Corona-Virus und die Umsetzung arbeitspolitischer Programme in Nordrhein-Westfalen
Paderborn, 15. Mai 2020. Wie können Unternehmen ihre Lieferketten unabhängiger aufstellen? Wie gelingt es, Vertrieb und Maschinen aus dem Home Office zu steuern? Und wie können ortunabhängige/mobile Arbeitsbedingungen verbessert werden? Innovative Lösungen für diese Herausforderungen zu entwickeln: Darum geht es vom 27. bis 29. Mai im Makeathon #horizonteOWL des Spitzenclusters it´s OWL. Dafür werden kreative und engagierte Köpfe aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Start-ups und Kreativszene gesucht. Sie arbeiten zwei Tage lang digital an 15 konkreten Challenges, die 19 Unternehmen gemeinsam entwickelt haben. Die beste Idee soll mit bis zu 1 Mio. Euro Förderung umgesetzt werden.
„Gerade in Krisen brauchen Unternehmen innovative Ideen, um für die Zukunft robust und sicher aufgestellt zu sein“, erläutert Günter Korder, Geschäftsführer it’s OWL Clustermanagement GmbH die Zielsetzung der Aktion, die it´s OWL in Kooperation mit dem Fraunhofer IEM und der OstWestfalenLippe GmbH organisiert. Schirmherr ist Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart. Innerhalb von wenigen Tagen haben 19 Unternehmen konkrete Herausforderungen für den Makeathon entwickelt. Darunter sind beispielsweise Benteler, Bette, Claas, GEA, KEB Automation, Miele, Kraft Maschinenbau, Phoenix Contact, S & N Invent und WP Kemper.
Remote Services und Vertrieb, autonomes Fahren, Home Office
Die Bandbreite der Themen deckt dabei viele Aspekte ab, die für Unternehmen bundesweit während der Corona-Krise in den Fokus gerückt sind. So geht es beispielsweise in einer Challenge darum, Lösungen für digitale Services zu entwickeln, da während der Pandemie Dienstleistungen wie eine Inbetriebnahme von Maschinen aufgrund von Reisebeschränkungen und Kontaktverbot kaum möglich sind. Weitere Themen sind die Neugestaltung von Zuliefernetzwerken, die Digitalisierung des Vertriebs, Datentransparenz in der Produktion, autonomes Fahren für die Optimierung des Warenverkehrs und neue Kassensysteme für den Handel. Wie man Desinfektionsmaßnahmen sicher und komfortabel für viele Anwender bereitstellen kann, ist Thema einer weiteren Challenge. Darüber hinaus werden Ansätze gesucht, wie Home Office und Kinderbetreuung besser vereinbart und die Zusammenarbeit in der Produktentwicklung über unterschiedliche Standorte optimiert werden können. Zudem geht es darum, digitalisierte Unternehmensprozesse nachhaltig zu etablieren werden und junge Menschen für technische Berufe im industriellen Mittelstand zu gewinnen.
Konkrete Lösungen für diese Herausforderungen werden in interdisziplinären Teams erarbeitet. „Dafür suchen und brauchen wir kreative und engagierte Köpfe: Forscherinnen und Forscher, Studierende, Experten und Nachwuchskräfte aus Unternehmen, Start-ups, Netzwerker, Maker und Kreative, die ihre Kompetenzen und Erfahrungen einbringen. Der Makeathon ist eine große Gemeinschaftsaktion und soll Mut machen. Daher hoffen wir auf eine breite Beteiligung“, sagt Prof. Dr. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer it‘s OWL Clustermanagement GmbH und Direktor am Fraunhofer IEM.
Interessierte können sich bis zum 24. Mai online für den Makeathon anmelden. Dabei können sie drei Challenges auswählen, die sie interessieren, und auch Partner angeben, mit denen sie zusammenarbeiten wollen. Auf dieser Grundlage werden die Teams zusammengestellt. Nach einer Einführung am 27. Mai um 18:00 Uhr geht es los: Zweit Tage Ideen spinnen und daraus konkrete Lösungen entwickeln. Die Herausforderung: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zu Hause und können nicht real miteinander agieren. Kommunikation läuft über Videokonferenztools und Chats. Die Teams werden von Experten aus den beteiligten Unternehmen betreut, die Moderation übernehmen Fachleute von Fraunhofer IEM, OWL GmbH, owl maschinenbau und pro Wirtschaft GT.
