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Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL 24.02.2021

Werkstattreihe: Employer Branding am 11. und 18. Februar 2021

Am 11. und 18. Februar fand die Werkstattreihe Employer Branding des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL statt. Rund 60 Interessierte aus kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Personalverantwortliche nahmen an den Angeboten teil.
Unter dem Motto „Der erste Eindruck zählt“ machten Martina Schwenk und Simone Bull von der Arbeitgeberschmiede aus Gütersloh den Aufschlag. In dem Online-Seminar „Willkommenskultur im hybriden Onboarding-Prozess“ gingen die Expertinnen für Personalwesen und Marketing auf die Phasen des Pre-Boarding, Onboarding sowie des Re-Boarding ein.

Die Phase des Pre-Boarding beschreibt die Zeit vor dem ersten Arbeitstag. In dieser Zeit empfiehlt es sich, dass alle administrativen Prozesse eingeleitet werden bzw. bereits vorbereitet sind. Außerdem sollte sowohl nach innen als auch nach außen transparent kommuniziert werden, dass eine Position im Unternehmen neu besetzt wird. Den Kontakt zu neuen Mitarbeitenden kann schon vor dem ersten Arbeitstag gesucht werden. Dieses gelingt durch Einladungen zu Online-Teammeetings oder Firmenevents. Ein kleines Infopaket mit allen wichtigen Informationen vermittelt ebenfalls ein gutes Willkommensgefühl.

Im Unternehmen angekommen startet das Onboarding. Dieses geschieht auf zwei Ebenen: Unternehmen und Team/Abteilung. Auf Unternehmensebene verschafft man den neuen Mitarbeitenden zunächst einen Überblick. Auf der Abteilungsebene finden die fachliche Einarbeitung, die Vereinbarung von Zielen und das Kennenlernen des Teams statt. Dazu zählt nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch die die soziale Integration. Paten und Mentoren können dabei unterstützend wirken. Besonders bei weiblichen Mitarbeitenden, die in einer frauenuntypischen Branche einsteigen, können Patinnen und Mentorinnen das Ankommen erleichtern.

Onboarding-Prozesse aus dem Homeoffice benötigen Struktur und bringen neue Herausforderungen mit sich. Der Kontakt zum restlichen Team lässt sich nicht so leicht herstellen wie im Unternehmen. Es gibt auch hier die Möglichkeiten von Teammeetings, gemeinsamen Mittagspausen und kleine Online-Events. Die Hardware und alle Informationen sollten auch im diesem Fall vorab bereitgestellt werden. Feedbackgespräche bilden einen weiteren Baustein im Onboarding. Diese sollten auf die ersten Wochen aufgeteilt und bis zum Ende der Probezeit durchgeführt werden.

Ein Wiedereinstieg nach Elternzeit oder Krankheit sowie ein interner Wechsel wollen gut geplant und vorbereitet sein. Das Re-Boarding umfasst ein Eingliederungsmanagement, neue Vereinbarungen der Arbeitszeiten und Ziele sowie das Kennenlernen des neuen Teams.

Von einem strukturierten Onboarding-Prozess profitieren Unternehmen, da dadurch die Absprungsquote vor dem ersten Tag oder vor dem Ende der Probezeit verringert werden kann. Als Unternehmen verzeichnet man weniger Fluktuation und man schafft eine bessere Mitarbeiterbindung und  -integration. All dieses hat einen positiven Effekt auf das Employer Branding.

Doch nicht nur der erste Eindruck zählt  - es zählt auch der Letzte. Ein fairer und transparenter Offboarding-Prozess ist ein wichtiger Bestandteil des Employer Brandings. Ganz nach dem Motto: „Man sich immer zweimal im Leben“ kann sich eine offene Trennungskultur auf die Neubesetzung von vakanten Stellen auswirken.

Wie eine faire Trennungskultur aufgebaut werden kann, berichtet die Psychologin Corinna Spaeth von der CS Consulting GmbH aus Köln in dem zweiten Online-Seminar der Werkstattreihe. Unter dem Titel „Der Weg zu einer guten Reputation mit einer fairen Trennungskultur“ ging sie zusammen mit ihrem Kollegen und Arbeitsrechtsanwalt Christoph Konopka u.a. auf die Do’s und Dont’s im Trennungsprozess, auf die psychologischen und rechtlichen Aspekte ein.

Wie wird Offboarding im Unternehmen kommuniziert und was kann getan werden, um die verbleibenden Mitarbeitenden zu unterstützen und zu stärken? Zu dieser Frage hatte Corinna Späth eine 3-Säulen-Strategie vorgestellt. Zunächst sollten Führungskräfte und HR-Verantwortliche erlernen, wie man Trennungsgespräche hält, die Botschaften übermittelt sowie formuliert und wie man die Reaktionen und Emotionen aushält. Die zweite Säule beinhaltet Unterstützungs- und Hilfsangebote für die ausscheidenden Personen. Säule drei zielt auf die verbleibenden Mitarbeitenden im Team ab. Da gilt es den Zusammenhalt und die Identität zu stärken sowie den Sinn und die Innovationskraft neu zu mobilisieren.

Wie gelingt die Mitarbeiterbindung und warum ist das Offboarding ein wichtiger Bestandteil des Employer Brandings? Auf diese Frage gab es folgenden Antworten in dem Online-Seminar: Die Bindung der Führungskräfte wird gestärkt, in dem man ihnen Möglichkeiten des Ausgleiches und Stressabbaus bietet. Auch hier ist es wichtig, dass Führungskräfte lernen mit emotional belastenden Situationen umzugehen. Den verbleibenden Mitarbeitenden sollte der Rücken gestärkt und die Ängste sollten in eine Handlungsstärke umgewandelt werden. Für die ausscheidenden Personen gilt hierbei, dass sie einen fairen und transparenten Trennungsprozess verdienen und mit Würde verabschiedet werden. Im Umkehrschluss wirkt sich dieses auf die Empfehlungen der Personen in ihrem Umfeld entweder positiv oder negativ aus. Eine gute Reputation hat somit einen Einfluss auf die Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterbindung von verbleibenden und zukünftigen Mitarbeitenden.

Online Seminar Werkstattreihe Employer Branding

 

 

 

 

 

 

Simone Bull | Arbeitgeberschmiede
Tabea Mälzer | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL            
Martina Schwenk | Arbeitgeberschmiede
Dr. Marita Reinkemeier | pro Wirtschaft GT GmbH      
Bildrechte: OWL GmbH                         

Corinna Spaeth | CS Consulting GmbH
Tabea Mälzer | Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Dr. Marita Reinkemeier | pro Wirtschaft GT GmbH   
Christoph Konopka | CS Consulting GmbH