaut werden, um die Transformation gezielt voranzutreiben?
Sechs Stufen bis zur erfolgreichen Nachhaltigkeitstransformation
Das Modell folgt einem Stufenprinzip: Es unterscheidet sechs Entwicklungsstufen – von der „nicht gezielt zukunftsorientierten Region“, die keine konkreten Strategien erarbeitet, bis zur „adaptionsfähigen zukunftsorientierten Region“, in der Nachhaltigkeit fester Bestandteil aller Entscheidungsprozesse ist. Jede Stufe beschreibt konkrete Anforderungen und Entwicklungsziele. Mit vier konkreten Fragen kann ermittelt werden, auf welcher Stufe eine Region steht und wie sie in die nächste Entwicklungsphase gelangen kann.
Die Region Ostwestfalen-Lippe wurde im Rahmen des Projekts Green.OWL als „integrierte, zukunftsorientierte Region“ eingestuft. Hier liegen die Schwerpunkte auf der Umsetzung einer regionalen Nachhaltigkeitsstrategie, der laufenden Vernetzung über alle Transformationsbereiche hinweg und dem Aufbau einer belastbaren Datenbasis. Die Region führt integrierte Nachhaltigkeitsaktivitäten durch, vergleicht sich mit ähnlichen Regionen und etabliert stabile Regulierungsmuster: klare politische Rahmenbedingungen, verbindliche organisatorische Strukturen und eine Kultur, in der nachhaltiges Handeln normal ist. Gleichzeitig werden lokale Unternehmen und Akteure unterstützt – z. B. durch Lösungsdienste für KMUs und Qualifizierungsprogramme für Mitarbeitende, Studierende und Auszubildende – um Netzwerke und eine nachhaltigkeitsorientierte Kultur zu stärken.
Um den Sprung zu Stufe 4 („etablierte, zukunftsorientierte Region“) zu schaffen, muss die Region diese Grundlagen konsolidieren und erweitern:
Durch diese Maßnahmen wird die Region stabilisiert, ihre Transformationsfelder eng miteinander verzahnt und die Voraussetzungen für eine dauerhaft etablierte, zukunftsorientierte Entwicklung gelegt. Für den Masterplan Green.OWL bildet diese Einschätzung eine zentrale Grundlage – sie hilft, konkrete Ziele, Maßnahmen und Leitprojekte zu entwickeln und den nächsten Schritt hin zu einer lernenden, vorausschauenden und vollständig nachhaltigen Region zu gehen.
Um die Transformation in den einzelnen Transformationsfeldern gezielt vorauszudenken, werden Workshops, Analysen und Feedbackrunden mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft empfohlen. Konkret wird dazu die Durchführung von Szenario-Workshops genannt, in denen spezifische Transformationspfade und -phasen sowie notwendige Anknüpfungspunkte für jedes Transformationsfeld identifiziert werden. Somit wird das bestehende Reifegradmodell zusätzlich um eine operative Ebene erweitert.
Das wissenschaftliche Paper zum Reifegradmodell finden Sie hier kostenlos zum Download.
Wie nachhaltig ist Ostwestfalen-Lippe heute – und wo geht die Reise hin? Antworten auf diese Fragen liefert das Projekt Green.OWL mit einer umfassenden Bestandsaufnahme und einer darauf aufbauenden Potenzialanalyse.
Wie nachhaltig ist Ostwestfalen-Lippe heute – und wo geht die Reise hin? Antworten auf diese Fragen liefert das Projekt Green.OWL mit einer umfassenden Bestandsaufnahme und einer darauf aufbauenden Potenzialanalyse. Die Studien zeigen nicht nur, wie nachhaltig OWL in verschiedenen Bereichen bereits ist. Auch das Potenzial der Region, eine bundesweite Vorreiterrolle einzunehmen, wird geprüft. Dazu hat die Universität Paderborn in Zusammenarbeit mit der OstWestfalenLippe GmbH über 70 Datenpunkte aufgestellt, rund 180 Projekte mit Nachhaltigkeitsbezug in OWL ausgewertet, Expert:innen aus Wirtschaft, Kommunen und Wissenschaft befragt und Nachhaltigkeitsdaten von 1.000 OWL-Unternehmen KI-gestützt gesammelt. Eine Übersicht der Ergebnisse bietet jetzt die SWOT-Analyse der Universität Paderborn.
Für Prof. Dr. René Fahr, Vizepräsident der Universität Paderborn, ist die Analyse die Basis für die Steuerung der nachhaltigen Transformation in OWL: „Nur mit einer wissenschaftlich fundierten Grundlage können wegweisende Entscheidungen für die Entwicklung der Region getroffen werden. Mit der SWOT-Analyse bereiten wir die Ergebnisse handlich und übersichtlich auf.“ Dabei werden die gesammelten Daten, eingeholten Expertenmeinungen und Zukunftsszenarien entlang von vier Perspektiven bewertet: Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken). Das Ergebnis: „OWL hat sehr gute Voraussetzungen – aber auch dringende Bedarfe“, so Prof. Dr. Fahr.
Starke Wirtschaft, exzellente Forschung, strategische Zusammenarbeit
Auch wenn die strategische Steuerung der nachhaltigen Transformation auf regionaler Ebene ein eher neues Vorhaben ist, kann OWL bereits mit einigen Stärken glänzen. Durch seinen starken Mittelstand und den vielfältigen Branchenmix ist die heimische Wirtschaft gegenüber Krisen besonders widerstandsfähig. Auch die hohe Innovationskraft und Patentaktivität sorgen für Wettbewerbsfähigkeit. Zu verdanken hat die Region dies unter anderem der exzellenten Bildungs- und Forschungslandschaft mit ihren 14 Hochschulen, die oft umfassende Kooperationen mit den Unternehmen der Region unterhalten.
