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Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL 14.08.2025

Rückschau Online-Seminar: Flexibel, effizient, zukunftsfähig – Führung im Spagat der Erwartungen

Zwischen Vertrauen, Leistung und Selbstfürsorge

Am 14.08.2025 beleuchteten die Referentinnen Marie Homann und Katja Maas (Organisationsberatung Rheingans) das Thema „Führung im Spagat der Erwartungen“ für ca. 85 Personalverantwortliche und Führungskräfte.

Zum Auftakt stimmten sich die Teilnehmenden mit einer Mentimeter-Umfrage ein: „Was ist Dein größter Spagat in Deiner Führungsposition?“ Die Antworten reichten von Zeitmanagement und Veränderungsprozessen bis hin zu Motivation und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Die Referentinnen führten anschließend in das Bild vom „Spagat“ ein – nicht als Entweder-oder, sondern als ständiges Austarieren zwischen verschiedenen Polen: Privat und Beruf, Mensch und Technik, Präsenz und Homeoffice, Tradition und Innovation, die eigenen Bedürfnisse und die des Teams. Diese Dimensionen beeinflussen sich gegenseitig und werden zusätzlich von äußeren Rahmenbedingungen geprägt.

Ein Blick in die Vergangenheit verdeutlichte, wie sehr sich Führungsarbeit gewandelt hat: Früher standen Kontrolle und starre Strukturen im Vordergrund, heute zählen Vertrauen, Freiräume, agile Arbeitsweisen und Anpassungsbereitschaft. Homann beschrieb die verschiedenen Ebenen, auf denen Führung wirkt – „Ich mit Mir“, „Ich mit Anderen“ und „Ich als Teil der Organisation“. Dabei spiele auch die eigene Stressbewertung eine Rolle: Wer bewusst wahrnimmt, wie er Situationen einordnet, kann gezielter reagieren. Maas und Homann gaben praxisnahe Tipps wie aktives Zuhören, neutrale Formulierungen und kleine Tools zur Stärkung der Resilienz – etwa Mikropausen, Rituale und nicht zuletzt Humor.

Im Abschnitt „Ich mit Anderen“ ging es um Erwartungen an Führungskräfte, die in der zweiten Mentimeter abgefragt wurden. Maas stellte die Kernaufgaben von Führung vor und erläuterte das Konzept des „Servant Leader“: Menschen befähigen, Räume eröffnen, Hindernisse aus dem Weg räumen. Ergänzt wurde dies um konkrete Ansatzpunkte, die Zusammenarbeit flexibel, effizient und zukunftsfähig zu gestalten – von Fokuszeiten über digitale Tools bis hin zu psychologischer Sicherheit im Team.

Den Abschluss bildete die Ebene „Ich und die Organisation“. Hier stand die Unterscheidung zwischen direkter Führung im System und indirekter Führung am System im Mittelpunkt.

Zum Abschluss hatten die Teilnehmen die Möglichkeit Frage zu stellen. In der Diskussion ging es um den Spagat zwischen Tagesgeschäft und strategischer Ausrichtung sowie um den Umgang mit Generationenunterschieden beim Thema Resilienz und Gesundheitsbewusstsein. Ein Vorschlag aus der Runde: Mitarbeitende stärker in den Austausch bringen – denn nicht jede Nuance lässt sich allein von der Führungskraft erfassen.

Referentinnen: (oben links) Katja Maas (Senior Beraterin bei Rheingans) ist gelernte Diplom-Ingenieurin und seit vielen Jahren als Beraterin und Trainerin in der Organisationsentwicklung mit dem Fokus Führung zu Hause.  ( Bild unten ) Marie Homann ist Psychologin und arbeitet als Beraterin und Trainerin bei Rheingans.

Oben rechts: Kim Lasche - Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL