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Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL 16.12.2025

Rückschau | Online-Seminar „Stärkung des Unternehmerinnen-Ichs: vom Selbstwert zum Marktwert – Verhandlungstango“.

Wie Gründerinnen ihr Selbstbewusstsein stärken und den eigenen Wert souverän in Verhandlungen vertreten können, stand im Mittelpunkt des zweistündigen Online-Seminars „Stärkung des Unternehmerinnen-Ichs: vom Selbstwert zum Marktwert – Verhandlungstango“. Rund 30 Gründerinnen und Jungunternehmerinnen nahmen an der Veranstaltung teil und setzten sich intensiv mit ihrer inneren Haltung, ihrem Preis und ihrer Rolle als Unternehmerin auseinander.

Zum Auftakt führte Referentin Imke Leith in das Bild des „Verhandlungstangos“ ein: Verhandeln ist kein Duell, sondern ein Zusammenspiel. Entscheidend sei dabei vor allem die innere Haltung – Selbstbewusstsein ist das A und O. Mit einer klaren Einstiegsformel ermutigte sie die Teilnehmerinnen, direkt Position zu beziehen: „Ich bin …“, „Ich möchte X verdienen“, „damit ich …“. Wer den eigenen Wert kennt, müsse ihn nicht rechtfertigen, sondern dürfe den Preis nennen – und anschließend bewusst schweigen.

Dass Selbstständigkeit immer auch Persönlichkeitsentwicklung bedeutet, wurde im weiteren Verlauf deutlich. In Breakout-Sessions übten die Teilnehmerinnen in kleinen Gruppen, ihren Preis klar und selbstsicher auszusprechen. Die geschützten Übungsräume boten Gelegenheit, Hemmungen abzubauen und neue Sicherheit zu gewinnen.

Anschließend ging Imke Leith auf zentrale Verhandlungsgrundlagen ein und nutzte dafür das Eisbergmodell: Während Zahlen, Daten und Fakten sichtbar an der Oberfläche liegen, werden rund 95 Prozent aller Entscheidungen unbewusst getroffen. Gerade im Verkauf spiele daher die emotionale Ebene eine entscheidende Rolle. Gründerinnen seien gut beraten, nicht nur ihre Leistungen zu erklären, sondern die Bedürfnisse hinter den Problemen ihrer Kundinnen und Kunden zu erkennen. Jedes Angebot adressiert einen „Pain“ und schafft einen „Gain“ – und genau hier liegt der Mehrwert unternehmerischen Handelns.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Frage: Was verkaufen wir eigentlich? Neben Fach- und Methodenkompetenz sind es auch Sozialkompetenz und Zeit, die den Kern des Deals ausmachen – und an denen sich der Preis orientieren sollte. In einer weiteren Übungsphase reflektierten die Teilnehmerinnen ihr persönliches Alleinstellungsmerkmal und schärften ihr Profil.

Nach der Pause widmete sich die Referentin der Psychologie der Zahlen: Welche Preisuntergrenze ist realistisch? Wo liegt das Maximum? Ergänzt wurde dieser Teil durch Einblicke in Preisstrategien sowie die Marketingformel „know, like, trust“ – denn Vertrauen ist eine zentrale Voraussetzung für erfolgreiche Verhandlungen.

Zwischendurch nahm sich Imke Leith immer wieder Zeit für Fragen und individuelle Anliegen, was den hohen Praxisbezug der Veranstaltung unterstrich.

Fazit: Wer den eigenen Wert kennt, kann ihn auch selbstbewusst vertreten. Verhandeln ist ein Lernprozess – und mit der richtigen Haltung, Klarheit und Übung wird aus Unsicherheit ein souveräner Tanz auf Augenhöhe.

Referentin: (links) Imke Leith, KELE-Coaching, stärkenorientierte Komfortzonendehnerin & Starkmacherin
Kim Lasche, Projektmanagerin Kompetenzzentrum Frau und Beruf