Nicht zuletzt diese Offenheit gegenüber Zusammenarbeit und Austausch sorgt auch dafür, dass die OWL-Wirtschaft besonders energieeffizient ist. Auch insgesamt deckt die Region mit mehr als 60 % einen überdurchschnittlich großen Teil ihres Energieverbrauchs durch erneuerbare Energien. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg kann OWL sich mit über 120 Kliniken und 21 Kur- und Heilorten auch zu einer der führenden Gesundheitsregionen Deutschlands zählen.
Demografische Herausforderungen, wenig Recycling
Luft nach oben hat Ostwestfalen-Lippe hingegen bei sozialen Fragen und der Rohstoffverwertung. So ist etwa die Bevölkerungsentwicklung in OWL schwächer als auf Bundes- und Landesebene. Die heimische Wirtschaft könnte somit von einem zukünftigen Fachkräftemangel besonders betroffen sein. Nachgebessert werden kann auch bei der Geschlechtergerechtigkeit. Frauen sind in technischen Bereichen und Führungspositionen weiterhin unterrepräsentiert und erhalten für ihre Arbeit durchschnittlich 11 % weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen. Zudem ist nur jedes fünfte Kind unter drei Jahren tagsüber in Betreuung, was die berufliche Gleichstellung der Geschlechter erschwert.
Wirtschaftliche Problemzonen sind zudem die hohe Belastung von kleinen und mittleren Unternehmen durch regulatorische und bürokratische Hürden, was die mittelständisch geprägte Region OWL überproportional belastet. Zudem spielen ökologische und soziale Aspekte bei Kaufentscheidungen im B2B-Bereich nur selten eine Rolle – häufig bestimmt nach wie vor der Preis die Nachfrage. Auch die Rückführung von Materialien in den Rohstoffkreislauf weist Schwächen auf – gerade hier liegen für die Industrieregion Ostwestfalen-Lippe jedoch große Chancen.
OWL als Modellregion für nachhaltige Wirtschaft und Innovation
So könnte sich OWL etwa als führende Circular-Economy-Region etablieren. Innovative Produktionsverfahren wie additive Fertigung ermöglichen ressourceneffiziente und kreislauffähige Produktentwicklung, von der besonders der Mittelstand profitieren kann. Gleichzeitig gewinnt die Region durch gemeinwohlorientierte Ansätze an gesellschaftlicher Relevanz und stärkt den Wandel von Wohlstand zu Gemeinwohl. Eine koordinierte Strategie zur Nachhaltigkeitstransformation – unterstützt durch Spitzencluster und regionale Unternehmen – kann außerdem die Wettbewerbsfähigkeit von OWL erhöhen. Die Diversifizierung der Wirtschaft, transparente Lieferketten und neue Geschäftsmodelle fördern die Resilienz der Region.
Auch in der Fachkräftesicherung liegen Potenziale: Attraktive Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote, New-Work-Ansätze, lebendige Gemeinschaftsstrukturen und innovative Wohnkonzepte erhöhen die Lebensqualität und binden junge Menschen langfristig an die Region. OWL setzt außerdem schon jetzt auf erneuerbare Energien, energieautarke Strukturen und nachhaltige IT-Infrastrukturen. Bestehende Windvorranggebiete, Energiespeicherprojekte und Leuchtturmprojekte im Bereich Wasserstoff ermöglichen eine zukunftsfähige Energieversorgung. Schließlich treiben Vernetzung und Mobilität die regionale Entwicklung voran: Projekte wie NeMo Paderborn, Innovationsplattformen und Kooperationsinitiativen fördern nachhaltige Mobilitätslösungen und verbinden Stadt und Land effizient.
Risiken für OWL in der nachhaltigen Transformation
Trotz großer Chancen sieht sich OWL aber auch mehreren Herausforderungen gegenüber: Viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) passen sich nur langsam an nachhaltige Innovationen und neue Technologien an, während große Unternehmen bereits investieren. Zusammen mit globalem Wettbewerbsdruck, Rohstoffabhängigkeiten und geopolitischen Unsicherheiten könnte dies die Wettbewerbsfähigkeit der Region schwächen. Ungleichheiten in der Infrastruktur zwischen Stadt und Land stellen ein weiteres Risiko dar: Während urbane Zentren wie Bielefeld und Paderborn von Smart-City-Initiativen profitieren, leiden ländliche Gebiete unter Defiziten in Digitalisierung, nachhaltiger Mobilität und Energieversorgung. Dies kann die Verfügbarkeit grundlegender Dienstleistungen beeinträchtigen und die Wirtschaftskraft ländlicher Unternehmen einschränken.
Ein wachsender Fachkräftemangel in Bereichen wie erneuerbare Energien, nachhaltige Produktion, Digitalisierung und soziale Dienstleistungen bedroht die Innovationsfähigkeit der Region, verstärkt durch den demografischen Wandel. Gleichzeitig kann die nachhaltige Transformation soziale Ungleichheiten verstärken, etwa durch Gentrifizierung oder den Verlust traditioneller Arbeitsplätze. Und auch das Fehlen einer kohärenten politischen Steuerung und klarer Förderstrategien bergen das Risiko ineffizienter Transformationsprozesse. Bürokratische Hürden und zögerliche Entscheidungen könnten Investitionen verzögern und den Fortschritt in der nachhaltigen Entwicklung der Region bremsen.
