Halbzeitbilanz: Ein Blick auf den startklar Businessplanwettbewerb 2023/24
Der startklar Businesswettbewerb ist in die achte Runde gestartet und bietet Gründungsinteressierten wieder mal ein ausgezeichnetes Rundumprogramm. Neben der Chance auf den Sieg und ein umfangreiches Preisgeld erhalten alle Teilnehmenden die Möglichkeit an zahlreichen Workshop- und Qualifizierungsangeboten teilzunehmen, die sie auf dem Weg zur erfolgreichen Gründung unterstützen. Außerdem bietet das Format viele Gelegenheit für den Austausch und die Vernetzung zwischen den Gründenden, Lotsinnen und Lotsen sowie weiteren Unterstützenden weit über den Wettbewerb hinaus – 52 Teams sind bereits dabei.
Nach einer starken Auftaktveranstaltung bei der Sparkasse Bielefeld startete das Programm direkt mit zwei intensiven Workshops von Lean-Startup-Coach Nicolas Megow zu den wichtigen Themen Angebot & Nachfrage in der IMA Gütersloh sowie Preis & Prototypen im Think Tank OWL. Hier wurden die Teilnehmenden auf das Umfeld eines freien Marktes vorbereitet und auf eine spannende Reise zum Startpunkt eines jeden Unternehmens mitgenommen: Dem passenden Produkt.
Selbstverständlich braucht jedes Startup für den langfristigen Erfolg auch eine solide Finanzierung. Deshalb klärten die Finanzexperten und Gründungsberater Dominik Brunnert (Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter) und Tanja Siepke (Sparkasse Bielefeld), sowie Christoph Küster (proWirtschaft GT) die Teams bei einem startklar-Themenspecial zum Jahresstart in der Founders Foundation über die vielversprechendsten Finanzierungs- und Förderoptionen auf. In kleinen Runden und vertraulichen Vier-Augen-Gesprächen wurde den Teilnehmenden des Wettbewerbs das Rüstzeug für eine resiliente Liquiditäts-, Rentabilitäts- und Investitionsplanung an die Hand gegeben.
Marketing, Recruiting, Markteintritt: Die nächsten Highlights
Weiter geht es nun mit einem Workshop für Social Media Marketing und dem für Startups auf lange Sicht ebenso wichtigen Thema Recruiting. Hier lernen die Gründer*innen ihrem jungen Unternehmen ein Gesicht und eine Geschichte zu geben, um eine Marke mit echtem Wiedererkennungswert zu erschaffen.
Für die letzten beiden starklar Businessplanworkshops von Nicolas Megow am 17. Februar (Wettbewerb und Markteintritt) und am 9. März (Wachstum und Finanzen) sind noch Plätze verfügbar. Bei Interesse sind alle Interessierten Gründenden herzlich eingeladen sich hier anzumelden.
Es wird spannend: Das Finale
Dasselbe gilt insbesondere auch für den startklar Businessplanwettbewerb allgemein. Bis zum 8. April sind alle Gründungsinteressierten aus OWL und darüber hinaus dazu aufgerufen ihren Businessplan bei Projektleiterin Anna-Lena Lütke Börding (a.luetke-boerdingnoSpam@owl.gmbh, 0521 96733 288) einzureichen oder sich hier anzumelden – auch ohne vorhergehende Teilnahme an den Workshops. Mitmachen lohnt sich: Die Sieger in den drei Kategorien erhalten 5.000 Euro, der Hauptpreis ist mit 10.000 Euro dotiert. Außerdem gibt es wertvolle Kontakte und viel Aufmerksamkeit für die eigene Geschäftsidee.
Die Preisgelder werden von den Sparkassen in OWL bereitgestellt. Weitere Sponsoren sind IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, IHK Lippe zu Detmold, Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, BDO, Wortmann & Partner & Co. KG, HLB Stückmann und IKK classic.
Informationen zum Wettbewerbsverlauf und die Möglichkeit zur Anmeldung zu den Workshops des startklar Businessplan-Wettbewerbs finden Sie hier.
Mit der Förderung von 35 innovativen Projekten im Rahmen des Innovationswettbewerbs INVITE erleichtert das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Suche nach passfähigen Weiterbildungsangeboten, stärkt die Nutzerorientierung von Weiterbildungsplattformen und vergrößert das Angebot KI-unterstützter Weiterbildungsangebote. Nach einer intensiven Entwicklungsphase können Sie die Ergebnisse jetzt selbst testen: Mit dem INVITE-ToolCheck 2.0 erhalten Neugierige vom 4. – 29. März 2024 die Chance, unveröffentlichte Prototypen zur Unterstützung der beruflichen Weiterbildung live auszuprobieren und mitzugestalten.
Die Prototypentestung erfolgt dabei einfach und unkompliziert über den eigenen Internetbrowser. Zur Teilnahme genügt eine unverbindliche Anmeldung unter invite-toolcheck.de, wo die virtuelle Testumgebung im Aktionszeitraum 24 Stunden am Tag für alle Weiterbildungsinteressierten freigeschaltet ist (eine Registrierung ist ab dem 15. Februar möglich).
Insgesamt stehen beim INVITE-ToolCheck 2.0 über 40 verschiedene Prototypen zur Testung, die ganz unterschiedliche Bereiche abdecken und sowohl für Laien als auch für professionelle Weiterbildner und Weiterbildnerinnen interessant sind. Mit dem Projekt Weiterbildung 4.OWL zeigen hier auch Innovatorinnen und Innovatoren aus der Region erstmals zwei Tools, die die Verfügbarkeit von passgenauen Weiterbildungsangeboten deutlich verbessern können.
So ermöglicht der Next Learning Finder etwa eine geleitete und standardisierte Bedarfserfassung, die die Abstimmung zwischen Anbietenden und Nachfragenden erleichtert und so ein besseres Matching verspricht. Darüber hinaus kann auch der Next Learning Creator erprobt werden. Mit diesem Tool können auch didaktisch ungeschulte Mitarbeitende schnell und unkompliziert hochwertige Lernangebote entwickeln. Ermöglicht wird dies durch eine intelligente Begleitung im digitalen Erstellungsprozess.
In zahlreichen geführten Live-Testungen, die während des INVITE-ToolCheck 2.0 von Projektbeteiligten veranstaltet werden, erhalten Weiterbildungsinteressierte außerdem die Gelegenheit, die Macherinnen und Macher hinter den ToolCheck-Prototypen kennenzulernen und sich mit ihnen zu vernetzen. Auch das Projektteam von Weiterbildung 4.OWL lädt herzlich zu einer Live-Demo ein und freut sich auf den Austausch. Weitere Informationen dazu finden Sie zeitnah auf weiterbildung4owl.de im Bereich Veranstaltungen.
