Quantensprung für die Chancenregion: OWL macht Digitalisierung zum Gamechanger
Digitalisierung muss gestaltet werden: in Unternehmen, Verwaltung und Wissenschaft, für die Region. Der Kongress DigitaleZukunft@OWL hat sich diesem Thema verschrieben: Bereits zum vierten Mal sind am 13. März über 300 engagierte Gestalter:innen im Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForum zusammengekommen.
Paderborn, 13. März 2025. Digitalisierung muss gestaltet werden: in Unternehmen, Verwaltung und Wissenschaft, für die Region. Der Kongress DigitaleZukunft@OWL hat sich diesem Thema verschrieben: Bereits zum vierten Mal sind am 13. März über 300 engagierte Gestalter:innen im Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForum zusammengekommen. Sie informierten sich über Digitalstrategien für Ostwestfalen-Lippe und diskutierten weiterführende Ansätze. Dabei im Fokus: Quantencomputing als Schlüsseltechnologie der Zukunft. Veranstaltet wird der Kongress von der OstWestfalenLippe GmbH, dem DigitalBüro OWL und dem Heinz Nixdorf MuseumsForum.
„Nur wer die Zusammenhänge versteht, kann die Zukunft gestalten“, ist Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH, überzeugt. Der Kongress DigitaleZukunft@OWL liefere einen wertvollen Wissensvorsprung. Darüber hinaus biete er Innovationen aus OWL eine Bühne und bringe die wichtigsten Akteure zusammen. „So wird unmittelbar deutlich, wie dynamisch es in unserer Region zugeht – und was künftig noch alles möglich ist. Gemeinsam können wir aus der Chancenregion OWL heraus einen nachhaltigen Beitrag für Deutschland, Europa und die Welt leisten.“
Quantencomputing: neue Technologie mit Riesenpotenzial
Ein starker Blick nach vorn, den auch Dr. Jan Goetz in seiner Keynote aufnahm. Der Mitgründer und CEO des deutsch-finnischen Startups IQM Quantum Computers machte deutlich: Das Potenzial dieser Technologie ist riesig. „Quantencomputer werden durch ihre enorme Rechenleistung dabei helfen, die drängendsten Probleme unserer Zeit zu lösen, sei es bei der Entwicklung neuer Medikamente oder bei Optimierungsproblemen in Logistik und Finanzwirtschaft. Probleme, bei denen wir heute noch selbst mit den größten klassischen Superrechnern an unsere Grenzen stoßen.“ Deutschland und Europa gehörten bei der Entwicklung skalierbarer Quantencomputer mit zur Weltspitze, eine Hoffnung zur Sicherung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit. „Damit das so bleibt, müssen Politiker und Investoren jetzt die Weichen stellen. Sonst könnten wir den Anschluss an die großen Player wie die USA und China verlieren.“
Auch in OWL wird an dieser Technologie geforscht. An der Universität Paderborn haben Wissenschaftler:innen Europas größten Sampling-basierten Quantencomputer gebaut. Dieses Potenzial gilt es auszubauen, waren sich Dr. Goetz, Dr. Thomas Wassong als Digitalexperte des Kreises Paderborn, Björn Böker und Sina Volkmann, CEO des Herforder KI-Startups FINDIQ, einig. In ihrem Panel diskutierten sie, wie sich OWL früh auch im Feld des Quantencomputings positionieren könne.
Digitalisierung made in OWL: ländlicher Raum als Innovationstreiber
Die Basis dafür ist gegeben. Das wurde bereits beim Eröffnungspanel des Tages deutlich. Jens Kronsbein, Leiter der Abteilung Regionale Entwicklung, Kommunalaufsicht und Wirtschaft bei der Bezirksregierung und der Paderborner Bürgermeister Michael Dreier bescheinigten der Region einen guten Status quo in puncto Digitalisierung. „Ostwestfalen-Lippe hat hier einiges vorzuweisen. Diesen Vorteil müssen wir weiterentwickeln und gemeinsam unsere Chancen nutzen“, betonte Kronsbein. Als Beispiel nannte er die Digitalisierung der Verwaltung. „Sie kommt den Menschen, die hier leben, direkt zugute. Im DigitalBüro OWL treiben die Bezirksregierung Detmold und Vertreter der Region die Digitalisierung von Dienstleistungen und internen Prozessen für die Bürgerinnen und Bürger daher aktiv voran. Positiver Nebeneffekt: OWL dient anderen Kommunen als Vorbild. "Damit wird der ländliche Raum einmal mehr zum Innovationstreiber.“
Digitalisierung als Chance: OWL-Pionier feiert 100. Geburtstag
Gastgeber und Mitveranstalter der Veranstaltung ist das Heinz Nixdorf MuseumsForum. Hier stießen die Besucher:innen wieder auf das Zukunftsthema Quantencomputing, dem ein neuer Ausstellungsbereich gewidmet ist. „OWL gehört zur Weltspitze im Bereich der Erforschung der Quantentechnologien“, machte Dr. Christian Berg als Vertreter des MuseumsForums deutlich. Er freue sich, dass der Kongress auch in diesem Jahr wieder hunderte Gestalter:innen in Paderborn zusammenbringe, an symbol- und geschichtsträchtiger Stelle: „Kein anderer Ort in OWL steht so sehr für die Chancen der Digitalisierung. Heinz Nixdorf hat mit seinem Unternehmen dafür den Grundstein gelegt. In diesem Jahr würde er 100 Jahre alt. Das feiern wir mit unserem großen Jubiläumsjahr Nixdorf 100. Zahlreiche Veranstaltungen und Neuigkeiten im Museum machen einen Besuch des HNF in diesem Jahr daher noch lohnender.“
Seit seiner Premiere im Jahr 2022 haben über 1.200 Besucher:innen an dem Kongress DigitaleZukunft@OWL teilgenommen. „Das ist ein Riesenerfolg und macht Lust auf mehr: mehr Innovationen aus OWL, noch mehr Strahlkraft für diese vielseitige Region. Sie hat das Potenzial, zur stärksten Wirtschaftsregion Deutschlands zu werden. Das haben wir heute erneut bewiesen“, zog Björn Böker nach dem Kongress die positive Bilanz.