Masterplan als Steuerungsinstrument
Chancen nutzen, Risiken vermeiden: Angepackt werden sollen diese Bereiche jetzt mit dem Masterplan Green.OWL, den die OstWestfalenLippe GmbH auf der Grundlage der Studien erarbeitet. Ziel ist es, Maßnahmen zu identifizieren, mit denen sich OWL zu einer resilienten, klimaneutralen und wirtschaftlich starken Modellregion weiterentwickeln kann. Gleichzeitig soll der Erfolg dieser Maßnahmen anhand eines Katalogs aussagekräftiger Indikatoren messbar und transparent sein.
Die vollständige SWOT-Analyse finden Sie hier. Weitere Informationen finden Sie unter www.green-owl.eu.
Wie gelingt nachhaltige Transformation in der Praxis – und wie kann ein starkes regionales Netzwerk dabei bestmöglich unterstützen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines intensiven Austauschs bei einem Netzwerktreffen des Projekts Green.OWL. Rund 40 Partner:innen kamen in der Hochschule Bielefeld zusammen, um Erfahrungen zu teilen.
Wie gelingt nachhaltige Transformation in der Praxis – und wie kann ein starkes regionales Netzwerk dabei bestmöglich unterstützen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines intensiven Austauschs bei einem Netzwerktreffen des Projekts Green.OWL. Rund 40 Partner:innen kamen in der Hochschule Bielefeld zusammen, um Erfahrungen zu teilen, neue Impulse zu setzen und gemeinsam Lösungen zu diskutieren. Neben Einblicken in den aktuellen Projektstand ging es auch darum, konkrete nächste Schritte für die Region OWL anzustoßen – praxisnah, partizipativ und mit klarer Wirkungsperspektive.
Nach kurzer Einführung haben die Projektpartner – OstWestfalenLippe GmbH, Fraunhofer IEM und Universität Paderborn – den aktuellen Stand von Green.OWL vorgestellt. Zentrale Themen waren der Kompetenzatlas als Überblick zu Expert:innen und Unterstützungsangeboten in der Region sowie das Unternehmensmodell zur Entwicklung konkreter Transformationspfade und Handlungsempfehlungen für Unternehmen. Im Lösungsbaukasten werden je nach Transformationsfeld zudem konkrete Maßnahmen und Methoden gesammelt, um die Empfehlungen umsetzen zu können. Außerdem wurde das neue Qualifizierungsprogramm „Transformation Maker OWL“ vorgestellt, mit dem leitende Mitarbeitende von Unternehmen erfahren können, wie sie die nachhaltige Transformation zum Wettbewerbsvorteil machen können.
Auch aus der Projektkommunikation gab es Neues: Mehr als 20 Erfolgsgeschichten, in denen Unternehmen in OWL Nachhaltigkeit konkret umsetzen, wurden bereits identifiziert. Eine neue KI-Projekt-Website sowie der Green.OWL Summit am 6. November sollen diese Beispiele und die Ergebnisse des Projektes künftig sicht- und nutzbar machen. Besonders wichtig: der Masterplan Green.OWL. Mit einem Blick „in den Maschinenraum" konnten die Teilnehmenden des Netzwerktreffens einen aktuellen Eindruck vom entstehenden Plan erlangen – und dem Projektteam gleichzeitig im anschließenden World Café in vier zentralen Themenfeldern weitere Impulse mitgeben.

Kleine und mittlere Unternehmen sind zentral für die Transformation – stehen aber oft vor Hürden wie Ressourcenmangel, fehlender Zeit für Innovation oder unklaren Einstiegspunkten. Die Diskussion zeigte: Es braucht niedrigschwellige, praxisnahe Angebote, die sich an der individuellen Ausgangslage der Betriebe orientieren. Reifegradmodelle, ESG-Analysen, branchenspezifische Best Practices und Unterstützung bei der Datenaggregation wurden als besonders hilfreich genannt. Zudem sollte die Sensibilisierung von kleinen und mittleren Unternehmen intensiviert werden, etwa über Erfolgsgeschichten oder neue Multiplikatoren wie Banken. Als Lücke wurden insbesondere Formate für Kleinstunternehmen sowie Angebote auf Ebene ganzer Wertschöpfungsketten identifiziert.
Ein erfolgreicher Wandel braucht Qualifizierung – in Unternehmen, Schulen, Hochschulen und Kommunen. Der Wunsch nach mehr Kooperation zwischen Bildungsakteuren wurde ebenso deutlich wie der Bedarf an zielgruppengerechten Formaten: Führungskräfte, Nachhaltigkeitsbeauftragte, Mitarbeitende, Lehrkräfte – sie alle brauchen unterschiedliche Zugänge. Die Sichtbarkeit von Best Practices aus KMU – nicht nur großen Konzernen – ist dabei entscheidend für Inspiration und Übertragbarkeit. Neue Formate, etwa mit Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure oder über Programme wie die Energiescouts OWL, wurden als vielversprechende Ansätze genannt.
Der Masterplan Green.OWL soll zum strategischen Kompass für die Region werden. Dafür braucht es eine evidenzbasierte Status-Quo-Analyse und einen klar definierten Soll- oder Zielzustand für die gesamte Region. Die Diskussion drehte sich insbesondere um die Auswahl geeigneter Key Performance Indicators, kurz KPIs: Diese müssten nicht nur datenverfügbar, sondern vor allem aussagekräftig, handlungsleitend und nachvollziehbar sein. Neben klassischen Umwelt- und Energiekennzahlen wurden auch neue Indikatoren wie der Anteil gemeinwohlorientierter Unternehmen oder versiegelte Flächen vorgeschlagen. Ein zentrales Thema war auch, wie Leuchtturmprojekte identifiziert und kommuniziert werden können. Sie sollen skalierbar, machbar und anschlussfähig sein – und andere motivieren, ähnliche Wege zu gehen.