1 Mio. Euro für die Umsetzung der besten Idee
Die Ergebnisse werden aufbereitet und von einer hochkarätigen Jury bewertet. Jurymitglieder sind Sebastian Borek (Founders Foundation), Dr. Stefan Breit (Geschäftsführer Miele), Roland Bent (Geschäftsführer Phoenix Contact), und Prof. Dr. Otthein Herzog (Professor Universität Bremen), Prof. Ingeborg Schramm-Wölk (Präsidentin Fachhochschule Bielefeld und Vorsitzende Campus OWL). „Das Beste ist, dass wir die Umsetzung der Gewinneridee mit bis zu einer Million Euro fördern und dadurch die Idee in die Tat umsetzten können“, erläutert Dumitrescu. Dazu wird im Rahmen der it´s OWL Förderrichtlinie ein Verbundprojekt beim Land NRW beantragt.
Aber nicht nur deswegen lohnt sich die Teilnahme am Makeathon: „Die Teams können neue Methoden der Innovationsentwicklung ausprobieren sowie Impulse und Erfahrungen für die berufliche Zukunft sammeln. Sie können interessante Unternehmen und andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennen lernen. Und natürlich die eigene Innovationsfähigkeit und Kreativität an spannenden Herausforderungen beweisen“, ist sich Korder sicher.
Weitere Informationen zu den 15 Challenges sowie und Anmeldungen unter: www.its-owl.de/horizonteowl
Zukunftsdialog online: Fit für moderne Arbeit. Personalplanung mit Weitblick!
Montag, 15.06.2020 | 10:00 – 12:00 Uhr via Zoom Meeting
Angesichts des demografischen Wandels und des damit einhergehenden Fachkräftemangels wird die strategische Personalplanung und -entwicklung gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu einem bedeutenden Wettbewerbsfaktor. Denn wer seinen Personalbedarf kennt und seine Mitarbeiter/-innen weiterentwickelt, kann auch gezielt rekrutieren und sichert dem Unternehmen die knapper werdenden Mitarbeiterressourcen. Anhand der Toolbox „Pythia“, einem Online-Tool, einem Handbuch sowie umfangreichen Checklisten wird in kleinen und mittleren Unternehmen die strategische Personalplanung an einem Beispiel verdeutlicht werden. Im Rahmen des gemeinsamen Zukunftsdialogs lädt die Regionalagentur OWL in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung des Kreises Minden-Lübbecke, der Interkommunalen Wirtschaftsförderung im Kreis Herford sowie des Demographie Netzwerk e.V. und dem Demografie-Experten e.V. herzlich zur Veranstaltung ein.
Link zur Anmeldung. Die Einladung zur Veranstaltung wird nach dem Anmeldeschluss und nach Ihrer Anmeldung versendet.
https://www.ostwestfalen-lippe.de/ostwestfalenlippe-gmbh/anmeldung-zukunftsdialog-daa-bad-oeynhausen.html
05. Mai 2020 | Kreis Herford |
Unserer Einladung zum Webinar „Homeoffice: Wie ermöglichen kleine und mittelständische Unternehmen mobiles Arbeiten?“ folgten Anfang Mai 31 Personalverantwortliche und
Führungskräfte aus Unternehmen sowie Interessierte aus Institutionen aus fast allen Regionen OstWestfalen-Lippes.
Gemeinsam mit der Interkommunalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Gleichstellungsstelle des Kreises Herford reagierten wir damit auf die aktuelle Situation und den erhöhten Bedarf an Informationen und Wissen in diesem Zusammenhang.
Das Homeoffice in Form von „Mobilem Arbeiten“ bedeutet eine gute Alternative, um Beschäftigten das örtlich flexible Arbeiten zu ermöglichen - besonders dann, wenn unplanbare Situationen eintreten oder die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben eine Zeit lang eine übergeordnete Rolle spielen.
Referentin Christiane Flüter-Hoffmann (Senior Researcher, Projektleiterin ‚Betriebliche Personalpolitik‘| Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.) informierte zunächst über die verschiedenen Möglichkeiten der Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort und in welchem Umfang diese bereits genutzt werden. Sie ging auch auf die rechtlichen Unterschiede zwischen Mobiler Arbeit und Telearbeit ein. Deutlich wurde, dass mobiles Arbeiten häufiger in familienfreundlichen Betrieben umgesetzt wird, Deutschland dabei im europäischen Vergleich allerdings bislang eher im Mittelfeld rangiert.