Bei den angebotenen Prototypen handelt es sich ausnahmslos um Entwicklungen aus dem Innovationswettbewerbs INVITE, mit dem BIBB und BMBF seit 2021 gemeinsam die Digitalisierung der beruflichen Weiterbildung voranbringen. Insgesamt werden bei INVITE 34 Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie ein begleitendes Metavorhaben gefördert, in denen 182 Kooperationspartner und über 400 Entwicklerinnen und Entwickler zusammenwirken.
Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie hier.
Warum ein zielgruppengerechtes Employer Branding der Schlüssel zum Erfolg bei der Rekrutierung und Bindung von Fachkräften ist, erläuterte die Referentin, Frau Zuzana Blazek am 23.01.2024 in der Online-Veranstaltung „Employer Branding – Mitarbeitende finden und binden mit erfolgversprechenden Werkzeugen“. Die selbständige Unternehmensberaterin gab rund 140 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus kleinen und mittleren Unternehmen zahlreiche praktische Tipps, wie sie sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren können.
Laut Blazek ist es wichtig zu verstehen, dass die Unternehmen sich heutzutage bei den potenziellen Fachkräften bewerben müssen und nicht umgekehrt. Außerdem sollen nicht nur neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeworben, sondern auch die eigenen im Unternehmen gehalten werden. Dieses neue Verständnis bezeichnete Blazek als „innere Haltung“, die sicht- und spürbar werden muss. Sie betonte, dass zielgruppengerechtes Employer Branding ein strategischer Prozess ist, der Zeit und Geld kostet, aber einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bietet. Unternehmen, die sich damit auseinandersetzen, wer sie und wer ihre Zielgruppen sind, können Kernbotschaften entwickeln, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Generationen entsprechen. Des Weiteren ist auch ein Perspektivwechsel unerlässlich, um zu erfahren, wie die Mitarbeitenden das eigene Unternehmen wahrnehmen und wie es sich nach außen, beispielsweise über die Karriereseite präsentiert.
Laut Blazek wünschen sich vor allem Frauen Transparenz und möchten sich in der Unternehmenskultur wiedererkennen. Eine gelungene externe und vor allem auch die interne Kommunikation bedingen einen guten Onboarding Prozess, der schon vor dem ersten Arbeitstag im Unternehmen beginnt und frühestens nach der Probezeit endet. Den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Gefühl zu geben, dass man sich schon auf sie freut, kann das A und O für eine lange und gute Zusammenarbeit sein. Und nicht nur das: Zuzana Blazek zufolge sind Empfehlungen zufriedener Mitarbeitende der Rekrutierungsfaktor Nr. 1.
Bielefeld, 10. Januar 2024. Die Gewinner des OWL-Innovationspreises 2023/2024 der OstWestfalenLippe GmbH stehen fest. Aufgrund der hohen Qualität der Bewerbungen hat die Wettbewerbsjury gleich fünf Unternehmen ausgezeichnet. In der Kategorie „Marktvisionen“ konnten die ARI Armaturen Albert Richter GmbH & Co aus Schloss Holte-Stukenbrock und die die Kraft Gruppe aus Rietberg die Jury überzeugen. ARI Armaturen wird für eine hocheffiziente, energiesparende Absperrklappe für Anlagen ausgezeichnet. Die Kraft Gruppe hat einen vollautomatisierten, individualisierten und nachhaltigen Verpackungsprozess für Küchen- und Möbelhersteller entwickelt. Die SMARTtray GmbH aus Salzkotten erhält den Preis in der Kategorie ,,Zukunft gestalten“ für ein innovatives Verfahren zur Entwicklung neuer Pflanzensorten, das einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit im Klimawandel leisten wird. Der Start-up-Preis für eine erfolgversprechende Unternehmensgründung geht an die DEVITY GmbH. Das Paderborner Start-up sorgt für eine sichere Integration von IT-Geräten in Unternehmensnetzwerke. Der Start-up-Preis ist dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 € und einem Beratungspaket. Einen Sonderpreis erhält die Paderborner STEETS GmbH, die ein Abstellmodul für Gehhilfen entwickelt hat. Hauptförderer des Wettbewerbs, den die OstWestfalenLippe GmbH zum 15. Mal ausgeschrieben hat, ist Westfalen Weser Energie.
97 Unternehmen haben sich mit 103 innovativen Produkten, Dienstleistungen und Prozessen für den renommierten Wirtschaftspreis beworben – so viele wie seit 2011 nicht mehr. „Die große Resonanz macht die enorme Innovationskraft unserer heimischen Unternehmen sichtbar. Und sie zeigt die hohe Akzeptanz des Wettbewerbs in der Wirtschaft. Aus den Bewerbungen wird deutlich, wie sich Unternehmen aus OWL mit ihren Innovationen erfolgreich auf den Märkten behaupten und Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft entwickeln. Die große Zahl von 45 Start-ups unterstreicht zudem die hohe Gründungsdynamik in OWL“, sagt Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH.
Die Wettbewerbsbeiträge decken die gesamte Branchenvielfalt der Region ab. Das Spektrum reicht von smarten Fertigungsverfahren und neuen Materialien über Ansätze für Ressourceneffizienz und zirkuläre Wertschöpfung, KI-Anwendungen und digitale Geschäftsmodelle bis zu IT- und Logistik-Lösungen. Darüber hinaus geht es um intelligente Gebäude und Energieversorgung, innovative Ideen im Handwerk sowie neue Konzepte für Gesundheit, Ernährung und Fachkräftesicherung.
Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ostwestfalen und Vorsitzende der Jury, erläutert die Entscheidung: „Die Gewinner demonstrieren, wie durch das Zusammenspiel von Ingenieurskunst, Anwenderwissen und Kreativität Innovationssprünge entstehen. Sie haben Beharrlichkeit in der Entwicklung gezeigt und sind in Kooperation mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen mutig neue Wege gegangen. So haben sie einzigartige Lösungen für energieeffiziente Anlagen, individuelle Automatisierung, IT-Sicherheit, Lebensmittelversorgung und Gesundheit entwickelt.“ Die Gewinner stehen laut Ansicht der Jury für Hightech-Produkte, mit denen sich auch kleine Unternehmen zu Technologieführern entwickeln. „Die Qualität der Bewerbungen war sehr hoch und hat der Jury die Entscheidung sehr schwer gemacht. Das zeigt, wie gut unsere Unternehmen aufgestellt sind,“ so Pigerl-Radtke weiter.
