GründerinnenWebinar OWL „Strategische Positionierung am Markt“ am 10.06.2020
Am Mittwoch den 10. Juni fanden sich insgesamt zehn Gründerinnen und Jungunternehmerinnen zu unserem Webinar „Strategische Positionierung am Markt“ in Kooperation mit dem Amt für Wirtschaftsförderung des Kreises Lippe zusammen. Unsere Referentin, Kirstin von Blomberg führte unter Moderation von Anna-Lena Lütke-Börding vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL, die Teilnehmerinnen mit einem informativen Vortrag durch das Webinar.
Um von der Idee bis zur erfolgreichen Positionierung am Markt zu gelangen, müssen einige Dinge geklärt werden. Die Voraussetzungen für erfolgreiches, unternehmerisches Handeln bestimmen sich dabei vor allem durch folgende Faktoren: Idee, Motivation, Stärken/Ressourcen und Marktpositionierung. Während für die Beschreibung der Idee, Motivation und der Ressourcen eher individuelle Überlegungen angestellt werden müssen, ist die Marktpositionierung mit einer starken Auseinandersetzung mit der Zielgruppe, mit dem Produktnutzen und dem Markt in dem sich die Unternehmung bewegt, verknüpft. Kirstin von Blomberg veranschaulichte dies an verschiedenen Beispielen und Grafiken.
Um die Zielkundschaft und deren Bedürfnisse zu analysieren, empfiehlt es sich, laut Referentin, z.B. eine „Persona“ anzulegen. Hierzu notieren sich Gründerinnen Antworten zu folgenden Fragen hinsichtlich Kundinnen und Kunden: Was mag er/sie? Was beschäftigt ihn/sie? Was mag er/sie nicht? Hiernach kommt die Analyse der Produkt-Leistung: Was bringt mein Produkt der Kundschaft für Vorteile oder welchen Nutzen bringt es Ihnen? Zuletzt ist eine ausführliche Beschäftigung mit dem Markt notwendig. Dabei liegt der Fokus vor allem auf der Beobachtung von Wettbewerbern und Trends. Denn eine erfolgreiche Positionierung am Markt findet, laut Kirstin von Blomberg, immer nur dann statt, wenn das Alleinstellungsmerkmal klar auf die Zielkundschaft abgestellt ist und von Wettbewerbern nicht angeboten wird.
Wer es also schafft seine Zielgruppe mit Wertvorteil zu bedienen, der schafft es auch sich erfolgreich auf dem Markt zu positionieren. Das Webinar hat hierzu viele wertvolle Informationen und Impulse gegeben.
Hinweis auf interessante Befragung: Arbeiten im Jahr 2020
Das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit führt bis zum 30. Juni eine sehr fundierte Online-Befragung durch, auf die wir hiermit gerne hinweisen. Wir laden die Besucherinnen und Besucher unserer Webseite hiermit ein, daran teilzunehmen:
Arbeiten im Jahr 2020
Wie erleben Erwerbstätige in Deutschland ihre aktuelle Arbeits- und Lebenssituation? Um ein möglichst differenziertes Bild über Rahmenbedingungen, Einstellungen und Praktiken zu erhalten, sind alle Personen, die aktuell in Deutschland erwerbstätig sind, aufgerufen, ihre Erfahrungen zu teilen. Dazu gehören auch Personen, die aufgrund von Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zurzeit vorübergehend nicht arbeiten, Personen in Elternzeit oder Mutterschutz und Personen, die einen Minijob ausüben. Der Fragebogen ist über einen öffentlichen Link erreichbar. Die Beantwortung dauert in etwa 20 bis 30 Minuten. Unter allen Teilnehmenden, die dem zustimmen, werden zehn Gutscheine im Wert von jeweils 50 Euro verlost.
Das Kompetenzzentrum für Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. (kompetenzz) macht als bundesweit tätige gemeinnützige Organisation relevante Zukunftsthemen öffentlich sichtbar. Diese Befragung unterstützt kompetenzz dabei, wichtige gesellschaftliche Themen zu identifizieren und Handlungsempfehlungen für den politischen Diskurs abzuleiten.
Die Ergebnisse der Befragung werden ausgewertet und im November 2020 auf www.kompetenzz.de veröffentlicht.