Auf dem Foto freuen sich Michael Dreier (Bürgermeister Stadt Paderborn, v. l.), Björn Böker (Geschäftsführer OstWestfalenLippe GmbH), Dr. Jan Goetz (IQM Quantum Computers), Jens Kronsbein (Bezirksregierung Detmold), Dr. Christian Berg (Heinz Nixdorf MuseumsForum) und Wolfgang Marquardt (Prokurist OstWestfalenLippe GmbH) auf den Kongress und viele neue Impulse.
Weitere Informationen finden Sie unter www.digitalezukunftowl.de.
Wie OstWestfalenLippe die Transformation gestalten und Lösungen finden kann, wurde am 14. März bei der Veranstaltung DigitaleZukunft@OWL im Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForum aufgezeigt
Paderborn, 14. März 2024. Wirtschaft und Gesellschaft müssen sich verändern und weiterentwickeln. Diese Transformation ist eine große Herausforderung – und gleichzeitig notwendig, wenn Klimakrise, Fachkräftemangel, Wettbewerbsdruck aus dem Ausland und geopolitische Spannungen die Region nicht ins Wanken bringen sollen. Wie OstWestfalenLippe die Transformation gestalten und Lösungen finden kann, wurde am 14. März bei der Veranstaltung DigitaleZukunft@OWL im Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForum aufgezeigt. Über 400 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kommunen, Netzwerken und Gesellschaft kamen hier zusammen, um neue Projekte, konkrete Ansätze und zentrale Akteure kennenzulernen. Veranstaltet wurde der Kongress von der OstWestfalenLippe GmbH, dem DigitalBüro OWL, dem Heinz Nixdorf MuseumsForum und dem Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL.
„OstWestfalenLippe ist eine sehr dynamische Chancenregion. Hier gibt es hunderte Akteure und Projekte, die mit Hochdruck an einer Fülle von Lösungen für die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Herausforderungen arbeiten“, blickt Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH, auf die Region. „Der Kongress DigitaleZukunft@OWL bringt dieses Potenzial auf den Punkt und zeigt: Innovationen „made in OWL“ leisten heute und in Zukunft einen nachhaltigen, positiven Beitrag in Deutschland, Europa und der Welt.“
Diese Innovationen und die Menschen dahinter zusammenzubringen und Austausch zu schaffen – über die Grenzen von einzelnen Organisationen und Branchen hinweg – ist das Ziel des Kongresses, so Böker weiter. Entsprechend breit war auch der thematische Fokus der Veranstaltung. In einer großen Ausstellung und in Kurzvorträgen präsentierten sich insgesamt 45 Projekte aus Themenbereichen wie Nachhaltigkeit & Transformation, Fachkräfte & berufliche Bildung oder Mittelstand & Zukunftstechnologie. Im Zentrum standen dabei Projekte von Hochschulen, Netzwerken, Kommunen und Kreisen, die häufig auch in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen umgesetzt werden.
Eine große Rolle spielte auch die Digitalisierung der Verwaltung und der Aufbau von sogenannten Smart Cities. Für Anna Katharina Bölling, Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Detmold, eine Selbstverständlichkeit: Die Menschen in OWL und die Verwaltung selbst profitieren an vielen Stellen vom Einsatz digitaler Werkzeuge. Die Bezirksregierung Detmold treibt gemeinsam mit der Region im Digital Büro OWL die Digitalisierung von Dienstleistungen und internen Prozessen für die Bürgerinnen und Bürger voran. Es gilt ähnliche Herausforderungen zu identifizieren und im persönlichen Austausch zu regionalen Lösungen zu kommen, die alle voranbringen. Der ländliche Raum ist dabei einmal mehr Innovationstreiber.“
Der Veranstaltungsort ist dabei kein Zufall. „Im Heinz Nixdorf MuseumsForum findet der Kongress in einem Umfeld statt, das mit seiner Historie wie kein zweiter Ort in der Region für die Chancen der Digitalisierung steht“, fasst Dr. Jochen Viehoff, Geschäftsführer des Heinz Nixdorf MuseumsForums zusammen. „Ich freue mich, dass der Kongress sich in unserem Hause zu einer festen Größe in der Region entwickelt hat und in jedem Jahr wieder hunderte Gestalterinnen und Gestalter in Paderborn zusammenbringt.“
Bergsteigen für die Transformation
Gestaltet werden möchte angesichts der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft so einiges – eine große Herausforderung für die Region. Dass Herausforderungen zuweilen wie riesige Berge wirken können, die mühsam erklommen werden müssen – das meint Jost Kobusch ganz wörtlich. Der aus Borgholzhausen stammende Alpinist eröffnete den Kongress mit einem Vortrag zum lösungsorientierten Umgang mit Herausforderungen – und zeigte, welche Parallelen aus dem Bergsteigen dabei helfen können. Mit ihren tiefen Einblicken in die Zukunft der digitalen Bildung gab auch Prof. Dr. Ada Pellert, die Rektorin der FernUniversität Hagen, wertvolle Anregungen ins Publikum. Staatssekretär Daniel Sieveke blickte per Video-Keynote außerdem auf Status und Perspektiven der Verwaltungsdigitalisierung in NRW.
