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Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL 16.06.2020

Webinar: Auswahlgespräche aus dem Homeoffice – Auszubildende online auswählen am 09. Juni 2020

Am 09. Juni 2020 folgten 31 Personalverantwortliche aus kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh der Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL zu dem Webinar "Auswahlgespräche aus dem Homeoffice – Auszubildende online auswählen".

Zentrale Fragen des Webinars waren: Wie gewinnen Unternehmen trotz der räumlichen Distanz einen guten Eindruck von den potenziellen Auszubildenden? Wie präsentieren sich Unternehmen in einem virtuellen Bewerbungsgespräch als attraktive Ausbildungsbetriebe? Um diese Fragen zu beantworten, gingen die Referentinnen Simone Bull und Martina Schwenk von der Arbeitgeberschmiede - Agentur für Personal und Marketing auf folgende Kategorien ein: Online-Interviews vorbereiten, Online-Tests, Online-Interviews durchführen sowie zielgerichtet Mädchen und junge Frauen für technische Ausbildungsberufe begeistern.

Bei der Vorbereitung eines Online-Bewerbungsgespräches gilt folgendes zu beachten: die Arbeitgebermarke dient, wie auch in Präsenzgesprächen, als Grundlage. Hierbei ist es wichtig, die Werte, die Benefits, die Kultur und auch die Tonalität zu vermitteln. Vorab Tipps für die Kandidaten zu entwickeln und diese mitzuteilen, dient der Vorbereitung der Bewerbenden und verbessert die Qualität des Gesprächs. Es können Tipps zur Technik oder auch zum Dresscode sein. Als Vorbereitung auf das Gespräch und die Stellenbesetzung sollten Auswahlkriterien erarbeitet werden, welche auf die Stelle passen und realistisch sind. Eine Unternehmensvorstellung sollte gut geplant und passgenau erarbeitet werden. Vorab ist die DSGVO-Konformität sowie die Vorbereitung des Raumes und der Kollegeninnen sicherzustellen, die ebenfalls an dem Gespräch teilnehmen.
Im nächsten Schritt ging es um Einstellungstests im Rahmen der Auswahlverfahren. Diese Tests werden zumeist vor dem Bewerbungsgespräch durchgeführt.

Die Referentinnen starteten dazu zwei Umfragen. Gut die Hälfte der Teilnehmenden verwenden sowohl papierbasierte als auch Online-Tests. In diesen Tests werden zumeist folgende Kategorien abgefragt: Logisches Denken, Kommunikation, Wissen zum Thema Digitalisierung sowie das Wissen über das Unternehmen. Im weiteren Verlauf wurden die Vor- und Nachteile der Tests besprochen. Zu beachten ist, dass bei der Beantwortung von Online-Tests geschummelt werden kann. Eine gute Lösung kann sein, dass einige Fragen im Bewerbungsgespräch wiederholt werden.
Bei der Durchführung der Interviews ist es wichtig, dass das Gespräch so „normal“ wie möglich gestaltet wird. Dazu gehören Smalltalk und Aufwärmphasen. Damit man sich als Unternehmen angemessen präsentieren kann, ist ein virtueller Rundgang von Vorteil. In den Gesprächen sind alle Kriterien zu prüfen, die vorab festgelegt wurden. Der Ausbildungsberuf und die Tätigkeiten sollten facettenreich vorgestellt werden. Zudem ist immer Zeit für Fragen einzukalkulieren. Zum Schluss sollte das weitere Vorgehen erklärt werden: wer ist die Kontaktperson, wann gibt es Bescheid, wie gestaltet sich die nächste Runde?

Im letzten Schritt gingen Simone Bull und Martina Schwenk darauf ein, was für eine zielgruppengerechte Ansprache bei weiblichen Auszubildenden wichtig ist. Die Ansprache von potenziellen Bewerberinnen zeichnet sich zum einen dadurch aus, dass die Sprache angemessen ist. Zum anderen benötigen Mädchen und junge Frauen, besonders in den MINT-Bereichen, einen Kontext und Sinn hinter den Aufgaben. Sie fühlen sich von interdisziplinären Berufen angesprochen. Auch Vorbilder haben eine große Wirkung auf die Entscheidungsfreudigkeit für ein Berufsfeld. Diese sollten in Stellenanzeigen und in den Bewerbungsverfahren dargestellt werden.

Abschließend stand angesichts sehr vieler positiver Rückmeldungen der Teilnehmenden fest: es war ein spannender, informativer Vortrag rund um das Thema „Auswahlgespräche aus dem Homeoffice“, bei dem viele Anregungen gewonnen wurden.