Die Ergebnisse mehrerer aktueller Studien und Befragungen zur gegenwärtigen Situation der Beschäftigten im Homeoffice präsentierte Christiane Flüter-Hoffmann ebenfalls. Die Befragten gaben an, überwiegend zufrieden mit der Homeoffice-Tätigkeit zu sein und gleichzeitig eine höhere Produktivität zu erreichen im Vergleich zur Arbeit im Büro. Weitere Vorteile für Unternehmen sind die Erhöhung der Produktivität, die Bindung von Mitarbeitenden sowie der Arbeitgeberattraktivität und damit erleichterte Rekrutierung. Damit gehen sinkende Kosten für Fluktuationen einher.
Auch der Nutzen in Zeiten der Corona-Pandemie wurde deutlich. Durch die Tätigkeit aus dem Homeoffice heraus schützen sich Mitarbeitende selbst und das allgemeingültige Prinzip „Zuhause bleiben“ wird umgesetzt. Gleichzeitig können so Teile des Betriebs aufrechterhalten und die Erreichbarkeit für aktuelle und potenzielle neue Kunden und Geschäftspartner gesichert werden.
Neben den Chancen wurden auch die Grenzen und Risiken der Arbeitsortflexibilisierung thematisiert. Der Aufbau einer entsprechenden Unternehmenskultur war ebenso Thema wie optimale Arbeitsabläufe oder dann gültige Regeln. Ein besonderer Fokus lag darauf, welche Chancen mobiles Arbeiten für weibliche Fach- und Führungskräfte bietet und bedeutet. Tipps zur erfolgreichen Umsetzung für Beschäftigte und Führungskräfte „in Corona-Zeiten“ rundeten den Beitrag inhaltlich ab.
Die Teilnehmenden nutzen die Möglichkeit, Ihre Erfahrungen und Einschätzungen, aber auch Fragen im Chat zu veröffentlichen. Frau Flüter-Hoffmann ging am Ende jedes Themenblocks auf die Beiträge ein und beantwortete offene Fragen.
Das Webinar wurde moderiert von der für den Kreis Herford zuständigen Kollegin Meike Stühmeyer-Freese sowie Tabea Mälzer (für den Kreis Lippe zuständig) als Co-Moderatorin.
Auf Grund der aktuellen Corona-Situation führte die Regionalagentur OWL den Erfahrungsaustausch der Bildungsscheckberatungsstellen am 29.04.20 als Webmeeting durch. In der zweistündigen Veranstaltung trafen sich mehr als 30 Weiterbildungsberater/innen aus OWL virtuell, um sich über die aktuellen Erfahrungen in der Beratung des Bildungsschecks NRW auszutauschen.
Neben Fragen zu den aktuellen Änderungen der ESF-Richtlinie im April 2020 stand die kontaktreduzierte Umsetzung der Bildungsscheckberatung im Focus. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW und die G.I.B. erläuterten sowohl die inhaltlichen Voraussetzungen für die Bildungsscheckvergabe als auch die Anforderungen an eine kontaktreduzierte Beratung in Zeiten von Corona.
Die anschließende Diskussion ermöglichte Einblicke in die aktuelle Beratungspraxis in der Region. Eine kurze Onlinebefragung machte deutlich, dass derzeit ca. 70% der Beratungsstellen unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln für Beratungsgespräche zum Bildungsscheck NRW zugänglich sind. Viele derzeit geschlossene Beratungsstellen steigen nach eigener Einschätzung voraussichtlich bis Ende Mai wieder in die Bildungsscheckberatung ein. Insgesamt werden dann etwa dreiviertel der Beratungsstellen in OWL wieder Beratung anbieten. Im betrieblichen und insbesondere im individuellen Beratungszugang ist die Nachfrage nach Bildungsschecks in den letzten beiden Monaten allerdings deutlich rückläufig.
Aufgrund der derzeit reduzierten Nachfrage wurde angeregt, im Juni noch nicht über eine regionale Umverteilung der Bildungsscheck-Beratungskontingente in OWL zu beraten, sondern die Abstimmung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Die Regionalagentur wird sich dazu mit dem MAGS NRW und der G.I.B. abstimmen und die Beratungsstellen über das weitere Verfahren informieren.
Zum Abschluss gab es noch einen Veranstaltungshinweis: Voraussichtlich Anfang September lädt die Regionalagentur OWL Bildungsscheckberatungsstellen / Weiterbildungseinrichtungen in OWL zu einem (Online-)Seminar zur Gestaltung von Online-Schulungsangeboten ein.