Fachkräfte für die nachhaltige Zukunft
Die nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft stellt alle Regionen vor Herausforderungen. Hier braucht es gute Strategien und regen Austausch, um gemeinsam Lösungen zu identifizieren und umzusetzen. Im Themenfeld Nachhaltigkeit & Transformation hat sich etwa das Projekt Green.OWL vorgenommen, OstWestfalenLippe zu einer Modellregion für Nachhaltigkeitstransformation zu machen. Gelingen soll dies durch die Anwendung von Forschungswissen in der Breite des Mittelstandes und ein Maßnahmenpaket für die Zukunftssicherung und Wettbewerbsfähigkeit der Region – rund 40 Partner, darunter die Universität Paderborn und das Fraunhofer IEM, bündeln hier unter der Leitung der OstWestfalenLippe GmbH ihre Kräfte.
Zur Nachhaltigkeit gehört aber auch die bestmögliche Ausbildung von Arbeits- und Fachkräften – eine Gesellschaft, die sich nicht auf die Auswirkungen des demographischen Wandels einstellt, kann schließlich auch nicht nachhaltig sein. Auch hier ist OstWestfalenLippe mit diversen Projekten und Initiativen auf einem guten Weg. Mit der Lehrfabrik Möbelindustrie entsteht im Kreis Herford etwa eine langfristige Qualifizierungsinitiative, die Arbeitsplätze sichern und Fachkräften eine erstklassige berufliche Aus- und Weiterbildung bieten soll.
Zwischen Smart City und Smart Factory
Zwei große Triebfedern der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft sind der regionale Mittelstand und die öffentliche Verwaltung. Neue Entwicklungen für Smart City und Smart Factory entdeckten die Teilnehmenden in den Themenfeldern Verwaltung & Smart City sowie Mittelstand & Zukunftstechnologie.
Für Smart City-Interessierte hielt der Kongress etwa Projekte bereit, die an der kartenbasierten Auswahl von Verwaltungsdienstleistungen, smarten Einsatzmöglichkeiten für Sensoren, neuen Mobilitätsformen und der Digitalisierung im Gesundheitswesen arbeiten. Das Projekt Smarte Entwässerung aus Kalletal und Lemgo optimiert etwa das Entwässerungssystem. Es setzt dabei unter anderem Sensorik ein, um Starkregenüberlastungen zu verhindern. Das Hochwasserinfosystem benachrichtigt zukünftig frühzeitig über Gefahren.
Wer sich beim Thema Mittelstand & Zukunftstechnologie wiederfindet, konnte sich über neue Robotikanwendungen, sichere Funklösungen, KI in der Produktion und Unterstützungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen informieren. Das it’s OWL-Projekt Hybrid-Living beschäftigt sich zum Beispiel mit der Entwicklung eines Service-Roboters, der den Geschirrspüler ein- und ausräumt. Die Ergebnisse werden von den Industriepartnern in zukünftigen Produktentwicklungen genutzt, die auch parallele Szenarien im Produktionsumfeld berücksichtigen.
Mit dem dritten Kongress haben sich seit 2022 bereits rund 140 Innovations- und Forschungsprojekte aus OWL im Rahmen von DigitaleZukunft@OWL einem großen Publikum präsentiert. Insgesamt haben über 900 Besuchende an den Kongressen teilgenommen. Weitere Informationen und eine Liste der Projekte finden Sie unter www.digitalezukunftowl.de.
Auf dem Foto freuen sich (v.l.) Rainer Vidal (Leiter Digitalbüro OWL), Christiane Boschin-Heinz (Leiterin Stabstelle Digitalisierung Paderborn), Dr. Cathrin Wesch-Potente (Geschäftsführerin Böllhoff), Anna Katharina Bölling (Regierungspräsidentin), Wolfgang Marquardt (Prokurist OstWestfalenLippe GmbH), Michael Dreier (Bürgermeister Stadt Paderborn), Björn Böker (Geschäftsführer OstWestfalenLippe GmbH) und Dr. Jochen Viehoff (Geschäftsführer Heinz Nixdorf MuseumsForum) auf den Kongress und viele neue Impulse.