OWL verfügt bereits über zahlreiche Formate zum Austausch – vom ÖKOPROFIT-Programm bis hin zu vielfältigen Angeboten der Branchennetzwerke und Wirtschaftsförderungen. Dennoch fehlt oft der Überblick: Wer macht was? Welche Veranstaltung richtet sich an wen? Eine gemeinsame Plattform könnte hier Abhilfe schaffen. In der Kommunikation wurde der Bedarf nach neuen Narrativen deutlich: Nachhaltigkeit als Innovation, als Standortvorteil und als Gemeinschaftsaufgabe. Ein gemeinsamer Claim, emotionale Bildsprache und abgestimmte Kampagnen könnten die Sichtbarkeit und Wirkung regionaler Strategien erhöhen. Auch eine engere Abstimmung mit Wirtschaftsförderungen und Kammern wurde angeregt.
Das Netzwerktreffen hat gezeigt: In OWL gibt es großes Potenzial und engagierte Akteure. Beispielhaft ist etwa die Hochschule Bielefeld mit ihrem hochschulweiten Nachhaltigkeitsprogramm ACT2SUSTAIN, ausgezeichnet mit dem Deutschen Arbeitsgeberpreis. Prof. Dr. Natalie Bartholomäus und Prof. Dr. Eva Schwenzfeier-Hellkamp stellten im Rahmen des Netzwerktreffens vor, wie die HSBI Nachhaltigkeit in verschiedenen Aspekten ihres Wirkens integriert hat. Studierende, Mitarbeitende, Forschende: Sie alle werden dabei eingebunden und können Impulse für große und kleine Veränderungen einbringen. Ein partizipativer Prozess – eben so, wie auch die Entwicklung des regionalen Masterplans Green.OWL auf die Ideen und den Austausch mit dem Netzwerk in OWL angewiesen ist. Das Ziel bleibt: Ostwestfalen-Lippe zur Modellregion für nachhaltige Transformation machen – gemeinsam, praxisnah und wirksam.
Weitere Informationen finden Sie unter www.green-owl.eu.
Im Rahmen des Projekts Green.OWL wurden in drei thematischen Expert:innenworkshops zentrale Handlungsfelder der Nachhaltigkeitstransformation für Ostwestfalen-Lippe diskutiert: Energie, Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft.
Im Rahmen des Projekts Green.OWL wurden in drei thematischen Expert:innenworkshops zentrale Handlungsfelder der Nachhaltigkeitstransformation für Ostwestfalen-Lippe diskutiert: Energie, Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft. Die Workshops brachten Vertreter:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung zusammen. Ziel war es, aus der Praxis heraus konkrete Impulse für die Entwicklung des regionalen Masterplans Green.OWL zu gewinnen – ein strategisches Instrument, mit dem OWL zur Modellregion für nachhaltige Transformation werden soll.
▶️ Auch als Video: Hier finden Sie drei kurze Einblicke in die Workshops
OWL hat bereits heute eine starke Ausgangsposition: Über 60 % des verbrauchten Stroms stammen aus erneuerbaren Quellen, und die Region zählt bundesweit zu den Spitzenreitern bei der installierten Leistung pro Kopf. Doch im Workshop wurde klar: Das Potenzial ist noch größer – etwa im Bereich Wärmewende, sektorübergreifender Flexibilität und digitaler Vernetzung.
Eine der wichtigsten Empfehlungen: eine Energieallianz und die gemeinsame Entwicklung und Erprobung neuer Technologien. So sollen Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft besser vernetzt, Datenströme gebündelt und Standards für Energiedatenräume geschaffen werden. Ergänzt wird das durch den Wunsch nach praxisnahen Reallaboren und Förderformaten, die gemeinschaftliche Energieprojekte – z. B. Bürgerenergie oder genossenschaftlich organisierte Wärmenetze – und den Transfer neuer Lösungen in kleine und mittlere Unternehmen stärken. So könnte OWL zur Modellregion für innovative Energielösungen werden.
Als methodisches Herzstück diente bei allen Workshops die sogenannte Prä-Mortem-Analyse: Die Teilnehmenden versetzten sich ins Jahr 2035 und fragten sich: Warum könnte die Energiewende in OWL gescheitert sein? Die Antworten lauteten u. a.: fehlende politische Verbindlichkeit, mangelnde Akzeptanz, Fachkräftemangel und zu langsame Digitalisierung. Daraus leiteten sie Maßnahmen ab, die heute notwendig sind, um genau das zu verhindern.

Auch im Bereich Bioökonomie bescheinigen die Workshop-Ergebnisse OWL großes Potenzial. Mit starker biotechnologischer Forschung, holz- und lebensmittelverarbeitender Industrie und dem verarbeitenden Gewerbe als Umsetzungspartner bringt die Region ideale Voraussetzungen mit, um zirkuläre, biobasierte Wirtschaftsmodelle zu etablieren. Doch dafür braucht es gezielte Schritte.
Deutlich wurde aber auch, dass biobasierte Produkte aufgrund der häufig höheren Preise im Vergleich zu konventionell hergestellten Erzeugnissen ein Akzeptanzproblem haben. Hier braucht es öffentliche Auftraggeber als Vorreiter, verlässliche regulatorische Rahmenbedingungen und gezielte Förderung entlang der Wertschöpfungskette. Nur so kann OWL zum Vorbild für eine ressourcenschonende, regional verankerte Bioökonomie werden.
