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MINT Community 4.OWL 25.02.2025

Nachhaltigkeit als Zukunftsthema: Wie MINT-Bildung neue Wege geht

Nachhaltigkeit ist mehr als ein Schlagwort – sie stellt eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit dar. Doch wie kann nachhaltiges Denken und Handeln bereits früh vermittelt werden? Die MINT 4.OWL-Netzwerkveranstaltung in der Wissenswerkstadt Bielefeld zeigte, wie Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenarbeiten, um MINT-Bildung nachhaltig zu gestalten.

Nachhaltigkeit erlebbar machen: Praktische Workshops für Jugendliche

Ein Schlüssel für wirkungsvolle Bildung liegt in der Praxisnähe. Die MINT 4.OWL-Nachhaltigkeitsworkshops, vorgestellt von Melissa Richter (OstWestfalenLippe GmbH) setzen genau hier an. Jugendliche bekommen durch praxisnahe Experimente und Projekte Einblicke in Recycling, Repair und Aerodynamik. Sie lernen nicht nur, wie Ressourcen geschont werden können, sondern auch, wie naturwissenschaftliche Erkenntnisse helfen, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Gerade durch das eigene Erleben bleibt das Gelernte hängen – eine zentrale Erkenntnis für zukunftsorientierte Bildungsformate.

Bildung für nachhaltige Entwicklung: Theoretische Fundamente und innovative Ansätze

Doch reicht es, Wissen über Nachhaltigkeit zu vermitteln? Finja Rath vom Osthushenrich-Zentrum der Universität Bielefeld betonte in ihrem Vortrag, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) über reine Wissensvermittlung hinausgehen muss. Sie soll zum kritischen Denken anregen und Handlungskompetenzen fördern. Als Best-Practice-Beispiel stellte sie das Projekt UTurn vor, das genau diesen Ansatz verfolgt: Interaktive Lernformate ermöglichen es Schüler:innen, nachhaltiges Handeln direkt zu erfahren.

Ein Beispiel dafür sind die „Carbon Blocks“, mit denen CO₂-Emissionen verschiedener Nahrungsmittel sichtbar gemacht werden. Die Teilnehmenden stellen eigene Gerichte zusammen und erkennen unmittelbar, welche Zutaten besonders klimaschädlich sind. So wird ein abstraktes Konzept wie der ökologische Fußabdruck greifbar und verständlich – eine innovative Methode, um nachhaltiges Bewusstsein zu schärfen.

Lernräume für Nachhaltigkeit: Die Rolle außerschulischer Bildungsorte

Doch nicht nur Schulen sind entscheidend für eine nachhaltige MINT-Bildung. Außerschulische Lernorte wie die Wissenswerkstadt Bielefeld spielen eine zentrale Rolle, um nachhaltige Themen erfahrbar zu machen. Die Veranstaltung bot eine exklusive Führung durch die verschiedenen Lernräume: Das Kreativ-Werk Textil und Digital ermöglicht Workshops zu ressourcenschonenden Techniken, während der Erlebnisraum globale Nachhaltigkeit Besucher:innen spielerisch mit weltweiten Nachhaltigkeitsfragen konfrontiert.

Diese Räume zeigen, dass nachhaltige Bildung nicht nur Theorie ist, sondern durch kreative und interaktive Formate lebendig werden kann. Solche außerschulischen Angebote sind entscheidend, um über den Unterricht hinaus nachhaltiges Denken in den Alltag der Jugendlichen zu integrieren.

Vernetzung als Schlüssel: Gemeinsam für eine nachhaltige MINT-Bildung

Letztlich kann keine einzelne Institution die Transformation zu einer nachhaltigen Bildungslandschaft allein bewältigen. Kooperationen zwischen Schulen, Hochschulen, Unternehmen und außerschulischen Lernorten sind essenziell, um neue Bildungsformate zu entwickeln und langfristig zu etablieren. Genau darum ging es im abschließenden Netzwerken der Veranstaltung: Ideen wurden ausgetauscht, neue Partnerschaften geschlossen und gemeinsame Strategien für eine nachhaltige MINT-Bildung in OWL entwickelt.

Die MINT 4.OWL-Netzwerkveranstaltung hat gezeigt: Nachhaltigkeit und MINT sind keine Gegensätze – im Gegenteil, sie ergänzen sich. Durch praxisnahe Workshops, interaktive Lernformate und starke Kooperationen kann eine Bildung geschaffen werden, die junge Menschen nicht nur informiert, sondern sie auch befähigt, aktiv nachhaltige Lösungen mitzugestalten.

Mehr Informationen zur MINT Community 4.OWL unter www.mint4owl.de. Weiteres zum Projekt UTurn finden Sie hier.