Das Multimodale Verkehrssystem Lippe und das RichterHaus der Generationen in Nieheim sind neue REGIONALE-Projekte. Das UrbanLand-Board als Entscheidergremium der REGIONALE 2022 hat dies in seiner ersten Sitzung 2020 beschlossen. Damit stehen nun bereits sieben Projekte der REGIONALE 2022 fest. Sechs Projektkandidaten erhielten außerdem den B-Status und fünf Projektideen den C-Status.
„Die REGIONALE 2022 ist auf Kurs! Und es gehen jetzt schon erste Projekte in die Umsetzung,“ sagt der Vorsitzende des UrbanLand-Boards, Landrat Manfred Müller. „Ein besonderes Augenmerk legen wir darauf, dass REGIONALE-Projekte die Unternehmen und Kommunen in OstWestfalenLippe in der aktuellen Krise unterstützen können.“
Auch unter derzeit schwierigen Rahmenbedingungen läuft die Arbeit an der REGIONALE wie geplant weiter. Das UrbanLand Board hat mit zahlreichen Projektentscheidungen wichtige Weichenstellungen in den Themenbereichen Gesundheitsversorgung, Mobilität und Stärkung des ländlichen Raums vorgenommen.
Regierungspräsidentin Judith Pirscher sieht in der REGIONALE 2022 ein bedeutendes Instrument: „Gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Situation ist es wichtig, die Zukunft nicht aus dem Blick zu verlieren, sondern sie weiter zu gestalten. Jetzt ist es wichtig, zuversichtlich zu sein und Impulse zu setzen. Das heißt insbesondere, Förderentscheidungen vorzubereiten, welche die Struktur und die Konjunktur der Region nachhaltig stützen und verbessern. Hierfür leisten alle, die am REGIONALE-Prozesse beteiligt sind, wertvolle Arbeit.“
Neue Website für die REGIONALE 2022
Mit einem eigenen Internetauftritt präsentiert sich das wachsende UrbanLand OstWestfalenLippe jetzt auch online. Unter www.urbanland-owl.de finden sich viele Informationen zu den Projekten und zum REGIONALE 2022-Prozess. Zahlreiche Benefits und ein Blog ergänzen das Angebot.
Weitere Informationen zu den Beschlüssen des UrbanLand-Board und den Projekten finden sich hier: https://www.urbanland-owl.de/urbandland-blog/die-regionale-2022-ist-auf-kurs/
Mit dem OWL Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe präsentiert sich OstWestfalenLippe als Hightech-Standort und Vorreiter für Industrie 4.0. Da die Messe abgesagt ist, zeigen über 40 Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Start-ups und Netzwerke ihre Innovationen jetzt unter www.its-owl.de/hannovermesse. Die digitale Innovationsschau wurde von der OstWestfalenLippe GmbH und owl maschinenbau organisiert. Ab dem 11. Mai können sich Interessenten darüber hinaus in Vorträgen über neue Technologien und deren Anwendungsfelder informieren. IHK-Präsident Wolf Dietrich Meier-Scheuven machte den über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei der digitalen Eröffnung Mut: Innovationen und Netzwerke seien der Schlüssel für neue Horizonte nach der Corona Krise.
Der OWL Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe ist für Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ein fester Anlaufpunkt. „Mit dem Spitzencluster it‘s OWL positioniert sich OstWestfalenLippe immer stärker als Hightech-Standort und als Lösungsanbieter für die digitale Transformation im Mittelstand. Der Gemeinschaftsauftritt ist dafür eine hervorragende Visitenkarte. Mit unserer digitalen Innovationsschau wollen wir der nationalen und internationalen Fachwelt zeigen, wie Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam die Potenziale für Künstliche Intelligenz erschließen“, erläutert Herbert Weber, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH, die Motivation der digitalen Innovationsschau.
Zu den über 40 Ausstellern gehören unter anderem die Weltmarktführer Beckhoff, Böllhoff, Claas, Hettich, Lenze, Phoenix Contact und Wago, Start-ups sowie die Hochschulen und Fraunhofer-Einrichtungen. Sie präsentieren neue Ansätze in den Bereichen maschinelles Lernen, digitaler Zwilling, Plattformen und Robotik. „Der Messestand bietet Unternehmen und Forschungseinrichtungen eine hervorragende Möglichkeit, sich über neue technologische Entwicklungen und Anwendungen zu informieren und sich mit Experten auszutauschen. Das wollen wir auch mit dem digitalen Auftritt erreichen“, sagt Hans-Dieter Tenhaef, Geschäftsführender Gesellschafter MIT Moderne Industrietechnik GmbH und Vorstandssprecher owl maschinenbau.