Auch mit „True Pricing“-Ansätzen, die die wahren Umweltkosten miteinbeziehen, könnte hier ein stärkeres Bewusstsein erzeugt werden. Empfohlen wurde darüber hinaus die Bildung regionaler Kooperations- und Transferformate zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, um praxisnahe Innovation zu fördern und Entwicklungszyklen zu verkürzen.

Im Workshop zur Kreislaufwirtschaft formulierten die Teilnehmenden eine ambitionierte Vision: Ostwestfalen-Lippe soll bis 2035 eine europaweit anerkannte Modellregion für zirkuläre Wertschöpfung und resiliente Rohstoffstrategien sein. Das bedeutet: Produkte sind langlebig, reparierbar und recyclingfähig gestaltet. Wertstoffe werden systematisch zurückgewonnen und in geschlossene Kreisläufe überführt. Möglich machen soll das eine vernetzte Zusammenarbeit von Unternehmen, Kommunen und Forschung sowie der gezielte Einsatz digitaler Technologien und künstlicher Intelligenz zur Steuerung der Stoffströme.
Als größte Herausforderungen wurden identifiziert: politische Unklarheit, Überregulierung, fehlende Geschäftsmodelle und ein stockender Technologietransfer. Hinzu kommt ein oft widersprüchliches Verbraucherverhalten, das nachhaltige Produkte zwar begrüßt, aber selten bevorzugt kauft. Fehlende Schnittstellen zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung könnten die Umsetzung zusätzlich erschweren.
Um dem entgegenzuwirken, schlagen die Teilnehmenden zahlreiche Maßnahmen vor: von der Anpassung öffentlicher Beschaffung mit klaren Nachhaltigkeitskriterien über den Aufbau regionaler Transformationsallianzen bis hin zur Förderung von Promoter:innenprogrammen in Unternehmen. Auch Deponien sollen als Rohstoffquellen erschlossen werden. Bildung spielt eine Schlüsselrolle: Eine Nachhaltigkeitsoffensive entlang der gesamten Bildungskette – von Schule über duale Ausbildung bis zur Hochschule – kann zirkuläres Denken frühzeitig verankern.
Die Ergebnisse der Workshops sollen in den Masterplan Green.OWL einfließen, mit dem die OstWestfalenLippe GmbH die nachhaltige Transformation der Region vorantreiben und steuern möchte. „Die Workshops haben gezeigt, wie viel Gestaltungswille in OWL vorhanden ist – aber auch, wie dringend wir neue Kooperationsmodelle, flexible rechtliche Rahmen und gezielte Innovationsförderung brauchen“, sagt Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH. „Die nachhaltige Transformation darf kein Nischenthema bleiben – sie muss zum strategischen Leitprinzip der regionalen Wirtschaft werden.“
Weitere Informationen finden Sie unter www.green-owl.eu.
Rund 30 Expertinnen und Experten aus Unternehmen, Hochschulen, Kammern und wirtschaftsnahen Organisationen haben mögliche Zukunftsszenarien für Ostwestfalen-Lippe entwickelt und daraus strategische Handlungsoptionen abgeleitet.
Ein Gedankenspiel für das Jahr 2035: Die Region Ostwestfalen-Lippe leidet unter ausgetrockneten Flussbetten, sterbenden Wäldern und leerstehenden Industriegebieten. Bielefeld und Paderborn kämpfen mit anhaltender Luftverschmutzung, während in ländlichen Gegenden die Böden durch Übernutzung ausgelaugt sind. Verkehrsstaus und hohe Emissionen dominieren das Bild, die Energieversorgung basiert auf knappen und teuren fossilen Brennstoffen. Extreme Wetterereignisse nehmen zu. Der Preis für eine ungebremste Ausbeutung natürlicher Ressourcen wäre hoch. Ein nachhaltiges Ostwestfalen-Lippe könnte ganz anders aussehen: Grüne Dächer und blühende Städte prägen das Bild, saubere Flüsse schlängeln sich durch die Landschaft, und die Wälder sind widerstandsfähig gegen Klimaveränderungen. Unternehmen setzen auf Kreislaufwirtschaft und ressourcenschonende Produktion. Die Region bezieht ihre Energie fast ausschließlich aus Wind, Sonne und Biomasse, während smarte Mobilitätskonzepte den Verkehr flüssig und emissionsfrei halten. Eine starke Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sorgt für eine resiliente, nachhaltige Zukunft. Welches Szenario wird eintreten?
Eine Glaskugel gibt es natürlich nicht. Mit wissenschaftlicher Methodik können wir uns der Zukunft jedoch annähern: Am vergangenen Donnerstag haben rund 30 Expertinnen und Experten aus Unternehmen, Hochschulen, Kammern und wirtschaftsnahen Organisationen mögliche Zukunftsszenarien für Ostwestfalen-Lippe entwickelt und daraus strategische Handlungsoptionen abgeleitet. Die Veranstaltung am Paderborner Heinz Nixdorf Institut fand im Rahmen des Projekts Green.OWL statt, das OWL als Modellregion für nachhaltige Transformation weiterentwickeln soll.

