GründerinnenSeminar OWL am 15. Februar 2021 „Social Media Marketing-Strategie“ - Soziale Plattformen effektiv nutzen
Am Montag, den 15.02.2021 nahmen 31 Gründerinnen und Jungunternehmerinnen an unserem GründerinnenSeminar OWL zum Thema „Social Media Marketing-Strategie“ teil. Die Veranstaltung wurde moderiert von Anna-Lena Lütke-Börding vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL. Edith Rehmann-Decker, Amtsleiterin der Servicestelle Wirtschaft des Kreises Paderborn, begrüßte als Kooperationspartnerin die Teilnehmerinnen und stimmte auf die dreistündige Veranstaltung ein.
Social Media Marketing ist ein geflügeltes Wort. Doch so einfach wie es uns über die Lippen kommt ist die unternehmerische Nutzung doch nicht. Ob Social Media Marketing wirklich sinnvoll für ein Unternehmen ist und wie es mit Hilfe einer Social Media Marketing - Strategie effektiv genutzt werden kann, darum ging es in diesem Seminar. Referent Thorsten Ising, Spezialist für Social Media Marketing und digitale Kommunikation gab dabei Einblicke in Chancen, Risiken, Grenzen und Möglichkeiten von Social Media Marketing - Vorhaben und half bei der Entscheidung zur Entwicklung einer geeigneten Marketing-Strategie.
Zu Beginn ging der Referent auf den Nutzen und die Effektivität von Social Media Marketing-Maßnahmen ein. Er erklärte hierzu welche Ausmaße die Social Media Plattformen heutzutage angenommen haben und dass viele Nutzer bereits gesättigt von der Flut an Inhalten seien. Um überhaupt Aufmerksamkeit zu erregen und somit evtl. neue Kundinnen und Kunden zu finden, bedarf es daher einer Strategie. Die Erarbeitung und Durchführung einer solchen Social Media- Strategie erfordert allerdings viel Zeit und die Strategie muss evaluiert und ggf. neu angepasst werden - das alles neben dem Kerngeschäft. Um gerade zu Beginn der Gründung nicht wertvolle Zeit und Geld in uneffektive Social Media Maßnahmen zu investieren, sollte in einem ersten Schritt also eine Analyse gemacht werden. Für die Analyse werden die unternehmerischen Ziele und die Zielgruppe sehr genau definiert, geeignete Themen recherchiert und Keywords analysiert. In der zweiten Phase, der Konzeption, werden unter anderem Ideen entwickelt und ein Redaktionsplan erstellt. Dann geht es im dritten Schritt an die Produktion. Hierzu werden u.a. Inhalte erstellt, geprüft und freigegeben. In der vierten Phase, der Distribution, findet das Publishing statt und es wird z.B. eine Zweitverwertung eingerichtet. In der 5. Phase findet dann eine weitere Promotion der Inhalte statt. In der sechsten Phase, der Evaluation, wird die Social Media Marketing - Strategie optimiert und bewertet. Einige Schritte überschneiden sich dabei oder müssen mindestens auch in früheren Phasen bereits mitgedacht werden.
Immer vor Augen halten muss sich die Unternehmerin dabei, dass mit dem Content immer Menschen angesprochen werden. Denn auch im B2B- Bereich entscheiden Menschen und keine Firmen über den Einkauf von Produkten und Dienstleistungen. Das Social Media Marketing ist ausserdem laut Referent, immer nur als Ergänzung zur Homepage zu sehen, denn die Homepage steht immer im Zentrum der digitalen Kommunikation und ihr gebührt daher die meiste Aufmerksamkeit. Zudem ist es hilfreich einen Google-Business Account zu erstellen, da 93 % aller Suchen nach verschiedenen Leistungen über Google gestellt werden.
Bei allen Maßnahmen muss das Ziel im Vordergrund stehen. Soweit ein Beitrag nicht mindestens zur Erhöhung der Sichtbarkeit, zur Öffentlichkeitsarbeit oder zur Kundengewinnung genutzt werden kann, dann sollte er besser nicht geteilt werden.
Am Ende dieses gelungenen Seminars haben die Teilnehmerinnen Klarheit darüber gewonnen, ob Social Media Marketing unter Berücksichtigung ihrer zeitlichen und finanziellen Ressourcen für Ihr Unternehmen tatsächlich ein effektives Marketinginstrument darstellt und wertvolle Tipps zur Erarbeitung einer eigenen Social Media Marketing Strategie erhalten.
Im dritten Netzwerk-Talk | Online stand die Förderung der internen Führungskräfte und deren Bedeutung für langfristigen Erfolg – gerade auch in familienfreundlichen Unternehmen – im Mittelpunkt eines anregenden Nachmittags. Laut Zuzana Blazek (Senior Researcherin am Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.) wird es gerade in klein- und mittelständischen Unternehmen zu einer der wichtigsten Aufgaben, ein gezieltes Resilienzmanagements zur Förderung der Führungskompetenz aufzubauen.