Darüber hinaus bieten die Veranstalter vom 11. bis 18. Mai jeden Tag einen Vortrag an, bei dem sich Interessenten über Potenziale und Anwendungsfelder neuer Technologien informieren und mit Experten diskutieren können. Themenfelder sind Künstliche Intelligenz in der Produktentstehung, Big Data in der Produktion, digitaler Zwilling, zirkuläre Wertschöpfung und Open Innovation. Termine und Anmeldung unter www.its-owl.de/hannovermesse.
Erfolgsfaktoren nach Corona: Neue Technologien und Kräften bündeln
Dass die Ideen der Veranstalter funktionieren, zeigte die virtuelle Eröffnung der Innovationsschau am Donnerstag. Über 200 Vertreter*innen aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Politik nahmen an der Videokonferenz teil. Wolf Dietrich Meier-Scheuven (Präsident IHK Ostwestfalen, Geschäftsführer BOGE Kompressoren und Clustersprecher Produktion.NRW) machte in seinem Lagebericht zu den Perspektiven des Industriestandorts OWL den Beteiligten Mut: „Ich sehe Chancen für kollaborative Plattformen und Wirtschaftsnetzwerke, die lokale und regionale Strukturen stärken – auch durch digitale Medien. Video-Konferenzen oder Digital Learning erleben einen ungeheuren Schub. Es ist erstaunlich in welch kurzer Zeit viele Unternehmen die Umstellung der Kommunikation über digitale Wege hinbekommen haben. Ich glaube, das bleibt. Wir werden auch nach Corona unseren Austausch mehr so organisieren und Zeit und Reisekosten sparen“, so Meier-Scheuven.
Forschung und Entwicklung sind seiner Ansicht nach wichtige Zukunftsfaktoren, werden aber zunächst einen Dämpfer bekommen. „Es ist den Unternehmen, denen Aufträge und Umsätze wegbrechen, nicht zu verübeln, wenn sie alle Aktivitäten einfrieren, die nicht notwendig für den kurzfristigen Geschäftserfolg sind. Das gilt leider auch für Entwicklungsarbeiten. Ich halte dazu Signale aus der Politik, z.B. über Innovationsförderprogramme, für wichtig, um diesen Dämpfer wieder aufzuholen, wenn das erste Chaos überwunden ist,“ ergänzt der IHK-Präsident.
KI Forschung und Maschinelles Lernen
Die Innovationsschau ist in sechs Themenfelder gegliedert: KI Forschung, Machine Learning durch intelligente Automatisierung, Maschinenbau, IT, Start-ups und Netzwerke. Besucherinnen und Besucher können sowohl nach Themenfeldern als auch nach Ausstellern recherchieren.
An den Hochschulen und Fraunhofer-Einrichtungen in OstWestfalenLippe arbeiten 350 Forscherinnen und Forscher in über 100 Projekten daran, Künstliche Intelligenz für die industrielle Wertschöpfung nutzbar zu machen. Sie zeigen an konkreten Anwendungsbeispielen Forschungsergebnisse in den Bereichen autonome Systeme und maschinelles Lernen, vorausschauende Wartung, kognitive Robotik und Assistenzsysteme. Das Institut für Kognition und Robotik (CoR-Lab) der Universität Bielefeld präsentiert beispielsweise ein kognitives Robotiksystem, mit dem Klemmen in Schaltschränken montiert werden. Das System kann dabei die Umgebung und Objekte eigenständig erkennen. So können unterschiedliche Montageaufgaben ohne zusätzlichen Programmieraufwand durchgeführt werden.
Maschinelles Lernen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für vernetzte Fertigung und neue Geschäftsmodelle. Treiber und Impulsgeber dabei sind die Weltmarktführer der Automatisierungstechnik. Im Spitzencluster entwickeln sie neue Lösungen, die zu erheblichen Optimierungen und Einsparungen führen. Lenze und Phoenix Contact präsentieren beispielsweise die Einsatzmöglichkeiten von digitalen Zwillingen, um die Effizienz und Produktivität von Maschinen und Anlagen zu verbessern. Anhand von Maschinenmodulen wird deutlich, wie herstellerübergreifend Informationen zwischen Komponenten, Maschinen und digitalen Diensten ausgetauscht werden. So können die Fachkräfte frühzeitig Anomalien im Betrieb der Maschinen erkennen und Ausfälle oder Produktionsfehler vermeiden.