Absperrklappen für mehr Energieeffizienz in Anlagen – vom Golfball inspiriert
Absperrklappen sind Industriearmaturen, die dazu dienen, die Strömungsverläufe von flüssigen und gasförmigen Medien wie beispielsweise Wasser, Dampf und Öl zu regulieren. Anwendungsfelder sind beispielsweise Wärmeversorgung, Belüftung und Kühlung, aber auch Industrieanlagen in allen Branchen. Der notwendige Einsatz von herkömmlichen Absperrklappen in den Rohrleitungen führt jedoch zu Druckverlusten und Verwirbelungen, speziell unmittelbar hinter den Absperrklappen, was physikalisch nicht zu vermeiden ist.
Mit der ZEDOX HEXO® High Performance Absperrklappe liefert ARI-Armaturen einen völlig neuartigen Ansatz in der Armaturenbranche. Kern ist eine innovative Wabenscheibentechnologie, bei der die besondere Oberflächenstruktur der Klappenscheibe eine optimale Strömung der Medien ermöglicht. Dabei wurden die Entwickler des Unternehmens von der Oberflächenstruktur eines Golfballs inspiriert. Durch die neue Technologie können die Durchflusswerte der Absperrklappen um bis zu 35 Prozent optimiert werden. Verwirbelungen der Medien und Vibrationen in den Leitungen werden erheblich eingeschränkt. So können Anwender Energie in erheblichem Umfang einsparen, Anlagen kompakter bauen und die Prozesssicherheit verbessern. Je nach Bauweise der Anlage kann der für die Absperrklappe erforderliche Bauraum somit um bis zu 25% reduziert werden.
Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH, erläutert das Urteil der Jury: „ARI-Armaturen ist in einer konservativen Branche in langer Entwicklungsarbeit ein großer Innovationssprung gelungen. Der Anwendungsbereich für das Produkt ist riesig – genauso wie der Nutzen: Mit der neuen Absperrklappe können Unternehmen die Energieeffizienz und Produktivität ihrer Anlagen erheblich steigern. Die Jury ist überzeugt, dass das Unternehmen mit der Technologie neue Märkte erschließen und die Produktion am Standort OWL und Deutschland sichern wird. Insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Energiepreise und der geopolitischen Entwicklungen sieht die Jury die Innovation als wichtigen Beitrag zur Energie- und Wärmewende.“
Individuelle Produkte vollautomatisch verpacken – effizient und nachhaltig
Das sichere Verpacken von Werkstücken ist ein wichtiger Arbeitsschritt für Möbel- und Küchenhersteller, um einen unbeschadeten Transport der Waren zum Kunden zu ermöglichen. Da viele Werkstücke wie beispielsweise für Küchen individuell zugeschnitten werden, ist der Verpackungsprozess bisher zeit- und arbeitsaufwändig. Darüber hinaus werden häufig Materialen aus Kunststoff wie beispielsweise Styropor und Folien verwendet.
Der Kraft Gruppe ist es durch Innovationen und den Einsatz von Patenten gelungen, den Verpackungsprozess von individuellen Werkstücken vollständig zu automatisieren. Dieser im Fachjargon als Losgröße 1 bezeichnete Produktionsmaßstab ermöglicht den Küchen- und Möbelherstellern einen reibungslosen Verpackungsprozess nahezu aller Einzelstücke. Durch den Einsatz von Roboterarmen im Zusammenspiel mit Software-Algorithmen wird der Aufwand für die Verpackung der Waren erheblich reduziert. So können bis zu 30.000 Werkstücke pro Woche verpackt werden, wobei der Personalaufwand erheblich reduziert wird. Ein weiterer Pluspunkt der Innovation liegt darin, dass vollständig auf Verpackungsmaterialen aus Kunststoff verzichtet wird. Vielmehr wird Wellpappe aus nachhaltigen Rohstoffen verwendet. Der CO2-Fußbdruck des Verbrauchsmaterials ist dabei bis zu 48 Prozent geringer als bei Verpackungen mit Folie und Styropor. Darüber hinaus wurde der Energieverbrauch der neuen Verpackungslinien gegenüber Verpackungslinien mit Folien-Schrumpftunnel erheblich reduziert.
„Die Jury und die Experten bewerten die Automatisierung des komplexen Prozesses für die Losgröße 1 als hoch innovativ. Dabei werden nicht nur Aufwand und Kosten erheblich reduziert, sondern auch der Ausstoß von Treibhausgasen verringert. Die Jury ist überzeugt, dass das Unternehmen die Technologie auf weitere Anwendungen übertragen und seine Marktposition erheblich verbessern wird. Die Lösung demonstriert die Innovationskraft des Sondermaschinenbaus in OWL. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels und der gesetzlichen Anforderungen an Nachhaltigkeit leistet die Kraft Gruppe zudem einen Beitrag, die Wettbewerbsfähigkeit der Küchen- und Möbelindustrie in OWL und Deutschland zu verbessern“, erläutert Petra Pigerl-Radtke.
Neue Pflanzensorten für die Lebensmittelversorgung
Mit dem fortschreitenden Klimawandel steht die Pflanzenzüchtung vor großen Herausforderungen. Neue Pflanzensorten müssen entwickelt werden, die unter veränderten Umweltbedingungen gedeihen und beispielsweise tolerant gegen Trockenheit und Schädlingsbefall sind. Die Grundlage für diese Entwicklung sind die DNA-Daten der Pflanzen. Je mehr Pflanzen auf Basis der DNA analysiert werden können, desto besser können Pflanzenmerkmale identifiziert werden, die den zukünftigen Anforderungen gewachsen sind. Das bisherige Analyseverfahren verbraucht enorme Anzuchtflächen in Gewächshäusern und hat einen hohen Energiebedarf. Zudem erfolgt der Beprobungs- und Extraktionsprozess manuell und ist sehr zeitaufwändig. Ein Zuchtdurchlauf für Winterraps benötigt derzeit ca. 125 Tage, die Züchtung einer neuen Sorte 12-15 Jahre.
Das Unternehmen SMARTtray hat einen völlig neuen Ansatz für die Pflanzenzüchtung entwickelt: Indem das Gewebe direkt aus der Wurzel der Pflanzen entnommen wird, können qualitativ hochwertigere DNA-Proben gewonnen werden. Darüber hinaus können dank einer handgroßen Analysevorrichtung 96 verschiedene Pflanzen parallel beprobt und anschließend analysiert werden. Durch die Automatisierung und Modularität kann die Zeit für die Analyse der Proben um 90 Prozent, der Arbeitsaufwand um 80 Prozent reduziert werden. Die benötigte Anbaufläche für die Zuchtpflanzen verringert sich um 90 Prozent, da die Pflanzen in vertikalen Regalen kultiviert werden. So kann auch der Verbrauch an kritischen Ressourcen, wie Energie und Wasser signifikant reduziert werden. SMARTtray bietet die Analyse sowohl als Dienstleistung als auch als komplettes System an, in dem Unternehmen der Pflanzenzuchtindustrie eigenständig die Kultivierung, Beprobungen und DNA-Extraktion durchführen können. Die Innovation findet schon jetzt ein großes Interesse in der Branche – national und auch international, wie beispielsweise von Unternehmen wie Deutsche Saatveredelung, KWS, Bayer, BASF oder Limagrain.