Zeigen, wie OWL die digitale und nachhaltige Transformation umsetzt: (v. l.) Rainer Vidal, Leiter DigitalBüro OWL, Dr. Jochen Viehoff, Geschäftsführer HNF, Wolfgang Marquardt, Prokurist OWL GmbH und Yvonne Zwick, Vorsitzende B.A.U.M. e.V.
Energieversorgung, Lieferketten, Ressourcenverfügbarkeit, Fachkräftesicherung: Wirtschaft und Gesellschaft stehen aktuell vor vielen Herausforderungen. Wie Lösungen für die Region OstWestfalenLippe aussehen können, diskutierten 350 Interessierte aus Wirtschaft, Forschung und Kommunen am 9. März 2023 bei der Veranstaltung DigitaleZukunft@OWL im Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForum. Unter dem Motto „Morgen ist jetzt!“ ging es um Trends, neue Ansätze und Handlungsbedarfe. 35 Projekte präsentierten Lösungen in den Bereichen Innovation, Berufliche Bildung, Smart Cities und Nachhaltigkeit. Organisiert wurde der Kongress von der OstWestfalenLippe GmbH, dem DigitalBüro OWL und dem Heinz Nixdorf MuseumsForum.
Ein Jahr nach dem ersten Kongress DigitaleZukunft@OWL ging es weiter: Mit der zweiten Veranstaltung wollten die Organisatoren den fachlichen Austausch zu zwei Kernthemen in den Vordergrund stellen – Digitalisierung und Nachhaltigkeit: „Um die Zukunftsfähigkeit der Region zu sichern, müssen wir unsere Kräfte bündeln und die Transformation gemeinsam gestalten. In OWL gibt es bereits viele innovative Akteure und Projekte. Mit dem Kongress wollen wir Austausch und Vernetzung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen intensivieren und neue Kooperationen initiieren. Die tolle Resonanz zeigt den großen Bedarf in der Region,“ erläutert Wolfgang Marquardt, Prokurist der OWL GmbH, das Ziel des Kongresses.
Im halbtägigen Programm wurden gezielt Vorträge mit Diskussionsformaten verbunden – und zwar über Branchengrenzen hinweg, so Rainer Vidal, Leiter des DigitalBüros OWL: „Der persönliche Kontakt hat während der Pandemie einfach gefehlt. Dieser Austausch ist für die gemeinsame Entwicklung von Lösungen aber enorm wichtig – gerade in OWL. Nur wenn ich weiß, woran andere arbeiten und welche Methoden und Technologien sie einsetzen, kann ich wertvolle Kooperationen eingehen.“ Das DigitalBüro OWL unterstützt Kommunen bei der Einführung von Lösungen in den Bereichen E-Government und Smart Cities.
Schauplatz des Kongresses war wieder das Heinz Nixdorf MuseumsForum – der beste Ort für eine Digitalisierungsveranstaltung in Ostwestfalen-Lippe, ist Geschäftsführer Dr. Jochen Viehoff überzeugt: „Dank der Lebensleistung von Heinz Nixdorf ist in Paderborn ein Kristallisationspunkt für Informationstechnik und digitale Technologien entstanden. Mittendrin ist das Heinz Nixdorf MuseumsForum – die Anlaufstelle schlechthin in OWL, wenn es um Digitalisierung, Mensch und Gesellschaft geht. Wir freuen uns, dass der Kongress auch in diesem Jahr wieder in unserem Hause stattgefunden hat.“
Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für die Regionalentwicklung – Ausstellung mit rund 35 Projekten
Yvonne Zwick, Vorsitzende von B.A.U.M. e.V., erläuterte in ihrem Impulsvortrag, welche Bedeutung das Thema Nachhaltigkeit für die Wettbewerbsfähigkeit von Regionen hat und gab konkrete Empfehlungen: „Eine gute Partizipations- und Kooperationskultur pflegt den offenen Dialog mit Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, Kammern, Wirtschaftsförderern, regionalen Banken und Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft. Sie ist die Grundlage für eine gelingende Digitalisierungskultur, die selbstverständlich eine Zumutung ist, allein, weil sie mit alten Gewohnheiten bricht und völlig neue Denk- und Arbeitsstrukturen schafft. Zumutung und Segen zugleich sind Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen. Der Lohn ist, dass derlei Innovationsnetzwerke echte Herausforderungen in der Region lösen.“ B.A.U.M. e.V. ist ein bundesweites Netzwerk, das einen Kodex für nachhaltiges Wirtschaften erarbeitet hat. Zu diesem Kodex haben sich bereits viele namhafte Unternehmen bekannt – in OWL etwa Melitta und Miele, überregional auch adidas, Lufthansa, Airbus, Telekom, Henkel, Porsche und Puma.
In einer großen Ausstellung präsentierten nach der Keynote 35 Projekte aus Ostwestfalen-Lippe ihre Ideen und Lösungen, sortiert in die Themenbereiche Innovation, Berufliche Bildung, Nachhaltigkeit und Smart Cities.