Kreislaufwirtschaft, Energie, soziale Gerechtigkeit: Nachhaltigkeit hat viele Facetten, die in die Entwicklung von Zukunftsszenarien einfließen. (Foto: OstWestfalenLippe GmbH)
Im Fokus stand dabei die Methode der Szenarioentwicklung, um fundierte Strategien zu erarbeiten. Dabei wurden verschiedene Einflussfaktoren wie wirtschaftliche Entwicklungen, technologische Innovationen, regulatorische Vorgaben und gesellschaftliche Trends analysiert. "Mit der Datensammlung und -analyse haben wir eine solide Basis für eine Potenzialanalyse des Standortes OWL gelegt. Was uns aber fehlte, war der Blick in die Zukunft. Durch die strukturierte Entwicklung von Szenarien konnten wir mit den verschiedenen Stakeholdern diverse Zukunftsbilder erarbeiten und strategische Implikationen ableiten", so Friederike Haver, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Paderborn.
In interaktiven Gruppenarbeiten wurden optimistische, realistische und pessimistische Szenarien für unterschiedliche Zukunftsentwicklungen durchgespielt: Wie könnte eine nachhaltige Wirtschaft in OWL im Jahr 2040 aussehen? Welche technologischen Fortschritte oder politischen Rahmenbedingungen könnten den Transformationsprozess beeinflussen? Was müssen wir tun, um ein gewisses Szenario zu ermöglichen – oder zu verhindern? Die erarbeiteten Zukunftsszenarien sollen als Entscheidungsgrundlage für die weitere strategische Entwicklung der Region dienen.
Im Projekt Green.OWL soll – koordiniert von der OstWestfalenLippe GmbH – ein regionaler Masterplan für nachhaltiges Wirtschaften entstehen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sollen durch praxisnahe Konzepte unterstützt werden. "Die Ergebnisse dieses Workshops liefern wertvolle Impulse für unsere regionale Nachhaltigkeitsstrategie und den Masterplan Green.OWL. Die erstellten Szenarien helfen uns, Gefahren und Potenziale frühzeitig zu erkennen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen", betont Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH.

Angeregte Diskussion mit verschiedenen Perspektiven: Alle Akteure bringen ihre ganz individuellen Themen ein. Nur so entsteht ein ganzheitliches Bild. (Foto: OstWestfalenLippe GmbH)
Die Ergebnisse des Szenarioworkshops fließen in den weiteren Projektverlauf von Green.OWL ein und dienen als Grundlage für künftige Maßnahmen. „Gemeinsam mit den verschiedenen Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen und Disziplinen haben wir die vielfältigen Dimensionen der Nachhaltigkeit für die Region diskutiert“, resümiert Thomas Begemann, Direktor Strategie, Kommunikation und Innovation bei Benteler Steel/Tube. „Gerade auch wenn es um soziale Aspekte geht, um Themen der Infrastruktur oder der regionalen Versorgung, der Mobilität – da hat sich gezeigt, dass das gemeinsame drüber reden ein Erfolgsfaktor ist. Dieses Format sollten wir auf jeden Fall weiterführen.“ Austausch schaffen, Kooperationen gestalten – so können wir sie erreichen, die resiliente, nachhaltige Zukunft in einem grünen und gesunden Ostwestfalen-Lippe.
Ein Grüner Digitaler Zwilling, Nachhaltigkeit im Engineering und ein Masterplan für die nachhaltige Transformation der ganzen Region: An diesen und weiteren Nachhaltigkeitsthemen wird in Ostwestfalen-Lippe in zahlreichen Projekten gearbeitet. Welche Herausforderungen und Lösungen zum Thema Nachhaltigkeit derzeit Wirtschaft und Wissenschaft beschäftigt, darüber haben sich über 100 Expert:innen aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen beim "Future Sustainabilty Summit" ausgetauscht.
Lemgo. Ein Grüner Digitaler Zwilling, Nachhaltigkeit im Engineering und ein Masterplan für die nachhaltige Transformation der ganzen Region: An diesen und weiteren Nachhaltigkeitsthemen wird in Ostwestfalen-Lippe in zahlreichen Projekten gearbeitet. Welche Herausforderungen und Lösungen zum Thema Nachhaltigkeit derzeit Wirtschaft und Wissenschaft beschäftigt, darüber haben sich über 100 Expert:innen aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen beim "Future Sustainabilty Summit" ausgetauscht. Die Veranstaltung hat it’s OWL zusammen mit der TH OWL, dem Fraunhofer IEM, dem Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL und der OstWestfalenLippe GmbH im InnovationSpin in Lemgo ausgetragen.
„In OstWestfalenLippe haben wir beste Voraussetzungen dafür, gemeinsam die Wirtschaft nachhaltiger aufzustellen. Mit dem Spitzencluster it’s OWL setzen wir auf Nachhaltigkeit durch Technologie. Wir bieten mit unserem Netzwerk, der Regionalentwicklungsstrategie ‚OWL 2027‘ und den vielen Nachhaltigkeitsprojekten in der Region konkrete Anwendungen und Unterstützungsangebote für die Unternehmen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit“, sagt Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH und Leiter Kommunikation bei it’s OWL.
Wie Unternehmen unterstützt werden können, darüber tauschten sich die Expert:innen in Workshops zu den Themen zirkuläre Wertschöpfung, datenbasierte Nachhaltigkeit, resiliente Wertschöpfung und zur Nachhaltigkeitstransformation in OWL aus. Zudem bekamen die Teilnehmenden in kurzweiligen Drei-Minuten-Pitches Einblicke in 24 Nachhaltigkeitsprojekte aus Ostwestfalen-Lippe.