Die Regionalagentur OWL nimmt mit zum 15. Juni 2020 die Erstberatung für unternehmensWert:Mensch und unternehmensWert:Mensch plus des BMAS in Ostwestfalen-Lippe wieder auf.
Beide Programme bezuschussen die Kosten der Beratung zu 80 Prozent.
Weitere Infos zu unternehmensWert:Mensch und unternehmensWert:Mensch plus.
Ansprechpartner/innen der Regionalagentur OWL:
Andreas Lühmann, Regionlagentur OWL, a.luehmannnoSpam@regionalagentur-owl.de
Petra Biernot, Regionalagentur OWL, p.biernotnoSpam@regionalagentur-owl.de
Weitere Ansprechpartner/innen in Ostwestfalen-Lippe:
Claudia Piepos, Stadt Bielefeld, Regionale Personalentwicklungsgesellschaft mbH (REGE), c.piposnoSpam@rege-mbh.de
Thomas Dreikandt, Kreis Lippe, Wirtschaftsförderung Kreis Lippe, T.DreikandtnoSpam@kreis-lippe.de
Oliver Verhoeven, Kreis Höxter, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbH, ovnoSpam@gfwhoexter.de
Online-Dialog mit Unternehmensberatungen zu den Ergebnissen der Umfrage „Personalentwicklung, Qualifizierung und Digitalisierung in Unternehmen in OstWestfalenLippe“
Am 26.05.2020 hat die Regionalagentur OWL in einem Onlinedialog die Ergebnisse der Befragung vorgestellt und mit Unternehmensberaterinnen und -beratern diskutiert.
Die Umfrage gibt einen Einblick, wie sich die Organisations- und Personalentwicklung bei kleinen und mittleren Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe im Zuge der Digitalisierung und Modernisierung der Arbeit verändern und welche Auswirkungen dies für die Beratungspraxis hat.
Insgesamt 18 Teilnehmende diskutierten intensiv über Fragestellungen, wie:
Insbesondere die Einflüsse digitaler Veränderungen auf die Unternehmensorganisation und die Qualifizierungsbedarfe der Mitarbeiter der KMU standen in der Diskussion im Vordergrund. Die Verstetigung der Kooperations- und Nerzwerkstrukturen der Beratungsunternehmen und die Weiterentwicklung unterstützender Förderprogramme wurden dabei als wichtige Themen für die Zukunft genannt.
Die Regionalagentur OWL greift viele Impulse aus der Diskussion für ihre weitere Arbeit auf. Geplant ist unter anderem, die Netzwerkarbeit der Beraterinnen und Berater mit dem Angebot weiterer Workshops und Austauschfomate zu unterstützen.
Ergebnisse der Befragung zum Download
OnlineDialog_Unternehmensberatungen_26.05.2020.pdf
Am Mittwoch, den 3. Juni nahmen insgesamt 30 angehende Gründerinnen und Jungunternehmerinnen an dem Webinar zum Thema „Erfolgreich gründen im Nebenerwerb“ in Kooperation mit der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld teil. Die Existenzgründungsberaterin der IHK, Kathrin Teschke, gab zu Beginn einen prägnanten Überblick über die wichtigsten Voraussetzungen zur erfolgreichen Gründung im Nebenerwerb. Sie wies u.a. darauf hin, die nebenerwerbliche Gründung in jedem Fall dem Arbeitgeber anzuzeigen, um ein weiterhin gutes und vertrauensvolles Verhältnis zu bewahren. Ausserdem machte sie darauf aufmerksam, dass ein insgesamtes Arbeitszeitpensum von 50 Stunden die Woche erlaubt sei, dies aber durch den Nebenerwerb nicht überschritten werden darf. Im Anschluss bot der Steuerberater Karsten Röhrich einen ausführlichen und informativen Überblick darüber, welche steuerlichen Pflichten und Möglichkeiten bei der Gründung im Nebenerwerb beachtet werden sollten und müssen. Hierzu zählt u.a., dass alle geschäftlichen Belege gut zu verwahren und in einer Einnahmen-Ausgaben-Liste zu erfassen sind. Zudem erläuterte er verschiedene, steuerliche Unterschiede in Bezug auf die Art und den Umfang der Gründung. Nebenerwerbsgründerinnen können durch ausreichende Kenntnis z.B. von der Kleinunternehmerregelung bei Umsätzen bis 22.000 € im Jahr, die steuerlichen Vorteile im Nebenerwerb besser ausschöpfen. Der Kontakt zu einem Steuerberater empfiehlt sich bei einer nebenerwerblichen Gründung in jedem Fall, da das Thema sehr umfangreich ist und es durch falsche oder fehlerhafte Meldungen an das Finanzamt zu finanziellen Nachteilen kommen kann.