„Mit 30 Jahren Berufserfahrung und einem großen Netzwerk ist es dem Gründer in hartnäckiger Entwicklungsarbeit gelungen, eine bedarfsgerechte und hoch effiziente Lösung für die Entwicklung neuer Pflanzensorten auf den Weg zu bringen. Die Jury ist überzeugt, dass SMARTtray die Pflanzenzucht revolutionieren und das Verfahren weltweit Anwendung finden wird. Und damit einen wichtigen Beitrag leistet, die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung im Klimawandel zu sichern. SMARTtray ist ein Gamechanger in der Pflanzenzucht – und ein Paradebeispiel, wie der heimische Mittelstand Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft entwickelt,“ erläutert Wolfgang Marquardt.
Sicher vernetzt im Internet der Dinge
Durch die fortschreitende Digitalisierung gibt es immer mehr technische Geräte, die im Internet der Dinge (IoT) miteinander vernetzt werden. So werden beispielsweise Windkraftanlagen, Ladesäulen und industrielle Komponenten wie Sensoren, Roboter und Maschinen verbunden, um Fernwartung und Datenauswertung zu ermöglichen. Experten erwarten, dass es bis zum Jahr 2030 weltweit ca. 29 Milliarden verbundene IoT-Geräte gibt. In Unternehmen erfolgt die Einbindung in einen Systemverbund bisher überwiegend manuell und für jedes Gerät einzeln. Das dauert nicht nur 20 Minuten pro Gerät, sondern stellt auch ein hohes Risiko für Cyberangriffe da. Dadurch sind derzeit 92% aller Geräte in der Industrie unsicher konfiguriert.
Die Softwarelösung KEYNOA von DEVITY ermöglicht eine automatische und sichere Inbetriebnahme von ganzen Geräteflotten. Die zentrale IT-Administration eines Unternehmens kann mithilfe der Software die Inbetriebnahme vollständig vorbereiten und die Einsatzzwecke der Geräte definieren, beispielsweise mit welchen Datenplattformen das Gerät Informationen austauschen darf. Dabei ist es egal, ob 20 oder 1.000 Geräte installiert werden. Der Aufwand ist gleich. KEYNOA nutzt eindeutige Geräteidentitäten, um jedem Gerät bei der physischen Installation automatisiert passende Konfigurationen, Software und Berechtigungen zu erteilen. Gerätehersteller und Unternehmen profitieren gleichermaßen von einer maßgeschneiderten Lösung, mit der sie ihre Effizienz und IT-Sicherheit erheblich steigern können. So können sie beispielsweise die Kosten für die Inbetriebnahme und Wartung der Geräte um 90 Prozent reduzieren. Darüber hinaus bietet die Software eine hohe Sicherheit vor unberechtigtem Zugriff sowie eine große Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.
„Dem Gründerteam ist es nach Ansicht der Jury gelungen, Ergebnisse aus der Forschung erfolgreich in die praktische Anwendung zu übertragen und eine zentrale Herausforderung für den deutschen Mittelstand zu lösen: IT-Sicherheit im Internet der Dinge. Die Jury sieht ein enormes Marktpotenzial. Denn die hoch innovative Lösung kann sowohl von Geräteherstellern als auch Anwenderunternehmen branchenunabhängig eingesetzt werden. DEVITY ist steht für die IT-Kompetenz des Standorts OstWestfalenLippe und demonstriert, wie aus den Hochschulen innovative Start-ups entstehen,“ unterstreicht Jurymitglied Jürgen Noch, Geschäftsführer des Hauptsponsors Westfalen Weser Energie.
Einfach und doch genial – die Stehhilfe für die Gehhilfe
Ob temporär oder chronisch: Viele Menschen sind auf eine Gehhilfe angewiesen, um ihre Mobilität aufrechtzuerhalten. Dabei kann dieses Hilfsmittel auch zum Problem werden. Da sie nicht eigenständig stehen kann, muss die Gehhilfe angelehnt oder hingelegt werden, wenn man sie nicht benötigt oder eine Hand für eine andere Tätigkeit verwendet. Dabei besteht die Gefahr, dass der Benutzer sie aufgrund der eigenen Einschränkung nicht mehr erreichen kann oder sich beim Aufheben verletzt.
Die STEETS GmbH hat in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten und Patienten ein einzigartiges Abstellmodul für Gehhilfen entwickelt, das die o.g. Probleme löst und einfach an bereits existierende Gehhilfen angebracht werden kann. Wenn die Nutzer die Gehhilfe abstellen wollen, können sie durch einen einfachen Zug am Griff das Abstellmodul aktivieren – und die Gehhilfe bleibt eigenständig stehen. Sobald das Körpergewicht auf die Gehhilfe ausgeübt wird, faltet sich das System automatisch zusammen und die Gehhilfe steht wieder für die gewohnte Nutzung bereit. Damit erleichtert STEETS Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den Alltag erheblich und erhöht ihre Selbstständigkeit, Flexibilität und Sicherheit. Darüber hinaus werden auch Pflegepersonal und Angehörige entlastet. Das Produkt wird in Kooperation mit dem Unternehmen Rollax aus Bad Salzuflen produziert. Die Vermarktung erfolgt gemeinsam mit Gehhilfen-Herstellern, Orthopädieunternehmen, Sanitätshäusern, Krankenkassen und Kliniken. Schon vor der Markteinführung, die für 2024 vorgesehen ist, findet die Lösung ein riesiges Interesse im In- und Ausland. Weitere Innovationen sind in der Entwicklung.
„Die drei Gründer von STEETS sind Tüftler, die mit viel Leidenschaft und Ideenreichtum eine einfache Lösung für ein lang bekanntes Problem entwickelt haben. STEETS steht für die Innovationskraft der Gesundheitswirtschaft und die Gründungsdynamik in unserer Region. Die Jury ist überzeugt, dass sich das Start-up fest in der Branche etablieren und noch viele weitere Innovationen auf den Markt bringen wird. Für ihren Erfindergeist zeichnet die Jury STEETS mit einem Sonderpreis aus“, erläutert Petra Pigerl-Radtke.