Innovation und berufliche Bildung
Die Entwicklung von Innovationen und der Transfer in die Wirtschaft ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg regionaler Unternehmen. Konzepte und Angebote dafür liefern Projekte wie das „Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL“. Das Zentrum liefert mit Potenzialanalysen, Umsetzungsbegleitungen und Strategieentwicklungen wichtige Bausteine für die gelungene Transformation kleiner und mittlerer Unternehmen – niedrigschwellig und kostenfrei. Fünf Think Tanks für den Mittelstand unterstützen Unternehmen, neue Themenfelder zu erschließen und zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu nutzen, wie beispielsweise der InnovationSpin (Lemgo), der Think Tank für OWL (Bielefeld), der Akzelerator OWL (Paderborn), der Kreativ Campus (Detmold) und die Smart Recycling Factory (Hille). Die „it’s OWL Innovationsplattform“ bildet Angebote, Ansätze und Projektergebnisse übersichtlich ab, ermuntert Akteure zur Zusammenarbeit und fördert so die Innovationskraft der Region.
Die zunehmende Digitalisierung fordert aber auch neue Kompetenzen von Auszubildenden und Mitarbeitenden. Wie die Arbeitswelt der Zukunft aussehen kann und welche Rolle Künstliche Intelligenz dabei spielt, untersucht etwa das it’s OWL-Projekt „Arbeitswelt.Plus“. Bei „5G-Lernorte OWL“ geht es wiederum um das Lernen mit und für 5G. Der Mobilfunkstandard eröffnet in der Industrie völlig neue Möglichkeiten, auf die zukünftige Mitarbeitende frühzeitig vorbereitet werden sollten.
Smart Cities, Nachhaltigkeit und Energie
Auch der städtische Bereich entwickelt sich durch die Digitalisierung weiter. In der Stadt Paderborn integriert etwa das Projekt „INSPIRE“ Lösungen wie Smart Home, Personenstrom-Messungen, Drohnen und Social Media in die Einsatzunterstützung im Bereich der zivilen Gefahrenabwehr. Die Stadt Delbrück erhebt hingegen mithilfe von
LoRaWAN-Funknetzen Echtzeitdaten zu Grundwasserpegeln und Energienetzen.
Eine wichtige Rolle spielen hier, aber auch in allen anderen Bereichen der Gesellschaft zunehmend die Aspekte Nachhaltigkeit und Energieversorgung. Auf regionaler Ebene schafft das Projekt „CirQuality OWL“ die Basis für eine Kreislaufwirtschaft, in der Produkte am Ende ihrer Lebenszeit in ihre Bestandteile zerlegt und die Einzelteile für die Herstellung neuer Produkte genutzt werden können. An der Klimaneutralität des Landes Nordrhein-Westfalen arbeitet hingegen „NRW.Energy4Climate“ und unterstützt Wirtschaft und Kommunen bei der Umstellung auf emissionsarme oder -freie Energiequellen.
Impulse aufnehmen und Vernetzung weiter vorantreiben
Der Kongress soll keine einmalige Aktion sein. „Wir wollen die vielen Impulse weiterverfolgen und die Vernetzung nach dem Kongress intensivieren. Dazu werden die Veranstalter gemeinsam Workshops und weitere Angebote zu den vier Themenfeldern entwickeln. Über die Innovationsplattform von it´s OWL bieten wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kongresses die Möglichkeit, sich weiter zu vernetzen und gemeinsam Ideen zu entwickeln“, erläutert Wolfgang Marquardt.
OstWestfalenLippe ist Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft – und Vorbild für Regionen in ganz Deutschland. 59 Projekte zeigten am Donnerstag auf dem Kongress DigitaleZukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum wie es geht – von smarten Dörfern über digitale Bildungsangebote bis zur Kulturplattform und Stärkung des Ehrenamts.
OstWestfalenLippe, 11. März 2022. OstWestfalenLippe ist Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft – und Vorbild für Regionen in ganz Deutschland. Darin waren sich Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, sowie aus NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst, Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Verkehrsministerin Ina Brandes einig. 59 Projekte zeigten am Donnerstag auf dem Kongress DigitaleZukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum wie es geht – von smarten Dörfern über digitale Bildungsangebote bis zur Kulturplattform und Stärkung des Ehrenamts. Die Veranstalter – Digitale Modellregion OWL, Heinz Nixdorf Stiftung und OstWestfalenLippe GmbH – waren begeistert von den Ergebnissen und der enormen Resonanz mit 200 Teilnehmer*innen vor Ort und insgesamt 1.900 Besucher*innen im Livestream. Als Initiatoren wollen sie den Erfahrungsaustausch und die Übertragung guter Lösungen in die ganze Region vorantreiben. Und auch neue Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Resilienz, Fachkräftesicherung und Quantencomputing gemeinsam angehen.