Intelligente Maschinen und Schlüsselfaktor IT
Smart Services und digitale Plattformen spielen eine immer wichtigere Rolle Maschinenbau. Mittelständische Technologieführer zeigen, wie Maschinen und Wertschöpfungsketten in den Bereichen Möbel, Landmaschinen und Prozessindustrie miteinander vernetzt werden und welche Mehrwertdienste dadurch entstehen. Hettich Maschinentechnik zum Beispiel zeigt einen Prüfautomaten für Kleinteile, der zusammen mit Ceres Vision entwickelt wurde. Der Automat prüft mit Hilfe von Kameras die Bauteilgeometrien der Prüfteile. Bis zum 250 Teile pro Minute und mit einer 100 prozentigen Genauigkeit. Die Anlage arbeitet über einen längeren Zeitraum autonom und kann mit der Qualitätsmanagementsoftware verknüpft werden.
Die richtige IT-Lösung ist der Schlüssel für Prozessoptimierung und vernetzte Fertigung. Vor diesem Hintergrund engagieren sich immer mehr IT-Unternehmen in den Netzwerken, um gemeinsam mit produzierenden Unternehmen neue Ansätze zu entwickeln. Wie der Weg zu einer vollständigen Überwachung der Sicherheitsaspekte von sich selbst optimierenden Produktionssystemen aussehen kann, zeigen z.B. der TÜV Süd in Kooperation mit dem Fraunhofer IOSB-INA und anderen Partnern aus dem CIIT in Lemgo. Dabei arbeiten sie z.B. an modularen Zertifizierungen, einer erweiterten Risikobeurteilung und der Nutzung eines digitalen Zwillings zur Überwachung der Maschinensicherheit.
Neue Geschäftsmodelle und Netzwerke
Aus der Zusammenarbeit in den Netzwerken entstehen neue Geschäftsideen. Start-ups finden in OstWestfalenLippe ein optimales Umfeld. Neun Start-ups präsentieren ihre Ideen. Dabei geht es um Robotik in der Fertigung und Maschinenkommunikation, IT Sicherheit und Transportsysteme, intelligente Wärmeübertragung und Materialrecycling sowie den Einsatz von agilen Methoden im Innovationsmanagement. Das Paderborner Start-up Unchained Robotics hat beispielsweise eine automatisierte Steuerungssoftware für den Einsatz von Robotern in der Logistik entwickelt. Dadurch können die kollaborativen Roboter Verpackungen automatisiert und platzsparend transportieren.
Netzwerke bieten Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, neue Themenfelder gemeinsam zu erschließen. Bei owl maschinenbau kooperieren Betriebe in den Bereichen Strategie, Transfer, Einkauf und Personal. it´s OWL setzt den Fokus auf Forschung und Entwicklung für KI in der Produktion. Smart Food Technology bündelt die Kräfte für die digitale Transformation der lebensmittelverarbeitenden Industrie. Im Projekt CirQuality OWL unterstützen die fünf Brancheninitiativen die Unternehmen in der Region dabei, qualitativ hochwertige Produkte und Prozesse in geschlossenen biologischen und technischen Kreisläufen zu denken. So wird auch die Resilienz des wirtschaftlichen Handelns gesteigert. Die FMB – die Zuliefermesse Maschinenbau bietet vom 4.-6. November das größte Forum für den mittelständischen Maschinenbau. Die OstWestfalenLippe GmbH und WEGE verbessern die Standortqualität und profilieren die Region als Standort für Spitzentechnologie.