OWL Innovationspreis 2023/2024
Zum 15. Mal hat die OstWestfalenLippe GmbH den OWL-Innovationspreis ausgeschrieben. Ziel ist es, Innovationen aus der Region sichtbar zu machen und neue Impulse zu geben. Ausgezeichnet werden innovative Produkte, Dienstleistungen und Prozesse in ostwestfälisch-lippischen Unternehmen. Hauptsponsor des Wettbewerbs ist Westfalen Weser Energie. Durch seine Beteiligung will das Unternehmen dazu beitragen, die kreativen und innovativen Potenziale in der Region zu stärken und einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Darüber hinaus wird der Wettbewerb unterstützt durch Adam Design (Bielefeld), die Unity AG (Büren) und die Volksbank Bielefeld-Gütersloh. Der Preis wird seit 1995 alle zwei Jahre vergeben.
Die Mitglieder der Jury
Prof. Dr. Reinhold Decker I Prorektor Universität Bielefeld
Peter Eul I Präsident Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe
Prof. Dr. René Fahr I Vizepräsident Universität Paderborn
Prof. Dr. Jürgen Krahl | Präsident Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Jürgen Noch | Geschäftsführer Westfalen Weser Energie
Petra Pigerl-Radtke | Hauptgeschäftsführerin IHK Ostwestfalen
Almut Rademacher | Geschäftsführerin owl maschinenbau e.V.
Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk I Präsidentin Hochschule Bielefeld
Volker Steinbach | Präsident IHK Lippe
Clea Stille | Vorsitzende DGB Region Ostwestfalen-Lippe
Dr.-Ing. Frank Thielemann I Vorstand UNITY AG
Prof. Dr. Birka von Schmidt | stv. Vorsitzende VDI Ostwestfalen-Lippe
Pressekontakt
OstWestfalenLippe GmbH
Marius Vinnemeier
Tel. 0521 96733231
E-Mail: m.vinnemeiernoSpam@owl.gmbh
Wie viel Technik steckt in einem Fußballstadion? Welche Berufe sind daran beteiligt? Und wie riecht es eigentlich in den Umkleidekabinen? Diese Fragen wurden kürzlich von 40 Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Klassen verschiedener Schulen aus dem Kreis Paderborn beantwortet. Teilnehmer waren Schülerinnen und Schüler der Heinz-Nixdorf-Gesamtschule Paderborn, der Lise-Meitner-Realschule Paderborn, der Krollbachschule Hövelhof und der Franz-Stock-Realschule Hövelhof.
Der Aktionstag „MINT@Stadion“ wurde im Rahmen des MINT 4.OWL-Projektes in Zusammenarbeit mit der SC Paderborn 07 Bildungszone, der Romberg Group, der OstWestfalenLippe GmbH und dem zdi.Paderborn der Wirtschaftsförderung Paderborn (WFG) organisiert.
Schülerinnen und Schüler, die sich für die Themen Sport, Technik und Berufsorientierung interessieren, waren eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen der Home Deluxe Arena zu werfen. „Außerschulische MINT-Angebote sind wichtige Bausteine in der Berufsorientierung. Diese Themen im VIP-Bereich und in der Heimkabine umzusetzen und das Stadion damit in einen MINT-Lernort zu verwandeln war nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für das Organisationsteam etwas Besonderes, was bei allen Beteiligten auf große Begeisterung stieß“, berichtet Beate Wilper vom zdi.Paderborn.
In drei ausgewählten Workshops zu den Themen 3D-Druck, Robotik und Programmierung konnten die Teilnehmenden die Technik vor Ort ausprobieren, bevor sie zusammen mit der Romberg Group eine Führung durch die Technikräume des Stadions unternahmen. Dort erhielten sie Einblicke in die Stromversorgung, die Flutlichtbeleuchtung und erfuhren, welche Systeme von den Sicherheitskräften zur Überwachung und von den Medien zur Fernseh- und Radioübertragung genutzt werden. In einem abschließenden Workshop wurden die Themen Ausbildung, Berufsorientierung und Bewerbung vorgestellt. „Von 3D-Druck über Kugelroboter bis hin zur Programmierung – unsere Workshops ermöglichen nicht nur niedrigschwellige und praxisnahe Einblicke in die Technologien von morgen, sondern verbinden Technikbegeisterung mit einem Blick in die Berufsorientierung“, erläutert Melissa Richter von der OstWestfalenLippe GmbH.
„Wir freuen uns, dass wir im Rahmen dieser Sonderveranstaltung das Angebot unseres außerschulischen Lernortes erweitern konnten und so interessierten Jugendlichen praxisnahe Hintergrund-Einblicke in Ausbildungsberufe ermöglicht haben, die rund um den Spielbetrieb eines professionellen Fußballervereins zu finden sind”, resümiert SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger.
Die MINT Community 4.OWL ist eines von 53 deutschlandweiten MINT-Clustern, bestehend aus der OstWestfalenLippe GmbH, der Universität Paderborn mit dem Schülerlabor coolMINT.paderborn, den Netzwerken der NRW-weiten MINT-Initiative zdi in OstWestfalenLippe sowie dem Bildungswerk der ostwestfälisch-lippen Wirtschaft, und wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ziel des Projekts ist es, die Veränderungen der digitalen Arbeitswelt für Jugendliche in OstWestfalenLippe mithilfe von niedrigschwelligen und interaktiven Mitmach-Angeboten erlebbar zu machen. Mehr Informationen unter www.mint4owl.de.
Moderne Produktionsmaschinen sammeln und senden eine Vielzahl von Daten – seien es Temperaturen, Drehzahlen oder Bearbeitungszeiten. Mit diesen Daten können Industriebetriebe ihre Produktion optimal planen, demnächst ausfallende Verschleißteile frühzeitig erkennen und mehrere Maschinen gleichzeitig von einem Punkt aus überwachen. Was aber, wenn etwa eine Standbohrmaschine weder Daten sammelt noch sendet – weil sie mit Baujahr 1976 weit vor der breiten Digitalisierung der Wirtschaft hergestellt wurde? 26 Berufsschüler vom Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg des Kreises Paderborn haben in einer neu entwickelten Unterrichtseinheit erprobt, wie auch ältere Maschinen mit der modernen Industrie Schritt halten können. Im Zentrum stand dabei erstmals der Mobilfunkstandard 5G, der eine schnelle und kabellose Datenübertragung ermöglicht.