Im Anschluss stellte Anna-Lena Lütke-Börding vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL das Gründungsprojekt und das hieran angegliederte Big Sister Mentoring Programm vor. Das Programm bietet Gründerinnen die Möglichkeit in der ersten Phase der Gründung eine erfahrene Unternehmerin zum Erfahrungsaustausch als Mentorin zur Seite gestellt zu bekommen. Hiernach gab Nadja Giebel, die auch als Mentorin im Big Sister Mentoring Programm des Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL aktiv ist, in einem Interview interessante Einblicke in die nebenerwerbliche Gründung Ihres Unternehmens „Button-Me“. Nadja Giebel konnte mit viel Ausdauer und Know-How Ihren Nebenerwerb in einen Vollerwerb umwandeln und empfahl anderen Gründerinnen ebenfalls die Dienste eines Steuerberaters in Anspruch zu nehmen und sich bei den zuständigen Wirtschaftsförderungen und Kammern zu informieren, um sich so auf eine erfolgreiche Gründung vorzubereiten.
Eine erfolgreiche Gründung im Nebenerwerb kann also durch die Beachtung von steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen gut realisiert werden. Und ein selbstständiger Nebenerwerb kann ein Sprungbrett in eine selbstständige Vollexistenz sein, wie Nadja Giebel eindrücklich beweist. Das Webinar bot einen hilfreichen und informativen Überblick für eine erfolgreiche Gründung im Nebenerwerb.
Am 26. Mai 2020 folgten 22 Teilnehmende der Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL zu dem Webinar „Flexibel im Homeoffice – Arbeitszeitgestaltung und Vereinbarkeit“. In diesem Webinar lag der Fokus auf der Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Homeoffice.
Kleine und mittelständische Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass die Arbeitsbereiche durch den unvorbereiteten Wechsel in das Homeoffice neu strukturiert werden müssen. Zentrale Fragen des Webinars waren: Was bedeutet eine flexible Arbeitszeitgestaltung im Homeoffice? Wie gelingt der Spagat zwischen der Arbeit und der Kinderbetreuung?
Auf diese Fragen ging die Referentin Gabriele Held vom RKW Kompetenzzentrum Eschborn ein. Gestartet wurde mit einer Umfrage, welche die aktuelle Situation der Teilnehmenden abbildete. Es zeigte sich, dass bereits vor der Corona-Krise 41 % der Anwesenden im Homeoffice gearbeitet und 59 % dieses nicht getan haben. In der Vergangenheit haben viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf das Modell der alternierenden Telearbeit zurückgegriffen. Dabei wird abwechselnd von zu Hause oder im Unternehmen gearbeitet. Aufgrund der aktuellen Situation ist das mobile Arbeiten verbreitet. Mobiles Arbeiten hat den Vorteil, dass kein fester Arbeitsplatz eingerichtet werden muss.
Die Referentin richtete die Frage an die Teilnehmenden, welche Herausforderungen flexibles Arbeiten im Homeoffice mit sich bringt. Am meisten genannt wurden die technischen Voraussetzungen sowie die fehlende oder erschwerte Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen. Außerdem sahen viele die Entgrenzung von Arbeit und Familie als Problem, besonders wenn die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer neben ihrer täglichen Arbeit auch noch die Kinderbetreuung bzw. das Homeschooling übernehmen müssen.
Dennoch entstehen durch flexible Arbeitszeiten in der Kombination mit dem Homeoffice viele Chancen und Möglichkeiten für die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer. Aus Sicht der Arbeitgeber werden Kosten, wie Strom, eingespart. Büroplätze können anderweitig vergeben werden. Außerdem erhöhen Unternehmen ihre Attraktivität für die Mitarbeitenden. Die Beschäftigen sind nachweislich motivierter. Flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen Wiedereinsteigenden mit familiären Sorgeaufgaben eine gute Balance zwischen Arbeit und der Familie. Die Vereinbarkeit zwischen Arbeit und Familie spielt nicht nur bei Wiedereinsteigenden eine große Rolle. Immer mehr Beschäftigte, in der Mehrzahl Frauen - die Tendenz bei den männlichen Beschäftigten steigt - wollen flexibel im Homeoffice oder auch im Betrieb arbeiten, um ihre Arbeit und Familie sowie Freizeit zu vereinbaren. Auch verteilte Arbeitszeiten bieten dafür gute Möglichkeiten. Dabei können die Arbeitszeiten zwischen zwei Partnern in einem Haushalt aufgeteilt werden. So werden die Erledigung der betrieblichen Arbeit und die Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen gewährleistet. Durch die Aufteilung und Trennung der Aufgaben wird der Entgrenzung entgegengewirkt. Zudem nutzen immer mehr weibliche Beschäftigte die Arbeit im Homeoffice, um ihre wöchentliche Arbeitszeit aufzustocken.
Aus der Praxis - für die Praxis - unter diesem Titel berichtete Jörg Pohlmann von der PLANTAG COATINGS GmbH davon, dass das Unternehmen aus dem Kreis Lippe gemeinsam und bedarfsorientiert mit den Mitarbeitenden flexible Arbeitszeiten entwickelt hat. Auffällig dabei war, dass die Mitarbeitenden eine Struktur fordern, in welcher sie flexibel agieren können. Außerdem fordern immer mehr männliche Beschäftigte eine höhere Flexibilität ein.
Bei der abschließenden Umfrage wurde gefragt, ob das Homeoffice auch weiterhin in den Unternehmen angeboten wird. Die Teilnehmenden beantworteten die Frage mit JA. Nachdem die ersten Hürden und Herausforderungen gemeistert wurden, können sich viele Unternehmen vorstellen, dass Arbeiten im Homeoffice oder mobiles Arbeiten dauerhaft den Mitarbeitenden angeboten wird.
Wie können Service-Leistungen von Unternehmen im Maschinenbau revolutioniert werden? Eine Antwort auf diese Frage hat am Freitagabend einem Team beim Finale des it’s OWL Makeathon #horizonteOWL den Sieg beschert. Die sechs Studierenden und Experten aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen hatten sich gegen knapp 200 Teilnehmer und 30 weitere Teams durchgesetzt. Bei der Online-Veranstaltung ging es darum, Lösungen für konkrete Herausforderungen zu erarbeiten, denen sich Unternehmen durch die Corona-Krise stellen müssen. Die Gewinneridee soll nun mit bis zu einer Million Euro Förderung umgesetzt werden.
„Das ist der Wahnsinn. Wir freuen uns riesig, dass wir mit diesem tollen Team an der Idee weiterarbeiten können. Es war eine unglaubliche Erfahrung und wir glauben an die Idee“, freut sich Teilnehmerin Caroline Junker vom Fraunhofer IEM. Soeben hat ihr Team den it’s OWL Makeathon #horizonteOWL gewonnen. Im Finale setzten die sechs kreativen Köpfe sich gegen vier weitere Finalisten-Teams durch. Ihre Idee: Die App „ServiceNavigator“. Tritt ein Problem an einer Maschine auf, hilft die App dank einem Diagnosetool unter anderem den Fehler zu kategorisieren und bietet direkt Lösungen für das Problem an.
Die Herausforderung hatten die Unternehmen GEA (Oelde), Kraft Maschinenbau und WP Kemper (beide Rietberg) für den Makeathon gestellt. Im Team hat Caroline Junker zusammen mit Matthias Kreinjobst, Maximilian Bersch (Werkstudent GEA), Patrick Deutschmann (Student), Sina Kämmerling (Unity AG) und Alexander Diedrich (Fraunhofer IOSB-INA) gearbeitet.