„OWL zeichnet sich dadurch aus, dass die Digitalisierung als Chance gesehen wird, nicht als Herausforderung. Dabei werden Spitzentechnologie und Agilität verbunden“, machte Ministerpräsident Hendrik Wüst deutlich. Mit dem Spitzencluster it´s OWL sei die Region deutschlandweit führend im Bereich Industrie 4.0. Auch bei der Digitalisierung der Verwaltung und im Bereich Quantencomputing setze OWL bundesweit Maßstäbe. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger sieht die Gefahr, dass Deutschland als Innovationsstandort zurückfalle. „Wir sind eine Erfindernation und müssen unsere Forschungsstärke nutzen. OWL ist eine sehr dynamische Region. Der Spitzencluster it´s OWL zeigt erfolgreich, wie der Technologietransfer aus der Wissenschaft in den Mittelstand funktioniert. Davon braucht es mehr in Deutschland“, so Stark-Watzinger weiter.
Modellhafte Anwendungen aus OWL für ganz Deutschland – aber auch neue Herausforderungen
Dabei ist die Digitalisierung der Verwaltung ein wichtiger Standortfaktor. NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat sich zum Ziel gesetzt, die Digitalisierung der Verwaltungen in Nordrhein-Westfalen entschieden voranzutreiben. „Die Digitale Modellregion OWL hat dafür wichtige Pionierarbeit geleistet und viele Anwendungen erfolgreich entwickelt. Davon kann jetzt das ganze Land profitieren. Von den fünf Modellregionen in NRW ist OWL die Nummer eins“, lobte Pinkwart.
NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes unterstrich die Bedeutung der Region für die vernetzte Mobilität in Nordrhein-Westfalen. So werde im Rahmen des REGIONALE-Projekts „E-Line-Carsharing“ deutschlandweit erstmalig ein neuer Ansatz erprobt, im ländlichen Raum die Lücke zwischen Bahnhof und der eigenen Haustür zu schließen. Auf definierten Linien werden kleinere Siedlungen in Borgholzhausen mit Elektro-Fahrzeugen an den vorhandenen ÖPNV angebunden. Man fährt selbst und kann andere mitnehmen – für Besitzer*innen eines Nahverkehrstickets kostenlos.
Die Diskussion auf dem Kongress machte allerdings auch neue Herausforderungen für OWL und Deutschland deutlich. Dazu gehört aktuell vor allem der Fachkräftemangel. „Der Anteil der Top-Absolventen der Hochschulen, die in die Wirtschaft gehen sinkt kontinuierlich, da viele von ihnen eigene Unternehmen gründen“, erläutert Christoph Keese, Autor und Geschäftsführer der Axel Springer hy GmbH, der lange im Silicon Valley gearbeitet hat. Normalerweise liefen Innovationszyklen nacheinander. Derzeit müssen Unternehmen aber in vielen Bereichen mit revolutionären Umbrüchen umgehen, beispielsweise in den Bereichen Nachhaltigkeit, Resilienz, Energieversorgung und Quantencomputing. „Dafür braucht es Mut, Neugierde, Augenmaß und Unternehmertum. Alle diese Eigenschaften vereint OWL“, so Keese weiter.
Anpacken und weitermachen!
Vor diesem Hintergrund sind sich die Veranstalter des Digitalkongresses einig, dass sie anpacken und weitermachen wollen. Paderborns Chief Digital Officer Christiane Boschin-Heinz resümiert: „Die kreativen Projekte und das großartige Feedback auf dem Kongress haben eindrucksvoll gezeigt, dass OWL sehr gut im Rennen ist. Besser und schneller vorankommen können wir aber immer noch. Die Digitalisierung birgt noch viel Potential für die Serviceorientierung in den Verwaltungen, individuelle Mobilität, Teilhabe und Ehrenamt.“
Dafür müssen die Kräfte und Aktivitäten in Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik noch stärker gebündelt und intensiviert werden. Die OstWestfalenLippe GmbH ist eine gute Plattform dafür. „Mit unserer Strategie OstWestfalenLippe 2025 haben wir gute Voraussetzungen geschaffen, um die neuen Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Dazu werden wir Bedarfe aus der Region aufnehmen, modellhafte Lösungen entwickeln und Unterstützungsangebote für Unternehmen und Verwaltungen schaffen. Der Kongress war dafür ein bedeutender Meilenstein und hat viele Impulse gegeben", erläutert Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH.
Nikolaus Risch, Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung ist begeistert von der Resonanz und den Ergebnissen des Kongresses: „Wir haben ein einzigartiges Forum geschaffen, die vielen kreativen Köpfe aus der Region zusammenzubringen. Das Kongressformat mit Impulsvorträgen, die sich in jeweils drei Minuten präsentiert haben, hat hervorragend funktioniert. Und dass wir so viele Interessenten gewinnen, hätte ich kaum für möglich gehalten. Ich bin überzeugt, dass wir Wege finden, in etwa zwei Jahren dieses Kongressformat mit aktualisierten und spannenden neuen Inhalten wieder im HNF anzubieten.“
Auf dem Foto (v.l.): Prof. Dr. Nikolaus Risch (Vorstand Heinz Nixdorf Stiftung), Michael Dreier (Bürgermeister Stadt Paderborn), Hendrik Wüst (Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen), Landrat Jürgen Müller (stellvertretender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung OstWestfalenLippe GmbH) und Anke Recklies (Regierungsvizepräsidentin Regierungsbezirk Detmold).
