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Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL 15.06.2020

Webinare: Personalmanagement: Agile Führung als zukunftsweisende Strategie

Anfang Juni hatten Personalverantwortliche aus Ostwestfalen-Lippe gleich zweimal in einem Webinar des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL die Möglichkeit, sich über das Thema „Personalmanagement: Agile Führung als zukunftsweisende Strategie“ zu informieren und auszutauschen.

Was bedeutet agile Führung konkret? Welche Kernkriterien agiler Führung lassen sich identifizieren? Diese Fragen wurden den pro Webinar jeweils etwa 60 Teilnehmenden von Heidrun Strikker von der SHS Consult GmbH beantwortet, wobei die Referentin immer wieder auch auf die besonderen aktuellen Herausforderungen einging.

Ausgangspunkt des Vortrages waren Veränderungen auf allen Ebenen der Arbeitswelt, die neue Anforderungen an Führung stellen. Umsetzbar wird die Idee eines neues, agilen Denkens und Handelns durch das Hinterfragen bisher feststehender Meinungen und Einstellungen – sowohl in Bezug auf Kompetenzen und Strategien als auch auf Einstellungen und Überzeugungen.  Hierfür identifizierte die Referentin fünf Kernkriterien: Der Kunde als Ausgangspunkt, die innere Haltung, Kollaboration und Selbstorganisation, iteratives Vorgehen und Führung als Sparring. Um erfolgreich agil handeln und führen zu können, müssen die Zuständigkeiten verteilt und eingehalten werden. Das bedeutet auch ein hohes Maß an Selbstorganisation und Eigenverantwortung. Die innere Haltung sollte sich anpassen, damit die Kreativität voll ausgeschöpft werden kann. Bei der Umsetzung der Prozesse sind kurze Planungszyklen essentiell, ebenso wie eine gute Fehlerkultur mit der Bereitschaft zum Umkehren und Neumachen. Es gilt, im Ergebnis lieber 80 % einfach zu machen anstatt 150 % sicher zu planen.  Mit der Einbeziehung von Kundenfeedbacks können in kurzen Planungsabschnitten die einzelnen Bearbeitungsschritte schnell angepasst werden. Die Führungskraft agiert in diesen Prozessen als Sparringpartner. Sie bildet den Rahmen aus Sicherheit, gibt Feedback und ist für den operativen Bereich zuständig.

Als ein Beispiel für die Umsetzung der Agilität in Prozessen zeigte Heidrun Strikker den Scrum Prozess, der den Teammitgliedern neue Rollen und Funktionen zuweist. Ein entscheidendes Element sind die „Daily Scrums“. Dabei tauschen sich alle Teammitglieder in einem täglichen, maximal 15 Minuten dauernden Meeting über den aktuellen Stand, Fragen und Erfolge aus.

Die Referentin machte deutlich, dass ein neues Verhalten im Arbeitsprozess, neue digitale Kompetenzen, neue dialogorientierte Strategien sowie das Hinterfragen vorhandener Einstellungen zentrale Elemente auf dem Weg zur agilen Führung darstellen.

Als ein Praxistool zur Selbstreflexion stellte Heidrun Strikker die „Wunderleiter“ vor. Auf verschiedener Frage-Stufe ausgehend vom konkreten Verhalten, über Strategien sowie Überzeugungen bis hin zur ethischen Orientierung  ist mit dem Instrument anhand von Leitfragen eine nachhaltige Selbstreflexion über die eigene agile Mentalität möglich.

Im Rahmen der agilen Führung ist es sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeitende wichtig, neue Verhaltensformen und Kompetenzen zu erlernen. Als ein Beispiel hierfür präsentierte die Referentin die agile Moderation, die sich idealtypisch in vier Phasen aufteilen lässt. Als Führungskraft sorgt man für die richtige Arbeitsatmosphäre. Man gibt außerdem Orientierung wie einen sicheren Rahmen vor und strukturiert die Ideen. Nicht zu vernachlässigen ist als letzter Schritt eine übersichtliche und transparente Bündelung der Ergebnisse.

Der Vortrag endete mit einer produktiven Diskussion einzelner Aspekte der agilen Führung. Abschließend stand angesichts sehr vieler positiver Rückmeldungen der Teilnehmenden fest: es war ein spannender, informativer Vortrag rund um das Thema „Agile Führung“, bei dem viele Anregungen gewonnen wurden.