Die Arbeitswelt verändert sich rasant – nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Führungskräfte werden sich darauf einstellen (müssen) – so Zuzana Blazek – hybrid zu führen. Mal werden sie ihr Team durch digitale Phasen leiten, dann wieder Gespräche vor Ort im Unternehmen führen können. Damit wird die Führungsarbeit noch komplexer, die Anforderungen an ein gezieltes Kontaktmanagement sowie eine durchdachte, auf die unterschiedlichen Beschäftigten ausgerichtete Kommunikation höher.
Führungskräfte stehen im Mittelpunkt des Wandels und die Erwartungshaltung an ihre Leistungen ist hoch. Sie motivieren ihr Team, wirtschaftliche Zielvorgaben zu erfüllen, leiten durch Veränderungsprozesse im Unternehmen und sorgen für die dauerhafte Arbeitsfähigkeit ihres Teams. Zu ihren Aufgaben gehört nicht nur die Entwicklung aller Beschäftigten zu steuern, sondern auch die jeweilige Lebenssituation zu erfassen, Lebensphasen bedingte Veränderungswünsche aufzunehmen und zu berücksichtigen. Da fragt sich manche Führungskraft heute: Wo bleiben meine Themen? Wie findet mein Wunsch nach Vereinbarkeit meiner beruflichen und privaten Situation Berücksichtigung? Und wie schaffe ich das alles unter einen Hut zu bekommen?
Zuzana Blazek verdeutlicht sehr bildhaft, in welchem Spannungsfeld Führungskräfte heute arbeiten. Es stellt sich daher die Frage, welche Fähigkeiten Führungskräfte heute und in Zukunft brauchen. „Führungskräfte müssen im heutigen Arbeitsumfeld psychisch widerstandsfähig sein! Sie müssen kommunikationsstark, empathisch und resilient sein, …“ um mit der Fülle der Anforderungen und den stetigen Veränderungen gesund umgehen zu können.
Ziel der Arbeit an der persönlichen Resilienz ist es, eine optimistische Einstellung zu gewinnen, die gesetzten Rahmenbedingungen zu erkennen und zu akzeptieren, um innovativ wirken zu können. Resilienz steht für innere Widerstandskraft, in Veränderungen positiv agieren zu können, weil innere Leitplanken Stabilität und einen Handlauf für den Weg nach vorn bieten. Diese Art von Resilienz lässt sich – unabhängig von Alter, Berufs- und Lebenserfahrung – fördern und trainieren.
Die Teilnehmerfrage nach den ersten Schritten zum persönlichen Resilienzaufbau nutzt Zuzana Blazek für einen Appell an alle Unternehmensvertretungen. Resilient sein bedeutet – Stress als handhabbar zu erleben. Resilienz ist „Der Halt in uns selbst – unsere innere Widerstandskraft und Flexibilität.“ Im ersten Schritt ist die Reflektion auf mich selbst das Wichtigste. Jeder kann in einer Art Bestandsaufnahme sich Fragen stellen wie: „Welche Rollen erfülle ich jeden Tag – beruflich wie privat? Wieviel Zeit investiere ich in jede Rolle und wie stehe ich zu jeder Rolle?“ „Wie sieht mein Energiedepot aus? Was läuft oben an Energie hinein und wieviel unten raus? Und wem lasse ich meine Energie zukommen und wer zapft an mir?“
Es ist nicht nur der Fachkräftemangel, der Unternehmen dazu animiert, sich mit Fragen der langfristigen Bindung und dauerhaften Leistungsfähigkeit auseinander zu setzen. Manche Unternehmen haben erste Schritt und Angebote zur Stärkung der physischen Gesundheit ihrer Beschäftigten unternommen, oft begleitet durch die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die Wichtigkeit, sich mit der Resilienzstärke der eigenen Führungskräfte zu beschäftigen, wird zunehmend mehr Unternehmen bewusst. Die Entwicklung von Führungskräften in den eigenen Reihen eines Unternehmens ist deutlich schwieriger geworden. Viele junge Beschäftigte überlegen heute gut, welcher Arbeitgeber für sie interessant sein könnte und ob sie überhaupt eine Führungsrolle übernehmen wollen. „Wer will in einem Unternehmen arbeiten, dem die langfristige Leistungsfähigkeit und Lebenssituation der Beschäftigten egal ist?“ fragt Zuzana Blazek.
Um die aktuelle Situation der Führungskräfte festzustellen und über weiteres Vorgehen bis zu einer Resilienzstrategie zu beraten, benötigen Unternehmen eine Art Führungskreis, in dem die Kultur des offenen Gesprächs gepflegt wird. Die gezielte Entwicklung einer hohen Unternehmensresilienz ist eine strategische Entscheidung, welche die gesamte Unternehmensorganisation und -kultur betreffen wird. Zuzana Blazek empfiehlt, für diesen Prozessauftakt eine professionelle Begleitung zu suchen.
Über die Beschäftigung mit der Resilienz kann ein ganzes Unternehmen die Fähigkeit entwickeln, in Krisensituationen handlungsfähig zu bleiben und sich in eine widerstandsfähige, zukunftsorientierte Organisation umzuformen.
