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Regionalagentur OWL 01.12.2019

Teilzeitausbildung in der Altenpflege! Gelungene Integration am Arbeitsmarkt im Kreis Herford

Teilzeitausbildung in der Altenpflege! Gelungene Integration am Arbeitsmarkt am Beispiel des Landesprogramms „TEP“ im Kreis Herford.

In kaum einer Branche ist der Fachkräftemangel so ausgeprägt wie in der Pflege. Der Anteil an Pflegebedürftigen im Alter von 80 Jahren und älter steigt stetig an, dagegen bleibt die Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2030 fast gleich. Die Reform der Ausbildung von Pflegeberufen kann neue Möglichkeiten für zukünftige Fachkräfte in der Pflegebranche öffnen. Ein Ziel der Neugestaltung ist es, mehr Personal für die Altenpflege zu gewinnen und die Pflegeberufe wieder attraktiver zu machen. Auch mit Blick auf die Teilzeitberufsausbildung in der Altenpflege können neue Fachkräfte gefunden werden.

Frauen und Männer mit familiärer Verpflichtung - ohne Ausbildung - die sonst keinen Zugang zum Ausbildungsmarkt haben, können über das Landesarbeitsmarktprogramm Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen" (TEP) des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Gesundheit (MAGS) in den Arbeitsmarkt integriert werden.

TEP-Teilnehmerin Louise Arnold, die beim Jacobi-Haus in Bünde beschäftigt ist, sieht aufgrund ihrer Teilnahme am Landesarbeitsmarktprogramm nur Vorteile für sich: „Nach der Erziehungszeit meiner Tochter, wollte ich die letzte Chance nutzen, um eine Berufsausbildung zu starten. Da eine Vollzeitausbildung für mich als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern kaum möglich war, habe ich mich für eine Teilzeitausbildung in der Pflege entschieden“.

Franziska Günther, Leiterin des Programms TEP bei IN VIA Bielefeld-Herford e.V.: „Im Rahmen des TEP-Projektes können wir Menschen unterstützen, die aufgrund von familiären Verpflichtungen eine Ausbildung mit reduzierter Wochenarbeitszeit anstreben. Dies ist in fast jeder Branche möglich. Oft reicht schon eine kleine Reduzierung der Wochenarbeitszeit aus, um eine Ausbildung zu ermöglichen. Wenn Arbeitgeber*innen und Bewerber*innen sich auf ein Modell einigen können, das es der Auszubildenden/dem Auszubildendem möglich macht Ausbildung und familiäre Verpflichtungen zu vereinbaren, entstehen für beide Seiten wertvolle Perspektiven. Am Beispiel von Louise Arnold wird aufgezeigt, wie erfolgreich so ein Modell sein kann, wenn alle Beteiligten bereit sind eine Lösung zu finden“, so Franziska Günther. (Weitere Informationen zum TEP-Programm)

Als einer der größten diakonischen Träger im Lande setzt sich das Johanneswerk mit dem Problem des Fachkräftemangels auseinander. Mitarbeiterzufriedenheit ist neben einer guten tariflichen Entlohnung deshalb ein wichtiges Ziel. Dies gelingt mit einer ganzen Palette an Maßnahmen und Möglichkeiten: Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Förderung der beruflichen Qualifizierung oder Eröffnung von individuellen Karrierewegen gehören dazu. Alexander Reger, Leiter des Jacobi-Hauses freut sich über die gelungene Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die positive Entwicklung von Louise Arnold. (Weitere Informationen zum Jacobi-Haus, Bünde)

Thomas Kreutz, Leiter „Pflegeschule Nazareth“ in Bielefeld-Bethel, in der Louise Arnold zur Pflegeschule geht, ergänzt: „Durch den Fachkräftemangel in der Pflege wird die Ausbildung in Teilzeit wieder zum Thema. Wir sind im Großraum Bielefeld die einzigen Anbieter für eine Teilzeitausbildung in der Pflege. Die Teilzeitausbildung wird inzwischen zunehmend mehr nachgefragt. Wir werden zum 01.04.2020 und 01.10.2020 unter dem neuen Pflegeberufegesetz zwei Teilzeitkurse starten und dieses wichtige Angebot weiter aufrechterhalten“. (Weitere Informationen zum Seminarangebot)

"Durch ein gutes Netzwerk bestehend aus der Wirtschaft, der Träger des Landesprogramms TEP, der Berufsschulen und weiteren Arbeitsmarktakteuren, kann am Beispiel wie von Louise Arnold eine gute Integration in den Arbeitsmarkt gelingen“, so Petra Biernot, Beraterin der Regionalagentur OWL für den Kreis Herford.

„Wir als Wirtschaftsförderung freuen uns sehr, dass hier über das Programm TEP eine neue Ausbildungsstelle im Kreis Herford geschaffen werden konnte “, erklärt Michael Seggewiß, Geschäftsführer, Interkommunale Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH im Kreis Herford.

Das Programm TEP wird aus Mitteln des Arbeitsministeriums (MAGS) und des Europäischen Sozialfonds finanziert.

Wer kann am Landesprogramm TEP teilnehmen?
• Menschen, die bereits eine Ausbildung begonnen haben, diese wegen Elternschaft oder Pflegetätigkeit unterbrochen haben und den (Wieder-) Einstieg planen.
• Junge Menschen, die während der Schule Eltern wurden, bzw. in die Pflege eingebunden waren und noch keine Ausbildung begonnen haben.
• Menschen, die bereits eine Ausbildung abgeschlossen haben und sich neu orientieren möchten.
• Die Teilnahme am Projekt kann bis zu 12 Monate gefördert werden.
• Ein Einstieg in das Projekt ist jederzeit möglich.

Informationen zum TEP-Projekt bei IN VIA Bielefeld-Herford e.V. für den Kreis Herford erhalten Sie bei Franziska Günther und Anja Klostermann unter der Telefonnummer 05221-56416.

Die Regionalagentur OWL übernimmt im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS) zentrale Koordinierungsaufgaben bei der Umsetzung der Landesprogramme des Europäischen Sozialfonds auf regionaler Ebene. Die Ansprechpartner der Regionalagentur OWL finden Sie unter www.regionalagentur-owl.de

Weitere Informationen zum TEP-Programm des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Gesundheit (MAGS) finden Sie auf den Seiten: https://www.mags.nrw/teilzeitberufsausbildung

Ansprechpartner Pflegeschule Nazareth, Thomas Kreutz, Thomas.Kreutz@bethel.de

TEP Herford

vlnr.: Thomas Kreutz, Pflegeschule Nazareth, Petra Biernot, Regionalagentur OWL, Franziska Günther, IN VIA Bielefeld-Herford e.V., Louise Arnold, Alexander Reger, beide Jacobi-Haus, Michael Seggewiß, Interkommunale Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH im Kreis Herford