„Wir sind begeistert von den hervorragenden Ideen, die im Rahmen des Makeathons entstanden sind. Alle Präsentationen haben überzeugt und verdeutlicht, wieviel Knowhow, Kreativität und Leidenschaft die Teilnehmerinnen und Teilnehmer investiert haben. Ich bin überzeugt, dass wir neben dem Gewinner noch viele weitere Ideen in die Umsetzung bringen werden“, sagt Günter Korder, Geschäftsführer it’s OWL Clustermanagement GmbH. it‘s OWL hat den Makeathon in Kooperation mit dem Fraunhofer IEM und der OstWestfalenLippe GmbH organisiert, um neue Impulse für die Wirtschaft zu entwickeln. Knapp 200 Teilnehmer waren vom 27. bis 29. Mai dem Aufruf gefolgt und haben in 31 Teams insgesamt 15 Herausforderungen aus Unternehmen bearbeitet. Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, der das Finale am Freitag ebenfalls verfolgte, lobte das Engagement der Teilnehmer*innen: „Der Makeathon ist ein toller Wettbewerb. Denn hier soll die Gewinneridee direkt in die Umsetzung gebracht werden. Dafür stellen wir gerne Fördermittel des Landes bereit. it´s OWL leistet mit dem Makeathon wieder Pionierarbeit für Nordrhein-Westfalen.“
Eine hochkarätige Jury hat die Konzepte der Finalisten, unter anderem nach deren Mehrwert für die Region und Beitrag zur Krisensicherheit, bewertet und den Sieger gekürt.
„Alle fünf Teams haben in kurzer Zeit unter enormen Druck tolle Lösungen entwickelt. Das war Innovation zum Quadrat und hat uns sowohl inhaltlich als auch von der Arbeitsweise überzeugt. In unserer Bewertung lagen die fünf Teams eng beieinander. Das Gewinnerteam hatte den besten Fit aus Innovationsgrad, Mehrwert für den Kunden, Resilienz, Geschäftsmodell und Monetarisierung“, sagt Jurymitglied Dr. Stefan Breit, Geschäftsführer Miele. Zuvor hatte Breit zusammen mit den weiteren Jurymitgliedern Roland Bent (Geschäftsführer Phoenix Contact), Sebastian Borek (Geschäftsführer Founders Foundation), Prof. Dr. Otthein Herzog (Professor Universität Bremen) und Prof. Ingeborg Schramm-Wölk (Präsidentin Fachhochschule Bielefeld und Vorsitzende Campus OWL) drei Finalisten bestimmt. Zwei weitere Teams sind durch eine öffentliche Abstimmung ins Finale gekommen. Ihre Videos wurden am häufigsten angesehen. Dabei stoßen die Ideen der Teilnehmer auf großes Interesse. Zuschauer hatten die 31 Ideen insgesamt über 35.000 Mal aufgerufen und knapp 800 Stunden angeschaut.
Von der digitalen Maschinensteuerung bis zum kontaktlosen Kassensystem
Die Bandbreite der Themen deckte dabei viele Aspekte ab, die für Unternehmen bundesweit während der Corona-Krise in den Fokus gerückt sind: von digitalen Services und Vertriebsmodellen über die Neugestaltung von Zuliefernetzwerken und autonomen Warentransport bis hin zu kontaktlosen Kassiersystemen und sicheren Desinfektionsmaßnahmen. Aber auch um die Vereinbarkeit von Homeoffice und Kinderbetreuung, sowie neue Formen der digitalen Zusammenarbeit und Qualifizierung, ging es.
Die Themen waren von 18 Unternehmen entwickelt worden. Darunter waren die Clusterunternehmen Benteler, Bette, Claas, GEA, KEB Automation, Miele, Kraft Maschinenbau, Phoenix Contact, S & N Invent und WP Kemper. Aber auch Start-ups wie Coverno, Unchained Robotics und Two Pillars haben sich beteiligt, genauso wie die Bielefelder Stadtwerke und die Brancheninitiativen.
Projektaufruf für die Einrichtung von „Beratungsstellen Arbeit“ in Nordrhein-Westfalen gestartet
Das Förderangebot richtet sich gemäß aktueller ESF-Förderrichtlinie an erwerbslose Menschen, von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen, Berufsrückkehrende, Beschäftigte mit aufstockenden SGB II-Leistungen sowie an Menschen, die von Arbeitsausbeutung betroffen sind. Die Förderung der „Beratungsstellen Arbeit“ soll am 01.01.2021 beginnen. Interessenten reichen ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis zum 1.07.2020 (Dienstschluss) bei der zuständigen Regionalagentur ein.