Als eindrückliches Beispiel berichtete Frau Blazek über die US-amerikanische Firma Morgan Stanley, die ihre Büros in den Twin Towers in New York hatte. In den 90er Jahren war die Geschäftsleitung durch einen Brand im Parkdeck darauf aufmerksam geworden, dass sie keine Notfallpläne für diesen Fall besaßen. Intensiv wurde daraufhin ein entsprechendes Konzept erarbeitet und mit allen Beschäftigten regelmäßig erprobt. Dank dieser Pläne konnten sich am 11.09.2001 fast alle Beschäftigten aus den brennenden Gebäuden retten und Morgan Stanley innerhalb von 6 Stunden wieder arbeitsfähig sein.
Zuzana Blazek resümiert: Unternehmens-Resilienz ist ein Chefthema – eine strategische, nachhaltige Ausrichtung des eigenen Unternehmens. Junge Fachkräfte wollen Karriere machen und sich im Beruf einbringen, aber nicht um jeden Preis. Sie setzen flexible Arbeitsbedingungen und Wertschätzung voraus. Der Wunsch nach einem gesunden Arbeitsumfeld unter der Berücksichtigung ihrer Lebenssituation steht bereits auf Platz 4 ihrer Prioritätenliste zur Arbeitgeberwahl. Wer diese Generation für eine Führungsaufgabe gewinnen und langfristig im Unternehmen binden will, muss sich mit der Situation im Unternehmen kritisch auseinander setzen und die eigenen Führungskräfte stärken. Die Erarbeitung von Notfallabläufen für außergewöhnliche Krisensituationen gehört ebenso zur Unternehmensresilienz wie die alltägliche „Fehlerkultur“ und die Umsetzung von Vereinbarkeitsangeboten für Mitarbeitende und Führungskräfte.
„Sie können heute bei sich selbst beginnen“, appelliert Zuzana Blazek an alle Unternehmensvertretungen.
Im Anschluss an den Vortrag stellte Dr. Angela Siebert den Ablauf des Auszeichnungsverfahrens „Familienfreundliche Unternehmen Kreis Paderborn 2021“ vor. Nach vorläufigem Zeitplan wird die Bewerbungsphase im April 2021 beginnen und der Unternehmensdialog über die Sommermonate stattfinden. Die eigentliche Auszeichnung ist für September 2021 angedacht. Eine Einladung zur Teilnahme wird per Email an alle interessierten Unternehmen versendet.
Diese Online-Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Servicestelle Wirtschaft und der Gleichstellungsstelle Kreis Paderborn durchgeführt und von Dr. Angela Siebert (Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL) moderiert.
Zuzana Blazek | Senior Researcherin | Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
Dr. Angela Siebert | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL | Paderborn
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Unserer Einladung zum Online-Seminar „Wirtschaftsfaktor Familienfreundlichkeit: Ein klarer Wettbewerbsvorteil - Nicht nur in Zeiten einer Pandemie“ folgten Ende Januar 35 Personalverantwortliche und Führungskräfte aus Unternehmen sowie Interessierte aus Institutionen überwiegend aus den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke.
In den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine hohe betriebswirtschaftliche Bedeutung hat und gleichzeitig als zentraler Faktor für die Produktivität insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen steht. Für Betriebe mit vereinbarkeitsorientierter Personalpolitik war es einfacher, sich auf neue Rahmenbedingungen einzustellen. In der zu Beginn des Online-Meetings durchgeführten Abfrage zu Angeboten, die vor der Pandemie schon in den Unternehmen bestanden, waren flexible Arbeitszeitmodelle und auch Mobiles Arbeiten/Homeoffice die meistgenannten. Insgesamt 95 % der Teilnehmenden gaben an, dass es sehr hilfreich bzw. hilfreich war, darauf zurückgreifen zu können.
Referentin Birgit Wintermann (Bertelsmann Stiftung / Project Managerin: Programm „Zukunft der Arbeit“) stellte aber gleich am Anfang ihres fundierten Beitrags klar, dass beim großen Thema Familienfreundlichkeit die Form der Arbeitsorganisation nur einen Teil der Kriterien ausmache. Es sei eher ein Vielklang unterschiedlicher Aspekte wie Unterstützungsangeboten, strategischer und nachhaltiger Personal- und Organisationsentwicklung, vor allem aber einer Unternehmens- und Führungskultur, in der gelebte Familienfreundlichkeit sowohl nach innen als auch nach außen kommuniziert wird. Birgit Wintermann empfiehlt, den Menschen in den Fokus zu nehmen – mit allem, was formell oder informell erworben wurde. Dazu zählen natürlich die fachlichen Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen, aber auch die persönlichen Eigenschaften und Umstände, seine Konstitution, Bedürfnisse und nicht zuletzt familiäre Verpflichtungen. Bezogen auf die aktuellen Entwicklungen resümiert sie: „Wer in seinem Betrieb digital arbeiten möchte, muss die Menschen berücksichtigen, also mitarbeiterorientiert und familienfreundlich sein.“
Zur aktuellen Situation berichtet Birgit Wintermann, dass die letzten Monate zu einer deutlichen Digitalisierung in den Unternehmen beigetragen haben. Das betrifft insbesondere den Ausbau von Mobiler Arbeit/Homeoffice und digitaler Besprechungskultur. Die zunächst improvisierten Lösungen bergen jetzt ein großes Potenzial, die Arbeitswelt zukunftsfähig zu gestalten und die Digitalisierung als langfristige Chance für mehr Vereinbarkeit oder auch mehr Lebensqualität zu nutzen.