Übersicht finanzieller Unterstützungsmöglichkeiten zu Zeiten von Corona für Unternehmen und Selbstständige der G.I.B NRW
Wenn Sie diese Übersicht (PDF) geöffnet haben, interessieren Sie sich für finanzielle Unterstützungsmaßnahmen zur Reduzierung der Auswirkungen der Corona-Krise. Davon betroffen sind Unternehmen aller Branchen und Größen sowie Solo-Selbstständige und freiberuflich Tätige.In den letzten Tagen sind viele Maßnahmen auf denWeg gebracht worden, um die Liquidität der Betriebe zu stärken und Arbeitsplätze zu erhalten. Diese Liste gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen, die teilweise bundesweit gelten und teilweise auf NRW bezogen sind. Das PDF wird fortlaufend aktualisiert. Quelle: G.I.B NRW
Unterstützungsmaßnahmen für alle Unternehmen aller Größen
Corona-Virus und die Umsetzung arbeitspolitischer Programme in Nordrhein-Westfalen
Stand: 05.05.2020
ESF in NRW. Informationen für Zuwendungsempfangende - Hinweise zu Corona-Virus und Umsetzung von Programmen
Stand 1. Mai 2020 // Zweite Verordnung zur Änderung von Rechtsverordnungen zum Schutz vor dem Coronavirus vom 1. Mai 2020
In der vorliegenden Änderungsverordnung können die einzelnen Änderungen der Coronaschutzverordnung (CoronaSchVO), Coronabetreuungsverordnung (CoronaBetrVO) und Coronaeinreiseverordung (CoronaEinreiseVO) nachvollzogen werden.
Quelle: MAGS.nrw
Erlass "Kontaktreduzierte Umsetzung von arbeitsmarktpolitischen Fördermaßnahmen" (PDF), Regelungen ab 20.04.2020
Informationen zum Umgang mit den Auswirkungen verschiedener Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus auf die Umsetzung arbeitspolitischer Programme (PDF)
FAQ für Zuwendungsempfangende (PDF)
Nachweis der Tätigkeiten aufgrund der Corona-Krise (PDF)
Sofern Fragen zu der Erbringung der Nachweise während der "Corona Zeit" bestehen, wenden Sie sich bitte rechtzeitig und am Besten im Vorhinein an die zuständige Bezirksregierung.
Quelle: MAGS.nrw
Der OWL Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe - organisiert von der OstWestfalenLippe GmbH und owl maschinenbau - ist die wichtigste Präsentation des Wirtschaftsstandorts OWL in Deutschland. Da die Messe abgesagt wurde, wollen wir die Innovationen der über 40 Aussteller in einer digitalen Leistungsschau präsentieren. Beteiligt sind unter anderem die Weltmarktführer Beckhoff, Böllhoff, Claas, Hettich, Lenze, Phoenix Contact und WAGO, Technologieführer aus dem Mittelstand sowie die Forschungseinrichtungen der Region, Start-ups und Netzwerke.
Die digitale Leistungsschau wird eröffnet am Donnerstag, 7. Mai, 15:30 bis 16:30 Uhr. Wolf D. Meier-Scheuven (IHK Präsident, Geschäftsführer BOGE Kompressoren und Clustersprecher Produktion.NRW) wird in einem Impulsvortrag die Bedeutung von Innovationen und Netzwerken für die wirtschaftliche Entwicklung in der Zeit nach der Corona-Krise betrachten. Darüber hinaus werden ausgewählte Innovationen der Leistungsschau in einem Video vorgestellt. Bitte melden Sie sich hier an. Die Veranstaltung findet als Videokonferenz über Zoom statt. Mit der Anmeldebestätigung erhalten Sie die Einwahldaten.
22. April | Kreis Lippe
27. April | Stadt Bielefeld
29. April | Kreis Paderborn
Aufgrund der derzeitigen Situation können keine Präsenzveranstaltungen stattfinden. Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL möchte mit Webinaren in dieser Zeit den Unternehmen aus der Region Ostwestfalen Lippe dennoch Themen anbieten, die aktuell in den Betrieben eine Rolle spielen.
Der unvorbereitete Wechsel ins Homeoffice aufgrund der Corona-Pandemie stellt kleine und mittlere Unternehmen vor die Herausforderung, das wertvolle Erfahrungswissen der Beschäftigten immer zur richtigen Zeit verfügbar zu haben und handlungsfähig zu bleiben. Mit welchen Tools und Methoden der Wissenstransfer aus dem Homeoffice heraus gestaltet werden kann, stellte Lisa Augustin, Beraterin bei der SynartIQ GmbH aus Bielefeld, in drei inhaltsgleichen Webinaren im April vor.