Schauplatz für die sogenannte Lernsituation – eine beispielhafte Anwendung, nah an der zukünftigen Betriebspraxis der Auszubildenden – war die SmartFactoryOWL am Lemgoer Fraunhofer Institut. Hier werden Zukunftstechnologien der Industrie für verschiedene Gruppen wie Unternehmen, Lehrer, Studierende und Schüler verständlich aufbereitet und erlebbar gemacht. So auch der Mobilfunkstandard 5G – für Kornelia Schuba vom Fraunhofer IOSB-INA ein wichtiger Baustein der digitalen Fabrik: „Wo früher kilometerlange Kabel verlegt werden mussten, können Maschinen heute bequem per Funk angebunden werden. Mit 5G eröffnen sich viele neue Möglichkeiten, die Industrie wettbewerbsfähiger und sparsamer zu machen. Dafür müssen die Fachkräfte von morgen aber auch damit umgehen und ältere Maschinenbestände nachrüsten können.“
Die notwendige Qualifikation von Auszubildenden zu ermöglichen ist Ziel des Projektes 5G-Lernorte OWL unter Leitung der OstWestfalenLippe GmbH. Mit entsprechend aufgebauten Anwendungsbeispielen kommen die Berufsschüler im Unterricht schon früh mit der 5G-Technologie in Berührung, lernen mehr über Chancen und Grenzen. „Über die 5G-Lernsituationen können wir den Schülern einen praxisnahen Einstieg ins Thema Funktechnologie und in die digitale Welt allgemein bieten, den wir so an der Schule allein nicht darstellen könnten“, freut sich Lehrer Thomas Kruse über die neuen Möglichkeiten. „Heute haben wir etwa gemeinsam erarbeitet, welche Daten wir mit welchen Sensoren an der Standbohrmaschine erfassen können – und wie die Daten dann per 5G übertragen werden. Dabei hat sich gezeigt, dass hinter industriellem 5G deutlich mehr steckt als nur mobiles Internet auf dem Handy.“
Mit der Lernsituation kommen die neuen Inhalte Schritt für Schritt in den Unterricht der vier am Projekt beteiligten Berufsschulen. Weitere Anwendungsbeispiele sollen in den nächsten Monaten folgen. „So wollen wir erreichen, dass Schüler mit kaufmännischen Ausbildungsberufen in übergreifenden Lernsituationen auch mit Schülern aus gewerblich-technischen Berufen zusammenarbeiten und Herausforderungen durch den Einsatz von 5G eigenständig lösen können“, blickt Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH, in die Zukunft. „Für OWL ist das eine einzigartige Gelegenheit, Fachkräfte für zukünftig gefragte Technologien schon heute selbst auszubilden – und sich als Chancenregion bestmöglich aufzustellen.“
Bielefeld, 13. Dezember 2023. Im Rahmen des Projekts MINT Community 4.OWL ist ein Netzwerk aus 70 außerschulischen Lernorten entstanden, in denen Jugendliche die Arbeitswelt von morgen erleben können. Nach drei Jahren ziehen die Projektpartner eine positive Zwischenbilanz. In rund 600 Veranstaltungen konnten über 10.000 Jugendliche neue Technologien ausprobieren. Jetzt geht es darum, die Angebote zu intensivieren und zu verstetigen.
Nach den Ergebnissen der aktuellen Pisa-Studie wird deutlich, wie wichtig die Förderung von MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) für die Region ist. Mit dem Projekt MINT Community 4.OWL hat die OstWestfalenLippe GmbH gemeinsam mit der Universität Paderborn, den zdi-Zentren in OWL und dem Bildungswerk der ostwestfälisch-lippischen Wirtschaft die MINT-Förderung in OWL auf eine neue Stufe gestellt. Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH, erläutert: „Im Rahmen des Projekts haben wir ein aktives MINT-Netzwerk aufgebaut. Durch mobile Mitmach-Angebote und neue außerschulische Lernorte wie Jugendzentren und Bibliotheken ist es gelungen, Jugendlichen in der ganzen Region Zugang zu MINT-Angeboten zu verschaffen – insbesondere im ländlichen Raum. Unsere MINT-Workshops finden eine sehr große Resonanz.“
Mobile MINT-Mach Workshops – Industrie 4.0 und neue Technologien für die Arbeitswelt
In den Workshops werden Jugendlichen Kompetenzen im Umgang mit neuen Technologien und Einblicke in technische Berufe vermittelt. Themen sind beispielsweise Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz, Augmented und Virtual Reality, 3D-Druck, Robotik, und IT-Sicherheit. So bauen die Jugendlichen mit einem 3D-Stift Brücken, experimentieren mit Datenbrillen oder programmieren Roboter.
Die MINT-Workshops wurden von der Universität Paderborn entwickelt – und werden von Studierenden in den außerschulischen Lernorten durchgeführt. „Es macht Spaß, begeisterte Jugendliche mit unterschiedlichen Talenten und Interessen zu treffen. Sie haben immer wieder neue Ideen, was man mit den Materialien machen kann. Dabei entdecken sie neue Seiten an sich – und was man mit Technik alles gestalten kann“, berichtet Eduard Schmidt. Er studiert Mathematik und Physik auf Lehramt an der Universität Paderborn und ist einer von zehn Studierenden, die die Kurse in den Lernorten durchführen.
Nachhaltigkeit als Schlüssel für erfolgreiche MINT-Förderung
In den nächsten zwei Jahren sollen die Angebote intensiviert und verstetigt werden. Dazu werden Beschäftigte in den außerschulischen Lernorten geschult, um MINT-Workshops eigenständig durchzuführen. Darüber hinaus werden Workshops für Mädchen entwickelt, um diese Zielgruppe gezielt für Technik zu begeistern. Und es werden Workshops zum Thema Nachhaltigkeit angeboten. Dabei geht es beispielsweise um das Recycling von Kunststoffen: Die Jugendlichen zerkleinern Deckel von Getränkeflaschen und schmelzen sie ein. Dabei messen sie die Energie und Temperatur – und erstellen eine Energiebilanz. In einem weiteren Workshop werden defekte Geräteteile wie z. B. die Batterieabdeckung einer Fernbedienung vermessen, konstruiert und mit dem 3D-Drucker neu gedruckt.
Katrin Temmen, Professorin und Leiterin des Fachbereichs Technikdidaktik der Universität Paderborn erläutert: „Die Zukunft der MINT-Förderung muss die Überschrift Nachhaltigkeit tragen. Wir müssen jungen Menschen transparent machen, dass die drängenden Zukunftsthemen wie Energiewende und Klimawandel nur auf Basis der MINT-Fächer bearbeitet werden können – dass Mathematik, so abstrakt sie wirken mag, Lösungen bietet für reale Probleme.“
Wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung
Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH, unterstreicht die Bedeutung des Projekts für die Region. „Mit der MINT-Community bündeln wir sehr erfolgreich unsere Kräfte, um passgenaue Ansätze für die Transformationsregion OWL zu entwickeln. Ich bin überzeugt, dass wir einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung für den Mittelstand in OstWestfalenLippe leisten. Im Rahmen unserer neuen Strategie wollen wir dem Thema Arbeitskräftesicherung und Bildung besondere Aufmerksamkeit widmen – und Leuchtturmprojekte für die Region entwickeln.“
Die MINT Community 4.OWL ist eines von 53 deutschlandweiten MINT-Clustern und wird in der Zeit von 2021 bis 2025 mit 1 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Die Transferphase der REGIONALE ist in fünf Projektfamilien organisiert: „Interkommunale Entwicklungsgesellschaften“, „Neue Wohn- und Nutzungstypologien“, „Lokale Daseinsvorsorge: Aufbau gesundheitsbezogener Angebote“, „Vom Leerstand zum Begegnungsort: Bestandsimmobilien gemeinwohlorientiert entwickeln“ sowie „Stadträume für neue Mobilität“. Bis Ende 2024 entstehen für die Kommunen individuelle Konzepte. Der Fokus liegt darauf, anschließend eine schnelle Projektverwirklichung vor Ort zu erreichen.