Schließlich gab Birgit Wintermann einen Ausblick auf das, was in der „New Work“ bleiben könnte. Neben dem Fixieren der neu eingeführten Arbeitsweisen spielt die Durchführung einer wirklichen digitalen Transformation in Betrieben eine entscheidende Rolle. Aus der Studie Erfolgskriterien betrieblicher Digitalisierung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Auftrag für die Bertelsmann Stiftung stellt sie u. a. die Kernergebnisse vor: Die Geschäftsführung muss mit gutem Beispiel vorangehen und die Führungsrolle verändert sich. Probierfreudigkeit und transparente Kommunikation auf Augenhöhe sind elementar und Räume für Innovationen und Lernen werden bewusst geschaffen.
Auf den gerade erschienen Praxisleitfaden für Unternehmen New Work: Potentiale nutzen - Stolpersteine vermeiden weist Birgit Wintermann zum Ende ihres Vortrags hin. Darin geht es unter anderem auch um die juristischen Unterschiede zwischen mobilem Arbeiten und Homeoffice und viele weitere Aspekte wie Arbeitszeit, Agilität oder auch New Work in Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen.
Im Anschluss stellte Meike Stühmeyer das Auszeichnungsverfahren „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Herford 2021“ vor. Neben allgemeinen Informationen zur Zielsetzung und dem Kooperationsverbund aus Kreis und Kammern ging es um den Ablauf und die Kriterien des Verfahrens sowie die Vorteile als ausgezeichnetes Unternehmen und den Zeitplan für das Verfahren in diesem Jahr. Der Bewerbungszeitraum ist für April 2021 festgelegt.
Rückfragen dazu beantwortet sie gern. Telefon 0521 / 96733-294 (Mo) oder 05221 / 13-1353 (Mi/Do) oder per Mail an m.stuehmeyer-freesenoSpam@ostwestfalen-lippe.de.
Bild von oben nach unten:
Meike Stühmeyer-Freese | Kompetenzzentrum Frau und Beruf | OWL GmbH
Birgit Wintermann | Bertelsmann Stiftung | Project Managerin: Programm „Zukunft der Arbeit“
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Sophia Schütze ist 27 Jahre alt und hat bereits 27 Angestellte. Seit August 2020 wird sie kontinuierlich auf die baldige Übernahme des Betriebes Ihres Vaters vorbereitet. Die Privat-Brauerei Hohenfelde GmbH ist bereits seit mehreren Generationen in Familienbesitz. „Die Brauerei war schon immer Bestandteil der Alltagswirklichkeit von meiner Schwester und mir“ erzählt sie. Nun steht die familieninterne Übergabe an. Für Sophia Schützes Schwester kam die Übernahme nicht in Frage, daher war schnell klar, dass Sophia Schütze die Brauerei übernehmen würde. „Ich habe mein Bachelor- und Masterstudium der Betriebswirtschaftslehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster mit Auslandsaufenthalten an der Athens University of Economics and Business sowie an der Universität St. Gallen (HSG) absolviert. Ich fühlte mich fachlich dadurch sehr gut vorbereitet.“ erklärt sie ihre Gefühle zu Beginn der Entscheidung. Für den Übernahmeprozess hat die Familie eine Zeitspanne von 12- 20 Monaten eingeplant. In dieser Zeit würde ihr Vater eine gemeinsame Einarbeitungsphase betreuen. „Da ich das Glück hatte, eine sehr gute Ausbildung durchlaufen zu können und sich mir während des Studiums immer wieder die Möglichkeit bot, praktische Erfahrungen zu sammeln, habe ich mich insgesamt gut vorbereitet gefühlt auf meine neuen Aufgaben als baldige Inhaberin.“ resümiert die Nachfolgerin. „Trotzdem war mir bewusst, dass ich erst einmal viel lernen muss und jeder Tag neue Herausforderungen mit sich bringt.“, denn für Sophia Schütze sind nicht nur die Zahlen wichtig, sondern in besonderem Maße auch eine offene und ehrliche Gesprächskultur. Umso glücklicher war sie, als sie bereits nach wenigen Wochen das Gefühl hatte, dass das Team zu 100 % hinter ihr steht. „Das motiviert mich immer wieder aufs Neue.“ freut sie sich über das ihr entgegen gebrachte Vertrauen. „Sowohl unternehmensintern als auch im Familien- und Freundeskreis spreche ich immer wieder aktiv über die Themen, die mich bewegen.“ Und genau das scheint ihr bei der erfolgreichen Übernahme sehr zu helfen und auch ihre Angestellten zu motivieren. „Meine unstillbare Neugier, unser Team, unsere Kunden und potenziellen Kunden, meine pure Begeisterung für unsere regionalen Produkte und die vielen neuen Herausforderungen, denen ich tagtäglich begegne treiben mich in meinem Job an.“ Aber vor allem merkt die Nachfolgerin, dass sie jeden Tag dazulernt und ihr der Übernahmeprozess die Möglichkeit bietet, sich stetig weiterzuentwickeln und zu wachsen - sowohl beruflich als auch privat. „Meines Erachtens sind Neugierde und Mut gepaart mit Kompetenz, Reflektion, Selbstwirksamkeit, Positivität und Authentizität die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Nachfolge.“ Und sie fügt hinzu, dass man sich niemals davor scheuen sollte sich bei offenen Fragen, Unklarheiten oder Bedenken Hilfe bzw. Unterstützung zu suchen. Anderen Nachfolgerinnen gibt sie mit: „Bleibt neugierig und mutig.“
Die WFG im Kreis Herford lädt interessierte Personen und Unternehmen zum Impulsvortrag „Wertvolles aus 2020 – ein Virus animiert zum Wandel!“ am 23. Februar 2021 um 17:00 Uhr ein.