Nach der Darstellung einiger wissenschaftlicher Grundlagen zum Thema Wissen (Unterschied implizites und explizites Wissen, Faktenwissen und Erfahrungswissen u.a.) ging es im Webinar zentral um die Nutzung einer Wissenslandkarte, um Wissen besser strukturieren zu können. Diese hilft dabei, herauszuarbeiten und zu dokumentieren, welche Wissenskategorien in den Unternehmen oder Institutionen überhaupt vorhanden sind. Hierzu gehört beispielsweise Wissen in den Kategorien Arbeitsorganisation, Fachwissen, persönliche Netzwerke, Führungs- sowie Projektwissen und die Unternehmenskultur.
Eine solche Wissenslandkarte auf Basis der vorgenannten Kategorien kann als Mindmap inhaltlich gefüllt und dokumentiert werden, was bspw. durch die Software „xMind“ unterstützt werden kann. Individuelle Personen, die vorübergehend oder dauerhaft das Unternehmen oder die konkrete Position verlassen, können eine individuelle Wissenslandkarte für ihre bisherige Tätigkeit erstellen. Genauso gut kann aber auch ein ganzes Team eine Wissenslandkarte erstellen, um das erforderliche Wissen innerhalb des Teams zu dokumentieren und so allen verfügbar zu machen.
Spätestens nach Erstellung der Wissenslandkarte wird auch deutlich, ob und wo es ggf. zu Engpässen kommen kann, weil derzeit nur eine Person über Schlüsselwissen verfügt. Hier kann schnell gegengesteuert und Wissen geteilt werden, damit zukünftig mehrere Personen das erforderliche Fachwissen oder auch implizite Wissen beherrschen, welches Voraussetzung für weiterführende Tätigkeiten von Kolleginnen und Kollegen darstellt.
Anschließend kann ein zeitlich und inhaltlich strukturierter Transferplan eine gute Möglichkeit sein, um sich einen Überblick zu verschaffen, welches Wissen von welchen Kolleginnen und Kollegen an wen weitergegeben werden sollte, damit ein etwaiger Ausfall von einer zentralen Figur die Arbeit nicht mehr zum Erliegen bringt.
Die Referentin unterschied bei den Transfermethoden ebenfalls zwischen drei Säulen: Zum einen ist naheliegend die Kommunikation als erste Säule, wo in Form von Dialogen, Schulungen sowie Veranstaltungen Wissen vermittelt wird. Die zweite Säule ist die Kodifizierung, hierzu gehören das Projekt-/Prozessmanagement, Checklisten oder Vorlagen. Die Organisation ist die dritte Transfermethode. Dazu zählen zentrale Laufwerke, Datenbanken, Suchmaschinen und die Themenverantwortlichen.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass ein Wissenstransferprozess aus folgenden Bestandteilen aufgebaut werden kann:
- Wissen wird gesammelt und strukturiert (Wissenslandkarte).
- Relevantes Wissen wird identifiziert.
- Auf dieser Grundlage wird die passende Transfermethode ausgewählt und das Wissen transferiert und dokumentiert.
Transfermethoden können sein: „Erklär-Videos“, Dokumentation von Prozessen in Präsentationen (ggf. auch als PowerPoint Präsentation), QM-Handbücher, VR-Brillen (mithilfe der eingebauten Kamera
können z.B. gut Prozesse dokumentiert werden, wenn die Hände für die Demonstration, bspw. Standardreparatur einer Maschine, beide benötigt werden).
Dank verschiedener virtueller Tools konnten die Teilnehmenden des Webinars sehr oft mit eingebunden werden und ihre Fragen und Erfahrungen aktiv in die Gruppe einbringen.
Die von Frau Augustin erläuterten Methoden können in unterschiedlichen Szenarien eingesetzt werden, wie bspw. für die Übergabe von Aufgaben beim Wechsel von Beschäftigten in Elternzeit an ihre Vertretungen und wieder zurück sowie wenn Mitarbeitende das Unternehmen verlassen oder neue Positionen besetzen. Auch beim Job-Sharing oder flexiblen Arbeitszeitmodellen, in denen mehrere Personen Zugang zu Unternehmenswissen benötigen, können diese Methoden zur Dokumentation von Prozessen und Projektabläufen sowie dessen Transfer von Bedeutung sein.
Das Webinar „Herausforderung Homeoffice – wie können kleine und mittelständische Unternehmen den Wissensaustausch und –transfer unterstützen?“ konnte in dieser Form drei Mal durchgeführt werden, jeweils moderiert von der für den Kreis bzw. die Stadt zuständige Kollegin (Kreis Lippe: Tabea Mälzer; Stadt Bielefeld: Christina Rouvray; Kreis Paderborn: Dr. Angela Siebert).