Mit der Teilnahme an der Transferphase bündeln die Kommunen in OWL ihr Wissen, Personal und Finanzmittel. Durch die interkommunale Zusammenarbeit erreichen Sie mehrere Vorteile. Sie gehen Problemstellungen gemeinsam an, helfen sich gegenseitig mit ihren Erfahrungen und werben Fördermittel sowie Planungsleistungen einfacher ein. Die OWL GmbH steuert den gesamten Prozess und berät die Kommunen bis zur Realisierungsreife ihrer Vorhaben.
Diese Gebietskörperschaften machen mit: Bad Lippspringe, Barntrup, Bielefeld, Blomberg, Büren, Dörentrup, Extertal, Hille, Kalletal, Kreis Lippe, Lage, Leopoldshöhe, Lübbecke, Lügde, Marienmünster, Schlangen, Schloß Holte-Stukenbrock, Vlotho, Warburg. Die Transferphase wird finanziell ermöglicht durch das Land NRW, die Gesellschafter der OWL GmbH und die Kommunen.
Das sind die fünf Projektfamilien der Transferphase UrbanLand:
Interkommunale Entwicklungsgesellschaft
Kommunen bündeln ihre Kräfte. Gemeinsam entsteht erschwinglicher Wohnraum dort, wo Wohnungsunternehmen und Investoren nicht aktiv sind. Leerstände werden behoben, ungenutzte Flächen werden entwickelt. Gebaut wird für kleinere Haushalte, ältere Menschen und Familien. Dafür wird die Gründung einer interkommunalen Entwicklungsgesellschaft zur Immobilienprojektentwicklung vorbereitet. Die Gesellschaft soll als Dienstleister für Städte und Gemeinden agieren, die Projekte wirtschaftlich konzipiert und dafür Investoren gewinnt.
Beteiligte Kommunen: Kreis Lippe mit Barntrup, Blomberg, Dörentrup, Extertal, Lage und Lügde sowie Vlotho und Warburg
Neues Wohnen
Neues Wohnen dient vielfältigen Zielgruppen für Wohnen, Versorgung, Arbeit und Gemeinschaft. Im Erdgeschoss entstehen zum Beispiel Kindergarten, Tagespflege, Arztpraxis, Ladenlokal oder Gemeinschaftsräume. Die Kommunen erhalten durch städtebauliche und architektonische Konzeptstudien eine Unterstützung auf dem Weg zur Projektverwirklichung. Dies umfasst eine klare Idee mit einem baulich und wirtschaftlich realisierbaren Konzept, das grafisch überzeugt.
Beteiligte Kommunen: Dörentrup, Hille, Lübbecke, Marienmünster, Schloß Holte-Stukenbrock und Vlotho
Lokale Daseinsvorsorge
Gute Gesundheitsversorgung ist ausschlaggebend, ob Menschen gerne in ihren Städten leben. Insbesondere die Versorgung durch Hausärzte ist eine große Herausforderung. Angebote wie Beratung, Prävention, Gesundheitsförderung, Unterstützung für Pflege und pflegende Angehörige, oder Telemedizin führen zur Entlastung von Ärztinnen und Ärzten. Die Bündelung von Angeboten und Anbietern in einem Haus schafft attraktive Arbeitsplätze für Fachkräfte. Mit den lokalen Akteuren werden in drei Kommunen gesundheitsbezogene Angebote konzipiert und aufgebaut. Die Kommunen erhalten eine Unterstützung, die sich am Bedarf orientiert und eine dauerhafte Struktur schafft.
Beteiligte Kommunen: Dörentrup, Kalletal und Warburg
Vom Leerstand zum Begegnungsort
Die Vitalität von Städten und Gemeinden lebt von den Menschen vor Ort. Gemeinsam mit Initiativen und der Stadtgesellschaft werden leerstehende Gebäude gemeinwohlorientiert entwickelt. Um in Leerständen mehr Nutzungsvielfalt zu erreichen, werden neue Formate der Beteiligung ausprobiert. Nutzungsbeispiele sind multifunktionale Treffpunkte, bürgerschaftlich getragene Angebote, Wohn- und Arbeitsprojekte, Co-Working Spaces oder Kulturorte. In einem Prozess, der lokale Akteure und Engagierte aktiviert und motiviert, werden Nutzungskonzepte für leerstehende Gebäude entwickelt. Es entstehen individuelle und wirtschaftlich realisierbare Konzepte für zwei Vorhaben, die Grundlage für die weitere Projektverwirklichung darstellen. Beteiligte Kommunen: Bielefeld und Marienmünster
Stadträume für neue Mobilität
Neue Mobilität bietet attraktive Wege – unabhängig von Verkehrsmittel und Ort. Bus und Bahn, Rad oder zu Fuß können eine gute Alternative zum Auto sein. Es entstehen umsetzungsorientierte Konzeptstudien für vier verschiedene Vorhaben. Dazu zählen die Neugestaltung einer innerstädtischen Einkaufsstraße, die Verbesserung der Nahmobilität im Ortskern, die Stärkung des Radverkehrs und die Gestaltung einer großen Mobilstation für Individual- und Warenverkehr.