In dem Online-Vortrag wird Frau Daniela Best, Geschäftsführerin PTA aus Herford, auf die Beutung von lernenden Organisationen eingehen und über Praxiserfahrungen anderer Unternehmen im Umgang mit Unsicherheit, Remote Arbeiten und Arbeit im Homeoffice berichten.
Weitere Informationen zu den Inhalten sowie eine Anmeldemöglichkeit erhalten Sie über diesen Link.
Am 21. Januar 2021 wählten sich 89 Personalverantwortliche sowie Führungskräfte aus kleinen und mittelständischen Unternehmen aus der Region in das Online-Seminar des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL ein.
Unter dem Titel „Rekrutierung, On-Boarding und Bindung von Mitarbeiterinnen der Generationen X,Y und Z" referierte Rüdiger Maas, Generationenforscher und Geschäftsführer der Maas Beratungsgesellschaft mbH sowie Gründer des Instituts für Generationenforschung.
Unter seiner Leitung hat das Institut bundesweite sowie internationale Befragungen mit dem Fokus auf die Generation Z durchgeführt.
Welche Faktoren sind für die Generation Z in Bezug auf die Erwerbstätigkeit wichtig? Die Befragungen lieferten folgende Ergebnisse: Die Faktoren Arbeitsklima sowie eine interessante Tätigkeit sind der Generation mit einer Zustimmung von über 80% am Wichtigsten. Weitere Merkmale sind u.a. die Weiterbildungsangebote sowie Aufstiegschancen, eine gute Erreichbarkeit der Arbeitsstätte und verantwortliche Tätigkeiten.
Für die Arbeitgeber soll dies nicht bedeuten, dass ein Kicker-Tisch vorhanden sein sollte, aber einen aufgeschlossene und angenehme Unternehmenskultur sowie ein positives Miteinander sollten gegeben sein und werden von den zukünftigen Fachkräften sehr geschätzt. Außerdem wird eine gewisse Flexibilität in den Arbeitsstrukturen gefordert, allerdings wünschen sich die Nachwuchskräfte weniger Entgrenzung und eine klare Abtrennung von Beruf und Privatleben.
Für die zielgruppenspezifische Ansprache ist es als Unternehmen wichtig zu wissen, wie man sich als attraktiver Arbeitgeber präsentiert und die Aufmerksamkeit auf sich lenken kann. Die Befragungen ergaben, dass ein Messeauftritt weiterhin sehr positiv auf die Generation Z wirkt. Dabei ist es von Vorteil, wenn das Unternehmen durch Auszubildende präsentiert wird. Auch Jobportale werden als sehr positives und gutes Mittel der Ansprache wahrgenommen. Es sollte außerdem nicht außer Acht gelassen werden, dass die Eltern und generell das private Umfeld einen großen Einfluss auf die Entscheidungen der Generation haben.
Als Unternehmen sollte man sich nicht zwingend auf die Social Media-Plattformen stürzen, da die Generation Z diese Kanäle nur für den privaten Gebrauch nutzen möchte und sich dieses nicht mit dem Berufsleben vermischen soll.
Eine Herausforderung für die Unternehmen besteht bei der Bindung der zukünftigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Sie stehen einem Unternehmenswechsel sehr offen gegenüber und halten sich mehrere Optionen frei.
Außerdem erwarten sie von den Unternehmen einen verantwortlichen Umgang mit gesellschaftlichen Themen, wie dem Klimaschutz, Diversität und Inklusion. Zudem sollte die Affinität für Technik vom Unternehmen unterstützt werden. In dieser Generation werden Unterschiede zwischen Frauen und Männer im Berufsleben weniger verzeichnet, dennoch sind in den MINT-Branchen weiterhin die weiblichen Fach-und Führungskräfte unterrepräsentiert.
