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Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL 18.10.2019

Arbeit 4.0: Agilität in der Führungskultur etablieren in Detmold

Am 09. Oktober 2019 folgten rund 25 Teilnehmende der Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL zu der Veranstaltung „Arbeit 4.0: Agilität in der Führungskultur etablieren“ in das GILDE Zentrum in Detmold.

Der Wettbewerb verschiedener Branchen wird durch die Digitalisierung immer schnelllebiger und verlangt ständige Anpassung und Veränderung von Unternehmen. Die Auswirkungen sind nicht nur im Technologie- und Produktionsbereich spürbar, sondern auch in der Personalentwicklung. Begriffe wie Agilität, Design Thinking oder SCRUM festigen sich im Sprachgebrauch. Auch die Führung von Beschäftigten erfordert neue Ansätze und Methoden. Zukunftsfähige und innovative Modelle, wie agil zu führen, haben positive Effekte auf die Mitarbeiterfindung und -bindung und unterstützen zugleich den Wissenstransfer in den Unternehmen.
Was sind die Kernkriterien agiler Führung? Welche Rolle spielen die Anforderungen und Bedürfnisse der verschiedenen Generationen? Welche Möglichkeiten ergeben sich für weibliche Fach- und Führungskräfte durch die Methodik der agilen Führung?
Auf diese und weitere Fragen gab die Referentin Heidrun Strikker von der SHS Consult GmbH aus Bielefeld Antworten. Unter dem Motto „Meer der Veränderungen“ gestaltete sie den Nachmittag.

Der interaktive Vortrag startete mit einer Vorstellungsrunde und einer Kleingruppendiskussion, in welcher sich darüber ausgetauscht wurde, welche Rollen im Unternehmen vorhanden und stabil sind und welche sich mit der Zeit auflösen. Aus dieser Diskussion ließ sich das Resümee ziehen, dass es weiterhin Führungskräfte, Projektleitungen sowie Netzwerkende in den Unternehmen gibt. Diese Rollen wurden auch als stabil von den Teilnehmenden eingeschätzt. Allerdings durchleben sie einen Wandel. Die Positionen werden zunehmend weiblich besetzt und flexibler gestaltet, etwa durch Arbeitsmodelle wie Jobsharing oder Führen in Teilzeit. Aufgelöst werden weniger die Rollen, dafür ist mehr Flexibilität in den Prozessen erkennbar.

Im Nachgang ging Heidrun Strikker auf die vier Sprints der Agilität ein. Diese Sprints bilden den Grundstein für agiles Führen und Arbeiten. In dem ersten Sprint wird ein Thema oder Ziel fokussiert. Alte Arbeitsmuster sollten aufgebrochen werden. Es soll sich daraus eine offene Haltung entwickeln.
Es folgt der zweite Sprint. In diesem Sprint entwickelt man Assoziationen und Ideen, um an das Ziel zu kommen. Die Zusammenführung von Ideen und Wissen und der ersten Überlegungen für einen ‚Prototypen‘ des Ziels geschehen im dritten Sprint. Im letzten und vierten Sprint werden die Ideen mit dem Wissen von allen Beteiligten verknüpft.

Nach Durchlaufen und Umsetzen der einzelnen Sprints geht man in das agile Handeln über. Dabei sind Kunde und dessen Wünsche der Ausgangspunkt. Um erfolgreich agil handeln und führen zu können, müssen die Zuständigkeiten verteilt und eingehalten werden. Das bedeutet auch ein hohes Maß an Selbstorganisation und Eigenverantwortung.
Die innere Haltung sollte sich anpassen, damit die Kreativität voll ausgeschöpft werden kann. Bei der Umsetzung der Prozesse sind kurze Planungszyklen essentiell. Mit der Einbeziehung von Kundenfeedbacks können in kurzen Planungsabschnitten die einzelnen Bearbeitungsschritte schnell angepasst werden.
Die Führungskraft oder Projektleitung agiert in diesen Prozessen als Sparringpartner. Sie bildet den Rahmen aus Sicherheit, gibt Feedback und ist für den operativen Bereich zuständig. So kann sich das Team auf die Umsetzung konzentrieren.

Für Führungskräfte bedeutet agiles Führen, dass sehr viel an Eigenverantwortung aufgegeben wird. Diese Eigenverantwortung muss von den Kollegen aufgefangen werden.
Auf diesen Aspekt geht auch Stefan Freise, Geschäftsführer der code-X GmbH aus Paderborn, in seinem Vortrag ein. Er schließt sich der Meinung von Heidrun Strikker an, indem er sagt, dass Agile Führung als Mindset und nicht als Methodik verstanden werden soll. Agile Führung basiert auf einer Wertebasis. Zu diesen Werten zählt z.B. eine angstfreie Kommunikation oder Fehlerkultur. Somit wird der Rahmen für agiles Arbeiten und Führen durch die Führungskraft geschaffen.

Aus der Veranstaltung lässt sich das Fazit ziehen, dass alte Rollenverständnisse aufgebrochen werden. Ein Handeln und Arbeiten auf Augenhöhe sowie eine angstfreie Kommunikation und eine Wertebasis sind die Grundsteine für agiles Führen. Die Führungskultur sollte sich verändern und anpassen. Führungskräfte geben Eigenverantwortung ab und leben eine Transparenz vor. Gleiches gilt für die Beschäftigten. Agilität ist eine Haltung und sollte nicht als Methodik verstanden werden.

VA Agile Fuehrung 09102019

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

v.l. Heidrun Strikker | SHS Consult GmbH; Tabea Mälzer | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL; Stefan Freise | code-x GmbH
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