„Ein Austausch wie dieser, in dem für solche Zwecke entwickelten und baulich darauf ausgerichteten InnovationSPIN, ist ein Herzstück des starken Transfers in OWL“, so Professor Stefan Witte, Vizepräsident für Forschung uns Transfer der TH OWL. „Ins Zentrum der guten Zusammenarbeit nun das Thema Nachhaltigkeit zu stellen ist mehr als schlüssig – nur gemeinsam können Forschung und Unternehmen die Herausforderungen von heute gestalten.“
Zirkuläre Wertschöpfung: Die Vorteile der Kreislaufwirtschaft für Unternehmen
Im it’s OWL Projekt ‚ZirkuPro‘ beschäftigt sich Miele, Hersteller von Haushalts- und Gewerbegeräten, wie bei der Entwicklung zukünftiger Backofengenerationen Aspekte der Kreislaufwirtschaft vor allem bei der Elektronik stärker berücksichtigt werden können.
Dadurch, dass Backöfen intelligent und vernetzt sind, verfügen sie über Kameras, Sensoren und lernen selbstständig dazu. Mehr Funktionen führen zu mehr Elektronik im Gerät, die nachhaltiger werden soll. Auch das Design von Bauteilen soll Reparaturen künftig noch einfacher und effizienter machen.
So gelingt ein nachhaltiges Engineering
Welche Lösungen im Engineering am meisten CO2 einspart, daran arbeiten Unternehmen und Forschungseinrichtungen im it’s OWL Projekt ‚Sustainable Lifecycle Engineering‘. Mit Hilfe des Projekts sollen Entwickler:innen und Produktmanager:innen befähigt werden, Nachhaltigkeitsaspekte bereits in der frühen Phase des Engineerings in ihre Entscheidungsfindung mit einzubeziehen.
Denn nicht immer ist eindeutig, welche Möglichkeiten im Engineering am nachhaltigsten sind. Elektromotoren können beispielsweise vergossen werden, um einen geringen Wärmeverlust zu haben, oder nicht vergossen werden, damit das Recycling des Motors einfacher ist. Antworten auf diese und weitere Fragen liefert das Projekt.
Feldroboter sorgen für mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft
Wie durch den Einsatz von Feldrobotern die Arbeit der Landwirt:innen vereinfacht und die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion gesteigert wird, daran arbeitet derzeit die TH OWL im Projekt ‚Smart Farming‘. Bereits heute haben automatisch lenkende und sich selbst einstellende Landmaschinen bei der Bodenbearbeitung oder der Getreideernte einen großen Einfluss auf die Nahrungsmittelproduktion wie auch vollautomatischen Melkrobotern in der Milchviehhaltung. Das Projekt soll die Nutzbarkeit autonomer Technik in der Landwirtschaft steigern und nachhaltigeres Wirtschaften zum Beispiel durch digitale Erfassung und Auswertung von Nährstoffkreisläufen ermöglichen.
Energetisch optimiert: eine Smart-E-Factory entsteht in Lemgo
Um die Industrie bei der Umsetzung klimaschonender Technologien zu unterstützen, entwickeln Forschungs- und Industriepartner eine Modellfabrik am Beispiel der Lemgoer SmartFactoryOWL: die Smart-E-Factory. In dem Projekt werden digitale Technologien zur energetischen Optimierung von Fabriken erforscht sowie der Transfer dieser in kleine und mittelständische Unternehmen gefördert.
In der SmartFactoryOWL erlebten die Besucher:innen des ‚Future Sustainabilty Summits‘ an konkreten Anwendungsbeispielen und praxisnahen Demonstratoren die Möglichkeiten und Vorteile der Digitalisierung in der Industrie.
Green.OWL: Ein Industriestandort geht die nachhaltige Transformation an
Als Dach über die Aktivitäten in der Region treibt das Projekt Green.OWL die nachhaltige Transformation des Industriestandortes OWL gemeinsam mit 40 Partnern – darunter etwa it's OWL – ganzheitlich voran. Nach einer anfänglichen Bestandsaufnahme sollen hier verschiedene Werkzeuge entstehen, mit denen sich kleine und mittlere Betriebe auf die immer höheren Ansprüche an die betriebliche Nachhaltigkeit vorbereiten können. In einem Workshop hat das Projektteam beim Future Sustainability Summit etwa gemeinsam mit den Teilnehmenden erarbeitet, wie nachhaltig die eigene Geschäftstätigkeit heute ist, welche Potenziale gehoben werden können und welche Lücken es bei der regionalen Unterstützung von kleinen und mittleren Betrieben noch gibt. Ziel des Projektes ist es, eine übergreifende Nachhaltigkeitsstrategie für die Region Ostwestfalen-Lippe zu entwickeln und so die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft zu sichern.
Mit dem Projekt „Green.OWL“ will die OstWestfalenLippe GmbH gemeinsam mit dem Fraunhofer IEM, der Universität Paderborn und 40 weiteren assoziierten Partnern eine Innovationsoffensive für eine nachhaltige Wirtschaftsregion umsetzen.
Düsseldorf / Bielefeld, 12. März 2024. Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz, Klimaschutz: Die Nachhaltigkeitstransformation der Wirtschaft ist eine wichtige Grundlage für die Zukunft der Region OstWestfalenLippe – und gleichzeitig eine große Herausforderung für die heimischen Unternehmen. Mit dem Projekt „Green.OWL“ will die OstWestfalenLippe GmbH gemeinsam mit dem Fraunhofer IEM, der Universität Paderborn und 40 weiteren assoziierten Partnern eine Innovationsoffensive für eine nachhaltige Wirtschaftsregion umsetzen. Dazu wollen die Partner einen regionalen Masterplan und konkrete Unterstützungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erarbeiten. Das dreijährige Projekt wird im Rahmen des Projektaufrufs Regio.NRW – Transformation aus Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) mit rund 1 Mio. Euro gefördert. Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW übergab am Dienstag die Förderbescheide an die drei Projektpartner.