Bild von oben nach unten:
Tabea Mälzer | Kompetenzzentrum Frau und Beruf | OWL GmbH
Rüdiger Maas | Generationenforscher und Geschäftsführer der Maas Beratungsgesellschaft mbH
Antonius Spilker | Wirtschaftsförderung Kreis Lippe
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Die Vorteile und Chancen digitaler Weiterbildung ebenso wie erste pragmatische Schritte hin zur Konzeptentwicklung von Blended Learning standen im Mittelpunkt des Online-Seminars am 21. Januar 2021. Moderiert aus dem Kreis Minden-Lübbecke, erhielten die mehr als 30 Teilnehmenden einen interessanten und kompetenten Einblick in die Thematik durch die Referentin Sünne Eichler.
Zu Beginn des Seminars wurde zunächst geklärt: Was bedeutet eigentlich E-Learning und was ist dann Blended Learning? Nach der Definition dieser Begrifflichkeiten ging Sünne Eichler auf die vielen durch die Digitalisierung neu entstehenden Lernformen ein. Optionen wie beispielsweise der virtuelle Klassenraum, Web Based Training oder Mobile Learning wurden im Hinblick auf ihre Möglichkeiten, Ausgestaltungsvariationen und technischen Anforderungen vorgestellt.
Doch warum lohnt sich Blended Learning überhaupt für Unternehmen? Hier brachte die Referentin einen ganzen Blumenstrauß an Vorteilen mit ins Seminar. Das wichtigste Argument pro Blended Learning ist die Nutzung des zeit- und ortsunabhängigen Lernens. Dies kann besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen ein großer Vorteil sein, da der temporäre Ausfall von Mitarbeitenden für Fortbildungen flexibler gestaltet werden kann. Zudem können Mitarbeitende in Teilzeit – besonders häufig weibliche Beschäftigte – trotz geringerer Stundenzahl mit flexiblem Tempo erfolgreich an Weiterbildungen teilnehmen.
Zusätzliche Vorteile liegen beispielsweise in dem Aufbau von Digitalkompetenz, der Option individueller Lernpfade und der Möglichkeit von Weiterbildung „on demand“ ohne Lernen auf Vorrat. Nicht zuletzt lassen sich durch Blended Learning als Mischform die Pluspunkte des digitalen Lernens mit den Vorteilen des Lernens in Präsenz verbinden.
Entlang von neun Schritten wurde den Teilnehmenden anschließend die Entwicklung eines Blended Learning-Konzeptes aufgezeigt. Ein besonders wesentlicher Schritt auf dem Weg ist dabei die Definition der unternehmensspezifischen Ziele, Anforderungen, Problemstellungen und Rahmenbedingungen. Typische Fragen sollten hier sein: Welche Weiterbildungsaktivitäten benötigt unser Unternehmen? Wie viele Präsenztage bei Weiterbildungen sollen bestmöglich entfallen? Welche technischen Möglichkeiten sind in unserem Unternehmen für digitale Weiterbildung vorhanden bzw. welche lassen sich schaffen?
Die Referentin zeigte – auch anhand von Fragen und Anregungen der Teilnehmenden – auf, mit welchen Mitteln sich entsprechende Konzepte gut in kleinen und mittelständischen Unternehmen erfolgreich umsetzen lassen. Falls bei einem Teil der Mitarbeitenden Vorbehalte bei der Einführung von Blended Learning auftauchen, ist Kommunikation der entscheidende Schlüssel zur Lösung. Im persönlichen Gespräch lassen sich auftauchende Bedenken oftmals schnell abmildern oder sogar komplett ausräumen.
Abschließend betonte Sünne Eichler, dass Change immer auch Chance bedeutet. Sie zeigte verschiedene lösungsorientierte Wege zur Umsetzung von Blended-Learning-Konzepten auf und regte an, pragmatisch an die Umsetzung herangehen. Und dann: einfach machen.
„Irgendwann findet sich der richtige Weg, wenn man es wirklich will.“ Friederike Welpinghus ist Konditormeisterin in familiärer Tradition. Am 01. Januar 2017 übernimmt sie die Konditorei & Bäckerei Welpinghus GmbH in Borgholzhausen von ihrem Vater. „Die Übernahme verlief relativ spontan.“ erzählt sie. Im Juli 2016 begann sie die Ausbildung im eigenen Betrieb und bereits im Januar des Folgejahres übernahm sie die Konditorei. Bis Januar 2018 war Friederike Welpinghus also Auszubildende und Chefin zugleich. Eine herausfordernde Kombination: „Schaffe ich das alles, werde ich von allen Mitarbeitenden „ernst“ genommen?“ Diese Fragen beschäftigten die junge Chefin damals sehr. Aber heute, fast vier Jahre später, hat sich das Verhältnis zu den insgesamt 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch zur Kundschaft positiv entwickelt: „Je länger man es macht, desto „sicherer“ wird man und strahlt es auch aus. Die Kommunikation mit den Mitarbeitenden hat sich auch verbessert. Auch das braucht seine Zeit, da sie es von meinem Vater anders gewöhnt waren. Mittlerweile sind wir als Team eingespielt.“ verrät sie. Um die kurzfristige Übernahme so gut wie möglich zu vollziehen haben Handwerkskammer und Innung eine Betriebsbewertung im Jahr 2016 vorgenommen. Auch ein Steuerberater und ein Unternehmensberater standen der Familie mit Rat und Tat zur Seite. Die Übernahme verlief dann reibungslos und auf das Grundlegende fühlte sich die neue Inhaberin gut vorbereitet: „Allerdings kann man sich nicht auf alles vorbereiten und dann muss man lernen situationsbedingt zu handeln - quasi learning by doing.“ beschreibt sie den Prozess. Trotzdem ist es genau diese kurzfristige Planung, die die Verwirklichung dieser Übernahme begünstigt hat. „Es war sehr gut, dass die Übernahme nicht zu lange geplant war, da ich es sonst vielleicht nicht gemacht hätte. Dass die Übernahme dann auch tatsächlich so zeitnah vollzogen wurde, war ebenfalls ein Vorteil, denn somit war klar, dass ich die Chefin bin und die Entscheidungen treffe und verantwortlich bin.“ resümiert die Konditormeisterin ihre damalige innere Haltung. Immer neue Motivation findet die junge Chefin zudem in ihrem eigenen Anspruch jeden Tag tolle Produkte herzustellen, welche die Kunden schätzen und gerne mögen.
