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Eine sichere, effiziente, kostengünstige und gleichzeitig saubere Energieversorgung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Transformation des Wirtschaftsstandorts. Ostwestfalen-Lippe (OWL) gehört zu den Regionen in Deutschland, die beim Umbau des Energiesystems besonders schnell voranschreiten.

Green.OWL 21.11.2025

Energie in Ostwestfalen-Lippe: Transformation mit System

Eine sichere, effiziente, kostengünstige und gleichzeitig saubere Energieversorgung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Transformation des Wirtschaftsstandorts. Ostwestfalen-Lippe (OWL) gehört zu den Regionen in Deutschland, die beim Umbau des Energiesystems besonders schnell voranschreiten. Mit einem Anteil von 62,5 % erneuerbarer Energien am Stromverbrauch liegt OWL deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Der größte Teil stammt aus Windenergie, gefolgt von Photovoltaik und biogenen Quellen. Allein durch den Einsatz dieser Technologien konnten 2024 fast drei Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden – ein spürbarer Beitrag zum Klimaschutz. Das theoretische Potenzial ist dabei weitaus größer: Mit über 43,8 TWh pro Jahr könnte die Region langfristig mehr Energie erzeugen, als sie selbst verbraucht, und damit zu einem Nettoexporteur grüner Energie werden.

Doch der Weg dorthin bleibt anspruchsvoll. Das Energiesystem ist im Wandel – vom zentralen zum dezentralen, vom linearen zum vernetzten. Windräder, Solaranlagen und Speicher erzeugen Energie dort, wo sie verbraucht wird. Diese neue Logik fordert die bestehende Netz- und Speicherinfrastruktur heraus. Um Schwankungen auszugleichen und Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind Investitionen in Netzausbau, Speichertechnologien und intelligente Steuerungssysteme entscheidend.

 

Dezentral, innovativ, vernetzt

Besonders dynamisch entwickelt sich die Photovoltaik: Innerhalb eines Jahres – von 2023 auf 2024 – stieg die Zahl der Anlagen um ein Viertel auf fast 150.000 Systeme, die inzwischen über 11 % des regionalen Stromverbrauchs decken. Im Kreis Höxter erreichen einige Gemeinden Spitzenwerte von mehr als 3.000 kWh Solarstrom pro Kopf. Auch die Windkraft bleibt ein zentraler Pfeiler der Energiewende. Der Kreis Paderborn erzeugt bereits seit 2018 bilanziell mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, als vor Ort verbraucht wird.

Parallel dazu setzen immer mehr Unternehmen auf Eigenversorgung, Power Purchase Agreements und Energiemanagementsysteme nach ISO 50001. Effizienztechnologien wie Wärmerückgewinnung, Geothermie, LED-Beleuchtung und smarte Verteilersysteme sind längst Standard. Quartierslösungen, in denen Energie gemeinschaftlich erzeugt, gespeichert und genutzt wird, gewinnen zunehmend an Bedeutung – sie mindern Netzlasten und schaffen lokale Wertschöpfung.

 

Potenziale und Herausforderungen

OWL profitiert nicht nur von seiner Energieerzeugung, sondern auch von seiner starken Forschungs- und Technologiebasis. Mit Kompetenzen in Automatisierung, Elektrotechnik, Maschinenbau und IT verfügt die Region über ideale Voraussetzungen für die Entwicklung intelligenter Energiesysteme, Smart Grids und sektorübergreifender Innovationen. Initiativen wie it’s OWL oder Green.OWL wirken dabei als Beschleuniger, indem sie Wissen aus Forschung und Praxis zusammenführen. Projekte wie der Schlafende Riese, im Rahmen dessen eine bestehende Erdgas-Hochdruckoptimierungsleitung in Lichtenau zur Speicherung von grünem Wasserstoff eingesetzt werden soll, weisen den Weg.

Doch es bleiben Aufgaben: Netzengpässe, fehlende Speicher, Fachkräftemangel und Akzeptanzprobleme beim Ausbau erneuerbarer Energien bremsen die Dynamik. Verlässliche Rahmenbedingungen, planbare Förderung und eine enge Abstimmung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sind daher unerlässlich.

Mit seiner hohen Ausbauleistung, der technologischen Exzellenz und einem klaren strategischen Kompass – dem Masterplan Green.OWL – ist Ostwestfalen-Lippe jedoch hervorragend aufgestellt, um als Modellregion für nachhaltige Energie und wirtschaftliche Transformation voranzugehen.

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.green-owl.eu.