OstWestfalenLippe gilt als Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Auf dem Kongress DigitaleZukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn am 10. März 2022 präsentieren 59 Projekte aus der Region, wie sie mit Digitalisierung das Arbeiten und Leben verbessern.
OstWestfalenLippe gilt als Vorreiter bei der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Auf dem Kongress DigitaleZukunft@OWL im Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn am 10. März 2022 präsentieren 59 Projekte aus der Region, wie sie mit Digitalisierung das Arbeiten und Leben verbessern. Die Bandbreite reicht dabei von Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz über bessere Arbeitsbedingungen und digitale Bildung bis hin zu digitalen Behördenleistungen und Smart Cities. Ministerpräsident Hendrik Wüst, Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und renommierte Digitalisierungsexperten geben Einblicke in neue Trends und Aktivitäten auf Bundes- und Landesebene. Ziel ist, Akteure in der Region und darüber hinaus zu vernetzen und Impulse für neue Projekte zu geben. Der Verein Paderborn überzeugt e.V. verleiht einen Förderpreis für ehrenamtliche Digitalprojekte aus OWL. Die Veranstaltung im Heinz Nixdorf MuseumsForum ist bereits ausgebucht. Interessierte sind aber herzlich eingeladen, sich den interaktiven Livestream anzuschauen (www.digitalezukunftowl.de). Veranstalter sind die Digitale Modellregion OWL, die Heinz Nixdorf Stiftung, das Heinz Nixdorf MuseumsForum und die OstWestfalenLippe GmbH. Unterstützt wird der Kongress von Paderborn überzeugt e.V. und der VerbundVolksbank OWL eG.
„Bereits einen Monat vor dem Veranstaltungstag war das Präsenzkartenkontingent ausgebucht. Auch wenn wir gern mehr Besucher begrüßt hätten, freut uns das sehr. Das Thema ist in OWL stark nachgefragt“, bewertet Dr. Jochen Viehoff, Geschäftsführer des Heinz Nixdorf MuseumsForums, die vielen Anmeldungen. Während die Veranstaltung vor Ort auf 200 Teilnehmer:innen begrenzt ist und unter 2G+-Vorgaben stattfindet, rechne man online nochmal mit mehreren hundert Personen im Publikum. „Eine Zahl, die wir ohne die Übertragung im Netz aus Platzgründen gar nicht hätten erreichen können.“
Eine reine Onlineveranstaltung stand dennoch außer Frage: Die Initiatoren des Kongresses DigitaleZukunft@OWL wollen gezielt Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung geben. „OWL ist bereits außerordentlich gut vernetzt, allerdings beschränken sich diese Netzwerke oft auf einzelne Themenfelder, Branchen oder Kommunen. In vielen Fällen stehen wir aber vor ähnlichen Herausforderungen, die woanders vielleicht schon gelöst wurden. Mit dem Kongress wollen wir Synergien erkennen und Lösungen teilen“, fasst Michael Dreier, Bürgermeister der Stadt Paderborn, die Ziele zusammen.
Auch Christoph Rüther, Landrat des Kreises Paderborn, sieht hier große Chancen: „Zusammenarbeit ist der Schlüssel zur erfolgreichen Transformation unserer Region. Wir haben im Kreis Paderborn und in OWL eine Vielzahl an klugen Menschen in Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, die an der digitalen Zukunft arbeiten. In der Zusammenarbeit all dieser Akteure liegt eine große Chance für die Entwicklung OWLs zu einer der innovativsten Regionen in Deutschland.“ Entsprechend vielfältig sind auch die Digitalisierungsbereiche, die der Kongress „DigitaleZukunft@OWL“ abdeckt. Aufgeteilt in vier Themenblöcke finden Projekte aus der digitalen Bildung ebenso Platz wie solche aus dem Kultur- und Sozialbereich.
Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH verdeutlicht die Synergien zwischen den Themenfeldern: „Im Spitzencluster it´s OWL erschließen wir die Potenziale von Künstlicher Intelligenz für unterschiedliche Unternehmensbereiche. Die Ergebnisse und Erfahrungen können wir dann auf neue Anwendungsbereiche übertragen, beispielsweise in der beruflichen Bildung, Mobilität oder digitale Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger. Dadurch gelingt es in OWL in besonderer Weise, bedarfsorientierte Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln und in die Breite zu tragen.“ Ein Beispiel ist das BMBF-Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus, mit dem über 20 Hochschulen, Forschungseinrichtungen und die IG Metall neue Ansätze für Kompetenzvermittlung, Change Management und Mitbestimmung entwickeln.
Mitveranstalter des Kongresses ist die Heinz Nixdorf Stiftung. Vorstand Prof. Dr. Nikolaus Risch betont die Ursprünge der Digitalisierung in der Region, die im Wesentlichen auf den Paderborner Computerpionier Heinz Nixdorf zurückgehen: „Heinz Nixdorf hat immer mit aller Kraft dafür gekämpft, die großartig innovativen Potentiale der Menschen in Paderborn und in ganz Westfalen lebendig und multiplizierbar zu entwickeln und daraus Mut und Kraft zu schöpfen. Das Ziel, in der Digitaltechnik souverän vorne dabei zu sein, bildete das Herzstück seiner Vision, eine lebens- und liebenswerte Zukunft einer solidarischen Gesellschaft in Freiheit zu denken. Er war überzeugt, dass jeder Einzelne mit individuellen Stärken dazu konkrete Beiträge leisten kann und sollte. Souveränität in der komplexen Welt der Digitalen Transformation zu leben, das ist kein Selbstläufer. Seine Stiftungen sind sich auch heute dieser Verantwortung bewusst und handeln entsprechend, hartnäckig, ausdauernd und immer mit dem Ziel, andere zu motivieren und zu unterstützen.“
Smarte Städte und digitale Bildung
Dass die Digitalisierung alle Menschen betrifft, wird schon im Themenblock „Smarte Städte und Digitale Verwaltung“ klar. Hier beantwortet Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow, Präsident der HafenCity Universität Hamburg, Fragen nach der Stadt von morgen und der Rolle der Bürger darin. Außerdem präsentiert etwa die Open Innovation City Bielefeld Einblicke, wie ganze Stadtgesellschaften bei digitalen Innovationen mitgestalten können. „In der jetzigen Phase des digitalen Wandels möchte Bielefeld eng am Puls der Zeit sein. Wir wollen die vorhandene Digitalkultur und -kompetenz aktiv mit unseren kommunalen Partnern und wissenschaftlichen Einrichtungen teilen. Dazu sind wir unterwegs, die Vorreiterrolle der Region OWL durch Wissenstransfer und Kooperationen zusammen auszubauen“, erläutert Matthias Eichler, Leiter des Bielefelder Digitalisierungsbüros.
Um die Potenziale der Digitalisierung zu erschließen und sich in der digitalen Welt zu bewegen, brauchen die Menschen neue Kompetenzen. Der zweite Themenblock „Digitale Bildung und Digitale Transformation der Arbeitswelt“ zeigt, wie dieser Lernprozess aussehen kann – vom Kindesalter, über die Aus- und Weiterbildung bis in die Rente. Die MINT Community 4.OWL bietet beispielsweise Kindern und Jugendlichen kostenlose Mitmachkurse in außerschulischen Lernorten an, um neue Technologien zu erfahren und neue Berufsbilder kennen zu lernen. Hier werden etwa kleine Roboter programmiert und Brücken aus dem 3D-Drucker gebaut.
Zukunftstechnologien, digitale Gesellschaft und Förderpreis für Ehrenamt
Wie wichtig solche Fähigkeiten im MINT-Umfeld in Zukunft sein werden, zeigt der dritte Block „Zukunftstechnologien und Digitaler Mittelstand“. Besonders tatkräftige Digitalprofis finden so zum Beispiel im Exzellenz Start-up Center.OWL ein Zuhause für Unternehmensgründungen. Wie wertvoll es ist, eine dynamische Startup-Landschaft in der Region zu haben, beleuchtet Christian Miele, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Deutsche Startups e.V.
Der vierte Themenblock – „Digitale Gesellschaft“ – dreht sich um den Einfluss der Digitalisierung auf alle anderen Bereiche des modernen Zusammenlebens. Hier zeigt etwa die Stadt Delbrück, wie mithilfe von Funknetzen Daten zu Grundwasserpegeln und Energienetzen erhoben werden können. Bürgermeister Werner Peitz unterstreicht die Bedeutung des Kongresses für seine Stadt: „Die Stadt Delbrück vertritt unter den Initiatoren des Digitalkongresses insbesondere die kleinen und mittleren Kommunen OWLs. Wir wollen mit unserem LoRaWAN-Projekt zeigen, dass auch die Kleinen in ganz großer Runde dabei sein können – mit einem Projekt, das landesweit Strahlkraft hat!“
Neben den großen Themenblöcken wird auch das Ehrenamt besonders gewürdigt. Der Verein Paderborn überzeugt e.V. hatte Anfang des Jahres einen Förderpreis ausgelobt, mit dem das unentgeltliche Engagement von Bürger:innen in regionalen Digitalprojekten belohnt werden soll. 25 Bewerbungen waren eingegangen. Die Gewinner:innen der drei Preiskategorien, die mit insgesamt 10.000 Euro dotiert sind, werden im Rahmen der Veranstaltung bekannt gegeben.
Unterstützt wird der Kongress von einem regional verwurzelten Partnernetzwerk. Über 50 Organisationen aus Ostwestfalen-Lippe stehen hinter den Initiatoren der Veranstaltung. So soll deutlich werden: Wenn es um die Digitalisierung geht, zieht die Region an einem Strang.
Auf dem Foto (v.l.): Matthias Eichler (Leiter Digitalisierungbüro Bielefeld), Prof. Dr. Nikolaus Risch (Vorstand, Heinz Nixdorf Stiftung), Michael Dreier (Bürgermeister, Stadt Paderborn), Wolfgang Marquardt (Prokurist, OstWestfalenLippe GmbH), Dr. Jochen Viehoff (Geschäftsführer, Heinz Nixdorf MuseumsForum), Werner Peitz (Bürgermeister, Stadt Delbrück) und Christoph Rüther (Landrat, Kreis Herford).