Rückblickend ist die heutige Inhaberin sehr zufrieden mit der Übernahme: „Ich würde es immer wieder machen, allerdings auch mit der vorherigen Laufbahn, da es mir sehr geholfen hat Erfahrung als Angestellte zu haben und heute auch als Chefin aus diesem Blickwinkel schauen zu können.“ Ihre Erfahrungen aus einer anderen Branche und ihren Quereinstieg sieht sie als Bereicherung an. Zudem betont sie den positiven Effekt der Freiwilligkeit der Übernahme, ohne familiären Zwang, der maßgeblich zu ihrer positiven Grundeinstellung beigetragen hat.
Anderen Frauen, die eine Übernahme anstreben rät sie, sich im Vorfeld bewusst zu machen, dass der Schritt in die Übernahme auch die Aufgabe von Freiheiten und Freizeit mit sich bringt, welche man als Arbeitnehmerin ganz selbstverständlich hätte. „Sich vorher ausreichend zu informieren finde ich sehr wichtig: Sich erkundigen, wie man die Übernahme am geschicktesten für beide Seiten gestaltet und sich bewusst zu machen, dass es innerhalb der Familie zu Generationenkonflikten kommen kann, die einen vielleicht manchmal zweifeln lassen, ob das alles so richtig war.“ Aber trotz möglicher Bedenken ist sich Friederike Welpinghus bei einem ganz sicher: „Irgendwann findet sich der richtige Weg, wenn man es wirklich will und aus Fehlern kann man nur lernen.“
Am Mittwoch, den 13. Januar fanden sich insgesamt 12 Gründerinnen und Jungunternehmerinnen zum ersten Teil des Online-Seminars „Mut zur Selbständigkeit – Ängste überwinden und ins Handeln kommen“ zusammen. Die Veranstaltung wurde moderiert von Anna-Lena Lütke-Börding vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL und fand in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung des Kreis Minden-Lübbecke und dem „StartMiUp“ in Minden statt, in deren Namen Catharina Behl und Jens Walsemann die Gründerinnen begrüßten.
Die Referentin Imke Leith forderte die Teilnehmerinnen zu Beginn auf, sich durch verschiedene Hashtags in der Runde vorzustellen. Dazu gehörten: der Name, eine herausragende Eigenschaft, der Wohnort und die Branche des gegründeten Unternehmens. Diese Übung zielte bereits darauf ab ins Machen zu kommen und sich über sich und das eigene Profil bewusster zu werden. Weiter ging es mit einem kurzen Fragenkatalog, den die Gründerinnen zuerst für sich bearbeiten sollten. Hierzu sollten die Frauen notieren, wo sie in genau einem Jahr stehen wollen: Wer bin ich in einem Jahr? Was mache ich? Für wen mache ich es? Was verdiene ich? Wo arbeite ich? Welche Highlights hatte das zurückliegende Jahr? Welche persönlichen Bedürfnisse habe ich mir erfüllt?
Bei der Beantwortung dieser Fragen sollte ruhig groß geträumt werden. Denn es ging darum, sich über die eigene Vision klarer zu werden und so eine innere Handlungsorientierung zu erhalten. Im Anschluss stellten die Gründerinnen ihre Antworten in Kleingruppen in Breakout-Sessions vor. Fünf Minuten hatte jede Teilnehmerin Zeit von den Rückmeldungen der anderen zu profitieren. Danach stellte jede Teilnehmerin ihre Antworten, also ihre Vision, im Plenum vor. Bereits zu Beginn der Veranstaltung wurden Gründe gesammelt, weswegen die Gründerinnen den Weg in die Selbständigkeit überhaupt gewählt haben. Hierbei wurde besonders häufig genannt, dass sie Freiheit suchen und ihre Kreativität ausleben wollen. Nun kamen noch die monetären Ziele hinzu, die bis hin zu dem Wunsch nach 500.000 € im Jahr reichten. Es war spannend zu sehen wie unterschiedlich die Visionen der Frauen aussahen. Zum Abschluss des ersten Seminartages erhielten die Teilnehmerinnen eine weitere Aufgabe mit nach Hause. Sie sollten ein Kriesenszenario entwerfen und dabei ihre Ängste notieren, sowie den möglichen Umgang damit.