Aufruf zur Interessenbekundung und Unterlagen auf https://www.mags.nrw/esf-aufrufe
33 Personalverantwortliche aus Unternehmen und Institutionen aus Bielefeld und der Region OWL nahmen an dem Webinar am 20. Mai 2020 teil, in dem Grundlagen und Erfolgsfaktoren des mobilen Arbeitens behandelt wurden.
Die Referentin, Christiane Flüter-Hoffmann (Senior Researcher am | Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.), konnte dabei aus ihrer über 20jährigen Erfahrung als Projektleiterin aus dem Bereich „Betriebliche Personalpolitik“ schöpfen.
Im Gegensatz zu „Telearbeit“ ist der Begriff „Mobile Arbeit“ nicht legal definiert. Letztere zeichnet sich dadurch aus, dass sie weder an das vom Arbeitgeber gestellte Büro noch an den häuslichen Arbeitsplatz gebunden ist. Das bedeutet, dass bei mobiler Arbeit deutlich weniger Vorschriften aus dem Bereich der Arbeitsstättenverordnung o.ä. gelten. Das erleichtert die Vereinbarung von mobiler Arbeit zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten, gerade, wenn es kurzfristig passieren soll. Seit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sind erheblich mehr Beschäftigte im Homeoffice tätig, womit meist die Form von mobiler Arbeit gemeint ist.
Die Vorteile für Beschäftigte – ganz unabhängig von Corona – liegen auf der Hand: bessere Vereinbarkeit von Familie, Pflege, Ehrenamt und Beruf; geringere Fahrtzeiten und –kosten sowie weniger Stress durch Stau; größere Arbeitszeitsouveränität (je nach Verpflichtung zur Erreichbarkeit); höhere Arbeitszufriedenheit.
Aber auch Arbeitgeber können erheblich profitieren, wenn sie ihren Beschäftigten das mobile Arbeiten ermöglichen: durch die damit verbundene Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität kann die Bindung der Mitarbeitenden erhöht und somit die Rekrutierung erleichtert werden; das reduziert die Kosten für Fluktuation und Rekrutierung ständig neuer Beschäftigter (höhere Arbeitszufriedenheit schafft Loyalität); oft wird die Produktivität gesteigert, da viele Beschäftigte zu Hause ungestörter, konzentrierter und damit ertragreicher arbeiten; erhöhte Mobilität der Beschäftigten verbessert die Kundennähe und neuerdings werben Betriebe auch mit COշ-Einsparungen, um sich als umweltbewusste Organisationen zu platzieren.
Einige aktuelle Studien, die Frau Flüter-Hoffmann zitierte, zeigen, dass gerade in familienfreundlichen Unternehmen die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten häufiger und in größerem Umfang besteht.
Ein weiterer Vorteil – sowohl für Arbeitgeber als auch Beschäftigte – ist, dass Beschäftigte mit familiären Verpflichtungen mit einer höheren Wochenarbeitszeit tätig sein können. Damit können Unternehmen deutlich mehr die Potenziale ihrer Beschäftigten nutzen und sie, z.B. nach einer Elternzeit, wieder zeitnah und in höherem Umfang in ihren alten Tätigkeitsbereichen einsetzen, wenn diese das wünschen. Davon profitieren häufig gerade die weiblichen Beschäftigten.
Während das Thema mobile Arbeit – häufig auch als „Homeoffice“ bekannt – bisher eher mit weiblichen Beschäftigten mit Kindern in Verbindung gebracht wurde, wird diese Form der Arbeitsorganisation spätestens seit der Corona-Pandemie in viel größerem Umfang und von allen Beschäftigtengruppen nachgefragt. Viele Führungskräfte zeigen inzwischen eine deutlich höhere Bereitschaft, die mobile Arbeit zuzulassen.