Ministerin Neubaur: „Wirtschaft, Forschung und Kommunen gehen in Ostwestfalen-Lippe mit innovativen und inspirierenden Netzwerken Hand in Hand. Ich freue mich, weitere spannende Vorhaben aus dem Projektaufruf „Regio.NRW – Transformation“ zu unterstützen, die die Stärke und Innovationskraft OWLs untermauern und zur Zukunftsfähigkeit der Region und des Landes beitragen. Mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und zirkulärer Umweltwirtschaft setzen die Projektteams die absolut richtigen Prioritäten für die zukunftsgerechte Transformation der Region.“
Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH, erläutert die Beweggründe und Ziele: "In OstWestfalenLippe gibt es schon viele gute Ideen und Projekte für intelligente Energieversorgung, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz. Jetzt kommt es darauf an zu zeigen, dass Nachhaltigkeit für die Wirtschaft nicht nur ein Schlagwort ist, sondern echte Mehrwerte bietet. Mit dem Projekt können wir neue Technologien und Erfahrungen aus der Forschung für unsere Wirtschaft verfügbar machen. Und erstmals ein mutiges, gesamtregionales Nachhaltigkeitskonzept für unsere Region auf den Weg bringen.“
Masterplan für die Region und passgenaue Angebote für KMU
In dem Masterplan Green.OWL sollen Ziele, Indikatoren, Maßnahmen und Projekte festgelegt werden, die von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in OWL getragen und umgesetzt werden. „Dazu werden wir aktuelle Ergebnisse aus der Nachhaltigkeitsforschung aufbereiten und konkrete Maßnahmen und Indikatoren in den Bereichen Energieversorgung, Kreislaufwirtschaft, Mobilität und Gebäude entwickeln“, erläutert Prof. Dr. René Fahr, Vizepräsident der Universität Paderborn.
Darüber hinaus sollen passgenaue Unterstützungsangebote auf den Weg gebracht werden, die auf die Bedarfe von kleinen und mittleren Unternehmen zugeschnitten sind. „In enger Abstimmung mit Unternehmen entwickeln wir Lösungen, mit denen sie Potenziale erkennen, erste Schritte gehen, Partner finden und ein Gesamtkonzept für ihren Betrieb entwickeln können,“ erläutert Dr. Arno Kühn, Abteilungsleiter am Fraunhofer Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM. Dazu gehören beispielsweise ein Unternehmensmodell, Quick Checks, ein Lösungsbaukasten und Umsetzungs-Workshops. Zudem sollen Nachhaltigkeitsmanagerinnen und -manager in kleinen und mittleren Unternehmen und wirtschaftsnahen Organisationen ausgebildet werden.
Wichtiger Baustein für die Zukunftssicherung von OWL – und des Industriestandorts Deutschland
Das Projekt findet eine große Unterstützung in der Region. Beteiligt sind unter anderem Unternehmen, die Hochschulen und Innovationsnetzwerke, die IHKs und die Handwerkskammer, Nachhaltigkeitsinitiativen sowie Wirtschaftsförderungseinrichtungen der Kreise und der Städte. Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH hebt die Bedeutung des Projekts hervor:
„Green.OWL ist ein zentraler Baustein der neuen Standortstrategie der OstWestfalenLippe GmbH. Ich bin überzeugt, dass wir mit unserem regionalen Masterplan neue Maßstäbe für eine nachhaltige Industrieregion setzen und einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Industrie am Standort Deutschland leisten.“
Auf dem Foto freuen sich (v.l.) Sarah Pinno (Universität Paderborn), Friederike Dohmann (Fraunhofer IEM), Mona Neubaur (Wirtschafts- und Klimaschutzministerin NRW) und Wolfgang Marquardt (OstWestfalenLippe GmbH) über den Projektstart. (Copyright: MWIKE NRW)
Pressekontakt:
OstWestfalenLippe GmbH
Marius Vinnemeier
Tel. 0521 96733231
m.vinnemeiernoSpam@owl.gmbh
www.ostwestfalenlippe.de
Über die OstWestfalenLippe GmbH – Gesellschaft zur Förderung der Region
Die OstWestfalenLippe GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn und der kreisfreien Stadt Bielefeld sowie von Wirtschaft und Wissenschaft in OWL. Aufgabe ist es, die Region OstWestfalenLippe, mit Blick auf den nationalen und internationalen Wettbewerb, als eine bekannte Marke und als führender Wirtschafts- und Transformationsstandort mit hoher Lebensqualität zu positionieren. Um dies zu erreichen, wird Standort-, Marken-, Fachkräfte- und Tourismusstrategie in Form einer langfristigen Strategie konsequent zusammen gedacht.
Kommunen und Unternehmen in NRW erhalten bei der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz NRW.Energy4Climate vielfältige Unterstützung auf ihrem Weg zur Klimaneutralität und der Umsetzung konkreter Transformationsprojekte. Ziel ist es, die Transformation in den vier relevanten Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Wärme & Gebäude und Mobilität, die gemeinsam für mehr als 90% der Treibhausgasemissionen in NRW verantwortlich sind, sektorenübergreifend zu beschleunigen, damit Nordrhein-Westfalen so schnell, wie möglich klimaneutral und dabei als Industrie- und Dienstleistungsstandort für die Zukunft gestärkt wird.
Petra Schepsmeier
NRW.Klimanetzwerkerin
Region Ostwestfalen-Lippe
NRW.Energy4Climate
Christian Tögel
Leiter Regionaler und kommunaler Klimaschutz
NRW.Energy4Climate