Der zweite Seminartag begann wieder mit einer Übung zur Vorstellung der eigenen Unternehmerinnenperson. Auf die Frage: „Was macht Du denn so?“, konnten die Gründerinnen nun schon sehr viel konkreter und mutiger antworten als am Tag zuvor. Imke Leith ging dann auf das Thema Angst ein, welche oft hemmend im Unternehmerinnenalltag wirken kann. Sie betonte jedoch, dass die Angst nicht erst überwunden werden müsse, um ins Handeln zu kommen, sondern dass sie uns lediglich anregen sollte über etwas bestimmtes zu reflektieren. „Reflexion geht durch die schreibende Hand“ lautete dabei einer von zahlreichen Tipps. In Breakout-Sessions bearbeiteten die Gründerinnen dann nach dem „Hebammenprinzip“ in Kleingruppen ihre Ängste und welchen konkreten Schritt sie in den nächsten 72 Stunden unternehmen würden, um wieder in mutiges Handeln zu kommen. Im Plenum stellten sie dann diesen nächsten Schritt vor. Hierbei wirkte die Referentin vor allem darauf ein, dass die Gründerinnen sich ausschließlich auf einen einzigen nächsten Schritt fokussieren sollten. Denn der darauf folgende Schritt eröffnet sich dann von alleine.
Das Gründerinnenseminar „Mut zur Selbständigkeit - Ängste überwinden und ins Handeln kommen“ hat den Jungunternehmerinnen wichtige Tools an die Hand gegeben, um auch künftig mutig und trotz Angst erfolgreich und mutig zu handeln. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg mit deutlichem Mehrwert für die Teilnehmerinnen.
Im Rahmen der „Digitalen Fitnesswoche“ der pro Wirtschaft GT GmbH fand der Wirtschaftsdialog mit dem Titel „Fit durch die Digitalisierung: Resilienz als Erfolgskonzept“ statt. Der Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL folgten rund 30 Personalverantwortliche und Interessierte aus kleinen und mittelständischen Unternehmen aus der Region.
Erhöht die Digitalisierung die Krisenanfälligkeit von Unternehmen oder wird die Krisenfestigkeit verstärkt? Wie können Unternehmen ihre organisationale Resilienz entwickeln und die eigenen Führungskräfte vor Belastungen zu schützen? Zu diesen Fragen fand die Referentin Zuzana Blazek, Senior Researcherin am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, die passenden Antworten.
Zuzana Blazek ging zunächst darauf ein, was Resilienz bedeutet und was resiliente Menschen charakterisiert. Resilient ist man, wenn man mit Belastungen und Krisen wirkungsvoll umgehen kann und eine Widerstandskraft in schwierigen Phasen besitzt. Man kann auf innere Ressourcen zurückgreifen und reagiert „situationselastisch“. Resilienz besteht aus sieben Säulen. Die einzelnen Säulen bestehen aus: Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Selbststeuerung, Verantwortung übernehmen, sowie Netzwerkorientierung und Zukunftsplanung.
Doch was bedeutet das für Unternehmen? Resilienz ist eine bestimmte Strategie im Umgang mit Schwierigkeiten. Sie ist für alle Altersgruppen trainierbar. Resiliente Mitarbeiter sind ein wichtiger Baustein für ein gesundes Unternehmen. Für Betriebe ist die Resilienz in einem Dreiklang aus zu der individuellen Resilienz, der Teamentwicklung und der organisationalen Resilienz zu verstehen. Unternehmen sind dann resilient, wenn sie Teams und Beschäftigten förderliche Bedingungen zum resilienten Verhalten bieten.
Es gibt vier Charakteristika, die resiliente Teams auszeichnen. Ein gesundes Team besitzt die Einstellung, dass alle Aufgaben gemeinsam gemeistert werden können. Klare Ziele und ein gemeinsames Rollenverständnis gehören ebenfalls dazu. Die Fähigkeit zu improvisieren und das gegenseitige Vertrauen sowie die Sicherheit sind essentiell.
Den Wirtschaftsdialog rundete eine Diskussion zwischen Zuzana Blazek, Dr. Marita Reinkemeier (prowi GT), Tabea Mälzer (Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL) sowie Stefan Freise (Geschäftsführer der code-x GmbH, Paderborn) ab. Die Fragen wurden dabei zunächst an Stefan Freise gerichtet, der in dem Wirtschaftsdialog als Beispiel der guten Praxis aufgetreten ist. Herr Freise berichtete, dass es seinem Team sehr geholfen hat gemeinsame Ziele und Werte festzulegen. Er sieht sich in dieser Beziehung als Mentor oder Coach. Das alles schafft Vertrauen und Sicherheit und somit eine Umgebung, in der sich die Mitarbeitenden individueller entfalten können, aber auch vor Belastungen geschützt werden.