Aus Sicht von Frau Flüter-Hoffmann tragen sowohl persönliche Faktoren als auch eine gute Arbeitsorganisation zum Gelingen des mobilen Arbeitens bei. Kaum genug betonen kann man die Bedeutung von Vertrauen auf Seiten der Vorgesetzten: sie müssen den Teammitgliedern vertrauen und ihnen das Arbeiten von zu Hause zutrauen, ggf. Unterstützung anbieten, aber auch delegieren können. Darüber hinaus sollten Führungskräfte mitbringen: gute Kommunikationsfähigkeit und Empathievermögen. Im Hinblick auf die Arbeitsorganisation setzt das mobile Arbeiten bei den Vorgesetzten voraus, dass Arbeitsprozesse neu geklärt werden (was läuft wie und wann, wer macht was bis wann?), dass für einen transparenten Informationsfluss gesorgt wird, dass die Kommunikation verstärkt wird und dass Ergebnisse von Besprechungen schriftlich dokumentiert werden.
Spiegelbildlich zu den Erfolgsfaktoren auf Seiten der Führungskräfte tragen auch bestimmte Voraussetzungen bei den Beschäftigten zum Gelingen des mobilen Arbeitens bei: unabdingbar sind gutes Zeit- und Selbstmanagement, Loyalität und Zuverlässigkeit. Arbeitsorganisatorisch muss sich die Tätigkeit dafür eignen, auch durch mobile Arbeit erledigt zu werden, Datenschutz und Vertraulichkeit müssen gewährleistet sein und die Kommunikation und Zusammenarbeit mit anderen Teammitgliedern muss weiterhin funktionsfähig bleiben (telefonisch oder durch andere elektronische Tools).
Damit das mobile Arbeiten einzelner oder ganzer Teams funktioniert, müssen Führungskräfte und Beschäftigte gleichermaßen ein technisches Grundverständnis sowie eine positive Einstellung und Haltung zur mobilen Arbeit mitbringen.
Beschäftigte tragen nach § 15 Abs. 1 ArbSchG eine höhere Verantwortung, selbst auf die Einhaltung der Arbeits- und Gesundheitsvorschriften zu achten. Hilfreich kann es sein, dass auch Vorgesetzte durch eine vertrauensvolle Gesprächskultur und besondere Aufmerksamkeit einen Blick darauf haben, dass dies den Beschäftigten nicht über den Kopf wächst und sie sich nicht selbst überlasten.
Sowohl weibliche Beschäftigte und Führungskräfte sollten darauf achten, dass sie ihre Ergebnisse und Erfolge kommunizieren und zwar nicht nur an direkte Vorgesetzte, da sonst die Gefahr besteht, dass sie weniger wahrgenommen werden und ihre Erfolge nicht sichtbar und wahrnehmbar werden.
Aufgrund der derzeitigen Situation können keine Präsenzveranstaltungen stattfinden. Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL möchte mit Webinaren in dieser Zeit den Unternehmen aus der Region Ostwestfalen Lippe dennoch Themen anbieten, die aktuell in den Betrieben eine Rolle spielen.
Dieses Webinar wurde in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Bielefeld und der WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH veranstaltet.
Moderiert wurde es von Christina Rouvray (Projektmitarbeiterin für die Stadt Bielefeld) mit Unterstützung von Tabea Mälzer (Projektmitarbeiterin der Kreise Lippe und Gütersloh).
Foto: Christiane Flüter-Hoffmann, Senior Researcher für Personalpolitik | Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.;
Fotorechte: Christiane Flüter-Hoffmann
Die neue Ausgabe von „OstWestfalenLippe – das Magazin“ ist erschienen. Die Ausgabe wurde konzipiert, als Corona noch kein Thema war, ein Großteil der Texte verfasst, als die konkrete Bedrohung der Krise noch weit weg schien. Seitdem hat sich vieles verändert. Wir haben die Texte dennoch übernommen, weil die Berichte, Reportagen und Interviews zeigen, welche Kraft und Potenziale in Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Sport und Gesellschaft in OWL stecken und uns Hoffnung geben, dass wir die aktuellen Herausforderungen in OWL meistern werden.
Dafür stehen beispielsweise die ersten REGIONALE-Projekte, die Wirtschaft und Wissenschaft in unserer Region noch stärker zusammen bringen. Oder der Spitzencluster it’s OWL, der mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) von sich reden macht. Wir berichten , wer in OstWestfalenLippe zu den Treibern von KI gehört.
In weiteren Beiträgen geht es um die Gesundheitswirtschaft, um Fussball made in OWL, um die Blues Szene, um die sich schnell entwickelnde Start up-Landschaft, und um Geschichten aus dem Teuto. Das und vieles mehr finden Sie in diesem Heft.
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