Beteiligte Kommunen: Bad Lippspringe, Büren, Leopoldshöhe und Schlangen
Mitwirkende der UrbanLand Transferphase (v.l.n.r.): Ute Hildebrandt (Gemeinde Hille), Ulrich Lange (Bürgermeister Bad Lippspringe), Torben Blome (Bürgermeister Stadt Lügde), Ann-Kathrin Habighorst (Kreis Lippe), Tobias Scherf (Bürgermeister Stadt Warburg), Borris Ortmeier (Bürgermeister Stadt Barntrup), Andrea Batzer (Gemeinde Kalletal), Dirk Süllwold (Gemeinde Dörentrup), Friso Veldink (Bürgermeister Gemeinde Dörentrup), Michael Kriszan (Gemeinde Leopoldshöhe), Mario Hecker (Bürgermeister Gemeinde Kalletal), Eva-Maria Meng (Gemeinde Schlangen), Gregor Günnewich (Stadt Lügde), Josef Suermann (Bürgermeister Stadt Marienmünster), Lydia Müller (Stadt Bad Lippspringe), Michael Kellersmann (Stadt Bielefeld), Henning Schwarze (Gemeinde Schlangen), Silke Sykora (Stadt Schloß Holte-Stukenbrock), Michael Fißmer (Stadt Vlotho), Sven Schwenke (Stadt Bielefeld), Stefanie Lohne (Stadt Vlotho)
Pressekontakt
OstWestfalenLippe GmbH UrbanLand OWL
Katharina Neubert | Andre Wagner
0521 96733 133 oder -134
urbanlandnoSpam@owl.gmbh
www.urbanland-owl.de
UrbanLand OstWestfalenLippe
Mit dem UrbanLand OstWestfalenLippe verfolgt die Region den Anspruch, eine attraktive Heimat zu bieten. Dazu braucht es lebendige Stadt- und Ortskerne, in denen gewohnt und gearbeitet wird, man sich begegnet, Alltag, Freizeit und Konsum stattfinden. Die Menschen im UrbanLand genießen passende und individuelle Angebote mit einer bedarfsgerechten Daseinsvorsorge. Das UrbanLand OWL setzt die Erkenntnisse der REGIONALE 2022 um. Die REGIONALE 2022 hat mit Lösungen und Projekten für ein gutes Leben aufgezeigt, wie Antworten auf Zukunftsfragen aussehen können.
Informationen: www.urbanland-owl.de
Über die OstWestfalenLippe GmbH – Gesellschaft zur Förderung der Region
Die OstWestfalenLippe GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn und der kreisfreien Stadt Bielefeld sowie von Wirtschaft und Wissenschaft in OWL. Aufgabe ist es, die Region OstWestfalenLippe, mit Blick auf den nationalen und internationalen Wettbewerb, als eine bekannte Marke und als führender Wirtschafts- und Transformationsstandort mit hoher Lebensqualität zu positionieren. Um dies zu erreichen, wird Standort-, Marken-, Fachkräfte- und Tourismusstrategie in Form einer langfristigen Strategie konsequent zusammen gedacht.
Was versteht man unter Diversität und welche positiven Effekte kann Generationenvielfalt in Unternehmen erzielen? Diesen Fragen ging Michael Kubina am 12.12.2023 in der Online-Veranstaltung „Generationenvielfalt als Chance begreifen“ nach. Michael Kubina, Coach und Diversity-Management Berater, gab rund 80 Personalverantwortlichen und Führungskräften aus kleinen und mittleren Unternehmen zahlreiche praktische Tipps zur Etablierung einer vielfältigen Unternehmenskultur.
Wichtig sei es, für Verständnis und eine klare Orientierung der Mitarbeitenden verschiedener Generationen zu sorgen. Als Beispiel führte er die Generation der Baby-Boomer an, die ihr Wissen teilen sollten, ohne gleichzeitig erwarten zu können, dass es genauso übernommen wird. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des herrschenden Fachkräftemangels muss, laut Kubina, auch die Zielgruppe der Arbeitnehmerinnen 50+ stärker in den Fokus der Arbeitgeber rücken. Die Vorurteile, dass Mitarbeitende jenseits der 50 weniger produktiv und häufiger krank seien, gelte es abzubauen und gleichzeitig eine wertschätzende Unternehmenskultur zu implementieren.
Eine zentrale Aufgabe für ein gelingendes Generationenmanagement sei es, stärker auf die individuellen Herausforderungen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen und Stereotype in Bezug auf Geschlecht und Alter zu verändern. Außerdem sollten Ziele und Kennzahlen definiert und regelmäßig überprüft werden. Das Potenzial der Generation 50+ liege zudem darin, dass Mitarbeitende dieser Zielgruppe oftmals länger im Unternehmen bleiben als ihre jüngeren Kolleginnen und Kollegen.
"Seid risikobewusst, aber nicht risikoscheu": Unter diesem Motto feierten die neuen startklar-Teams gemeinsam mit den Sponsoren, Lotsinnen und Lotsen, den Gründungsbeauftragten der Sparkassen OWL und weiteren Interessierten am 28. November den Auftakt zur neuen Wettbewerbsrunde startklar OWL.
Traditionell stellten die Sparkassen in OWL als Hauptsonsoren den Schauplatz zur Verfügung. Botschafter des regionalen Netzwerkes war in diesem Jahr die Sparkasse Bielefeld. Stefan Dwilies (Vorstand der Sparkasse Bielefeld) und Juryvorsitzender Nico Clasing (Vorstand Sparkasse Rahden) führten gemeinsam mit Wolfgang Marquardt und Anna-Lena Lütke-Börding (beide OstWestfalenLippe GmbH) durch den kurzweiligen, offiziellen Teil, gaben interessante Einblicke und viele gute Wünsche mit auf den Weg in den Wettbewerb.
Auch ehemalige Teilnehmerin, erfolgreiche Unternehmerin und Jurymitglied Nina Kache (soma.consult) machte klar was die Teilnahme am Wettbewerb bedeuten kann: "Die Angebote und vor allem das Netzwerk von startklar sind sehr wertvoll und tragen einen weit über den Wettbewerb hinaus, ganz egal, ob man gewinnt oder nicht." Vorjahressieger Christoph Dreesbach von Cellgo gab Einblicke in die spannende Gründungsreise seines Teams, die ihre Ursprünge in der Reise eines der Mitgründer ins Silicon Valley verdankt. Das Startup entwickelt sich auch nach dem Gewinn von startklar weiterhin sehr erfolgreich am Markt und wächst weiter.
Nach den Impulsen konnten die Teilnehmenden sich anschließend in lockerer Atmosphäre vernetzen und austauschen.
Wir freuen uns auf die weitere Reise mit allen Beteiligten bis dann im Sommer 2024 wieder alle zusammen kommen und die Gewinner-Teams feiern. Bis dahin sind Registrierungen zur Teilnahme am Wettbewerb weiterhin bis zum 8. April 2024 möglich. Hier geht's zur Anmeldung.
Besonderer Dank geht an die Sparkassen in OstWestfalenLippe, ohne deren Unterstützung die Durchführung des Wettbewerbes nicht möglich wäre.
Weiterhin bedanken wir uns für die vertrauensvolle Unterstützung bei: IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, IHK Lippe zu Detmold, Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, BDO, Wortmann & Partner & Co. KG, HLB Stückmann, IKK classic.